Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Naja, wobei die Frisuren diverser (männlicher) Fußballspieler ja doch schon immer wieder ein sehr präsentes Thema sind - auch direkt in der Berichterstattung... Davor sind sie also nun auch nicht gefeit

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • ich finde es wünschenswert, dass soziale Fähigkeiten auch finanziell entlohnt werden. Viele Systeme belohnen Umsätze, projektabschlüsse, usw. aber es wird nicht belohnt, wenn jemand im Kollegium sich darum kümmert, dass neue MitarbeiterInnen sich wohl fühlen und integeriert werden, wenn sich jemand drum kümmert, Räume zu gestalten, Blumen zu gießen und Geburtstagslisten zu pflegen oder bei Konflikten zu vermitteln.


    Dabei sorgt das alles für mehr mitarbeiterInnen-zufriedenheit und dazu, dass Leute sich wohl fühlen, bessere leistungen bringen können, nicht kündigen. Im endeffekt ein finanzieller gewinn für das unternehmen.




    ...wenn das extra entlohnt würde, dann würde ich wirklich im eigenen haus wohnen...


    all diese dinge kann man aber auch BEZIFFERN. das ist ja kein problem. und ich finde es auch sinnvoll, dass man diese dinge in einen gewissen aufgabenkanon einbindet.


    außerdem finde ich es sinnvoll und wichtig, wenn man gewisse soziale aufgaben nicht bei den untersten arschknechten lässt, sondern SIE GLEICHERMAßEN AUFTEILT auf alle ebenen. in einem großen unternehmen kippt das natürlich, aber ich rede von mittelständischen unternehmen.


    wäre ich boss in meinem eigenen laden, würde ich darauf BESTEHEN, dass gerade die "hohen herren" auch rotierend zuständig sind, für eine besprechung getränke zu besorgen. und sich mit dem "sozialscheiß" abzugeben. wenn nämlich immer dieselben geld für abschiede und jubiläen sammeln, immer dieselben inoffizielle mitarbeitertreffen organisieren, die pflanzen versorgen, das dreckgeschirr wegräumen aus den "teeküchen", die kaffee-vollautomaten auseinandernehmen und putzen etc. etc., dann schafft das meiner meinung nach sehr ungute verhältnisse und sehr ungute zuständigkeitsgefühle bzw. nicht-zuständigkeitsgefühle. hier sehe ich das jeden verdammten tag. selbst wenn die leute, die sich da mehr reinhängen, extra bezahlt würden, das würde kaum was ändern. die anderen, dies ohnehin dick haben, wären ganz klar im vorteil. sie könnten sich dann auch offiziell aus der (sozial-/versorgungs-/care-)affäre ziehen. das halte ich für nachteilig im gesamten.



    lg patrick

    • Offizieller Beitrag

    timah: aber dann wäre es nicht aussagekräftig. Bei diversen Berufen gibt es ja heute schon Mindestlöhne oder recht konkrete Lohnempfehlungen wie www.lohnrechner.ch
    Aber das schützt ja nicht davor, dass Lieschen Müller dann zum Mindestlohn angestellt wird (unsere Auftragslage und unser Umfeld gibt nicht mehr her) und dem in der gleichen Firma im gleichen Beruf mehr bekommt, wei list ja ein Mann, muss eine Familie ernähren etc. Aussagekräftig wird es erst, wenn jede Firma konkrete Zahlen rausgeben muss. Also 3 Mechaniker: Mechaniker 1 4500.-/Monat, Mechaniker 2 5200.-/ Monat, Mechaniker 3: 6100.- Monat.
    Dann erst weiss wann wo man steht, aber jeder andere weiss dann auch etwa wo man steht...

  • Ich würde offengelegte Gehälter begrüßen.


    Im Kanzleibereich gibt es das so halb für die größeren/bekannteren Kanzleien: Eine Zeitschrift (Juve/Azur) macht regelmäßig Umfragen unter den angestellten Anwälten und bei den Kanzleien, sowohl zu Gehältern als auch zur Zufriedenheiten. Leider natürlich alles anonym und nicht mitarbeiterscharf. ;)

  • Daroan - ja, so habe ich das auch verstanden. Aber das wäre doch eigentlich einguter Ansatzpunkt. In vielen Fällen gibt es ja auch tatsächlich Gründe, warum jemand mit "gleicher Berufsbezeichnung" mehr Geld bekommt (länger dabei, Sonderaufgaben/Verantwortungen etc). Das lässt sich doch dann auch gut rechtfertigen. Aber ich fände es in der Tat nicht fair, wenn jemand, der die gleiche Arbeit verrichtet, allein aus Sympathiegründen weniger Lohn erhält #weissnicht


    Aber ich finde, das wäre doch schon fast ein Feld für einen eigenen thread, oder?

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    • Offizieller Beitrag

    Ebura: doch Persönlichkeit kann eine Rolle spielen. Ein Mitarbeiter, der gerne Kunden und Vorgesetzte belehrt, oder ein Mitarbeiter, der jede Gelegenheit nutzt über sein Leben zu jammern, bei dem natürlich alle anderen Schuld sind, ist nicht einfach "zu ertragen". Und je nach Firma geht das gar nicht oder halt nur, in dem man sich anderen guten Eigenschaften, wie z.B. eine spezielle Qualifikation oder eben ein niedriger Lohn vor Augen hält.

  • Früher gabs das ja mal mit der Offenlegung der Löhne und Gehälter. Das nannte sich dann Tarifvertrag.


    Ich finde das im Prinzip gut. Gesetzlich einführen würde ich das aber nur für die hohen Einkommen. Also bei solchen Einkommen, wo man dann nicht nachrechnen kann, wieviel Geld jemand für seine Wohnung zur Verfügung haben wird.


  • es IST völlig irrelevant, wäre er aber eine Frau mit freizügiger Sexualität, würde man anders über ihn/sie berichten. Darauf will sie hinaus.


    Hrmpf, njein. Also, doch, das auch. Aber ich seh da meine Schwippcousin L., mein Jahrgang, der mit 6 Frauen 7 Kinder hat. Und die ersten Frauen haben ja nicht ahnen können, was für ein Filou er ist, die letzten hätten es ahnen können, aber die sind beide gerade 20... Da kann ich auf L. sauer sein, weil er so ein verantwortungsloser Mistkerl ist. Etc. pepe. Der Mann ist ein Schwerenöter und ein Charmeur, klar, aber er hat einen bürgerlichen Beruf, sieht ziemlich normal aus und ist ständig pleite (wen wundert's?).


    Nemzow hat vielleicht auch ein bisschen so angefangen, wobei seine Brillanz schon früh sichtbar war, aber ab irgendeinem Augenblick war er eben auch politisches Schwergewicht und sein Anhängsel zu sein und sich - vll. durch ein Kind - fest an ihn zu binden, muss für viele Frauen eine attraktive Vorstellung gewesen sein. Und da schüttelt es mich. Genau zu wissen, aus welchen Beweggründen frau sich bindet, und die haben mit Macht und Ansehen und Publicity (und ichunterstelle: Weniger mit dem Menschen selbst) zu tun. Und sich als Mann auf solche Anhängsel einzulassen.


    Ach, ich krieg's nicht gefasst. Ich wünsch mir heile Welt: Politische Aktivisten, die mir aus der Seele sprechen, sollen bitte auch in den anderen Fragen der Moral so denken wie ich. Schwarz und weiß. Damit ich weiß, wem ich alles übel nehme und wem nicht.


    Das war heute kein Ruhmesblatt in dialektischem Denken. Sorry.

  • Früher gabs das ja mal mit der Offenlegung der Löhne und Gehälter. Das nannte sich dann Tarifvertrag.


    Anderes Thema:


    Ich verdiene A 14. Jeder kann nachsehen, was das in NRW bedeutet. Die Rechnerei mit den Zulagen ist vielleicht ein bisschen tricky, das sind aber keine Riesensummen. Auf allen dienstlichen Papieren steht mein Dienstgrad, und aus dem kann man meine Gehaltsklasse ablesen. Ich kann ablesen, ob der Kollege neben mir, 10 Jahre jünger, denselben oder einen vergleichbaren Dienstgrad hat, wenn ich mich 10 Minuten mit Laufbahnrecht beschäftige. Und kann u.U. fragen, warum der schon früh befördert wurde und ich erst spät oder so. Aber so ein latentes "der verdient viel mehr als ich, glaub ich" gibt es im Beamtenrecht nicht.


    Find ich gut.


    Welche Steuerklasse ich habe und was mein Mann, nicht Beamter, verdient, was ich an Krankenversicherung und Hausabtragung zahle und wie viel mir tatsächlich zum Leben übrig bleibt, meinetwegen meine Steuererklärung en détail: Ich hätte absolut kein PProblem damit, das offen zu legen. Vorausgesetzt, das machen alle.

  • und sein Anhängsel zu sein und sich - vll. durch ein Kind - fest an ihn zu binden, muss für viele Frauen eine attraktive Vorstellung gewesen sein. Und da schüttelt es mich. Genau zu wissen, aus welchen Beweggründen frau sich bindet, und die haben mit Macht und Ansehen und Publicity (und ichunterstelle: Weniger mit dem Menschen selbst) zu tun.


    da möchte ich gerne korrigieren. das hat auch was mit finanzieller Sicherheit zu tun. Und wenn ich mri angucke, wie schlecht die finanzielel Situation vieler Menschen in Russland ist oder wie schlecht die finanzielle Situation von Frauen in Deutschland nach der Trennung ist, kann ich es wahrhaftig keiner Frau verübeln, die sich auf diese Art und Weise ihre Existenz sichert, weil sie womöglich nur sehr begrenzte Möglichkeiten hat, sich selbst einen gewissen Wohlstand und Sicherheit zu erarbeiten.

  • Und kann u.U. fragen, warum der schon früh befördert wurde


    auch bei den beamtinnen gehts da nicht immer gerecht zu, z.b. haben wiederholte anfragen der grünen im bayerischen landtag ergeben, dass die bestbeurteilungen, die dann zu den besten stellen z.b. bei lehrern , also für a15 und a16 führen, eher männern in vollzeit gegeben werden....wer da schon früh einen 2er hat (von 7 notenstufen z.z., sehr seltenes prädikat) wird auch schneller was. sogar weibliche chefs beurteilen männer besser....


  • auch bei den beamtinnen gehts da nicht immer gerecht zu, z.b. haben wiederholte anfragen der grünen im bayerischen landtag ergeben, dass die bestbeurteilungen, die dann zu den besten stellen z.b. bei lehrern , also für a15 und a16 führen, eher männern in vollzeit gegeben werden....wer da schon früh einen 2er hat (von 7 notenstufen z.z., sehr seltenes prädikat) wird auch schneller was. sogar weibliche chefs beurteilen männer besser....


    Klar gibt's das. Das ist aber relativ gut sichtbar, weil mit dem Amtstitel auch die Besoldung zusammenhängt.


    Ich war sehr früh Oberrätin. Und dann sagte mein Chef mir auf Nachfrage, dass ich mich um die Stelle in der erweiterten Schulleitung ja mal kümmern könne, wenn die Kinder groß seien. Das hat er garantiert keinem Mann gesagt.


    Drum bin ich letztlich da weg und hab einen anderen Weg gesucht.

  • Nemzow hat vielleicht auch ein bisschen so angefangen, wobei seine Brillanz schon früh sichtbar war, aber ab irgendeinem Augenblick war er eben auch politisches Schwergewicht und sein Anhängsel zu sein und sich - vll. durch ein Kind - fest an ihn zu binden, muss für viele Frauen eine attraktive Vorstellung gewesen sein. Und da schüttelt es mich. Genau zu wissen, aus welchen Beweggründen frau sich bindet, und die haben mit Macht und Ansehen und Publicity (und ichunterstelle: Weniger mit dem Menschen selbst) zu tun. Und sich als Mann auf solche Anhängsel einzulassen.

    Ich teile Deine Gedanken hier, Aoide, möchte aber als Erklärung für diese gruselige Haltung einwerfen, dass unserer Haltung emanzipierte und gleichberechtigte Gedanken zugrunde liegen. Die Russische Gesellschaft, ich hoffe, ich haue da jetzt keine pauschale Vorurteilskeule raus, sind da noch nicht so weit. Russinen selbst befürworten es, von einem starken Mann und Landesvater geführt zu werden und die russischen Männer sind sich dieser Haltung bewusst und bedienen sie gern, man erinnere sich noch an das Oben-Ohne-Putin-Foto mit Gewehr, das machomäßiger kaum sein kann OK, ist bild.de, aber das Foto gibt es so ja wrklich):
    http://bilder.bild.de/fotos-sk…0296/3,w=559,c=0.bild.jpg
    Und Putin kann auch Tiger erlegen, die größer und schwerer sind als er und sie sind natürlich gefürchtete Raubtiere:
    http://www.focus.de/politik/au…igt-tiger_aid_329201.html


    Das beeindruckt viele Frauen, sie wünschen sich für ihr Land genauso einen "Führer". Und sie scheuen sich nicht, sich dafür zum "sexy Toy" zu machen:
    http://www.berliner-kurier.de/…ampf,7169228,8695880.html


    Es gibt nur wenige, die gegen so ein Image von Frauen angehen, "Pussy Riot" wurde z.B. dafür bestraft, Anna Politkowskaya, eine Putin-Kritikerin, wurde ermordet, der/die Täter nie gefasst.


    Hier noch ein Femen-Artikel zum russischen Machismo:
    http://www.zeit.de/sport/2014-02/khanova-femen-putin-sotschi


    Ich möchte dennoch kurz eine eigene Erfahrung dazu schildern: Viele russische und ukrainische Firmen, mit denen wir beruflich zu tun haben, haben Frauen in leitenden Posten, gerade auch im höheren Management und bei den Finanzen. Das finde ich überproportional vertreten dort und es ällt mir immer wieder auf. Ist aber wohl bei diesem Riesenland mit über 140 Mio. Einwohnern nicht repräsentativ, denke ich.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • 8I Danke, Annie, das war mir nicht bewusst. Long way to go...


    Immerhin, als kleiner Gender-Lichtblick des Tages, mein Mann brachte mir eben die Emma (von letzter Woche) mit, unser örtlicher Supermarkt führt sie jetzt (nachdem ich seit 2 Jahren darüber motze, dass man dort nicht bereit sei) - ich hab sie dann meist irgendwo in der Stadt ausgegraben oder bestellt. Jetzt geht's beim Einkauf umme Ecke.

  • Ich hab zufällig bei Plasberg reingezappt und musste nach drei Minuten ausmachen. Mir war nicht bewusst, auf welch niedrigem Niveau auf einem öffentlich-rechtlichen Sender Argumente gg Geschlechtergleichstellung gesammelt werden. Und von wem #pfeif . Und da muss ich dann mal sagen: und für sowas zahl ich GEZ?