Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Schwertlilie, ich bin gerade auch Mama daheim und poste hier froehlich...


    Tochter ist heute zum Geburtstag eingeladen, die Mutter sagte mir beim Abholen im KiGa, ich soll Wechselsachen mitgeben. Sie spielen bestimmt mit Wasser und falls was nass wird... Sie hat ja nur Jungssachen.
    Alles klar #yoga


    Dafuer bin ich neulich "reingefallen"
    Wir waren ueber Nacht im Hotel und wollten los. Ich habe die Kinder eingesammelt, ihnen gesagt wir koennen schon runter gehen zum auschecken, Papa wartet noch auf den Mann, der das viele Gepaeck runterfaehrt.
    Jener Papa daraufhin zu mir, das sei ja Gendermist, koennen nicht nur Maenner sein etc.
    Ich erwiedere ihm, ja schon, ich habe aber noch nie eine Frau dabei gesehen.
    Tja, und wer kam? #pfeif

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Da ich diese Diskussion auch regelmäßig führen "darf", wäre ich sehr an Quellen interessiert. Hat da jemand was? Oder einen Artike über eine Studie (wenn keine Originalstudie da ist)?


    Vervecken, D., & Hannover, B. (2015). Yes I can! Effects of gender fair job descriptions on children’s perceptions of job status, job difficulty, and vocational self-efficacy. Social Psychology, 46, 76-92.


    Das ist die in dem verlinkten Artikel zitierte Studie.
    http://www.dgps.de/index.php?id=143&tx_ttnews[tt_news]=1610&cHash=1308c97486a0f55bc30d6a7cf12bf49f

  • Wie findet ihr die in einigen kitas praktizierte jungspädagogik, in der absichtlich Aktivitäten nur für jungs (und zeitgleich even auch für Mädchen) angeboten wird? Als hintergrund wird das unterschiedliche Interessenspektrum sowie das divergente Diskussionsverhalten genannt, welches in den üblichen Gruppengrößen dazu führt, dass jungs weniger an gruppengesprachen teilhaben

  • Bin da auch zwiegespalten... Blös isses, wenn Jungs "extra gefördert" werden in "jungstypischen" Dingen wie Naturwissenschaften oder Technik und Mädchen eben in "mädchentypischen" Dingen. Umgekehrt find ich es ok, wenn man Jungs sonst nicht dazu kriegt, z.B. Kommunikationsspiele zu spielen oder so, weil sie gegen die Mädchen darin sonst nicht ankommen oder ihr Spektrum selbst begrenzen, weil sie meinen "Jungs machen sowas nicht".


    Ist jetzt aber erstmal Bauchgefühl und nicht so richtig durchdacht. ;)

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Vielleicht kann man in so einem setting manch einen, der allzusehr in der rolle gefangen ist die er meint spielen zu müssen dazu bringen, mehr er selbst zu sein als in der grossgruppe, in der er von Mädchen umgeben ist, welchen gegenüber immer ganz viel show sein muss.

    • Offizieller Beitrag

    "Jungsprogramm" setzt voraus, dass es etwas gibt, was "nur Jungs" möchten/können/brauchen. Und das hat mir nunmal auch nach bald 40 Jahren niemand nachweisen können...
    Wir reden da von Kitakindern, nicht Teenagern. Ich finde, indem man das auch noch so zementiert, wird das Rollenmuster garantiert nicht besser.


    Ich würde ehrlich auf die Barrikaden gehen, wenn die Kita meiner Tochter Geschlechterprogramme anbieten würde - aber die schaffen es offenbar, die Kinder als Individuen zu sehen und für alle Bedürfnisse mal ein Programm oder eine Kleingruppenaktivität zu bringen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • #ja Japp, sehr guter Gedanke.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Hier gab es im Hort (auf Wunsch der Kinder) Jungs- und Mädchennachmittage. Da ging es dann aber nicht um ein spezielles Programm, sondern darum, mal unter sich zu sein. Und sowas kann auch mal angenehm sein. Es wurde besprochen, was gerade so aktuell war und dann gab es verschiedene Aktivitäten. Die waren aber keineswegs geschlechterstereotyp. Sie haben zb auch gewerkelt an so einem Nachmittag.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Die pädagogen, die das so machen wollen nichts tun, was nur jungs können oder so was. Sondern sind der meinung, dass jungs aufgrund ihres kommunikationsverhaltens sowie ihres rollenverständnisses (woher auch immer das kommt, aber anscheinend haben jungs öfter probleme, in grossen gruppen sie selbst zu sein, scheinen öfter den harten kerl markieren zu wollen und nicht so gut wie mädchen über die dinge reden zu können, die sie bewegen. Drum schweigen sie in großer runde gerne oder kaspern rum). Also dieses phänomen auszuhebeln und ihnen einen anderen rahmen zu geben.


    ausserdem werden die treffen oft mit männlichen erziehern durchgeführt, was den jungs einen gutwn spiegel in form einer männlichen erwachsenen person gibt. Ich nehme die mittlerweile männlichen erzieher, die ich kennengelernt habe, im umgang mit jungs zimindest ganz anders wahr als all die weiblichen, auch wenn da einige recht burschikose dabei waren. Warum sollte das keine unterschied machen? Und warum sollte es nicht auch einen unterschied machen ob es eben auch mal geschlechtsgetrennte gruppen gibt.


    . Ich habe gelesen, dass jungs mit drei anfangen, sich als "nichtmädchrn" wahrzunehmen (und andersrum), ab fünf fängt dann so eine art abgrenzung an, dass sie in ihrer geschlechtergruppe die peergroup sehen. Stimmt das so.? Ist das längst überholtes wissen?

    • Offizieller Beitrag

    Den Hintergrund kann ich halbwegs nachvollziehen - nur frag ich mich, ob die Separation nach Geschlecht da wirklich die idealste Lösung ist. Wenn Mäxchen Mühe mit der grossen Gruppe hat, dann täte ihm eine Kleingruppenaktivität genauso gut wie Frieda, die ebenfalls aufblühen kann in so einem Setting.
    Aber "Jungsnachmittage" zementieren nach meinem Gefühl nur das in dem Alter eh schon ziemlich einfache Rollenbild. Mir persönlich wäre es sympathischer, wenn die Kinder ihre Rollen ausprobieren könnten, in ganz vielen unterschiedlichen Settings, ohne dass ihnen die Erwachsenen sagen "ihr" seid halt so.


    Bei grösseren Kindern und Jugendlichen sehe ich das schon etwas anders - aber Dreijährige nach Geschlecht zu trennen ist mir das Pferd am falschen Ende aufgezäumt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Wir hatten in der Grundschule Jungs- und Mädchenaktivitäten.
    Dabei waren die inhaltlich oft gleich, aber eben getrennt. Und ich habs gehasse dass die Jungs nicht dabei waren.
    Das ist bis heute so. Es fehlt dann einfach was, ich kanns nicht beschreiben.
    Ich hab noch nie in meinem Leben einen "Mädelsabend" gemacht.


    Auch unser Junggesellenabschied war nicht geschlechtergetrent, weil meine Trauzeugin weiß, dass ich nicht so darauf stehe und zB meinen besten freund immer gern dabei hätte.


    Das ist persönliches Empfinden, keine Frage, aber ich lehne dieses geschlechtergetrenne total ab! Ich sehe da auch keinen Sinn drin und schließe mich inhaltlich Talpa an.

  • weil sie meinen "Jungs machen sowas nicht".


    Ich halte das für ungünstig, ganz besonders unter diesem Aspekt.


    geht es um Spielbereiche ist es meiner Ansicht nach wichtig gemeinsam Jungs und Mädchen einzuteilen (siehe "Puppenecke" denn es geht doch darum klar zu machen das es ganz normal ist das sowohl Jungs als auch Mädchen dort (oder meinetwegen in der Bauecke) spielen und nicht um aufzuzeigen, ihr dürft das "obwohl" ihr Jungs/Mädchen seid...meiner Ansicht nach zementiert man die trennung und das Rollenverhalten damit eher.
    Und wenn es um das Kommunilationsproblem in gruppen geht, so gibt es auch Mädles die Schwierigkeiten haben, dann muss man eben für einen kleineren Kommunikationsrahmen sorgen...für Jungs und auch für Mädels...aber Trennung halte ich in keinem Fall für zielführend.