- Offizieller Beitrag
Alles anzeigenIch finde, das Patriarchat benachteilig vor allem kleinere Jungs doch sehr stark durch seine Einschränkungen.
Und das wird durch ein Bewusstmachen auch nur langsam besser - bzw phasenweise sogar eher schlechter.
Meine Mädchen (die wild und laut sind) empfand ich als kleinere Kinder sehr viel weniger eingeschränkt. Wenn Kommentare kamen, waren die meiste wohlwollend - aber dabei nicht "alienhaft". Das erlebe ich bei meinem eher zurückhaltenden, sensiblen Jungen doch anders. Da kommen zwar auch wohlwollende Kommentare, aber diese gehen doch sehr, sehr schnell in eine Richtung, als würde da etwas nicht stimmen.
Bei den Mädels hieß es eher "So ne richtige Ronja Räubertochter!" Beim Sohn eher "Na ja, es muss ja nicht jeder Junge Fußballspieler werden wollen." Oder "Ach wie schön, der Junge reitet. Das ist aber ungewöhnlich!" Das hemmt ihn - er will kein Alien sein.
Kein Mädchen muss mit einer blauen Hose oder Brotdose damit rechnen, verspottet zu werden. Bei JUngs ist das immer noch anders.
Mein Gefühl derzeit ist, dass es für Mädchen zunehmend einfacher wird, zu sein, wie sie eben sind. Jungs lassen wir ein bisschen zurück, vielleicht weil sie männlich grundsätzlich ohnehin im Vorteil in unserer Gesellschaft sind?
Aber es wird dadurch ja kein Ausgleich geschaffen, dass jetzt einfach mal die Jungs benachteiligt werden.
Das muss ich leider dick und fett unterschreiben. Als meine Große noch als Bub gelebt hat war es ganz genau so wie bei euch. Für sie hat es sich insofern gelöst weil sie sich als Mädchen entpuppt hat. Aber für Jungs die eindeutig Jungs sind und trotzdem so gar nicht dem Klischee-Jungen entsprechen ist es sau schwer! Und genau da geht es nämlich schon los.