heimunterricht...

überdenk das mit den pausen besser nochmal irgendwie! aus erfahrung kann ich dir sagen, daß man nach einer weile ganz schön am limit geht, wenn man keine echten pausen mehr kriegt.

Ich hätte die Aussage "mutig" eher dahingehend interpretiert, dass es eine sehr große Verantwortung ist und ein großer Aufwand, der mit viel, viel Arbeit verbunden ist, seine Kinder selbst zu unterrichten und sich das nur wenige Menschen vorstellen können.

Ich habe eher so ein romantisches Bild um Kopf, was den Heimunterricht betrifft und weis, dass das nicht der Realität entspricht und ich muss auch sagen, so sehr wie ich mir wünschen würde das es in Deutschland die Möglichkeit des Homeschoolings geben würde, ich wüsste nicht woher ich die Zeit und die Kraft nehmen würde, mich um Unterricht, Unterrichtsvorbereitung, Materialbeschaffung, allgemeiner Kindererziehung, Kochen, Haushalt, Papierkram, Gartenarbeit usw. zu kümmern.
Wie machst du das?

Ich bin überrascht, dass sich das jemand zutraut (okay, wenn jemand Grundschullehrerin ist, beherrscht sie den Grundschulstoff, klar ;)). Meine Überzeugung ist, dass man nicht jemandem den Zahlenraum bis 20 nahebringen kann, wenn es selbst nur bis 21 reicht ;).

Ich habe in der letzten Woche meine Tochter ganz viel Geschichte abgefragt, weil sie eine Klassenarbeit geschrieben hat. Menschheitsentwicklung bis zur Jungsteinzeit. Klar kann ich das nachlesen und auswendig lernen- dann kann sie genau das, was ich kann. Aber sie kann es nicht "ins Große Ganze" einordnen. Mein Mann ist Geschichtslehrer und wenn er ihr hilft, dann merkt man sehr deutliche Unterschiede. Ich kann mir das Wissen, das er durch ein Geschichtsstudium und eine Lehrerausbildung erworben hat, nicht anlesen. Ich kann nur abfragen und dafür sorgen, dass sie bei einer Arbeit auswendig wiedergeben kann, ob der Australopeticus schon mit Pfeil und Bogen gejagt hat. Ich kann noch nicht mal bei Quellen (wie ich gemerkt habe, kann ich noch nicht mal sicher eine Quelle von einer Darstellung unterscheiden ) beurteilen, ob sie gut sind oder nicht. Was haben wir für einen Mist im Internet gefunden- und nicht auf bild.de, sondern auf vermeintlich seriösen Homepages. Ich hätte das schlichtweg nicht gemerkt, ob da Schund steht oder nicht.

Und ich setze mich mal die Nesseln und frage ganz konkret, odette:
In deinen Postings sind viele sprachliche Fehler. Hast du keine Angst, dass du da ein schlechtes Beispiel abgibst? Würdest du merken, wenn deine Kinder auch so schlecht schreiben und wenn ja, wie würdest du reagieren?

hallo,
Geht das Freilernen in AT / bei Euch bis zum Abi? oder nur die Grundschulzeit?

in der Grundschule sehe ich fachlich ja jetzt nich so viel Probleme, aber Mein Kind bei Physik für die Oberstufe z.B. Zu begleiten, würde mir schon schwer fallen.

Bei meinem schulpflichtigen Kind bin ich froh, dass die Lehrer mehr Ahnung haben als ich. Ich könnte ihn hier nicht entsprechend fördern. Schulpflicht hat Imho den Vorteil, dass es auch eine Beschulungspflicht gibt und Eltern schwieriger Kinder nicht aus der Schule gedrängt werden können , sondern ein Anspruch des Kindes besteht.

Zitat von odette

Ich begleite meine kinder in ihrer selbstbestimmten lernentwicklung

Zitat von mokimarble

in der Grundschule sehe ich fachlich ja jetzt nich so viel Probleme, aber Mein Kind bei Physik für die Oberstufe z.B. Zu begleiten, würde mir schon schwer fallen.

Vielleicht reicht es, wenn man dem Kind zeigen kann, wie es sich Wissen aneignet und wo es Antworten für seine Fragen finden kann? Für Oberstufenphysik gibt es ja auch Lehr- und Lernbücher und Foren, in denen man Fragen stellen kann, und vielleicht fiele Odette auch noch jemand ein, den man persönlich ansprechen kann.

Ich habe erst vor kurzem so richtig verstanden, dass mein "Mathe kann ich nicht aus Büchern lernen" vor allem damit zusammenhängt, dass ich bei Büchern viel mehr Geduld aufbringen muss als wenn mir das jemand mündlich erklärt.

Zitat von Georg

Ich kann nur abfragen und dafür sorgen, dass sie bei einer Arbeit auswendig wiedergeben kann, ob der Australopeticus schon mit Pfeil und Bogen gejagt hat. Ich kann noch nicht mal bei Quellen (wie ich gemerkt habe, kann ich noch nicht mal sicher eine Quelle von einer Darstellung unterscheiden ) beurteilen, ob sie gut sind oder nicht.

Vor sowas ist man auf der Schule aber auch nicht wirklich sicher. Ich hatte selbst auf dem Gymnasium hin und wieder einen Lehrer, der sein eigenes Fach streckenweise bestenfalls oberflächlich durchdrungen hatte. Und auf der Grundschule kam das deutlich öfter vor.

Zitat von odette

traurig finde ich das viele meinen ich sei mutig

Das kann man ja unterschiedlich interpretieren
- Du hast Mut, weil das Risiko so hoch ist, dass Deine Kinder nie einen Schulabschluss haben werden
oder
- Du hast Mut, weil du Dich abseits ausgetretener Pfade bewegst. Weil Du viel selber organisieren musst, Dich informieren, wie Du schon schreibst viel Zeit investieren, Dir das alles zutrauen musst. Und auch wenn du sie nicht selbst unterrichtest, brauchst du doch ganz viel Fachwissen, im Sinn von, wie gehe ich an die Sache heran. Wie schaffe ich einen Raum und die Möglichkeiten damit meine Kinder optimal lernen können.

Ich würde auch sagen, dass du mutig bist, weil ich Unschooling von der Idee her wirklich toll finde, ich es mir aber nicht zutrauen würde (wenn es denn in Deutschland möglich wäre). Dass der Satz, sicher auch von manchen eher als die erste Interpretationsversion gemeint ist, glaube ich aber schon auch. Das ist ja ähnlich wie bei Hausgeburt. Da haben mir das auch einige gesagt bzw. auch noch heftigeres.

Georg und mokimarble
In Österreich machen das doch nicht so wenige Leute, und die Kinder machen später auch Schulabschlüsse, warum sollte das nicht funktionieren?
Ich bin ja gerade deshalb nach Tirol gezogen und habe eine kleine freie Schule aufgetan, in der nach Freilernerprinzip gearbeitet wird - die Schule gibt es seit 10 Jahren und alle Kinder, die dort waren (Klasse 1-9), sind dann auf weiterführende Schulen gegangen oder haben eine Ausbildung gemacht.
Ich glaube, in Deutschland kann man sich das einfach nicht so vorstellen, weil es hier keine Erfahrungen damit gibt, in den anderen Ländern, wo es erlaubt ist, klappt es doch aber auch
Und das Lernen kann so GANZ anders aussehen und funktionieren, als wir das vom Regelschulsystem in D kennen, da kann man ruhig mal über den Tellerrand schauen.

Ist Freilerner das gleiche wie Unschooling?

Ja.
Wobei sich eigentlich alle, die ohne Schule leben, so bezeichnen, uunabhängig davon, in welcher Form die Kinder lernen.
Und eine Schule, in der Unschooling gemacht wird, klingt natürlich erstmal paradox, aber solche Zusammenschlüsse gibt es hier eben auch und da steht quasi nur außen Schule drauf

Zitat

Georg und mokimarble
In Österreich machen das doch nicht so wenige Leute, und die Kinder machen später auch Schulabschlüsse, warum sollte das nicht funktionieren?
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Ich hab nirgends geschrieben, dass das nicht klappt. Ich schrieb nur, das ich für mich in der Oberstufe Grenzen sehe und es mir für uns bei meinem Sohn mit all seinen Problemen nicht vorstellen kann. er arbeitet bei Fremden eher konzentriert mit als bei mir. außerdem fehlen mir da einfach Konzepte zur Wissensvermittlung.