Familienbett - Familientherapeutin rät ab, andere Sichtweise

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  • Am seltsamsten finde ich, dass die schriebst, sie wäre eure Familientherapeutin. Wäre sie Paartherapeutin könnte ich noch ansatzweise nachvollziehen, dass sie soetwas sagt (wenn ich diese Sichtweise auch in keinster Weise teile), aber als Familientherapeutin sollte sie doch alle Mitglieder der Familie gleichwertig im Blick haben. Für mich wäre das aus diesem Grund keine geeignete Therapeutin.

    Das sehe ich auch so. Und ich frage mich, wie bedürfnisorientiert ihre restliche Einstellung zu Kindern ist?

    Und diese Behauptung, man würde sich als Paar nicht respektieren, wenn man die Kinder ins "Elternbett" lässt - braucht man als Therapeutin nicht ein bisschen Phantasie, um sich in andere Lebensweisen reinzudenken? Wenn sie alles an ihren Maßstäben misst, wie soll da eine Therapie funktionieren? Vielleicht ist es insgesamt ein Thema, dass Ihr mehr auf Eure Bedürfnisse als Eltern achten müsst - aber dann muss sie doch erstmal herausfinden, was denn Eure Bedürfnisse sind - oder definiert sie die?

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.

    Konfuzius

  • Da das hier der öffentliche Bereich ist, nur soviel dazu: Für uns, als sehr langjähriges Paar triift es zu, dass das FB .... nun ja ... eine ziemlich effektive Verhütungsmethode ist ...

    Das hat mehrere Gründe

    a) wie gesagt, sehr langjährige Beziehung (ich war noch ein Teenie, als wir uns kennenlernten), wo andere Dinge Priorität haben als die große Leidenschaft. Klar gibt es andere Orte, aber die sind uns zu kalt, zu unbequem, zu nah am Bett.

    b) Kinder schlafen sehr sehr spät und unruhig und wachen früh wieder auf, sind auch am Wo meist den ganzen Tag um uns rum, zeitlich ginge es also nur frühmorgens ... und da ins kalte kleine Bad oder so ... unbequem ...

    Da das Baby noch sehr klein ist und Großsohn ein Bedürfnis danach hat, haben wir uns also dazu entschieden, das für eine Weile so zu akzeptieren. Mit einem gewissen Bedauern zwar, aber wir sehe momentan keine Möglichkeit, das zu ändern und hoffen einfach mal, dass die Beziehung daran nicht "eingeht".

    Meine Therapeutin denkt übrigens genauso wie eure ... Da wir uns aber nunmal so entschieden haben, spreche ich das Thema nicht mehr an (und sie auch nicht mehr). Ist für uns zumindest auszuhalten so, zum Wohl der Kinder eben und wir haben sie ja auch recht gern nahe bei uns (außer, es landet wieder mal ein Fuß in meinem Gesicht #sauer ). Das ist derzeit unser Weg, der aber keinesfalls der eure sein muss.

  • Ich unterhalte mich mit meinem Partner im Bett so gut wie nie - war auch schon vor den Kindern so.

    Wir haben die richtig guten und tiefsinnigen Gespräche früher prinzipiell immer vor dem Einschlafen gehabt ... im Bett. Also, das gibt es durchaus. Und fehlt schon auch.

  • Ich hab jetzt nur das Eingangsposting gelesen: Generell finde ich es nicht schlimm, wenn ein Therapeut zu bestimmten Themen andere Ansichten hat. Das muss mE nicht zwingend zu einer schlechten Therapie geraten, in der Tat kann es ja wirklich entwicklungsfördernd sein andere Sichtweisen zu überdenken. Sei es, dass man seine Meinung redvidiert oder sicherer in seiner Ansicht wird. Oder sich einfach bewusster wird, was es für eine Vielfalt an Perspektiven gibt. Aber der Therapeut muss diese Meinungsverschiedenheit respektvoll rüberbringen können.

    Ich persönlich würde mich bei einer Therapeutin, wie du eure schilderst, Nordenmama, schlecht aufgehoben fühlen.
    Dein Eingangsbeitrag liest sich für mich, als wollte sie euch gleich ihren Standpunkt überstülpen, ohne euch überhaupt erst einmal in der Therapie ankommen zu lassen, ohne euch kennenzulernen, ohne eine Wertung anzustellen.
    Auch sollte sie sich klar darüber sein, dass sie eine Autorität für ratsuchende Familien darstellt und eine Aussagen wie, von einem Familienbett habe sie überhaupt noch nie etwas gehört, beinhaltet, was sie nicht kennt, müsse absonderlich und schlecht sein. Eine solche Absolutheit finde ich ärgerlich, inkompetent und potentiell schädlich für ihre Klienten.
    Zumal sie damit unumwunden zugegeben hat, dass sie sich mit der Realität und Verschiedenheit von Familien nicht gut auskennt. Auch die Bemerkungen zur Asexualität und die implizite Aussage, dass ein Paar, das das Familienbett praktiziert sich wohl nichts wert sei, disqualifizieren sie in meinem Augen.
    Was waren denn die Punkt, die dir gut an ihr gefallen haben?

    Zum Familienbett:
    Unsere Tochter schläft seit ihrer Geburt bei uns im Bett. Mein Mann und ich setzten uns immer mal damit auseinander, ob diese Schlafform für uns so noch passt. Bisher ist das so. Ich mag aber keinen Dogmatismus und bin mir im Klaren, dass das nicht für immer so sein wird und es auch nicht muss. Ich habe tatsächlich keine Bedenken, dass sie zu gegebener Zeit ein eigenes Bett akzeptieren wird.
    Anfangs habe ich diese Schlafform gewählt, weil ich selber als Kind bis ins hohe Grundschulalter bei meinen Eltern geschlafen habe. Obwohl es kein offizielles Familienbett gab und meine Eltern auch nicht die Typen für "sowas" waren. ;)
    Aber es hat sich mir tief eingeprägt, was für eine Sicherheit und Zufriedenheit mir diese große Nähe zu meiner Mutter gegeben hat. Dafür war unser Familienleben oft problematisch, das gemeinsame Schlafen hat diese Probleme dagegen abgemildert und mich gestärkt. Und das war mir früh bewusst. Genauso wie mir klar gewesen ist, dass ich diese lange Zeit des gemeinsamen Schlafens auch deshalb brauchte, weil mir das Bedürfnis nicht gewährt wurde, als es an der Reihe gewesen wäre, nämlich als Säugling und Kleinkind.
    Für mich war im Grunde seit damals klar, dass ich meine Kinder auch jederzeit bei mir im Bett schlafen lassen würde. So lange sie es brauchen. Inzwischen sehe ich das nicht mehr so absolut, es gibt Umstände, die ein Familienbett unpassend machen. Die Nähe, das Vertrauen, die Sicherheit können Kinder idR auch durch andere Zuwendungsarten bekommen.
    Trotzdem möchte ich das gemeinsame Schlafen nicht missen. Es ist für mich tatsächlich der natürlichste Schlafraum für Säuglinge und Kleinkinder. Und der sicherste. Es gibt schon eine ganz unvergleichliche Nähe und ich genieße es sehr nachts und zum Aufwachen mit meiner Tochter zu kuscheln. Und ich merke auch, wie gut meiner Tochter es tut, zu wissen, dass Mama und Papa UND die Kater #freu im selben Bett schlafen wie sie.
    Es hat übrigens auch keinen negativen Effekt auf das Liebesleben von meinem Mann und mir. Wir haben bloß den Ort, an dem wir Sex haben, ins Wohnzimmer verlegt. Aber das tut dem Genuss keinen Abbruch.

    Ich arbeite mich gerade durch eine wirklich erschütternde Untersuchung zum Plötzlichen Kindstod. Jedes verstorbene Kind in diesen Fällen (aus der Schweiz der späten 70er und frühen 80er Jahren) hat im eigenen Zimmer geschlafen. Ich weiß nicht, wie alt deine Kinder jetzt sind. Aber mindestens bis zum 1. Geburtstag, ist doch sogar die offizielle Empfehlung, gehört ein Kind ins Elternzimmer. Zur Sicherheit würde ich immer bis 1 1/2 raten. Ob es da im Elternbett, einem Beistellbettchen oder einem separaten, eigenem schläft, ist fürs Sexleben im Schlafzimmer doch gleich. Kinder sind immer mögliche Störfaktoren fürs Liebesleben, die können doch jederzeit auf der Matte stehen bzw. durch's Babyphon quäken.

    Zitat

    Ich habe mir auch gewünscht, meine Kinder würden gerne in ihr eigenes
    Bett gehen und sich darauf freuen, so wie ich es bei meiner Freundin und
    ihrem Kind erlebt hatte. Aber ich bin eben eine andere Mutter, die es
    nicht schafft bis zu 15x in der Nacht aufzustehen (was damals der Fall
    war) und ich konnte das Weinen meines Kindes nicht ertragen.

    Das klingt mE nach genereller Überlastung. Wenn ich das richtig verstehe heißt das, dass du es sowohl anstrengend findest im FB mit den Kindern und aber auch, wenn sie im eigenen Bett schlafen?
    Sollte das so sein, würde ich eher da ansetzen, dass du für dich Entlastung suchst. Das kann z.B. sein, dass du dir vorbehältst eine Nacht ohne alle zu schlafen. Dein Mann ist für die Kinder zuständig und bringt ggf. das Stillkind. Oder er steht wochenends mit den Kindern auf, während du schlafen kannst so lange du willst. Oder... Da findet man bestimmt noch mehr individuelle Lösungen.

    Es ist ganz ganz wichtig, dass eine Mutter sich zwischen den ganzen Kinder- und Partnerbedürfnissen nicht vergisst! Eure Familie kann nur funktionieren, wenn du Kraft tanken kannst. Und für die Kinder ist es auch wichtig, dass sie deine Grenzen erfahren können! Nicht zuletzt, weil sie an deinem Vorbild lernen werden ihre eigenen Grenzen zu ziehen.
    Wenn das Familienbett für dich tatsächlich Stress und Opfer bedeuten sollte, würde ich an deiner Stelle eine Änderung erwägen. Aber nicht, weil eine Therapeutin unfähig ist, sich diese Art des Familienschlafes vorzustellen.
    Ich finde es auch für ein Elternpaar wichtig, dass (zur Not neue) Wege gefunden werden, um gemeinsame Zeit zu haben. Das ist herausfordernd und man kann nur individuell herausfinden, was passt. Aber das ist generell mit Kindern so, nicht nur in Familien, die versuchen bedürfnis-orientiert mit ihren Kindern umzugehen.
    Eins sticht mir allerdings ins Auge, wenn ich mir deine Signatur anschaue, muss ich gestehen, finde ich, du klingst darin sehr streng, sehr ideal-fixiert. Diese ganzen Dinge sind ja an sich völlig in Ordnung. Aber wenn man sich zu arg an solchen Idealen festkrallt, läuft man Gefahr die eigene Lebensrealität zu verkennen. Vielleicht hilft es auch, wenn du dir bzw. euch zubilligst, dass ihr nicht all diese Ideale immer zu 100% erfüllen müsst.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben die richtig guten und tiefsinnigen Gespräche früher prinzipiell immer vor dem Einschlafen gehabt ... im Bett. Also, das gibt es durchaus. Und fehlt schon auch.

    Deshalb habe ich ganz bewusst immer von mir und unserer Situation hier geschrieben, für die diese Aussage der Therapeutin wirklich wie Hohn und Spott klingt. Dass das nicht für jeden gilt, ist klar. Ich wollte nur diesem "man" und "jeder" und so etwas entgegenstellen.

    Klar ist: sicher ist das Familienbett nicht für jeden toll. Es kommt immer auf den Typ an, darauf, wie die Beziehung funktioniert und ich dachte eigentlich immer, ehe eine Thearpeutin zu solchen massiven Eingriffen rät, dann schaut sie sich das erstmal an. Und dann würden mir vermutlich erstmal ein paar andere Stellschrauben einfallen als das FB. Aber sicherlich kann es hie und da helfen, das FB abzuschaffen oder einzuschränken.
    Hätte mir jemand gesagt, dass ich uns als Paar nicht wertschätze, wegen dem Familienbett, dann wäre ich ihm entweder ins Gesicht gesprungen oder wäre gegangen. Nein vermutlich hätte ich das nicht getan. Mein Mann ist einfach schneller als ich.

  • Zitat

    Sie meinte, einige Paare wären sich soviel wert, das sie gar nicht erst auf die Idee kommen würden, ihre Kinder mit ins Bett zu nehmen.

    Das macht mich richtig sauer, für mich wäre es ein Grund, sofort zu gehen und die Dienstleistung dieser Frau nichgt mehr in Anspruch zu nehmen. Sicher erwartet jeder entwas anderes von seinem Therapeuten, aber ich finde das hochgradig unprofessionell.

    Zitat

    Sie kenne so eine Art des Schlafens nicht. Sie könne sich das auch gar nicht vorstellen.

    Was ist denn das für ein dämliches Argument?

    Gruß, flummi

    Einmal editiert, zuletzt von flummi (19. März 2013 um 08:13)

  • Ich glaube, ich würde in der nächsten Sitzung verkünden, dass ihr gründlich über ihre Argumente nachgedacht habt, denn du setzt dich ja gerade damit auseinander. Und das ihr dazu aber eine andere Meinung habt und wünscht, dass das so respektiert wird. Und dann schauen, wie sie darauf reagiert... Denn sie muss da zumindest dann auch auf euch eingehen.

    In der Generation unserer Mütter war es nämlich wirklich ein gängiger Trick mit dem Familienbett und ich denke daher nimmt sie ihre Vorurteile auch, denn diese Vorurteile sind ja auch heute noch sehr verbreitet (ich hab mir manchmal einen Witz daraus gemacht die Leute dann ein wenig zu schockieren, dass man ja auch in der Küche oder im Wohnzimmer kann, aber das passt natürlich nicht bei jedem!). Wenn sie eine gute Therapeutin ist, könnte sie versuchen sich dann auch in eure Position einzudenken. Deshalb muss sie aber nicht der gleichen Meinung sein, aber man könnte es so stehen lassen als vorhandene Tatsache. Umgekehrt solltet ihr eben tun, was du hier auch gerade machst: sich ihre Empfehlungen anhören und gründlich darüber nachdenken. Manchmal findet man es dann hilfreich und manchmal eben auch nicht, denn sie kann ja nur Anregungen einbringen.

    Ihr müsst halt schauen, ob es grundsätzlich passt oder ob ihr gar keinen gemeinsamen Nenner findet. Dafür braucht es aber ein paar Sitzungen und es kommt bestimmt auch darauf an, in welchem Zusammenhang ihr dort arbeiten möchtet.... Wenn es hauptsächlich um die Kinder geht und sie da ganz verstaubte, eher kinderfeindliche Ansichten hat, dann wird das nichts. Aber nur weil sie vom Familienbett nichts hält, muss nicht alles schlecht sein...

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • zunächst einmal finde ich die ausdrucksweise der therapeutin ziemlich... na ja, sagen wir ungeschickt. und beim thema fb hat sie eine echte wissenslücke- wie vermutlich sehr viele, wenn nicht die mehrheit der therapeuten. wenn du sie ansonsten bisher als brauchbar empfunden hast, kannst du ja trotzdem mit ihren denkanstößen arbeiten und nützliches für dich rausziehen.

    ich finde, deine aussagen

    Ich habe mir auch gewünscht, meine Kinder würden gerne in ihr eigenes Bett gehen und sich darauf freuen, so wie ich es bei meiner Freundin und ihrem Kind erlebt hatte.

    und

    Außerdem, so wand ich auch ein, zeigt das Kind doch ein Bedürfnis an, warum sollte ich ihr das nehmen, wenn alle mit dem System zurecht kommen.

    widersprechen sich. es besteht ein großer unterschied zwischen "das system ist für alle eine gute lösung" und "das system wird wegen scheinbarer alternativlosigkeit ertragen"- zumal dein mann ja auch eher klein beizugeben als dahinter zu stehen scheint.
    persönlich finde ich, dass solche bedürfnisorientierte praktiken wie (lz-)stillen oder familienbett toll sind, so lange sich alle beteiligten dabei wohlfühlen.

    V.a. letzteres ist ja total unverschämt. Was hat denn Familienbett mit der Wertschätzung des Partners zu tun 8I #sauer .

    das hat schon was miteinander zu tun. als mama/papa/partner/elternteil... steht man in ständigen intra- und interrollenkonflikten und muss ja nach situation immer neu entscheiden, welcher rolle und welchem bedürfnis man den wichtigsten platz einräumt. bei einem säugling beisüielsweise wäre für mich klar, dass ich ihn nach bedarf stille und bei mir schlafen lasse, weil mir die erfüllung aller seiner bedürfnisse wichtiger wäre als mein schlaf, die unversehrtheit meiner brustwarzen oder die laune meines partners. bei einem teenager würde ich meine und die bedürfnisse deutlich stärker wichten- und würde mein mann es in zehn jahren noch wichtiger finden, dass unsere kinder zwischen uns schlafen, damit sie nicht motzen, als zweisamkeit mit mir zu genießen, würde ich mich als partnerin aber sowas von vor den kopf gestoßen fühlen! und irgendwo zwischen baby- und teenagerzeit muss halt jedes elternpaar schauen, wo es die grenze für was zieht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde, dass sich diese Aussagen nicht widersprechen, es sei denn du hast noch andere Informationen als ich #gruebel
    Diese Aussagen heißen doch nur: ich habe es mir so vorgestellt vor den Kindern, es kam aber anders.

    Die Metainformation, ob sie es tatsächlich als schlecht oder im Gegenteil sogar als richtig toll empfindet, steht da überhaupt nicht.

    In unserem Falle trifft diese Aussage 100%ig zu und widerspricht sich nicht. Und ich empfinde es als toll, dass es anders kam und bedaure manche Bekannte, dass sie sich diese Erfahrung nehmen, weil sie das FB schlicht niemals in Betracht gezogen haben.
    Sicher kann auch der Schluss gezogen werden, dass man es nervig findet und es nicht möchte. Aber weder das eine noch das andere kann man aus diesen von dir zitierten Aussagen herauslesen.

  • und irgendwo zwischen baby- und teenagerzeit muss halt jedes elternpaar schauen, wo es die grenze für was zieht.

    Sehe ich auch so.
    Wobei sich oft genug die Kinder eh vorher abnabeln und von sich aus eigene Wege gehen :)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Eine gute Therapeuten hat gar keine Argumenten. Sie hört nur zu. Das Ziel von Therapie ist Gleichgewicht. Ihr erreicht den Gleichgewicht nur wenn ihr für sich selber Entscheidungen in sich selber findet. Was will ich? Warum tut mir es schlecht? Oder gut?
    Und niemals wird eine Therapeuten sagen: ich finde, ihr sollt...
    Sie ist Therapeuten, keine Ratgeberin.

    Für mich hört sie nach .... Dr. Kinner Philosophie.... Schau nach seine Ideologie nach. Da wurden viele Kinder missbraucht. Er war auch Psychologe.

    Ich wiederhole: ein Psychologe sucht ein Antwort in Dir und nicht in sich!!!!
    Auch wenn er andere Meinung ist.
    Du denkst, sie hat geholfen? Vielleicht hat sie nur eine Idee gegeben, wie es gemacht wird und du bist gerade mit der Idee zufrieden. Aber es soll keine Therapie so laufen. Du solltest in dich drinnen suchen, was macht mich so... Wütend, böse...traurig oder anders. Und du solltest dein Weg finden nur durch deine Wörter. Nicht durch ihre Einfluss

  • Zitat von »Freda«
    V.a. letzteres ist ja total unverschämt. Was hat denn Familienbett mit der Wertschätzung des Partners zu tun 8I #sauer .

    das hat schon was miteinander zu tun. als mama/papa/partner/elternteil... steht man in ständigen intra- und interrollenkonflikten und muss ja nach situation immer neu entscheiden, welcher rolle und welchem bedürfnis man den wichtigsten platz einräumt.


    Aber eine Paarbeziehung definiert sich doch nicht über das Bett 8I .

    Für mich bedeutet Paarbeziehung und die Wertschätzung des Partners, Dinge wie Vertrauen, immer füreinander da und sich nah zu sein, über alles reden können, die Aufgaben der Familie auf zwei Schultern zu verteilen, Treue, ... und in einem gewissen Maße auch Sex. Wobei letzteres nicht direkt mit dem Bett verbunden sein muss.
    Im Bett schlafe ich die meiste Zeit. Am liebsten nicht allein. Da schätze ich es sehr, wenn mein Partner da auch mit schläft. Und ob da auch ein Kind noch mit schläft oder nicht, macht für mich keinen großen Unterschied.

    Ansonsten stimme ich Dir natürlich zu, dass man das Arrangement immer wieder überdenken sollte. Wie gesagt, wir haben unsere Großen auch mit 2 bzw. 3 Jahren ausquartiert. Was allerdings unsere Wertschätzung füreinander in keinster Weise beeinflusst hat.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love

    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda (19. März 2013 um 10:53)

  • Die Metainformation, ob sie es tatsächlich als schlecht oder im Gegenteil sogar als richtig toll empfindet, steht da überhaupt nicht.


    nein, aber sie schreibt ja selbst:

    Zitat

    Mein Bauchgefühl wert sich und will die Kinder nicht aus dem Bett
    schmeißen, auf der anderen Seite, hätte ich das Bett auch schon gerne
    wieder für mich und meinen Mann. Bin hier nicht klar.

    der allererste schritt ist m.e., dass sich die te und ihr partner eben darüber klar werden, wie ihre prioritäten sind, das steht ja momentan eben grade nicht fest.

  • Aber eine Paarbeziehung definiert sich doch nicht über das Bett 8I .


    doch, auch. finde ich. dabei denke ich aber gar nicht vordergründig an sex, sondern an körperliche zuwendung, in-den-arm-nehmen, wichtige gedanken in ruhe teilen und sowas. wenn das alles fehlt, leidet häufig die paarbeziehung.
    ich will übrigens mitnichten irgendjemand das familienbett ausreden, wir haben selbst auch noch eines.
    ich möchte nur dazu ermutigen, auch über die eigenen bedürfnisse nachzudenken. von eltern, die auf biegen und brechen weiterstillen und weiterfamilienbetten und sich dabei völlig verbiegen müssen, haben kinder auch nicht sooo doll viel.

  • schnobbel:
    Siehst Du, so unterschiedlich ist das. Gerade körperliche Nähe kann ich mit meinem Partner auch wunderbar auf dem Sofa genießen. Und da unterhalten wir uns auch intensiv. Halt in der Zeit bevor wir ins Bett gehen. Bei uns wird das Bett eben hauptsächlich zum Schlafen genutzt #weissnicht . Da ist es auch egal, ob da noch ein Kind drin liegt oder nicht. Und miteinander im Bett kuscheln, mache wir auch bedenkenlos mit Kind im Bett.

    • Offizieller Beitrag


    nein, aber sie schreibt ja selbst:

    der allererste schritt ist m.e., dass sich die te und ihr partner eben darüber klar werden, wie ihre prioritäten sind, das steht ja momentan eben grade nicht fest.

    Genau - sie weiß es selber nicht, deshalb sehe ich in den beiden Aussagen ja auch keinen Widerspruch.

    und in Sachen Paarbeziehung bin ich ganz bei Freda. Die Sachen, die du da aufschreibst habe ich alle in meiner Paarbeziehung. Nur eben nicht im Bett.

    Edit: es geht mir darum, dass man nicht einfach aufgrund der Vorhanden sein eines Familienbettes gleich darauf schließt. Ja ich glaube, dass es Paar gibt, bei denen es zu weniger körperlichen Nähe kommen kann, das bestreite ich nicht.

  • Bei uns war es beim ersten Kind so, dass wir sie nach ca. sieben Monaten ausquartiert haben, ins eigene Bett und ins eigene Zimmer, weil wir alle so wahnsining unruhig geschlafen haben. Also dachten wir, wir probieren es mal aus und siehe da. Auf einmal ist sie nur noch ein- oder zwei mal nachts aufgewacht und alle haben ihre wohlverdiente Nachtruhe bekommen. Vorher hat meine Tochter zwischen uns im Bett geschlafen oder auch mal (mahr oder weniger) im Babybalkon.
    Jetzt (mit 2,5) schläft sie seit einigen Wochen wieder recht unruhig. Deshalb steht jetzt ein großes Gästebett in ihrem Zimmer und mein Mann schläft dort bei ihr. Manchmal will sie trotzdem in ihrem kleinen Bett schlafen und manchmal bei Papa im Bett.

    Unser kleiner (6 Monate) schläft bei mir/uns im Schlafzimmer und das wird wohl auch so bleiben, solange ich nachts noch häufig stillen muss. Dann sehen wir mal weiter. Wenn er in ein paar Monaten im eigenen Bett/Zimmer gut schläft, werden wir es wohl so lassen und mein Mann zieht wieder ein (wenn unsere Große dann wieder besser schläft). Wenn der Kleine lieber und besser bei uns schläft, dann bleibt er eben bei uns.

    Ich finde man kann das alles nicht so pauschal sagen. Das muss jede Familie für sich rausfinden. Letztlich geht es darum, dass alle sich nachts (einigermaßen) erholen können und das heißt für die Eltern ohnehin, dass sie sich an den Bedürfnissen der Kinder orientieren müssen. Denn was hilft es uns, wenn wir das Bett wieder für uns haben, wir dann aber beide 3x nachts raus oder in die Kinderzimmer umziehen müssen?! Und warum sollte ich auf das Familienbett bestehen, wenn mein Kind im eigenen Bett/Zimmer besser schläft, weil es einfach mehr Ruhe braucht!?

    Irgendwann "normalisiert" sich das ohnehin wieder und Sex kann man ja nun wirklich auch an tausend anderen Orten haben.

  • Ich finde ja, um einschätzen zu können, was ich dazu denke, müsste ich zwei wesentliche Dinge wissen:
    - Was war der Anlass für die Therapie und was ist Therapieziel?
    - Wie alt sind die Kinder?

  • #applaus #knuddel
    Tausend Dank für eure zahlreichen Meinungen.
    JA, ich muss sagen, in diesem Punkt, kann ich die Therapeutin wirklich wenig verstehen, weil sie es wie gesagt nicht kennt und wie schon richrtig gesagt wurde, in anderen Ländern ist es selbstverständlich, das die Kinder mit im Bett schlafen.

    Auf der anderen Seite, muss ich auch zugeben, das unser Familienbett nicht so harmonisch ist, wie ich es mir gewünscht habe.
    Unsere zweijährige wacht nachts noch oft auf, auch vom Baby keine Frage. Das bringt Unruhe. Gestern Nacht ist sie dann vom Babygeschreih wach geworden und kam nicht wieder in Schlaf. Vor Müdigkeit war sie dann maulig und hat nur rum zezappelt und wollte immer eine Geschichte hören, nein, dann doch eine andere. Die Hand halten, nein, doch Kopf kraulen, nein woanders kraulen #hammer
    Aarrgghh. Dann ist Papa mit ihr aus dem Bett ausgezogen und das gab natürlich Geschrei. Blöd finde ich das.
    Wenn unsere Erste gerne in ihrem eigenen Bett schlafen wollen würde,würde ich das sofort mitmachen, aber da ich weiß, das sie auch mittags will, das ich immer bei ihr bleibe, tue ich das ungern.

    Wir hatten nur die eine Sitzung. Eigentlich wollte ich eine Erziehungsberatung haben, weil ich nicht sicher war, ob mit unserer Zweijährigen alles altersgerecht verläuft, aber darauf ging sie nicht wirklich ein, sondern kam schnell zu dem Punkt, das wir als Paar weder präsent sind, noch uns zeit fürneinander nehmen.
    Um noch einmal zu betonen. Sie war nicht wertend. Sie wiederholte sogar oft, das sie sich niemals erlauben würde wertend zu sein.
    Sie kenne das Familienbettsystem nicht und könne sich das praktisch auch gar nicht vorstellen.

    Da wir nur eine Sitzung hatten und sie uns nur mit auf den Weg gab, das wir mehr Zeit für uns einplanen sollen und mehr nach dem Gefühl handeln sollen und nicht nach Büchern oder Konzepten, werden wir nun nicht alles auf den Haufen werfen und umstellen.

    Dennoch weiß ich nicht, wie lange das noch so gehen soll. Die Kinder sind noch klein und es ist klar, das sie uns brauchen, aber mehr Platz und ruhigere Nächte wäre dennoch schön.

  • Das Familienbett ist ja nur gut, so lange es für alle die beste Option ist. Wenn jemand in der Familie über seine Grenzen gehen muss, um das Arrangement zu halten, dann muss es verändert werden. Nachts lese ich keine Geschichten vor und kraule auch keine Rücken - ich bin erstaunt, was Deine Tochter da alles fordern kann. Möglicherweise hilft es auch, klare Regeln einzuführen (die Du im Hinterkopf hast), so dass es wieder entspannter wird.