Gestern kam meine Tochter mit einem Zettel vom Bezirksamt (Gesundheitsamt) aus der Schule zurück.
An unserer Schule ist ein Masernfall aufgetreten, weshalb (heute) das Gesundheitsamt in die Klassen kommt und die Impfbücher der Kinder kontrollieren. Wenn keine Masernimpfung gemacht wurde, muss das Kind die nächsten zwei Wochen zuhause bleiben (weder darf es in die Schule noch an Schulveranstalgungen außerhalb mitmachen).
Ich war daraufhin gestern abend noch mit Imogen beim Kinderarzt und hab die zweite Masernimpfung machen lassen. Die erste hatte sie bereits vor gut drei Jahren bekommen. Die gestrige Impfung war die MMR-Impfung, wobei ich eigentlich nur Masern impfen lassen wollte. Den Einzelimpfstoff gibt es aber derzeit nicht.
Da habe ich dann in den sauren Apfel gebissen und die Dreifachimpfung machen lassen.
Hätte ich mal vorher den Immunstatus bei Imogen prüfen lassen... vielleicht wäre sie schon nach der ersten Impfung ausreichend gegen Masern geschützt gewesen.
Ich bin ein bisschen sauer über die Nichtmöglichkeit, als Eltern selbst entscheiden zu können, dass nur eine Einzelimpfung gemacht werden kann. Nein, wenn - dann geht nur noch die 3fach... Ich selbst bin gegen Röteln immun, hab aber bewusst nie Röteln gehabt. Bei Imogen wollte ich auch erst im 12. Lebensjahr testen lassen (ich wurde damals in der Schule getestet, bei einem Reihentest) und dann ggf. impfen lassen.
Unser Kinderarzt meinte noch, dass in Berlin das Seuchengesetzt höher stünde als der Entscheidungswillen der Eltern - im Falle einer Seuche könnten ungeimpfte Kinder den Eltern weggenommen und isoliert werden. Bisher wäre das aber noch nie gemacht worden.
Ich fühle mich da echt machtlos, wenn es uns bei den Masern nun auch nicht mehr betrifft. Aber allein der Gedanke daran... da steckt in meinen Augen schon ein Zwang dahinter, gewissermaßen... "Wenn dein Kind nicht gegen Röteln, Windpocken... geimpft ist, dann...."