Ritalin für Gymnasialempfehlung

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  • ich kann das gerade echt nicht glauben, wie schrecklich ist das denn?


    Mag sein, dass ich blind bin, aber ich habe kein Impressum gefunden.


    Das ist eine der Seiten, vor denen immer gewarnt wird. Auf der Packung steht Ritalin drauf - ob da auch Ritalin drin ist? Kann sein, muß aber nicht!


    WENN das drin ist, was drauf steht, ist die Lieferung über einen Mittelsmann von Spanien nach Deutschland schon mal fragwürdig - der Versand innerhalb Deutschlands stellt einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz dar. Selbst in D zugelassenen Versandapotheken dürfen keine Btm verschicken. Auch dann nicht, wenn eine gültige Verordnung vorliegt!


    Meine Sorge wäre da, dass auch wirklich drin ist, was draufsteht.


    @ Mods: Bitte entfernt den Link!

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Hypothese:


    die Eltern scheinen ja nun etwas speziell und sehr auf Leistung gepolt zu sein.
    Könnte es eventuell sein, dass das Kind eine AD(H)S-Diagnose bekommen hat, daher die Medikation dafür verschrieben bekam... und es den Eltern peinlich war, das zu erzählen und sie dann lieber ihre Eislaufelterngeschichte herumerzählen?



    das habe ich auch schon überlegt. Sagt man ja auch nicht so gern offen...vl hat der Junge ja adhs aber die hatten es soweit im Griff. Unser Sohn ist auch streckenweise völlig ohne Medikamente, ist dann halt deutlich anstrengender für alle aber dan vielerlei Training wenn man es so nennen will geht das einigermaßen.

    Glück kann man nicht kaufen, Glück wird geboren

  • Hallo,


    Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß jemand sagt, mein Kind hat KEIN ADS, aber ich habe ihm trotzdem Medikamente gegeben, damit es die Gymnasialempfehlung bekommt. Und Tigerauge schrieb, daß sie nächstes jahr eventuell vor der gleichen Entscheidung steht (lese ich als: Eventuell Ritalin zur Leistungssteigerung zu geben, ohne ADS-Hintergrund).


    EIGENTLICH sollten solche Medikamente nur nach kompletter Diagnostik, die diverse Tests beinhaltet und auch andere Ursachen ausschließt, verordnet werden - und nach Möglichkeit IMMER zusammen mit anderen, nicht medikamentösen Hilfen.
    Aber leider halten sich da nicht alle dran, bei manchen Kinderärzten reicht es, wenn die Eltern die rypischen ADS-Symprtome schildern und der Rezepblock wird gezückt. (Meinem einen Kind wollte der Schularzt nach 10 min eine Hyperaktivität andichten und riet dringendst zu Medikamenten schon vor Schuleintritt, die Medikamentenverordnung hätte ich mir bei ihm abholen können)


    Traurig für diese Kinder - und auch für die, die mit scheel angesehen werden, obwohl es bei ihnen eine lange Diagnostik- und meist such Therapie-Vorgeschichte gab.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • vielen dank fibula


    ob das auch drinne ist, keine Ahnung, klar verstößt das gegen Gesetzte, aber haben das (grade) Studente nicht schon immer gerne ignoriert.
    Tatsache ist viele nehmen das weil sie eine verbesserte Leistung dadurch haben, es gibt auch Foren wo sich darüber ausgetauscht wird, warum sollte das dann nicht auch bei Schülern eingesetzt werden.
    Durch den Link wollte ich nur zeigen das es nicht schwer ist so was zu bekommen, wie halt alles!?




    Davon ab ich kenne auch eine Arzt wie Miel, da gehst du hin hast ein auffälliges Kind und kommst mit Rezept raus.
    Und ich kenne auch Eltern die ganz klar sagen, mein Kind kann nicht mithalten wenn es kein ritalin bekommt, es hat was und sie sorgen für Chancengleichheit, ohne würde es nicht die Schule schaffen, stimmt ja meist auch.



    @fischlei ich finde deinen Beitrag sehr gut und stimme dir in vielen Punkten zu,
    aber ich muss dir sagen, ja man kann an einen Punkt kommen und da sind auch viele, wo alles Fördern und akzeptieren nichts mehr bringt und deswegen würde ich nie sagen wir würden es nicht unser Kind geben.
    Wir sind Gott sei dank nicht drauf angewiesen,aber wir waren so nah drann, dass hat mein Sichtweise auf Leid im Leben eines Kind sehr geändert.
    Ich glaube auch viele Kinder Pillen bekommen obwohl sie andere Hilfe brauchten, aber sage niemals nie.

  • Die ADHS-Diagnose ist ja nicht so eine einfache Schwarz-Weiß- Entscheidung, da gibt es sicher enorme Spielräume.


    In einem der letzten Spiegel war ein Artikel darüber. Danach scheint es v.a. in Würzburg extrem leicht zu sein, eine Medikamentenverschreibung zu bekommen, weil dort bestimmte Praxen ansässig sind. Leider habe ich den Artikel online nicht gefunden.


    Ich finde es nicht toll, was die Eltern gemacht haben (falls es stimmt, was mir erzählt wurde), habe aber unter den Umständen ein gewissen Verständnis dafür. Ich glaube auch nicht, dass das Kind deshalb später notwendigerweise drogensüchtig wird.


    Und die guten Ratschläge oben, man müsse ein Kind nur "sehen" und es an seinem eigenen Leben teilhaben lassen, damit es begabunggerechte Leistungen erbringt, egal, wie sein Schulalltag aussieht, und eine passende Schule würde sich in jedem Fall mit etwas Mühe finden lassen, wenn man nicht zu faul zum suchen sei.... Naja.


    lG
    Tigerauge

  • Ach so, zur Ergänzung: ich plane nicht mein Kind unter Drogen zu setzen. Allerdings ist schon die Frage, wie weit man geht, um eine passende Schulempfehlung zu erreichen: das Kind eine langwierige Diagnostik durchlaufen lassen? Es diverse Therapien machen lassen? Ihm Nachhilfe zu bezahlen? Täglich mit ihm lernen?


    lG
    Tigerauge

  • Vertrauen zum beurteilendem Lehrer in der Grundschule ist schonmal eine wichtige Voraussetzung.


    Wenn die nicht gegeben ist, kann man sich hier in NRW über die Empfehlung hinwegsetzen. Ich denke ehrlich, wenn ein Kind nicht ohne Mühen und viel Lernen mehrere Einsen und den Rest Zweien hat auf seinen Zeugnissen in der Grundschule hatte, dann ist der Weg zum Gymnasium nicht zu empfehlen. Wer es trotzdem dort anmeldet, muss damit rechnen, dass das Kind auf dem Gymnasium mindestens reichlich Frusterlebnisse sammelt und in der Pubertät dann die Noten in den Keller gehen. Und Nachhilfe kostet dann das Doppelte.


    Und bevor mir jetzt ganz viele widersprechen und berichten, dass sie auch mit 2 Dreien auf dem Zeugnis später ein Super-Abi schafften: Es ist nur meine Meinung, die aus der Empfehlung, Erfahrungen und Gesprächen resultiert und uns bei der Entscheidungshilfe für die weiterführende Schule für unseren Sohn weiterbrachte. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von verrücktes Ringelblümchen ()

  • Ach so, zur Ergänzung: ich plane nicht mein Kind unter Drogen zu setzen. Allerdings ist schon die Frage, wie weit man geht, um eine passende Schulempfehlung zu erreichen: das Kind eine langwierige Diagnostik durchlaufen lassen? Es diverse Therapien machen lassen? Ihm Nachhilfe zu bezahlen? Täglich mit ihm lernen?

    passend für wen?! für die eltern oder das kind......


    ich halte auch nichts für nachhilfe in der grundschule um aufs gymnasium zu kommen, aber lieber so als medikamente 8I


    diese ganze gymnasialhysterie halte ich für bedenklich, dadurch werden andere abschlüsse abgewertet... gibt ja auch einen anderen threat dazu, wo andere eltern die realschule schlecht machen....
    und wenn die entwicklung so weiter geht bin ich wirklich für die abschaffung des dreigliedrigen schulsystems, und gesamtschule für alle 10 jahre :| und danach eben die möglichkeit zum abi machen

  • diese ganze gymnasialhysterie halte ich für bedenklich, dadurch werden andere abschlüsse abgewertet... gibt ja auch einen anderen threat dazu, wo andere eltern die realschule schlecht machen....
    und wenn die entwicklung so weiter geht bin ich wirklich für die abschaffung des dreigliedrigen schulsystems, und gesamtschule für alle 10 jahre :| und danach eben die möglichkeit zum abi machen


    #ja *unterschreib*

    ...und Punkte sind doch Rudeltiere...



  • Andererseits zeigt ja der (mühelose!) Erfolg auf dem Gymnasium, dass die Eltern schon recht hatten mit ihrer Einschätzung, wo das Kind hingehört.

    also, diese aussage nach bestandenem 1er abi: o.k.
    am ende von klasse 6? das sagt GAR NICHHTS.


    erster indikator wäre für mich die noten im vergleich klasse 8/9/10.

    Kinder mit Medikamenten auf gewünschte Leistungen zu dopen ist ein Weg in eine sehr, sehr gefährliche Richtung.
    Wenn das schon mit 10 Jahre anfängt und offenbar so "erfolgreich funktioniert", wo soll das dann enden?

    ja, finde ich auch. *grusel* in was für einer gesellschaft leben wir da bloß?


    Aber es hebt doch nicht das Intelligenzniveau, so dass man klüger wird als vorher, oder?

    entscheident für den schulerfolg sind meiner erfahrung nach andere qualitäten als ein hoher IQ.


    arbeitshaltung, ordnung, leistungsbereitschaft, disziplin.


    ich habe jetzt neun jahre in der mittelstufe (stadtteilschule) unterrichtet und die, die da schwierigkeiten haben sind in der regel nicht minderbegabt. sondern faul (ja, böses wort, lässt sich aber nur mit dämlichen euphemismen freundlich ausdrücken), unorganisiert, spaß-orientiert ODER haben schwerwiegende andere probleme, die sie vom lernen abhalten.


    ich habe mal nach einer runde schlechter halbjahreszeugnisse einen "phönix-wettbewerb" ausgerufen. ein 5-punkte programm zur verbesserung der noten.


    1. hausaufgaben machen
    2. material mit im unterricht haben
    3. im unterricht zuhören/mitarbeiten
    4. hefte sorgfältig führen
    5. für arbeiten lernen


    alle, die das gemacht haben, haben sich verbessert. wo es an einzelnen fächern hing zum teil bis zu zwei noten. andere sind in sämtlichen fächern eine note besser geworden.


    gut - das war kein gymnasium und schon gar kein G8.


    aber auch zu meiner schulzeit konnte man mit fleiß abi machen (zumindest in HH - aber unser abi steht ja auch in einem denkbar schlechten ruf).


    wenn ein kind gerne lernt, oder zumindest regelmäßig, halbwegs selbstständig und stetig, und es trotzdem nicht für eine gymnasialempfehlung reicht, dann würde ich es da auch nicht hinprügeln.



    mein sohn wird vermutlich eine gymnasialempfehlung bekommen - mal schauen, das halbjahreszeugnis klasse 4 ist das erste notenzeugnis, das er zu sehen bekommt, das ist dann entscheident - aber ich sehe, dass er seine HA lieber schnell weg hat. dass er sich für schulstoff in der regel nicht sonderlich interessiert. dass er nur mitmacht, wenn er lust hat. (also so wie ich und mein mann auch).


    damit sehe ich ihn nicht auf dem G8. intelligent genug wäre er. aber das ist für die wahl der richtigen schulform der falsche indikator.


    puh. habe ich geschwafelt? ich entschuldige mich.

    Ach so, zur Ergänzung: ich plane nicht mein Kind unter Drogen zu setzen. Allerdings ist schon die Frage, wie weit man geht, um eine passende Schulempfehlung zu erreichen: das Kind eine langwierige Diagnostik durchlaufen lassen? Es diverse Therapien machen lassen? Ihm Nachhilfe zu bezahlen? Täglich mit ihm lernen?

    willst du eine schule, die zu deinem kind passt?
    oder willst du dein kind passend machen?

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • ich wollte nur zu meinem Beitrag ergänze, dass es natürlich nicht um eine Leistung fürs Gymnasium geht, sondern nur ob das Kind überhaupt was mitbekommt.

  • Zitat

    Das alles ist natürlich mühsam, anstrengend und bedarf des Einsatzes der eigenen Zeit, Kraft, Anstrengung usw.
    Pille geben ist viel einfacher. Würde ich meinen Kind nie geben. Nie. Auch selbst nie nehmen


    Genau, einfach mal draufhauen, macht man alles nur, weil man sonst keinen Bock hat sich um die Kinder zu kümmern ...
    3 Jahre lang hab ich gesagt, mein Kind bekommt keine Medikamente. Nachdem aber die Ehe vor der SCheidung, das Familienleben am Wochenende nur noch aus Brüllerei von allen Seiten bestand und das Kind komplette BlackOuts hatte, war Schicht im Schacht! Und ich bereue meine lange Weigerung zu tiefst. Sie hat meinem Kind massiv geschadet!


    Keine Ahnung, ob sich das hier jemand noch vorstellen kann, aber wenn Kinder psychisch leiden, weil sozial isoliert sind und da sitzen und sagen "ich weiss gar nicht, warum ich so bin. Ich will so eigentlich gar nicht sein, kann aber nicht anders" - was machst du da? Wenn dein ganzes Leben nur anstrengend ist ... und das Leben der Familie, weil immer alles vom Tag EXAKT durchgeplant sein muss, man ständig wie ein Drillmaster hinter allem her sein muss, weil sonst nichts funktioniert.
    Die Erschöpfungszustände kann sich doch keiner mit einem "normal anstrengenden" Kind vorstellen.

  • sarsa du musst dich nicht rechtfertigen. #knuddel nicht ärgern (lassen).

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Es gibt durchaus mehrere, deutlich weniger gefährliche und gar angenehme für Kinder Mittel, die Leistungsfähigkeit, die nachlässt, zu bessern - gelernt im Leben, an eigener Haut und an meinen Geschwister/Cousins und Cousinen/Freunden.


    Was sind das für Mittel?



    Wir haben ein ADHS-Kind in der engeren Familie, das ist schlimm für das Kind und schlimm für alle, die mit dem Kind leben. Der Junge hasst sich selbst dafür, dass er so ist.


    Wenn mir jemand solche lächerlichen "Ratschläge" geben würde, würde ich sehr sehr sauer werden.

  • willst du eine schule, die zu deinem kind passt?
    oder willst du dein kind passend machen?

    Carlotta,
    ich muss mein Kind für die Grundschule passend machen, damit es aufs Gymnasium darf. Es muss nämlich in der Grundschule bei völlig unpassenden, weil zu niedrigen Anforderungen trotzdem Leistung bringen, um den entsprechenden Notendurchschnitt zu erhalten.


    Schlechte Noten entstehen nicht nur wegen mangelnder Intelligenz oder mangelndem Lerneifer.


    Dass das Gymnasium passender für das Kind ist als andere Schulformen, daran habe ich überhaupt keinen Zweifel. Es wird dort vielleicht nicht immer gute Noten schreiben. Trotzdem wird es dort zufriedender sein, als an anderen Schulformen.


    Ich würde gerne darauf verzichten, mein Kind in dieses System einpassen zu müssen, habe aber keine andere Möglichkeit.


    lG
    Tigerauge

  • ich muss mein Kind für die Grundschule passend machen, damit es aufs Gymnasium darf. Es muss nämlich in der Grundschule bei völlig unpassenden, weil zu niedrigen Anforderungen trotzdem Leistung bringen, um den entsprechenden Notendurchschnitt zu erhalten.

    Verstanden. Aber trotzdem wird dein Kind auch auf dem Gymnasium immer wieder damit konfrontiert sein, dass es Leistung bringen muss, obwohl der Stoff langweilig und der Unterricht lahm ist. Und jetzt ist die Frage, ob einem (deinem) Kind kurz- und langfristig damit gedient ist, hier medikamentös einzugreifen oder ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, Herausforderungen für dein Kind zu schaffen, an denen es sich abarbeiten kann.

  • Tigerauge Dann hättest du die Möglichkeiten deinem Kind anders zu helfen.
    Was sagen denn die Lehrer?
    Ergebnisse Leistungsdiagnostik?
    Offenes Gespräch mit dem Kind schon geführt?


    Irene fischleins Tipps beziehen sich auf ein nicht ADHS Kind