Wieviel Kontakt haben eure Kinder zu den Großeltern?

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  • Hallo liebe Raben,


    Frage steht ja schon oben.
    Ich frage mich, ob zuviel Kontakt irgendwann "schädlich" für die Eltern-kind-Bindung wird.
    Was meint ihr?


    Liebe Grüsse!

  • Je mehr sichere Bindungen ein Kind aufbauen kann, desto besser fuer die seelische Gesundheit.
    Das sage ich, obwohl ich meine Schwiegereltern nicht mag. ;)

  • Naja also wahrscheinlich werden jetzt viele denken, mein Gott was hat die denn für ein Problem, aber ich bin so ein bisschen "eifersüchtig", weil meine kleine ganz schön auf den Opa fliegt.
    Mein Kleine Familie wohnt zusammen mit meinen Eltern in einem Zweifamilienhaus. Und mein Vater ist seeeehr vernarrt in die kleine. Meine Mutter natürlich auch, aber sie respektiert unsere Privatsphäre sehr. Sind wir beispielsweise im Garten, dauert es keine 3 Minuten und mein Vater hängt entweder am Fenster oder kommt direkt ebenfalls raus um mit ihr zeit zu verbringen. Oder er kommt zu uns um etwas zu fragen statt zb anzurufen und sobald die kleine ihn sieht will sie sofort mit wenn er geht.
    Mal davon abgesehen, dass dies seit Ewigkeiten eine Art "Streitpunkt" ist (das ist jetzt ein anderes Thema), aber ist das normal? Es ist nicht so, dass sie sich täglich sehen und wenn, dann sind es oft nur ein paar Minuten, es sei denn wir setzen sie tatsächlich als Babysitter ein.
    Also lacht mich bitte nicht aus, klar weiß ich, dass ich die Mama bin und mich keiner ersetzen kann, schließlich verbringe ich seit fast 2 Jahren jeden einzelnen Tag mit ihr, aber Es versetzt mir jedes mal einen klitzekleinen "Stich", wenn sie ihren Opa sozusagen "vorzieht". Dieses Gefühl habe ich aber nur bei ihm, wenn mein Mann vorgezogen wird von ihr, zb wenn sie möchte, dass er sie ins Bett bringt oder so, dann freue ich mich mit ihm, weil ich sehr wie stolz ihn das macht.
    Ist das verständlich rüber gekommen?

  • Hmm. Ihr wohnt im gleichen Haus, aber sie sehen sich nicht täglich bzw dann nur für ein paar Minuten, es sei denn, Ihr wollt das explizit, wenn es für Euch nützlich ist (babysitten). Da finde ich es schon irgendwie verständlich, wenn sich Dein Vater freut, seine Enkelin im Garten zu sehen. Unnormal auf jeden Fall nicht (auch nicht, vorbeizuschauen statt anzurufen). Teilt Ihr Euch den Garten nicht?


    Das klingt nach viel Abstand - aber das ist natürlich nur die Kurzreaktion auf die Beschreibung, ich kenne Euch ja nicht. Und ich sehe das eher aus Sicht der Tante und noch ohne eigene Kinder...


    Edit sagt noch, die Normalität bezog sich auf die enge Bindung, oder? Ich glaube schon, dass es spontane Zuneigungen gibt, und in diesem Fall sind sie ja enge Verwandte, kennen sich ihr ganzes Leben lang (oder?) und die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit, da finde ich nichts unnormal. Hast Du Sorge, dass er zu fokussiert ist auf sie?

  • #weissnicht Sie mag halt ihren Opa. Und ich halte es wichtig für die kindliche Entwicklung, dass Kinder auch zu anderen Personen von sich aus Kontakt aufnehmen können/wollen.

  • Auslachen ganz bestimmt nicht! Familienbeziehungen können schließlich ganz schön vertrackt sein und viel in einem auslösen #knuddel


    Ich glaube auch nicht, dass zu viel an gesundem Kontakt zu anderen Bezugspersonen schädlich für die Eltern-Kind-Bindung sein kann.
    Was mir aber als Gedanke kam, ob du vielleicht eifersüchtig auf dein Kind bist, dass dein Vater sich ihm so stark widmet und dein Kind das auch noch erwidert - weil es eben dein Vater ist. Dass du dir evtl wünschen würdest, dass er dir mehr von dieser Zeit und Energie widmen würde? Nur eine Idee, kann auch Blödsinn sein ;)

  • Kinder ziehen fast immer den vor, der weniger bedeutung hat. Meine auch. Ich bin selbstverstaendlich, ich bin ja sowieso immer da, also stürzen sie sich auf die nicht immer anwesenden. Heute war meine mutter da und die kinder haben mich komplett ignoriert (ausser bei auas, die darf nur mama pusten.)


    Deine eifersucht ist verstaendlich, aber unbegruendet. :)

  • Ich finde nicht, dass das bedenklich klingt. Es ist doch schön wenn sie ihren Opa so mag. Ich könnte mr auch vorstellen, dass der Opa in den paar Minuten, die er sie sieht, einfach auch intensiver auf sie eingeht als du so im Durchschnitt. (Bitte nicht falsch auffassen - ich finde das völlig normal und gut, dass Kleinkinder wenn man sie den ganzen Tag betreut ein Stück weit mitlaufen, während man sich um andere Dinge kümmert. Um ein Kleinkind, das man nach ein paar Minuten wieder abgeben kann, kann man sich natürlich viel intensiver kümmern.) Es ist für deine Tochter dann ja auch einfach ein bisschen Abwechslung und was Besonderes. Gönne es den Beiden (und nutz die Zeit um in Ruhe einen Kaffee zu trinken oder so?)


    Zur Frage: Hier sind die Großeltern 500 und 800 km entfernt und wir sehen sie also nur unregelmäßig. Wenn dann sind sie heißgeliebt und wir Eltern sind völlig abgeschrieben, Oma und Opa sollen dann spielen, wickeln, tragen, ins Bett bringen, vorlesen. (Nur wenn sie sich wehtut, dann müssen doch Mama oder Papa trösten.) Meine Tochter hat aber auch vier tolle Großeltern, die sich wirklich sehr engagiert und liebevoll kümmern. Ich find das eigentlich immer sehr schön zu sehen.

  • Ich selber war ein absolutes Opa-Kind.


    Meine Mutter war wohl auch "eifersüchtig". Einfach auch, weil sie wohl niemals so ein Verhältnis hatte wie ich ihrem Vater. Mein Opa hat mich vergöttert. Keine Ahnugn wieso. Wir beiden waren wie Pech udn Schwefel. Sie hätte sich dieses Verhältnis auch gern für meine Schwester gewünscht, aber da sürang der Funke auf beiden Seiten nicht über.


    Geschadet hat das dem Verhältnis zu meiner Mutter nicht.
    Dafür gab es andere Dinge :(



    Gönne den beiden dieses Verhältnis, denn es ist was ganz besonderes.


    (hab jetzt nur das Ausgangspost gelesen)


    Was mir jetzt noch einfällt: ich bin teilweise bei meinen Großeltern in den ersten 4 Jahren aufgewachsen, weil es die Arbeit meiner Mutter nicht anders zuließ.
    Mein Opa war z.B. der einzige der immer an mich rankam. Der durfte mir auch als einziger die Haare waschen, Strumpfhosen richtig herum anziehen etc.


    Ich vermiße ihn manchmal ziemlich doll. #heul



    edit. Meine kinder haben alle 4 kaum einen Bezug zu meiner Mutter und zu meinem Steifvater gleich gar nicht. Das liegt nicht nur an den Entfernungen sondern auch an anderen Sachen. Ich würde meine Kinder nicht alleine zu meiner Mutter lassen, da liegen Welten in unseren Ansichten und da geht es eher um so Sachen wie: ein Klaps schadet nicht, das Kind macht was ich will usw.

  • Ob Mann vielen dank für eure Antworten!!!!! Eure Beispiele tun gut und ich finde mich in vielen wieder!


    @ liliom: nein das ist es glaub ich nicht. Mir geht es wirklich um die Bindung zwischen mir und meine Tochter und in wie weit sie beeinflusst wird

  • Bitte mach dir keine Sorgen!


    Ich war/bin auch ein absolutes Opakind - und dann noch das erste Enkelkind für die Großeltern. Ich wurde viel von meinen Großeltern betreut (ich war mit 4 das erste Mal mit den beiden 2 Wochen im Urlaub und das war nicht das letzte Mal) und wir haben auch heute noch eine tolle Beziehung. Die Bindung zu meiner Mutter hat das nicht beeinflusst und ich bin froh das ich so viele tolle Erinnerungen mit meinem Opa teile - das ist etwas ganz besonders und sehr wertvolles. Wir haben auch einen ganz andere Beziehung als ich zu meinen Eltern, da gab es nie ein entweder/oder sondern immer ein 'und' (im Gesamtbild, manchmal wollte ich einfach bei Oma und Opa schlafen und nicht zuhause - das war was spannendes/nicht alltägliches)


    Freu dich über die gute Beziehung, guck den beiden zu, mach mit oder gönn dir eine kleine Auszeit für dich - alles mit einem lächeln :)

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • Ich war auch ein Omakind-habe jedes WE da geschlafen, habe sie in der Woche öfter mal gesehen und selbst als ich schon älter war gab es das obligatorische Kaffeetrinken zusammen mit meiner Mutter und ih-sie war oft zu Besuch.


    Mein Neffe liebt sein Großeltern( er hat nur meine Eltern) abgöttisch, seine Patentante auch. Er kommt mindestens einmal in der Woche zu Besuch,übernachtet auch öfter da.


    Die Eltern sind bei diesen Besuchen total abgeschrieben-das Kind zieht mit Opa oder mir durch die Gegend. D Er sagte letztens er hätte 2 Zuhauses #love

  • Obwohl wir (zum Glück!!) nicht nebeneinander wohnen ist es hier ähnlich.


    Aber ich freue mich sehr darüber, denn ich habe meinen Opa auch sehr geliebt und hatte die Befürchtung, dass meine Eltern ähnlich kühle und strenge Großeltern wie Eltern sein würden.
    Zum Glück ist das nicht so.
    Ich erwische mich zwar zugegebenermaßen schon manchmal dabei, wie ich ein Fünkchen neidisch zusehe, wenn der Opa lachend mit ins Plantschbecken hüpft, die Große rumträgt oder ihr 3 verschiedene Sachen kocht, weil sie sich spontan umentscheidet, denn das hat er NIE bei mir gemacht.
    Aber es ist viel mehr große Freude, dass sich beide meiner Eltern so extrem verwandeln können. Ich habe es mir definitiv nicht so schön vorgestellt und bin jedes Mal sehr glücklich, die 2 so erleben zu können.


    Das ändert aber absolut nichts an meiner engen Bindung zu meiner Tochter! Ich sehe es eher als sehr schöne erste Chance auf eine feste Bindung außerhalb unserer kleinen Familie.

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann Dich glaube ich auch verstehen - mein Sohn ist auch ein Opa-Kind, ab Geburt quasi.
    Und das, obwohl wir weiter weg wohnen und sie sich höchstens einmal im Monat sehen.


    Und ja, ich hatte auch immer ein schlechtes Gewissen, weil ich etwas eifersüchtig war ;) Ich denke, dieser kleine Stich gehört dazu und wir müssen damit leben lernen.


    Für Kind und Opa finde ich diese Freundschaft etwas Wunderbares! Und ich hoffe, das hält auch noch an, wenn "die Eltern schwierig werden" (=Pubertät), dann ist so ein Grossvater eine gute Gesprächsperson.


    Mein Senf: akzeptier Deine Eifersucht, sie ist normal und gesund - und dann freu Dich an Eurer tollen Familie!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich kann deine Gefühle verstehen, mich hat es schon auch manchmal etwas gestochen und ich glaube, das ist sogar relativ normal.


    Letztendlich bin ich jedoch froh, dass meine Kinder noch zu anderen Personen enge Bindungen haben und mich beruhigt das ungemein, denn ich weiß, wenn mir was passiert, dann gibt es noch andere Menschen, denen sie 100% vertrauen, die sie verstehen usw. Vielleicht kannst du auch diesen Aspekt sehen und dich dann über das tolle Verhältnis freuen.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Mein Sohn liebt seine Großeltern abgöttisch, und ist ihrer und meiner Meinung nach viel zu selten bei ihnen. Weil sie halt nicht ums Eck wohnen.


    Ich finds unglaublich schön, dass er sie so liebt. Dass er sie überhaupt lieben kann, und das so toll zeigen kann. Dass meine Eltern und meine Schwiegereltern sich so toll auf ihn einlassen, wenn sie sich sehen. Würden sie ums Eck wohnen, er wäre mehrmals wöchentlich bei ihnen.


    Freu dich daran :) und freu dich auch daran, dass du bissel eifersüchtig bist :), aber dann schau dieses Gefühl an, nimms ernst, und dann packs weg :) ich glaub, so wie du das schilderst, sind deine Eltern eine tolle Bereicherung für dein Kind :)

  • Ach das tut gut es ausgesprochen zu haben und zu lesen, dass man nicht allein mit dem Gefühl ist!
    Danke euch allen!!!!

  • Ich kann dich auch sehr gut verstehen!


    Hier wurden schon ganz viele gute Sachen gesagt, find ich:


    1. Eine gute Beziehung zusätzlich zu denen zu den Eltern kann nur ein Gewinn sein (übrigens in der Resillienzforschung ein Schutzfaktor in Sachen Lebenskrisen meistern, d.h. Kinder mit engen und guten Bindungen (zusätzlich oder zur Not auch anstelle von den Eltern) haben größere Chancen, schwierige Zeiten gut und gesund zu überstehen als andere).
    2. Die Eifersucht ist vielen bekannt. Bei vielen fühlt sie sich an wie ein kleiner Stich, der gespürt wird, dann erkannt und akzeptiert und damit hat es sich. Bei anderen wird es sicher etwas Größeres sein und sich eher wie ein Raubtierbiss als wie ein Mückenstich anfühlen. Dann macht es Sinn:
    3. mal zu schauen, was dahinter liegt: wünscht man sich, man hätte als Kind auch so eine Aufmerksamkeit und Verbindung mit diesem Menschen genossen? Hat man das Gefühl, die Verbindung zum eigenen Kind ist "ausbaubar"? Gibt´s vielleicht andere Baustellen wie z.B. selbst nicht ver- und umsorgt zu sein?


    Ich bin zwar nicht (mehr) so eifersüchtig auf die Beziehung zwischen meinem Vater und meinem Sohn, aber manchmal traurig, dass er zu meiner Tochter irgendwie (noch?) nicht so die Verbindung zu haben scheint. So war es ähnlich bei mir: mein großer Bruder und mein Vater kamen prima klar, wir beide dagegen hatten immer mal unsere Schwierigkeiten. Außerdem hab ich inzwischen verstanden, dass es eine Erleichterung sein muss für meinen Vater, sich nochmal einem kleinen Menschlein widmen zu können - nur diesmal ohne die finanzielle Verantwortung, den Druck des immer präsent sein müssens, sich nicht um vier Kinder gleichzeitig kümmern müssen usw. Das ist eine große Chance für den alten Mann und ich gönn´s ihm inzwischen sehr.


    Wenn es dich sehr quält, guck genauer hin was dahinter steht. Die Eifersucht darf da sein, vielleicht kann sie dir sogar was Wichtiges sagen und dir den Weg weisen, wie du die Beziehung zu deinen Eltern heute gestalten kannst.


    #knuddel