Hundebiss - merkt man, wenn man zum Arzt gehen sollte?

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  • Hallo,


    Mein Hund hat mich vorgestern Abend im Dunkeln beim Spielen in den Finger gebissen. Er hat sofort losgelassen, aber es waren zwei Löcher. Erstmal tat es scheißweh, dann wurde es ziemlich schnell taub und auch jetzt merke ich kaum etwas. Es ist rot, etwas geschwollen und soweit ich das sehen kann leicht entzündet. Ich habe vorsichtig gedrückt und es kam ein bisschen Suppe raus.
    Ich bin durchgeimpft und der Hund auch.
    Hier ist es so sauteuer zum Arzt zu gehen, dass ich echt nicht umsonst hinrennen will. Merkt man, wenn sich da etwas größeres tut? Also, wenn es schlimm wäre, würde ich dann schon freiwillig zum Arzt gehen? Momentan ist es nur so schlimm wie ein entzündeter Bienenstich oder so (damit würde ich auch nicht zum Arzt gehen).


    Liebe Grüße
    Iffebim

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Hallo Iffebim,


    bitte geh zum Arzt, Bißwunden sind in der Regel hochgradig infiziert. Hundebisse sind zwar nicht ganz so dramatisch wie Katzenbisse, aber das kann böse ausgehen. Die Wunde muss gesäubert und offen gehalten werden und wahrscheinlich ist auch eine Antibiose notwendig. Ich bin Tierärztin und hab schon einige dramatische Verläufe gesehen wenn Kollegen von ihren Patienten gebissen wurden, bis hin zur Amputation (das waren dann aber immer Katzen...)


    LG
    Sima

  • Hi Du,


    also ich würde jetzt auf jeden Fall Betaisadonna drauf tun oder dieses gelbe Zeug #gruebel Namen gerade entfallen. Schau dir die Wunde noch 1 Tag an und wenn du eine Besserung verspürst könntest du Glück gehabt haben. Also es muss kontinuierlich besser werden, keine Schwellung, keine Rötung, keine suppenden Stellen.
    Wenn du denkst, dass es heißer und geschwollener wird, brauchst du garantiert ein AB.


    Ich habe nach einem katzenbiss 1 Tag zu lange gewartet und brauchte ne Gipsschiene und eine hochdosiertes AB, ansonsten, wenn das Ab nicht gegriffen hätte, hätte der Doc mir den Unterarm aufgeschnitten :wacko: .
    Es sind die teuflischen Bakterien, die katzen und Hunde im Mund / n den Zähnen haben, da nutzt leider gesund und munter nichts.


    Gute Besserung

  • Ohje!


    Ich kann leider nichts zum Thema beitragen, wünsche dir aber gute Besserung und dass alles bei dir gut abheilt!

    (Sagt man nicht, Hundespeichel wirke desinfizierend?)

  • Nein, das sagt man leider nicht #finger
    Unser hat mich auch mal versehentlich gebissen und ich mach eigentlich alles homöopathisch- aber da hatte ich dann doch Schiss. Zumal selbst meine Heilpraktikerinn (zumindestens eine der beiden) mir sowohl zu Antibiotika als auch Tetanusimpfung riet. Bei mir kam auch ein bisschen Suppe, und leider merkt man es wohl nicht da bei Bissen die Entzündung sich gern innen entwickelt #weissnicht
    Vielleicht ist hier noch was interessantes- das ist mei alter Thread dazu Hundebiss- nicht tief aber evt entzündet

    2 Söhne, 19 und 21 Jahre
    Gegen Stress sollte man nichts tun

  • Sima,


    weil's mich interessiert: Warum sind Katzenbisse schlimmer in ihren Verläufen? Haben die andere Erreger im Maul als Hunde?

    Die Menschen erstaunen mich,
    weil sie die Gesundheit aufs Spiel setzen, um Geld zu verdienen,
    danach geben Sie es wieder aus, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen;
    und weil sie sehnsüchtig an die Zukunft denken,
    genießen sie die Gegenwart nicht,
    weshalb sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft leben.
    Und sie leben so, als ob sie nie sterben müssten.
    Und sterben so, als ob sie nie gelebt hätten.
    (Geshe Yonten)

  • Also, beim Katzenbiss hatte ich eine Blutvergiftung. Die merkt man schon.


    Beim Hundebiss gehe ich zum Arzt, sobald was offen ist/war und entzündet ist. Kam so bisher nur einmal vor und da hab ich Tetanus aufgefrischt.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Zitat

    Sima,


    weil's mich interessiert: Warum sind Katzenbisse schlimmer in ihren Verläufen? Haben die andere Erreger im Maul als Hunde?


    Ja, die Bakterien im Speichel sind andere. (sagte zumindest die Tierärztin damals)

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ich würde nicht gehen, so lange ich mich sonst normal und nicht krank oder schwach fühle. Oder anders formuliert: ich bin bisher nicht zum Arzt gegangen und es ging immer gut. Uns passiert sowas öfter. Also dem Hund und mir.
    So ein Zahnloch tut immer gleich sehr weh und entzündet sich schnell, weil das immer gleich so tief ist...

  • Hast du sonst ein Ab zu Hause oder kannst dir ein entsprechendes besorgen? Für solche Fälle und falls der Hund sich mal beißt könnte man Leukasekegel zu Hause liegen haben. Ansonsten drauf achten, das es auf bleibt und wenn möglich desinfizieren. Ist zwar fies, aber wirkt Wasserstoffperoxid, reinigt entzündete Wunden gut, nicht so hochprozentig. Im Zahnärtzlichen Bereich nimmt man zwischen 5 und 30%.
    Je nach dem, wie tief das ist würde ich schon zum Arzt gehen.
    Gute Besserung

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

  • Drüben im Hundethread hat eine Userin gerade genau das selbe geschrieben, also dass Hundespeichel antibiotisch wirke. Hier ist ein Artikel dazu.


    Damit wäre ich sehr vorsichtig und ich könnte mir vorstellen, dass diese Aussage nur für sehr oberflächliche Wunden gilt.
    Auch Hunde haben oft schwere Infektionen und Abszesse nach Beissereien. Hundezähne machen kleine, tiefe Löcher, der Sekretabfluß ist meist nicht optimal und die Keime werden tief ins Gewebe eingebracht.
    Einfach mal nach "Hundebiss und Infektion" googeln (Bildersuche), das ist nicht schön...


    Natürlich KANN das auch ohne Behandlung völlig folgenlos abheilen, keine Frage. Aber wenn es infiziert ist und man zu lange abwartet, dann ist die Behandlung langwierig und u.U. nur schwer in den Griff zu bekommen, das ist zumindest meine Erfahrung.



    LG
    Sima

  • Danke für eure Meinungen, besonders deine, Sima, als Expertin :) Ich bin zum Arzt gegangen und sitze nun im Wartezimmer. Werde berichten :)

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Also. Es ist entzündet und ich habe ein AB bekommen (Doxyciclin). Der Nerv ist vermutlich gequetscht, sollte aber von selbst wieder ok werden (daher die Taubheit). Geröngt haben sie es auch, aber da konnte man nichts sehen.
    Übrigens war ich die einzige Patientin, war sehr nett, der Arzt war einfach spitze (so ein lustiger Opa, der mir von seiner Frau erzählt hat :D).
    Einen dog bite report musste ich ausfüllen #augen Hoffentlich kriegen wir da nicht noch Ärger.


    Vielen Dank für die Empfehlung, zum Arzt zu gehen!! War auf alle Fälle besser so.

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Ach ja, und um den Tag gebührend zu beenden, bin ich dann noch auf eine Biene getreten #pinch

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • ich wünsch dir das das antibiotikum schnell anschlägt! ich wurde vor 1,5 jahren von einem hund in die wade gebissen. es musste genäht werden, entzündete sich ganz grausam, erst das 3. antibiotikum half (knochenentzündung). ich hatte eine kurz op - die wunde musste nochmal eröffnet werden u.s.w. war ein langwieriger Prozess.... hat bestimmt 3 monate gedauert.... und es sind bis heute schmerzhafte knubbeln geblieben. dh. nicht schlimm, nur wenn man draufdrückt.... aber so bisse sind nicht ohne. wünsch dir das es schnell verheilt....

  • Die meisten wirklich schweren entzündungen entstehen, weil die wenigsten Ärzte wissen wie man diese wunden gut behandelt. Ich habe öfter kleinere bisswunden, die verheilenimmer unkompliziert
    - seit ch das badegebot beachte. Kleine bisswunden direkt und sofort baden in betaisodona oder sonst einer sterilen lösung.
    Hundespeichel wirkt antibiotisch auf oberflächlichen wunden, aber hunde haben halt auch keime im mund. Meist ist die besoedlung harmloser als bei katzen und menschen, aber bei harmlosen kleinen bissen ist das problem immer der bisskanal, der - ähnlich wie bei einer katze - sich unten zu schnell schliesst. Optimal sind wunden die gut bluten, da ist bei mir dann auch selten was passiert. Am besten macht man sich ne schüssel mit desinfektionsmram und badet die wunde da drin so lange es geht.
    Nähen, tapen ist nur nach sehr, sehr sorgfältiger reinigung angebracht und nur, wenn der hund statt *nur* gebissen auch gerissen hat, also quasi eine grössere reissswunde da ist.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Drüben im Hundethread hat eine Userin gerade genau das selbe geschrieben, also dass Hundespeichel antibiotisch wirke. Hier ist ein Artikel dazu.


    Prinzipiell ist das wohl so.
    Leider haben Hunde neben ihrem entzündungshemmenden Speichel oft auch jede Menge Mist im Maul und man weiß eben nie genau, welche Mischung man abbekommt.


    Man kann das leider wirklich schwer voraussehen, welche Wunde von alleine verheilt und welche nicht. Wenn man ein, zwei oder drei Tage nach einem Biss sicher merkt: "Hier wirds hässlich" dann hat man sich meist schon ein größeres Problem eingehandelt, das nicht mehr mit ein bisschen AB erledigt ist.
    Gerade Finger und Hände sind problematisch, weil es dort nur wenig blutet. Lippe oder Nase dagegen sind meist harmlos.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • "Angewendet" wurde der Hundespeichel früher auch nur, wenn der Hund eine menschliche flächige Wunde beleckt hat. Da wurde dann gesagt, das sei gut, da der Hund die Wunde dadurch reinigt. (Das waren die Beobachtungen alter Leute, da ja der Hund auch eigene Wunden beleckt = reinigt)
    Das heisst aber nicht automatisch, dass sich eine Bisswunde selbstständig desinfiziert. Leider. Vereinfacht gesagt, der Dreck muss raus. Das kann er bei einer Bisswunde nicht, weil er reingeimpft wird und sich der Ausgang sehr schnell wieder verschliesst.
    Ich hatte mal so einen Katzenbiss. Das Loch habe ich selbstständig vergrößert und ewig lange gequetscht, damit es gut ausbluten konnte. Auf diese Weise ist tatsächlich nichts passiert, allerdings empfinde ich es im Nachhinein selbst als sehr leichtsinnig, dass ich es drauf ankommen lassen habe.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

    • Offizieller Beitrag

    Die meisten wirklich schweren entzündungen entstehen, weil die wenigsten Ärzte wissen wie man diese wunden gut behandelt. Ich habe öfter kleinere bisswunden, die verheilenimmer unkompliziert
    - seit ch das badegebot beachte. Kleine bisswunden direkt und sofort baden in betaisodona oder sonst einer sterilen lösung.
    Hundespeichel wirkt antibiotisch auf oberflächlichen wunden, aber hunde haben halt auch keime im mund. Meist ist die besoedlung harmloser als bei katzen und menschen, aber bei harmlosen kleinen bissen ist das problem immer der bisskanal, der - ähnlich wie bei einer katze - sich unten zu schnell schliesst. Optimal sind wunden die gut bluten, da ist bei mir dann auch selten was passiert. Am besten macht man sich ne schüssel mit desinfektionsmram und badet die wunde da drin so lange es geht.
    Nähen, tapen ist nur nach sehr, sehr sorgfältiger reinigung angebracht und nur, wenn der hund statt *nur* gebissen auch gerissen hat, also quasi eine grössere reissswunde da ist.


    Genau so!


    Grosse, blutende Hundebisse sind deutlich weniger schlimm als die "Stichwunde" vom Eckzahn, die sich sofort schliesst.
    (ich habe das ganze beim Grossen im 8ten Monat schwanger hinter mir, nicht lustig...)


    Deshalb finde ich die Entscheidung gut, Iffebim, dass Du zum Arzt gegangen bist.


    Liebe Grüsse


    Talpa