Alternative zur Taufe gesucht

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  • Die Überschrift sagt es eigentlich schon. Mein Mann und ich sind auf der Suche nach einer Alternative zu einer christlichen Taufe.


    Wir sind beide katholisch aufgewachsen. Er ist inzwischen aus der Kirche ausgetreten, aber ich bin eigentlich doch noch sehr gläubig - wobei ich einfach ein Problem mit der Institution der Kirche habe. Wie dem auch sei, wir haben uns also entschlossen, unser Baby, das im Januar zur Welt kommt, nicht taufen zu lassen. Unsere Eltern haben damit, so denke ich zumindest, kein größeres Problem. Die Urgroßeltern sind evtl. ein wenig enttäuscht, aber es ist ja unsere Entscheidung. Und ich werde es dem Kind auch ganz bestimmt nicht verwehren, wenn es sich irgendwann aus freien Stücken taufen lassen möchte.


    Soweit, sogut. Dennoch finde ich, es wäre schön, wenn wir das neue Menschenkind im Rahmen einer kleinen Feier auf der Erde begrüßen würden. Außerdem möchte ich, dass das Kind Paten bekommt.


    Meine Frage an euch: habt ihr sowas schonmal erlebt, oder sogar selbst gemacht? Ich suche einfach Ideen, wie ein solches "Willkommen-auf der-Erde-Fest" gestaltet werden könnte - gerne kann dabei auch ein wenig die Verbindung zum Glaubern hergestellt werden, wir sind ja keine Atheisten...

  • Es gibt doch freiberufliche Pastoren, die alternative Trauungszeremonien anbieten (wenn die Paare nicht in der Kirche heiraten wollen oder können, ihnen aber eine religiöse Zeremonie wichtig ist). Vielleicht machen solche Leute auch Kindersegnungen/tauf-artige Feste?

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Es gibt doch freiberufliche Pastoren, die alternative Trauungszeremonien anbieten (wenn die Paare nicht in der Kirche heiraten wollen oder können, ihnen aber eine religiöse Zeremonie wichtig ist). Vielleicht machen solche Leute auch Kindersegnungen/tauf-artige Feste?


    Ich vermute mal, dass es sowas bei uns auf dem Land nicht gibt... Habe ich jedenfalls noch nie davon gehört.

  • Ich hab ein Patenkind, das auch nicht getauft ist.


    Mich und noch einen Freund haben die Eltern gefragt, ob wir Paten werden möchten. Dann haben wir ein paar abnende gemeinsam überlegt, was das alles für jeden von uns bedeutet. Bei einem schönen Willkommen-Name des Kindes-Fest haben Freunde und Familie zusammen in großer Runde gesessen. Die Eltern, Paten und wer wollte hat was schönes/lustiges/frohes gesagt. Dann gab es Essen und Geschenke und gute Gespräche.


    Das fand ich wunderschön.

  • Wenn es keine traditionelle Taufe sein soll, braucht es doch auch eigentlich keinen Priester, oder? Könntet ihr euch vorstellen, selbst als Eltern, Paten, vllt. Großeltern oder wer euch und dem Kind sonst noch sehr nahe steht, einfach eine Zeremonie zu überlegen?
    Einfach Lieder, Sprüche, Texte aussuchen, die von verschiedenen lieben Menschen vorgetragen bzw. gemeinsam gesungen werden?
    Vielleicht symbolische Geschenke, die dem Kind mit auf den Lebensweg gegeben werden? Eine Art "Willkommensbuch", in das jeder Gast seine Wünsche u.ä. hineinschreibt?
    Ich habe das für meinen Sohn auch überlegt - letztendlich haben wir dann aber doch traditionell katholisch getauft...

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

    • Offizieller Beitrag

    Also, mittlerweile sind viele katholische Priester recht entspannt, was einen individuellen Umgang mit Glauben & Co. angeht. Ich find es auch richtig gut, euer Kind nicht taufen zu lassen, wenn ihr da nicht dahintersteht.
    Daher scheint mir - wenn ihr es trotzdem etwas "katholisch" angehaucht haben wollt - eine Segnung durch einen Priester auch das probateste zu sein.
    Das gute daran ist, dass es nicht örtlich gebunden ist. So könnt ihr im Garten bei euch im Grünen eine schöne kleine Feier haben, zu deren Anfang eben der Zelebrant vorbeikommt, euer Kind segnet und dann könnt ihr z.B. noch feierlich die Paten fragen, ob sie das Patenamt annehmen möchten, die könnten dann ein paar persönliche Zeilen vorlesen, was sie ihrem Patenkind wünschen, wie sie es begleiten möchten..., ihr könntet noch gemeinsam ein Lied singen (muss nix religiöses sein, kann auch z.B. "Kinder an die Macht" von HGM sein oder so). Prinzipiell würde ich es ungekünstelt und einfach halten. :)


    Und klar, ein passender Zelebrant muss nichts mit der Kirche am Hut haben, das kann auch jemand aus eurer Familie sein, der euch da viel bedeutet und einen passenden Tonfall anschlagen kann.

  • Bei uns haben die Großväter unseren Sohn gesegnet - die beiden haben auch an unserer Hochzeit uns und unsere Ehe gesegnet.


    Wir haben einfach ein großes Grillfest mit allen Freunden und Verwandter gemacht, vor dem Essen dann eben ein paar warme Worte, das Segensgebet für das Kind und fertig.


    Als Patentante haben wir meine beste Freundin und ihre Tochter benannt, in einer Sorgerechtsverfügung ist auch geklärt, dass die beiden im Falle einer Unklücks das Sorgerecht für Merlin bekommen sollen.


    Die Kirche hat davon gar nichts mitbekommen......... (ich wußte gar nicht, dass es bestimmte Menschen gibt, die segnen dürfen oder nicht.....)


    Gruß, gaagii

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Klar, segnen darf man sein Kind immer. Mach ich jeden Abend. Mindestens. #freu


    Segnen darf aus katholischer Sicht jeder jeden. Einschränkungen gibt's da nicht.




    Ihr könnt einfach einen Priester fragen. Ich kenne keinen katholischen Priester, der damit ein Problem hätte. Segnen bedeutet einfach "Gutes zusprechen".
    Stattdessen kenne ich einige Priester und Laien (inklusive mich selbst), denen es Sorge bereitet, dass viele Menschen ihre Kinder taufen lassen wollen, ohne im Glauben zu stehen. Man kann die Leute dann nicht einfach so wegschicken......aber taufen ohne dass das Kind dann im Glauben aufwächst ist eben auch nicht das Richtige.
    Bei den Evangelischen kenne ich mich nicht so aus, aber fragen kann man da sicher auch.


    Fragt sich halt, in welchem Rahmen ihr das haben wollt. Feierlicher wäre es wohl schon so.

  • ich bin auch Patin von einem Kind,dass aber nicht getauft wurde.
    Es gab ein fest, da haben wir Paten jeder worte/Wünsche zu dem kind gesagt, diese wurden auch in Schriftform an ein bäumchen gehangen (was dann eingegraben wurde), wir haben eine Geburtstagskerze gestaltet und übergeben und zum Abschluß haben wir Lichter auf einen Fluß fahren lassen (es war Winter und abneds und sah wunderschön aus).


    Eine Segnung fände ich für Euch auch sehr passend...


  • Ich vermute mal, dass es sowas bei uns auf dem Land nicht gibt... Habe ich jedenfalls noch nie davon gehört.


    Google mal nach "freie Theologen", vielleicht wirst du ja doch fündig. Es gibt nämlich gar nicht so wenige. Und klar machen die nicht nur Trauungen, sondern sehr gern auch Begrüßungsfeiern (und Bestattungen). Allerdings kostet das dann natürlich auch was, die freien Theologen müssen schließlich von ihren Diensten leben und werden ja eben nicht von der Kirche bezahlt.


    Aber falls ihr kein Problem damit habt, einen kirchlich gebundenen Priester zu involvieren, wäre eine kirchliche Segnungsfeier bestimmt auch eine gute Idee.

  • Ihr Lieben, vielen Dank für die Anregungen. Da sind echt viele gute Ideen dabei und ich habe gestern Abend noch mit meinem Mann das ein oder andere angesprochen (er hat mit solchen Dingen immer recht wenig am Hut, aber ich möchte natürlich auch, dass er dahinter steht, wenn wir so eine Zeremonie machen).


    Falls noch jemand weitere Vorschläge hat, nur her damit #ja

  • Hier auch. Haben die nicht-christl. Taufe selbst gestaltet, im Rahmen einer kleinen Feier, im Wald ... war sehr schön. (Und erhellend, was einige Menschen betraf.) Für mich hat die Taufe nichts mit der Kirche zu tun. Die Ansprache habe ich gehalten, dann haben wir gemeinsam mit allen etwas gelesen, und ein paar schöne Rituale gemacht. Sehr berührend!

    Die Menschen erstaunen mich,
    weil sie die Gesundheit aufs Spiel setzen, um Geld zu verdienen,
    danach geben Sie es wieder aus, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen;
    und weil sie sehnsüchtig an die Zukunft denken,
    genießen sie die Gegenwart nicht,
    weshalb sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft leben.
    Und sie leben so, als ob sie nie sterben müssten.
    Und sterben so, als ob sie nie gelebt hätten.
    (Geshe Yonten)

  • Hallo,


    Ich bin keine freie Theologin, sondern einfach anderweitig "berufen" ^^
    Falls du konkrete Fragen zur Gestaltung der Feier hast, nur raus damit. Konkrete Gestaltungsvorschläge gebe ich hier jetzt erstmal nicht, weil es ein Teil meiner Arbeit ist, mit der Familie eine persönliche und kreative Zeremonie auszuarbeiten und das einige Stunden braucht, die man zusammen sitzt und sich kennen lernt und gemeinsam plant.


    Man kann sehr viel in diese Richtung machen und Segnen kann jeder, das haben die Kirchen nicht erfunden ;)


    Ich wünsche euch eine tolle Planung und ein wundervolles Fest an das ihr euch gerne Erinnern werdet.


    Grüße vom NSg


    Edit: Danke! Meine Seite wurde ja schon empfohlen! Mit Rabeneltern handle ich auch einen Sonderpreis aus, bzw. verlange keine Anfahrtskosten (je nachdem wie weit die Anfahrt wäre eventuell auch nur einen Teil davon...)

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

    Einmal editiert, zuletzt von Nachtschattengewächs ()

  • Uni, bei uns wird es eine Art Baby-Ankunfts-Party. Wobei Party zu viel sagt, da wir beide keine Partymenschen sind. Wird halt ein Familienfest geben damit auch alle das Baby kennenlernen können. Viele Verwandte sehen wir halt sonst doch nicht. Aber ich glaube, dass wir kein wirkliches Ritual machen. Vielleicht lassen wir auf unserer Hochzeitsleinwand die Gäste nochmal einen Fingerabdruck machen. Da sind schon die von der Hochzeit drauf und das wäre dann eine schöne Fortführung.
    Zur Hochzeit hatten wir übrigens eine solche freie Trauung wie weiter oben schon mal erwähnt. Und die war mit eigenen Inhalten und eben Leinwand-Bild-Ritual.