Bedürfnisorientierte Weihnachtskrippen? SLP

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  • So verstehe ich das auch. Und das mit der Windel habe ich auch irgendwo mal so gelesen, in irgendeiner Kindergeschichte.


    Und wenn schon die "unbefleckte Empfängnis" genannt wurde, darf ich bitte mal klugscheißern und darauf hinweisen, dass damit nicht die Jungfrauengeburt gemeint ist, sondern die Zeugung von Maria ohne Erbsünde.



    Mal ganz davon abgesehen, wie schräg ich diese Erbsündentheorie im Allgemeinen und die unbefleckte Empfängnis im Besonderen finde, macht es mich immer nervös, wenn diese beiden Sachen verwechselt werden #schäm .


    Danke, dass wusste ich noch gar nicht. Für mich war die unbefleckte Empfängnis auch die Zeugung von Jesu

    Liebe Grüße
    Sinsiria mit Timon 03/08 + Pumbaa 07/11 + Simba 06/13
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    Be calm, be a unicorn



    Mitglied im Reboarder-Verein

  • Wir haben eine Weihnachtskrippe, wo man der Maria das Jesuskind in den Arm legen kann. (Haben wir so fertig gekauft.) Das sind sonst recht klassische Kunstharzfiguren.



    Ach ja, und ein Stall ist es auch nur bei Lukas (Hirten), bei Matthäus (Weise aus dem Morgenland) ist es ein Haus. Maria musste also nicht ewig im Stall auf die Weisen warten :D dafür durfte sie dann umziehen in ein Haus #top


    Auch bei Lukas steht nichts von einem Stall. Aber wenn man sich Wohnhäuser zu dieser Zeit anschaut, dann wohnten die Tiere mit im Haus - und da stand auch die Krippe (im übrigen aus Felsstein, nicht aus Holz). Der Wohnbereich war normal ein, zwei Stufen höher, um sich etwas von den Tieren abzugrenzen.


    Das Bibelhaus Frankfurt illustriert das ganz gut:
    http://bibelhaus-frankfurt.de/index.php?id=188


    Und wie war das mit der "Herberge, in der kein Platz war"? - Das Wort, was Luther mit "Herberge" übersetzt und so prägend ist, dass andere Übersetzungen es auch übernehmen, heißt schlicht "Gästezimmer" (in einem Privathaus). Wenn man etwas mehr Geld hatte, baute man an oder stockte noch einen Raum auf. Dieser Raum war belegt, weshalb Maria und Josef mit den Bewohnern im Hauptraum waren, wo auch die Tiere lebten. Wenn man dort mal kurz das Kind ablegen wollte, war der Boden nicht zu empfehlen. Wahrscheinlich gab es noch gemauerte Bänke. Da ist der steinerne Futtertrog schon das Sicherere. (Unter diesen Umständen war Wochenbett sicher nicht den ganzen Tag im Familienbett kuscheln.)



    Die Windel-Übersetzung finde ich auch nicht so gelungen. "in Windeln wickeln" ist im griechischen Text nur ein Wort. Ich würde es auch eher als "pucken" übersetzen. #weissnicht Aber die aktuellen Bibelübersetzungen sind fast alle und ausschließlich noch von alten studierten Männern am Schreibtisch gemacht, die oft auch noch zölibatär lebten. Da sollte man - auch an anderen Stellen - nicht zuviel erwarten, wenn sie Bibelstellen übersetzen sollen, in denen es um Frauen, Geburt und kleine Kinder geht.
    (Ich finde die Windelübersetzung heute schon deshalb veraltet, weil wir eben längst nicht mehr die einfachen Tuchwindeln haben, sondern die meisten mit "Windeln" nur noch Einwegwindeln assoziieren.)


  • Und mal andersrum gedacht: Warum sollte man die Darstellung dieser Geschichte nicht in die heutige Zeit holen?


    Das ist völlig korrekt und war genau die Ursprungsidee der Krippendarstellung: die Geburt Jesu in der heutigen Zeit zu aktualisieren. Genau aus diesem Gedanken heraus sind die Heimatkrippen (einschließlich des Kirchturms des eigenen Dorfes im Hintergrund des Krippenstalls) entstanden.

  • Ich glaube, wer eine unbefleckte Empfängnis hinbekommt, hat sicher auch keine Probleme mit dem Beckenboden. Sicher wars auch eine Taumgeburt - oder hat eine von euch schonmal irgendwo gelesen, dass Maria genäht werden musste oder so laut gebrüllt hat beim Gebären, dass die Tiere Angst bekamen? #angst


    Ich glaube, wer eine unbefleckte Empfängnis hinbekommt, hat sicher auch keine Probleme mit dem Beckenboden. Sicher wars auch eine Taumgeburt - oder hat eine von euch schonmal irgendwo gelesen, dass Maria genäht werden musste oder so laut gebrüllt hat beim Gebären, dass die Tiere Angst bekamen?


    Ich habe alles was danach kommt nicht mehr gelesen, aber DAZU muss ich was sagen:
    Meine hebamme sagte immer, so wies rein kommt, muss es halt auch raus.
    Da es bei maria nun die unbefleckte empfängnis war, wird auch die geburt etwas speziell gewesen sein.
    Und ob jesus als sohn gottes stillen musste?!

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Auch bei Lukas steht nichts von einem Stall. Aber wenn man sich Wohnhäuser zu dieser Zeit anschaut, dann wohnten die Tiere mit im Haus - und da stand auch die Krippe (im übrigen aus Felsstein, nicht aus Holz). Der Wohnbereich war normal ein, zwei Stufen höher, um sich etwas von den Tieren abzugrenzen.


    hast natürlich recht :D da war ich schon zu weit in der Rezeptionsgeschichte davon galoppiert #angst

  • Und ob jesus als sohn gottes stillen musste?!

    Doch, Jesus wird auf vielen Darstellungen gestillt!


    In einem alten Kinderlied heißt es übrigens, dass die arme Maria das Kindchen ständig im Arm wiegen muss, weil sie kein Wiegenband (Tragetuch?) hat. Und selbst der Josef ist zu platt, ihr zu helfen.
    Da haben wir's: Jesus war ein Schreikind ^^ .

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • boar, annalin, das hättest Du nicht schreiben dürfen...


    Wir haben auch Sievers-Hahn und ich wusste gar nicht, dass es da auch eine Maria mit Kind auf dem Schoß gibt. Wir haben diese Kombi der heiligen Familie; da ist das Jesuskind wenigstens nicht nackert, aber der Beckenboden....:



    Diese hier ist der Grund, warum mich annalin weinen macht:



    Naja, man kann nicht alles haben ;) Iiiirgendwann, wenn wir dann auch die Maria auf dem Esel schon haben, legen wir uns auch diese zu ;) Dann darf das Jesuskind am heiligen Abend in die Krippe und an den Feiertagen auf den Schoß. Oder umgekehrt.

  • Oder man nimmt die Playmobil-Krippe, da ist schon Stroh drunter. ;) Und die Figuren haben bewegliche Arme zum Halten. ^^

  • oh navete, Ihr habt die auch?
    Unsere ist schon aufgebaut in der Adventszeit.
    Die hatten schon meine Eltern und ich hänge sehr an der...


    verkauf doch nächsten Herbst Deine Maria...und gönn Dir die andere.

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Bei den Unicef-Weihnachtspostkarten war dieses Jahr ein Motiv aus dem 15.(?) Jh. dabei, auf dem Maria lesend dasitzt und Josef zu ihren Füßen das Jesusbaby auf dem Schoß hält und intensiv betrachtet. Das hat mir gut gefallen.

  • @ annalin: neee, Maria verkaufen geht nicht. Dann müssten wir ja auch den kleinen Jesus hergeben und das bringe ich nicht übers Herz, der ist so herzig. Also bei mir muss nun noch 1-2 Jahrzehnte lang Marias Beckenboden leiden und das Kind in der Krippe alleine vor sich hin strampeln. Soll ja auch Kinder geben, die das phasenweise gerne mögen. Unserer hier ist bestimmt auch so einer #ja Und wenn ich Maria nun zurechtweise, dass sie sich gefälligst ins Stroh legen soll und sich ausruhen.... #confused am End' kriegt die mir noch hormonbedingte Heulkrämpfe. neeee, neeee, das fang ich nicht an. Da bring ich ihr lieber ein bisschen Essen vorbei :P

  • Hm, wie sollen denn Hirten und Könige und andere Gäste das Kindelein bewundern, wenn es an Maria gebunden ist? Es soll ja außerdem Kinder geben, die von Anfang an gerne irgendwo rumliegen. :D Und so als Sohn Gottes könnte ich mir vorstellen, dass das eine ganz praktische Eigenschaft wäre.


    Die Darstellung einer Krippe hat nicht die Funktion, Vorbild für einen bedürfnisorientierten Umgang mit Säuglingen zu sein.


    Mal ganz abgesehen davon, dass es ja nun wirklich keine realistische Beschreibung der damaligen Begebenheiten ist.

  • Natürlich hat das keinen Realismusanspruch. Aber die Krippe, die wir uns privat unter den Baum stellen, darf ruhig auch wiedergeben, wie wir uns die Situation vorstellen (möchten). Muss ja nicht die benutzen Wochenflussbinden einschließen. Und dabei fällt mir zumindest dann schon auf, dass es wenige Krippen gibt, in denen das Jesuskind bei Mama oder Papa ( ;) ) auf dem Arm sein darf.

  • Ja, weil das Jesuskind Gottes Sohn ist und für alle Menschen gekommen ist. Es ist eben keine normale Familie, deshalb finde ich diesen Anspruch ein wenig seltsam.

  • Ja, aber er ist für alle Menschen geboren worden. Die Hirten kommen, ihn zu sehen, die Weisen aus dem Morgenland usw. Er ist der Erlöser, das ist schon eine Sonderstellung. Und es ist schon praktischer, wenn man die Krippenfiguren um die Krippe herum platzieren kann und das Gesicht des Babys sehen kann. Man muss da wirklich nicht noch irgendwas reininterpretieren. #augen


    Aber ganz ehrlich, selbst wenn er diese Sonderstellung nicht hätte: Es soll tatsächlich nicht wenige Säuglinge geben, die durchaus gerne einfach in einer Wiege, in einem Bettchen, in einem Kinderwagen oder auf einer Decke liegen. Ich finde, es artet ein wenig ins Missionarische aus, wenn man nun die klassische Krippenkonstellation als zu wenig bedürfnisorientiert bezeichnet und sich wundert, dass es so wenige tragende Marias und Josefs gibt. #pfeif


    Ich meine, wenn dem Jesuskind ein Schnuller in den Mund gesteckt würde oder er in sonstigen Darstellungen NIE auf Marias Schoß wäre, ok, dann wäre das schon komisch. Aber gerade in dieser "Präsentations"-Situation finde ich es völlig überflüssig, das zu kritisieren.