Petition für die Abschaffung der Rezeptpflicht der "Pille danach"

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  • Wer für das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper zeichnen möchte, tut das bitte hier:


    http://www.change.org/de/Petit…nach-zulassen-pilledanach


    Es ist leider auch im Jahre 2014 für Frauen notwendig, sich gegen ihre Entmündigung zu wehren.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Man ist doch nicht entmündigt, man kann doch sehr wohl zum Arzt und das Rezept zu bekommen ist doch kein Problem. Und es ist schon so, dass die Pille danach nicht ungefährlich ist. Ich für meinen Teil finde die Rezeptpflicht sinnvoll, oder überseh ich da irgendwas?

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Hast du den Text gelesen? Die Diskussion verfolgt? Weisst du, das Deutschland neben Polen und Italien das einzige Land in der EU ist, dass auf einer Rezepztpflicht besteht? Weisst du, dass der zuständige Sachverständigenausschuss des Bundestages eine Aufhebung empfohlen hat und Minster Gröhe diese aus mutmassilich relegiösen Gründen verweigert?

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

    Einmal editiert, zuletzt von Esche ()

  • Naja, es geht ja darum, dass bei der Pille danach die Uhr tickt. Je früher die genommen wird desdo besser. Und da kostet der Umweg über Arzt oder wohlmöglich Krankenhaus halt im Zweifel wertvolle Stunden. In der Schweiz ist es soweit ich weiß so, dass es da auch eine Beratungspflicht gibt, allerdings darf da der Apotheker die Beratung machen. Das finde ich eigentlich eine gute Regelung.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Mal davon abgesehen gibt es siebenunddrölfzig rezeptfreie Medikamente, die viel gefährlicher als die Pille Danach sind.

  • ich finde, nur dass andere länder das auch machen, ist kein grund. aber ich hab mich jz mal eingelesen und du hast recht. ich war mir nicht bewusst, dass diese pille danach keine gesundheitlichen risiken trägt, wie die pille (ich bin da ein gebranntes kind, eine schulfreundin von mir fiel aufgrund der einnahme einer pille ins koma).


    sorry, dass ich mich da nich vorher besser informiert hab, aber so hat dein post schonmal einer unwissenden zu wissen verholfen ;)

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Ja, äh, der Petionstext erwähnt die Beratungspflicht. Eigentlich müssen ApothekerInnen bei !!!JEDER!!! Medikamentenabgabe beraten.


    Paracetamol, Ibuprofen und Triptane sind auch rezeptfrei erhältlich, was für mich als Migränebetroffene einerseits prima ist, andereseits kann man sich da durch unsachgemässen Gebrauch gesundheitlich schädigen bzw. die Symptomatik verschlimmern. Und ich habe in meinerm Leben wesentlich mehr Triptane eingeworfen als die PD.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Ich fand die Wirkung der Pille danach sehr heftig, das hat mich ertmal richtig umgehauen und bei einem Medikament, dass solche heftigen Nebenwirkungen haben kann, ist die Rezeptpflicht nicht ganz ohne Sinn.
    Mir ist bekannt, dass die meisten Frauen, die die Pille danach genommen haben sie relativ gut vertragen haben und es nicht die Regel ist, dass sie Wirkung so heftig ist. Aber es kann halt sein.
    Selbstbestimmt ist man aber auch mit Rezeptpflicht! Das Rezept wird von den allermeisten Ärzten sehr schnell und absolut problemlos ausgestellt, auch wenn es ein Arzt ist, der einen vorher noch nie gesehen hat. Wo das eine Hürde sein soll, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. In der Nacht oder am Wochenende kann man jederzeit ins Krankenhaus und auch dort bekommt man meist problemlos ein Rezept.

  • Das setzt z.B. voraus, dass man am Wochenende und in der Nacht Kinderbetreuung hat und/oder ein Auto zur Verfügung.


    Außerdem gibt es Ärzt*innen, die auf eine vaginale Untersuchung bestehen, bis sie das Rezept rausrücken. Das ist völlig sinnlos und überhaupt nicht barrierefrei.

  • Wo das eine Hürde sein soll, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. In der Nacht oder am Wochenende kann man jederzeit ins Krankenhaus und auch dort bekommt man meist problemlos ein Rezept.


    Dann versuch mal dein Glück in einem "Katholischen" Krankenhaus. (Link entfernt, der passte nicht wirklich).


    Ich hatte keine Nebenwirkungen. Ich habe Nebenwirkungen bei Triptane, bin aber erwachsen genug, den Waschzettel zu lesen und diese in Kauf zu nehmen.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

    3 Mal editiert, zuletzt von Esche ()

  • Es ist eben nicht so einfach überall zu bekommen, es gibt da durchaus Ärzte, die ein riesen Bohei drum machen, einen erstmal Rund machen oder einen sonstwie behindern.
    Und klar, in einer großen Stadt finde ich wahrscheinlich einen passenden Arzt - aber irgendwo auf dem platten Land?!


    Dann sollten lieber die Pharmazeuten in den Apotheken gestärkt werden und eben ordentlich aufklären. Auch bei anderen Medikamenten.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • naja mitten in der Nacht braucht man dann u.U. aber auch auto und Kinderbetreuung,um zur notfallapotheke zu kommen..

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

    • Offizieller Beitrag

    In der Schweiz ist es soweit ich weiß so, dass es da auch eine Beratungspflicht gibt, allerdings darf da der Apotheker die Beratung machen. Das finde ich eigentlich eine gute Regelung.


    Genauso ist es!
    ApothekerInnen haben eine Ausbildung darin, sich mit Nebenwirkungen von Medikamenten auszukennen und zu beraten - das tun sie bei einer Menge deutlich gefährlicherer, frei verkäuflicher Medikamente.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • naja mitten in der Nacht braucht man dann u.U. aber auch auto und Kinderbetreuung,um zur notfallapotheke zu kommen..


    es ist aber unter Umständen das eine, sich eine Fahrgelegenheit zu organisieren und in die geöffnete Notfallapotheke zu fahren, die meinetwegen 12km entfernt ist. Es ist aber etwas anderes, sich erstmal in die 25km entfernte Notfallsprechstunde zu bekommen, dort unter Umständen 3,5 Stunden zu warten, evtl sogar abgewiesen zu werden und nochmal weiter fahren zu müssen (!) und dann nochmal 10km in die andere Richtung zu fahren.


    Im ersten Fall bin ich eventuell 30min unterwegs und selbst mit dem Taxi wäre das noch eventuell zu verkraften. Im zweiten Fall bin ich zwischen 2 und 5 Stunden unterwegs. Von den Kosten ganz zu schweigen. So war das früher bei mir auf dem Dorf. Und ja, da hatte ich durchaus Freundinnen, die es lieber drauf haben ankommen lassen (mit x% Risiko schwanger zu werden) und dann im Fall der Fälle eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Und nein, das ist nicht weit hergeholt, sondern in manchen Regionen Alltag.


    Hinzu kommt, dass gerade in den Notfallsprechstunden ja zT Mediziner aus ganz anderen Richtungen Dienst haben. Da kann mich eine ausgebildete Pharmazeutin, die mitunter sehr häufig damit zu tun hat, wahrscheinlich wesentlich besser beraten, als ein Orthopäde, der gerade zum ersten Mal mit der Pille danach konfrontiert wird und nichtmal weiß, welches Präparat es da überhaupt gibt. Aber zwischen die Beine gucken muss er trotzdem mal.
    Es spricht auch nichts dagegen, in Apotheken einen Aufklärungsbogen zu den Risiken zu unterschreiben - wenn es wirklich nur darum geht.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Zitat


    Selbstbestimmt ist man aber auch mit Rezeptpflicht! Das Rezept wird von den allermeisten Ärzten sehr schnell und absolut problemlos ausgestellt, auch wenn es ein Arzt ist, der einen vorher noch nie gesehen hat. Wo das eine Hürde sein soll, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.


    Ähm ja... du kannst dich aber schon an den Fall erinnern, der vor noch nicht all zu langer Zeit durch die Medien ging, als einer Frau in Köln nach einer Vergewaltigung diese Pille verweigert wurde?!?


    Und ich finde es auch nicht hürdenfrei, wenn sich eine erwachsene Frau, vor dem Ausstellen des Rezeptes, erst noch dumme Kommentare anhören muss oder über die "richtige" Verhütung aufgeklärt wird.

  • Ich bin gegen die Rezeptfreiheit. Man hat immerhin 24-48 std Zeit um sich um eine Verschreibung zu kümmern. Ich denke, das kann man auch in laendlicher Umgebung schaffen.
    Und oft ist es auch so, dass die Einnahme gar nicht immer sinnvoll ist, je nach Zeitpunkt im Zyklus.
    Ein vaginaler US wird meist nochmal gemacht, um eine evtl bereits bestehende Schwangerschaft auszuschließen. Denn DANN wäre die Verordnung einer Abtreibung nahe, falls der Embryo abgehen sollte durch das Hormon.
    Dass keinerlei Nebenwirkungen oder Risiken durch diese Mittel bestehen, halte ich für fragwürdig. Die Pille als hormonelles Verhütungsmittel ist ja auch verschreibungspflichtig. Ich habe schon mal eine junge Frau mit enstrechender Disposition an Lungenembolie sterben sehen. Sie war adipös und Raucherin und hatte zwei Tage zuvor die Pille danach genommen.
    Also ich finde es zumutbar in einem solchen Falle einen (fachkundigen!!) Arzt aufzusuchen, der mich ggf untersucht und sorgfaeltig anamnestiziert.

  • Als Apothekerin finde ich schon auch, dass es eine rezeptfreie Lösung geben sollte. Und die Kompetenz dahingehend zu beraten haben wir PharmazeutInnen. Allerdings braucht man nun auch wirklich nicht mitten in der Nacht diese Pille. Ich wundere mich etwas über eure Ausführungen zum Thema Kinderbetreuung. Ja, wenn ich zum Arzt gehe könnte das Sinnvoll sein, um in die Apotheke zu gehen/fahren brauch ich doch keine Kinderbetreuung #gruebel
    Die PiDa sollte optimaler weise innerhalb von 12 h nach ungeschütztem Verkehr, nicht später als 72h danach genommen werden. Zeit genug also den Pharmazeuten/die Pharmazeutin mitten in der Nacht schlafen zu lassen. Denn die sind auch im Notdienst froh nur für die wirklich notwendigen Dinge aus dem Bett geklingelt zu werden.


    Edit: Mit der Pidana kann ich nicht abtreiben! Eine intakte Schwangerschaft kann ich damit nicht unterbrechen. Und alleine von einer Pidana bekomme ich keine Embolie. Da geht immer eine Geschichte voraus.
    Im Übrigen kann man sich mit Paracetamol ganz massiv schädigen, sogar lebensbedrohlich. Trotzdem frei verkäuflich...

    3 Mal editiert, zuletzt von Raksha ()