Auf welche Weise werden Babys in der Kita betreut, wie werden sie beschäftigt?

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  • Also egal würde ich nicht sagen, aber wir nehmen es billigend in Kauf. Einer von beiden muss ja und dann halt der, der sowieso weniger verdient...zumindest hier. Bei uns ist das Gefälle allerdings gehaltsmäßig von Natur aus größer, weil ich in meiner Branche sowieso nie nen Blumentopf gewinnen werde ;)


    wo wir dann bei den strukturellen bedingungen wären, die ich immer gerne nenne in solchen diskussionen.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

  • Ja, du hast Recht und mir sind die Zusammenhänge ja auch klar.

    Aber der ganze Mist ärgert mich so, dass ich die Hoffnung nicht verliere, dass es sich lohnt, die Zusammenhänge immer wieder schonungslos offenzulegen.... Bevor es weiterhin immer nur Rechtfertigungen regnet, warum es "so, und nur so" leider, leider möglich war.... Ich meine das jetzt ganz allgemein, nicht auf konkrete Äußerungen hier bezogen.

    Und sorry fürs "Fremdthema", zur Krippenfrage hab ich nix beizutragen, da keine eigene Erfahrung.

    Ich bemühe mich ums still sein.

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • ja, mich ärgert das auch. es ist immer noch "a men's world"... ich krieg da regelmässig zuviel.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

  • Ainu stimmt, weil ich studiere und nur noch wenige Seminare habe. Und hier der ostdeutschen Peripherie lebt es sich günstiger.

    Aber wie ich schon mehrmals jetzt geschrieben habe ging es mir tatsächlich um die Beschäftigung der Babys, also wie sie so ihren Tag in der KiTa verbringen, welche Angebote gibt, ob man Muttermilch mitbringen darf... Solche Dinge eben.

  • Hallelujah! Mein Mitgefühl galt den Müttern die Arbeiten müssen, weil allein erziehend, weil Hauptverdiener usw davon kenne ich genug und die haben mir ihre ganz persönliche Geschichte erzählt das sie eben eigentlich nicht gern das Kind abgeben, das fand ich schlimm und deshalb habe ich Mitgefühl für alle die müssen, für alle die sich durch die Eingewöhnung quälen, obwohl sie lieber mit den Kindern daheim wären.
    Und da ärgert mich die gesellschaftliche wirtschaftliche Entwicklung-denn wer kann es sich schon leisten länger als ein Jahr daheim zu bleiben und der Trend geht ja dahin, die Kinder immer früher abzugeben. Dagegen wehre ich mich und will das nicht akzeptieren. Wenn Familien sich entscheiden früh fremdbetreuen zu lassen, dann bitte schön-aber nicht als gesellschaftlichem Zwang. Ach ich seh schon, ich schaffe es nicht auszudrücken was ich meine...

    Vaterlos: Auch wenn ironisch gemeint, aber uns trifft man selten Vaterlos-Dank der netten Arbeitszeiten meines Mannes :)

  • ich seh den zwang nicht #weissnicht es ist immer noch viel schwieriger zu arbeiten mit kindern als zuhause zu bleiben.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

  • wieso teilt ihr euch dann nicht die finanzielle verantwortung? ich bin mir sicher, davon hätte auch euer kind mehr. Kinder, die so wenig von ihrem vater haben, haben wirklich mein tiefstes mitgefühl :( ich bin unglaublich froh, dass mein Ex mann beide kinder als baby zumindest halbtags betreut hat und sie nicht so unter seiner abwesenheit leiden mußten. Es bricht mir das Herz, wenn ich auf den Spielplatz gehe und dort so viele vaterlose kinder sehe, die mal wieder nur von der mutter betreut werden.

    Bei mir ist die Ironie auch angekommen, trotzdem möchte ich mal wieder ;) einwerfen, dass ich das tatsächlich schade finde. Ich hatte als Kind Phasen, in denen ich meinen Vater wirklich dolle vermisst habe, aber habe den Eindruck, dass dieses Gefühl teils nicht so richtig "zählt", auch hier im Forum.


    Oder wusstest Du z.B. das Schnabeltiere Säugetiere sind aber keine Zitzen haben und die Milch aus umgewandelten Schweißdrüsen fließt? Und das schon seit Tausenden von Jahren?

    Ich wusste das. #nägel

    Ich war, als ich ins Forum kam, Ehrenamtliche in einer Kita. Die nahm Kinder von ca. 1-3 Jahren auf. Es gab einen recht festen Ablauf aus Begrüßung, Morgenkreis, 2. Frühstück, spielen oder basteln oder rausgehen, Mittagessen, Mittagsschlaf und noch ein bisschen Freispiel oder Vorlesen. Da hätte man prinzipiell, bei einem entsprechenden Betreuungsschlüsel, ein Baby einfach so "mitlaufen" lassen können, im Tuch z.B. Das wäre je nach Kind evtl. etwas unruhiger geworden, aber ausgeschlossen wäre es nicht.

    Letztlich passiert ja in einer Familie nichts anderes, z.B. in einer Familie mit mehreren Kindern, wo ein Elternteil erwerbstätig ist und das andere das Gros der Familienarbeit schultert. Da muss das jüngste Kind auch relativ viel einfach "dabei sein."

  • In der Krippe meiner Kinder läuft das in etwa so:
    4 altersgemischte Gruppen (0-ca. 4.5 Jahre), davon sind 2 (pro Tag) jeweils unter 18 Monaten (für die gilt dann der 1:2 Schlüssel, für die anderen ist er höher), in Total etwa 12 Kinder pro Gruppe und Tag auf 2 Erzieher und 1-2 Zusatzkräfte (Auszubildende, Praktikanten, etc.). Morgens ist jeweils offene Werkstatt, da gibts extra ein Babyzimmer mit Babymaterial und immer den gleichen Hauptbetreuerinnen (damit die Kleinen nicht zuviele Wechsel haben). Den Rest des Tages sind sie mit den anderen Kindern auf 'ihrer' Gruppe und laufen dort mit, bzw. werden meist von den grösseren Kindern auch noch mit'betreut'. Mein Mittlerer ist ja grade erst aus diesem Alter draussen und wurde (und wird) von den Fast-Kindergarten-Kindern jeweils freudig begrüsst und auch immer direkt ins Spiel einbezogen.
    Früher gabs eine Babygruppe (so 6-8 pro Tag) und 2 'ältere' Gruppen. Da war dann nur babygeeignetes Spielzeug auf der Gruppe und es gab fast keinen festen Tagesablauf, weil immer jemand gerade schlief. Gewechselt haben sie (glaub ich) v.a. weil es für die Erzieherinnen ziemlich langweilig wird immer nur Babies zu haben nach ein paar Jahren. Nachteil war auch dass den grösseren Babies irgendwann die Orientierung nach 'oben' fehlte. Das Spielzeug und die Umgebung war so (je nach Kind) ab 14 Monaten etwas eintönig und ich hatte das Gefühl, dass die Kleinen fast nicht sprachen (kann aber sein dass ich die Kinder da überschätze mit meinen Frühsprechern).
    Ich persönlich finds schade dass es keine Babygruppe mehr gibt, ich fand es trotz der oben genannten Nachteile besser für die ganz Kleinen. (und mit einem durchlässigeren System (z.B. Wechsel der Erzieherinnen, individueller Aufstieg in die nächste Gruppe) hätte man die grössten Nachteile auch ausgleichen können.
    Wegen Muttermilch: die meisten Mütter die bis in den Krippenanfang stillen, tun dies meist bis mind. in den 9. Monat (von wegen Beikost und Beikostplan), aber ich kenne auch einige, die über das 1. Jahr hinaus gestillt haben. Nach etwa einem Jahr 'brauchts' meist keine Mumi mehr während des Tages. Dafür wird das eine oder andere Kind (z.B. damals mein Grosser) nach der Krippe als erstes in der Garderobe gestillt, der Kleine tat das jeweils lieber daheim. Gefüttert wird nach Bedarf, aber es wird versucht, dass das Kind etwa mit einem Jahr die Hauptmahlzeiten (Znüni, Mittagessen, Zvieri) mit den anderen Kindern einnimmt (oder zumindest gleichzeitig seine Milch/Brei zu sich nimmt). Es gibt Brei oder Fingerfood, entweder dass was die Krippe anbietet (Brei wird von der Köchin gemacht aus Komponenten des 'normalen' Essens) oder man bringt etwas mit, wenn das Kind besondere Bedürfnisse hat.

  • Also das mit den Schnabeltieren...das wusste ich :D ....(mir mal ne Runde selbst auf die Schulter klopfe)...

    Zum Thema Mitleid...das einer voll zu Hause bleibt und einer voll arbeiten geht (und oft darüber hinaus) ist ja nun auch keine Lösung, da ist mein Mitleid (wenn man den davon sprechen will) bei dem Part der die komplette finanzielle Verantwortung alleine tragen muss...

    Shilf, danke! Ich bin auch immer wieder erstaunt über die vielen Ausreden...Elternzeit hat mein Joe übrigens (sehr zu meinem Ärger) auch nicht genommen, weil selbstständig, aber immerhin 5 Jahre Teilzeit gearbeit, was finanziell und arbeitstechnisch zu Verzögerungen geführt hat und ihm ne Menge dummer Sprüche und dunkler Prophezeiungen einiger seiner erzkonservativen männlichen Kollegen eingebracht hat.

    Hat übrigens auf Dauer nicht geschadet, jetzt geht es vorwärts!

    Kiwi


    Kiwi

  • Kris ganz einfach weil ich mich noch überhaupt nicht damit beschäftigt habe. Ich bin weder Erzieherin noch stand es bis jetzt bei mir zur Debatte. Oski wird in den Waldorfkindergarten gehen und die nehmen erst Kinder ab 2 Jahren. Oder wusstest Du z.B. das Schnabeltiere Säugetiere sind aber keine Zitzen haben und die Milch aus umgewandelten Schweißdrüsen fließt? Und das schon seit Tausenden von Jahren?


    Das mit den SChnabeltieren wusste ich, allerdings weiß ich eine ganze Menge ganz sicher nicht, vor allem auch im biologischen Bereich ;)
    Du wohnst doch im Osten, wo das Krippensystem noch weit mehr ausgebaut war als im Westen (hier m.W. vor allem und fast ausschließlich in den größeren Städten). Und hast selbst kürzlich bemängelt, dass Du gefragt wirst, warum dein Kind immer noch nicht in die Krippe geht? Aber gut, damit bist Du eigentlich ein schönes Beispiel dafür, dass die Bedeutung der Krippenbetreuung von Unter-Einjährigen zurückgegangen ist seit Einführung des Elterngeldes. Meine Beiträge richteten sich auch gegen die Beiträge von einigen hier, in denen behauptet wird, es würden immer jüngere Kinder betreut. Das stimmt so nicht. Es werden sicher, vor allem im Westen der Republik, mehr Unter-Dreijährige betreut, jedoch nicht unbedingt mehr Unter-Einjährige. Es ist nun kein neuer Trend, dass Kinder nach dem Mutterschutz von jemand anderem als der Mutter betreut werden, ganz im Gegenteil.
    Aber gut, das Gewicht hat sich hier ja auf die Art der Betreuung von Säuglingen in der Krippe verlagert. Dazu kann ich selbst keine Erfahrungen beitragen (mein Großer war damals bei einer Tagesmutter). Nur soviel, dass es da, wie auch bei der Familienbetreuung, einen enormen Wandel im Laufe der Jahrzehnte/gar des Jahrhunderts gegeben haben wird. Früher stand da eher die pflegerische Versorgung und richtige Hygine bei der Versorgung der Säugling im Vordergrund. Die kleinen Kinder haben insgesamt sicher mehr in ihren Bettchen gelegen (immerhin hatten sie in der Krippe welche), diese Bettchen wurden wenn möglich auch auf die Terrasse geschoben, damit die Kinder "Licht und Luft" bekamen, was zu Hause oft nicht so möglich war.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)


  • Also egal würde ich nicht sagen, aber wir nehmen es billigend in Kauf. Einer von beiden muss ja und dann halt der, der sowieso weniger verdient...zumindest hier. Bei uns ist das Gefälle allerdings gehaltsmäßig von Natur aus größer, weil ich in meiner Branche sowieso nie nen Blumentopf gewinnen werde ;)

    Na, es ist aber ja nicht nur bei euch so, dass du weniger verdienst und deswegen zu Hause bleibst und es ist auch kein Zufall, sondern hat ganz viel mit dieser Definition von weiblicher Erwerbsarbeit zu tun, die anders_artig hier aufführt und die den meisten Feministinnen (und mir auch) ein Dorn im Auge ist:

    das Frau so schnell wie möglich wieder arbeiten gehen soll, alles unter dem Deckmäntelchen der Emanzipation und Gleichberechtigung, zum Heulen. Ich brauche keinen Job zur Identifikation oder Weiterentwicklung-(...) Und ja, mir ist klar das es Frauen gibt, die Arbeiten müssen, diese verdienen mein tiefes Mitgefühl-von Wahlfreiheit und Gleichberechtigung sind wir mMn weit entfernt.

    Frauen arbeiten also entweder aus Gründen der Selbstverwirklichung (Identifikation und Weiterentwicklung) quasi so eine art erweitertes Hobby oder aus absolutem Zwang, der tiefes Mitleid verdient. Dass weibliche Erwerbsarbeit so oft im Licht der Selbstverwirklichung gesehen wird, trägt z.B. dazu bei, dass Mädchen und Frauen das Gefühl vermittelt wird, dass es bei der Berufswahl hauptsächlich darauf ankommt, dass es ein Beruf ist, der sie interessiert. Ich wünsche natürlich jedem Menschen, einen Beruf auszuüben, der ihn interessiert, aber bei Frauen wird dieser Aspekt doch sehr viel mehr in den Mittelpunkt gehoben. Und so werden Frauen Innenarchitektin (durchschnittliches Einkommen 2900* Euro) statt Ingenieurin (durchschnittliches Einkommen über 4000 Euro) oder Tiermedizinerin (2650 Euro durchschnittliches Gehalt) statt Biochemikerin (durchschnittlich 3250 Euro). Und das ist im absolut hochqualifizierten Bereich, gar nicht zu reden von denjenigen, die sich als Trageberaterin o.ä. selbstständig machen.

    Es vermittelt aber auch Arbeitgebern das Gefühl, dass Frauen ja vor allem der Selbstverwirklichung wegen arbeiten und man sie deswegen nicht vernünftig bezahlen muss. Schwupps, verdienen Frauen für die gleiche Tätigkeit mal locker acht Prozent weniger.

    Zusammen mit der Tendenz schlechter bezahlte Berufe zu wählen, ist es dann kein Wunder, dass die Frau tendenziell weniger verdient und selbst Familien, die das gerne möchten nicht leicht auf ein 50/50 Modell umsteigen können weil ihre 50% seine 50% Verdienstausfall nicht auffangen können. Also macht die Frau eine Pause im Berufsleben, was sich dann weiter auf den Gehaltsunterschied auswirkt.

    So kommt es dann das Frauen 78 Cent verdienen wo der Mann einen Euro verdient. Das ist ein Unding und es fängt an mit der gesellschaftlichen Ansicht von weiblicher Erwerbsarbeit als "Selbstverwirklichung". Also zumindest kann man es da anfangen lassen. Deswegen ist das nicht nur deine Privatsache, wie du das siehst anders_artig, sondern du trägst damit bei zu einem gesellschaftlichen Klima, dass es MIR schwerer macht, angemessen bezahlt zu werden. Deswegen ist das Private politisch usw.

    Ich arbeite übrigens weil ich eben arbeite. Habe ich gemacht bevor ich ein Kind hatte, mache ich immer noch. Hat nichts mit Selbstverwirklichung zu tun, finde ich einfach nur normal. Wie bei einem Mann auch, der muss sich ja auch nicht anhören, dass er arbeitet für seine Identifikation und Weiterentwicklung oder wird bedauert weil er weder sich noch seine Familie ohne Arbeit ernähren kann.


    * sind alles ergoogelte Werte von Gehaltsvergleichs-Seiten, ich kann keine wissenschaftlichen Studien anführen und Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel...

    Tschuldigung, ich weiß, alles off-topic, ich konnte nicht anders #pfeif

  • Ich glaube es kommt auch aufs Kind an.
    Wobei ich ehrlich sagen muss, dass wir uns hier zuhause streiten, wer Zuhause bleiben darf mit den Kindern und wer arbeiten gehen muss.
    Ich liebe meinen Beruf, naja zumindest phasenweise ;) und würde deutlich mehr als mein Mann verdienen, der was ähnliches wir Biochemiker ist, aber trotzdem haben wir und dafür entschieden, dass ich länger zuhause bleibe.
    Unsere Kinder sind nicht so wirklich früh familienergänzende zu betreuen, auch nicht familieninterne ergänzend , Papa und Mama Super. Alles andere nicht. Das Kleinchen war mit 1,5 das erste mal eine Stunde mit Opa und Oma alleine. Und letztens waren wir drei Stunden weg , aber da waren die großen Geschwister anwesend.
    Unsere Kinder haben mit 6 Wochen gefremdelt und fanden es scheiße bei anderen auf dem Arm zu sein, welch ein Glück war da auch keine Not.

    Im KIGA in der wir gerade eingewöhnung machen sind ja auch andere kleine , aber erst ab einem Jahr . Die sind ganz anders. Da könnte ich mir das auch eher vorstellen

  • Danke peppersweet - ich arbeite auch, weil man eben Geld benötigt um sich und seine Brut zu erhalten. (das mir mein Job nebenbei noch Spass macht, ist ein netter Bonus)
    Von Luft und liebe zu unseren Kindern können wir nicht leben, von daher muß außerfamiliäre Betreuung her. Ich empfinde, das auch als sehr normal - ich kann die beiden, ja schließlich nicht betäubt in die Ecke legen, bis wir wieder zu Hause sind.


    für die Statistik:
    Kinder kamen mit 10 Monaten in die Kita

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Ich kann die Ausgangsfrage auch nachvollziehen. Bei einem 24-Std-Baby stelle ich mir das nämlich echt schwierig vor, also eigentlich nur mit 1:1 Betreuung (was es ja laut einigen Beiträgen gibt, hatte ich auch nicht gewusst). Eine Betreuerin, die mein Baby "mitlaufen" lassen müsste, würde mir aber Leid tun. #weissnicht Die Kleine ist einfach ständig unzufrieden, wenn sie nicht gerade gestillt oder getragen wird. Stillen fällt weg, d.h. sie würde entweder dauernd getragen werden (bei über 8 kg viel Spaß), oder schreien. ;( Ok, vielleicht wäre es wider Erwarten auch vollkommen anders, wie Talpa am Anfang der Diskussion mal meinte. Ich würde es jedenfalls nicht gern ausprobieren wollen. ;)

    Eine gute Freundin von mir ist Erzieherin, in ihrer Kita in einer dt. Großstadt gibt's auch Babies ab 6 Monaten. Wegen chronischen Erziehermangels ist der Betreuungsschlüssel in der Praxis katastrophal - hat nichts damit zu tun, was auf dem Papier steht. Und: Sie findet, man sollte Babies nicht so viel rumtragen, weil sie sich daran gewöhnen und man sich so Schreikinder heranzieht. #motz Ich mag diese Freundin wirklich gerne, und wir haben zu sehr vielen Themen eine ähnliche Meinung, aber was den Umgang mit kleinen Babies angeht, haben wir uns Anfang des Jahres echt ein wenig in die Wolle gekriegt. Sie war dann mal bei uns zu Besuch, als mein Baby 4 Monate alt war, und hat ihre Meinung ein bißchen revidiert. Was ich damit sagen will: Ich sehe Erzieher nicht unbedingt als Experten für kleine Babies - es kommt bestimmt sehr auf die jeweilige Kita an, sowie auf die dort beschäftigten Erzieher. Und davon abgesehen denke ich halt, dass es sehr auf das jeweilige Baby ankommt. Meins nimmt z.B. immer noch keine Flasche, also bin ich echt froh, nicht in der Schweiz zu leben - wüsste nicht, wie wir das machen würden. Am aktuellen Thread von Frankmann sieht man ja, dass man ein Baby zu nichts zwingen kann... also mein Eindruck ist: Bei vielen mag die Fremdbetreuung U1 wunderbar laufen, während es bei manch anderen nicht gut klappen würde.

    Und jetzt noch eine ganz persönliche Auffassung: Ich wünsche mir, mein Kind erst in Fremdbetreuung zu geben, wenn es mal reden kann. Ich glaube, dann kann man besser einschätzen, wie es in der Einrichtung so läuft. Damit will ich aber niemandem ans Bein pinkeln, der das anders macht - es passt einfach zu unserer persönlichen Situation. Ich bin nicht in meinem Traumjob angestellt, so dass ich diesbezüglich keine Sehnsucht auf baldige Rückkehr verspüre, und wir werden solange irgendwie über die Runden kommen. Mein Mann kommt aus einer patriarchalischen Gesellschaft und findet es total normal, vorübergehend Alleinverdiener zu sein. Anderenfalls fände ich jeweils Teilzeit ein Traummodell.

    LG, Yolotzin :)

    Each circumstance is a gift, and in each experience is hidden a treasure.
    (Neale D. Walsh)

  • Eigentlich stimme ich peppersweet total zu.

    Ich lebe trotzdem das absolute Gegenteil und damit das "klassische Hausfrauenmodell". Weil ich nun mal mit 18 Jahren selbst wenig vorausschauend gedacht habe, und "schlecht beraten" wurde (--> studier, was dich interessiert). Das hab ich nun davon. Ich hab was gemacht, was mich interessiert, und habe nun einen Beruf, wo es zwar vereinzelt auch tolle Karrieren gibt, aber der Hauptteil meiner Kollegen krebst in Freiberuflichkeit vor sich hin. Oder ist arbeitslos. Oder macht Trageberatungen oder ähnlich gelagerte Dinge.

    Könnte ich die Zeit zurückdrehen, ich würde was anderes machen, etwas, was mich weniger interessiert, aber meine Arbeitsaussichten deutlich verbessert....

    Egal, btt: Ich denke grade mit relativem Schaudern an die beiden Erzieherinnen meines großen Kindes. Die eine findet es toll, dass ich den Kleinen immer getragen dabei habe, und vor ein paar Tagen erzählte sie mir, sie hätte ja auch lange getragen und gestillt, nachdem sie "auf der Suche nach dem verlorenen Glück" gelesen habe, was sie ja so toll gefunden hat. :) die andere Erziherin rümpft dagegen regelmäßig die Nase, fragt mich alle 2 Tage, ob er nicht langsam zu schwer wird und sich nicht langsam dran gewöhnen sollte, "auch mal ohne Mama zu sein". Nun ja. Ich denke, dass in Kitas eben auch nur Menschen arbeiten, und dass diese eigene Päckchen und Meinungen mitbringen. Wie mir ilsebilse so oft sagte: Eine Kita steht und fällt mit den Menschen, die darin arbeiten. Ich glaube, dass es ganz toll sein kann für Babys in einer Kita, und dass sie altersgemäße Betreuung erhalten können. Und ich glaube, dass es aber durchaus Kitas gibt, wo das nicht der Fall ist. Nur in letzterem Fall fange ich an Mitleid zu haben mit Müttern, die arbeiten "müssen" und betreuen lassen müssen.

  • Zitat

    Ich arbeite übrigens weil ich eben arbeite. Habe ich gemacht bevor ich ein Kind hatte, mache ich immer noch. Hat nichts mit Selbstverwirklichung zu tun, finde ich einfach nur normal. Wie bei einem Mann auch, der muss sich ja auch nicht anhören, dass er arbeitet für seine Identifikation und Weiterentwicklung oder wird bedauert weil er weder sich noch seine Familie ohne Arbeit ernähren kann.

    Peppersweat, das hast du gut und treffend beschrieben.
    Als ich sagte, ich arbeite wieder VZ hat mich jeder in Frage gestellt und gemeint, dass TZ doch besser wäre. Aber die 50-60 Std Woche meines Mannes wird als selbstverständlich hingenommen. Da schlug keiner vor, dem Kind zuliebe könne er ja reduzieren.

  • Meine Kinder kamen jeweils mit 5 Monaten in die Krippe, die genaue Gruppenzusammensetzung, Betreuungsschlüssel etc. weiß ich jetzt nicht mehr.
    Meine Große war Anfangs die einzige in ihrer Gruppe, die sonst fast nur aus Jungs zwischen 2 und 3 Jahren bestand. Die Erzieherinnen waren nicht so doll, im wesentlichen verbrachte sie den Tag in einem Laufstall und hat fasziniert die anderen Kinder beobachtet (konnte sich schon hochziehen und "stehen"). Mittagsschlaf hat sie auch plötzlich nicht mehr gemacht, obwohl die Erzieherinnen sie in einem Kinderwagen den Flur auf- und ab schoben und wenn sie nicht schlief mit zu sich ins Pausenzimmer nahmen. Stressig war auch, dass ich immer sofort auf der Matte stehen sollte (UniKiTa), um zu stillen, wenn das Kind quäkte. So hab ich ihnen dann recht schnell entnervt ein Päckchen Pulvermilch hingestellt, das hat alles etwas entspannt. Letztlich habe ich dann aber bald die KiTa gewechselt. Die neue KiTa war ein Traum, die Babies lagen dort viel in Wippen oder auf dem Boden rum, wenn sie nicht auf dem Arm waren. Es war eine kleine Gruppe und mein Kind schlief sofort wieder Mittags.
    Ich musste damals viel arbeiten und war alleine und sie hat teilweise 8-9 Stundentage in der Krippe und danach noch 1 Stunde Betreuung im Fitnessstudio gut weggesteckt. Sie war in der Krippe und auch im Fitnessstudio ab Nachmittag oft das einzige Baby - mir bot sich immer ein ganz liebevolles Bild beim Abholen, wo sie z.B. von dem Erzieher, der immer Spätdienst hatte, zum Aufräumen von Raum zu Raum getragen wurde oder stundenlang auf seinen Füßen mitlaufen durfte.

    Ich glaube, sie hat davon sehr profitiert im Vergleich zu dem, was ich ihr zu Hause hätte bieten können und es war echt Luxus. Außerdem konnte ich so arbeiten und studieren und einigermaßen entspannt ein Auto, eine große Wohnung für uns und gutes Essen finanzieren.

    Meine Kleine hat hingegen nicht so gut auf die KiTa angesprochen, wir haben etwas ausprobiert und dann schnell gefunden, dass 4-5 h, von denen sie gute 1,5 h schlief, optimal waren für sie. Für sie habe ich abgepumpt, das war stressig, denn in der KiTa hat sie viel mehr getrunken, wohl auch zur Beruhigung... Die Erzieherinnen sind aber darauf eingegangen und haben sie eben auch viel getragen, gefüttert und am Körper gehabt. Ich erinnere mich, dass in dieser Gruppe am Anfang viele Babies gleichzeitig waren und einige neue Erzieherinnen, das war manchmal stressig und dann habe ich sie ab und zu noch einen Tag zu Hause behalten.

    Beim Basteln etc. haben die Babies auch immer mitgemacht, z.B. mit den Fingern Punkte aufs Papier getupft (mit Hilfe der Erzieherin) - was hab ich mich über die erste Weihnachtskarte meiner 7 Monate alten gefreut...

  • @ Peppersweet: Danke, deine Anmerkungen sind sehr richtig und wichtig.
    Ich hoffe, das wird sich mit den Jahren immer mehr in die richtige Richtung verändern.

    Ich kann nur von mir selbst sprechen: Meine Eltern waren überzeugt davon, dass nur eine Hausfrau eine gute Mutter sein kann. Bei meiner Berufswahl ging es nie um Verdienstmöglichkeiten, und meine Eltern wollten mich davon abbringen zu studieren ("ist doch Unsinn, als Frau so lange in Ausbildung zu sein. Danach willst du Kinder und hast kaum gearbeitet." #hammer ). Es ist schwer, sich ganz von diesem Denken zu lösen, bzw. fällt es mir schwer auseinderzuhalten, ob ich meine Kinder unter 2 oder 3 Jahren zu Hause betreuen will, weil ich es tatsächlich besser finde, oder weil Überreste der Denke meiner Eltern noch in mir verankert sind. Feststeht: Meine Kinder werden solche Vorstellungen nicht eingeimpft bekommen. Mal sehen, wie die sich dann mal entscheiden werden. :)

    LG, Yolotzin :)

    Each circumstance is a gift, and in each experience is hidden a treasure.
    (Neale D. Walsh)