Ihn schreien lassen ist so schwer, brauche Bestärkung...

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  • Nein, das ist keine Berechnung. Das ist Kommunikation.


    Wenn er 5 Jahre alt wäre, würde er rufen "Mama? ich mag grad nicht allein sein. Spielst du mit mir?". Dann könntest du ihm erklären, dass es grade nicht geht, aber in 15 min sehr wohl. Er würde 5 min warten, und nochmal fragen, weil er nicht weiß, wie lange 15 min sind.


    Aber er ist 16 Monate alt, und er kann weder reden, noch hat er ne Ahnung, dass es wichtiges anderes gibt, was du machen musst, er will einfach nur, dass seine Mama mit ihm spielt. Er hat von Berechnung keine Ahnung, und er hat auch keine Ahnung, dass da ne Welt um ihn rum existiert, die weiter läuft. Er hat nur ne Ahnung davon, dass er jetzt mit Mama spielen will. Und Mama versteht offensichtlich nicht, was er von ihr will, denn sie dreht sich dauernd wieder um und läuft weg.


    Besser kann man es finde ich kaum ausdrücken :)


    Kannst du ihm nicht zum Beispiel in der Küche einen Bereich machen, wo er nach Herzenslust wüten kann? Eine Schublade nur für ihn zum Ausräumen und auseinandernehmen?
    Bei uns hat mit einbeziehen immer ganz gut funktioniert, beim Wischen dem Kind einen eigenen kleinen Wischmop in die Hand drücken, Wäsche anreichen lassen, im Topf rühren lassen, etc. War dann vielleicht nicht so ordentlich gemacht wie von mir alleine, aber so what? Es hat auf jeden fall die Nerven aller geschont.
    Ansonsten hilft nur Geduld Geduld Geduld. Es ist eine Phase und sie geht irgendwann wieder vorbei #yoga

  • Eigentlich ist ja schon alles gesagt. Ich denke, du musst dich entscheiden, was du möchtest und was dir wichtig ist bzw was deine Grundhaltung gegenüber deinem Kind ist. Denn es wird die nächsten Jahre so weiter gehen. Er wird nie irgendwo stundenlang ruhig sitzen und sich beschäftigen.
    Hier hab ich die Erfahrung gemacht, je ernster ich ihre Bedürfnisse nehme, mich mit ihr beschäftige, auf sie konzentriere, desto entspannter wird sie und lässt mich auch mal eine Aufgabe zu Ende machen. Dabei ist sie bzw war sie immer. Also entweder auf dem Arm, im Tuch oder neben mir. Gitter gab es keine in der Wohnung, werden wir jetzt im Haus, wenn der Käfer mobil wird auch nur an den Treppen haben.


    Liebe Grüsse
    Sunny

    Scheint die Sonne auch für Nazis? Wenn's nach mir geht tut sie es nicht!!! ( DBBDW)


    Es gruesst die Sunny mit der Hummel an der Hand, dem Möpsken im Arm und dem Sternchen im Herzen! #love

  • aber ich weiß, dass ich auch nicht jedes mal hinrennen darf


    Liebe Mupfelpuh - doch du darfst.
    Du kannst und du willst vermutlich nicht jedes Mal, und auch das darfst du. #ja
    Aber dich auf eine bestimmte Art und Weise verhalten müssen, damit dein Kleinkind sich keine bestimmten verhaltensweisen "angewöhnt", das tust du nicht.



    Bei mir zu hause ist das akut auch so.
    Das Dechslein ist jetzt ein Jahr alt und kann keine.Sekunde.alleine.sein.
    Ich beiße und brülle in Kissen und sitze oft da und heule und zwischendurch habe ich ein extrem schlechtes Gewissen, weil ich dauergenervt bin und mich gar nicht mehr freuen kann, wenn er meine Aufmerksamkeit will.
    Und ja, er macht das auch: Mama rufen oder alternativ etwas haben wollen, und sobald ich komme oder er bekommen hat was er wollte ist es uninteressant.
    Ich versuche mich immer wieder daran zu erinnern, dass er durchaus etwas "ausprobiert": Er erforscht gerade, auf welche Art er seine Umgebung, und auch seine Mama, beeinflussen kann. Er versteht gerade, dass wir nicht ein und dieselbe Person sind. Und er lernt: Aha, ich kann aktiv meine Umgebung verändern, in dem ich meine Wünsche kundtue.
    Genau wie ein Kind, das Treppensteigen "entdeckt" tage- oder wochenlang nichts anderes tun will als Trepen zu steigen (mein armer Rücken) wird auch alles andere bis zum umfallen geübt.
    Dabei geht es aber um Begreifen. Dein Kind lernt, dass es in der Lage ist etwas zu tun. Nicht, dass es xy tun muss und die Mama gehorcht. Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied.


    Ich denke wenn man aus Prinzip (und nicht aus Notwendigkeit, und dazu gehören für mich auch eigene Bedürfnisse der Mutter) dem Kind Aufmerksamkeit verweigert, DANN lernt es, dass es zu Tricks greifen, dass es manipulieren muss, um die Mama (oder den Papa) anzulocken.


    Ansonsten möchte ich nur noch mal sagen: Oh Gott, bei uns ist es grade genau so wie bei dir!!
    Ich habe aber - unter Zähneknirschen und Zurückstecken in diversen Punkten - meine Wohnung tatsächlich so kindersicher gemacht wie gerade erforderlich. Er kann überall dran. Das entspannt mich ungemein, auch wenn es bedeutet dass ich zB zwei Wochen lang nur sehr umständlich an das Toilettenpapier komme. Trotzdem weniger anstrengend als dauernd danebenstehen, Nein sagen und alles retten zu müssen.


    Wenn du herausfindest wie man das dauernde Geschrei und Genörgel aushält sag mir Bescheid. #yoga
    Und wenn du magst schau doch mal in den "Austauschthread Babies mit starken Bedürfnissen rein", im geschützen Bereichö.

  • Bei uns sind alle Räume kindersicher, so dass der Kleinste überall mit hin kann. Außerdem hat er überall Sachen, einzelne Schränke und Fächer die explizit für ihn sind. Der Rest ist mit Kindersicherungen verschlossen. Auf Dinge die er selbst beklettern kann und die nicht weiter helfen auf das nächst höhere zu klettern, darf er drauf. Ich habe von Anfang an immer wieder gezeigt, dass er rückwärts runter klettern soll.
    Edit sagt : Ich finde den Begriff der "Nein-armen-Umgebung " da ganz passend und hilfreich. Diese erleichtert das Leben ungemein!


    Vielleicht kannst du da was dran ändern?
    Er ist noch sooooo klein, ich finde deine Erwartungen an ihn einfach zu hoch. Es ist doch nicht ewig so, es wird noch viel Zeit geben, wo du allein aufs Klo kannst, in Ruhe Wäsche sortieren kannst, Kochen ganz ohne Kind dabei,....

    Jeder hat nur eine Chance auf eine sichere, geliebte und schöne Kindheit.

    Einmal editiert, zuletzt von Katzenbär ()

  • liebe mupfelpuh ( netter nick übrigens),
    ich war in dem alter meiner kinder vollkommen konsequent
    und habe sie wirklich überall dahin mitgenommen und getragen,
    wo es nur ging.
    auch auf dem klo sass ich vollkommen entspannt und stillender weise... :D
    kinder in dem alter koennen glaub ich nicht verstehen,
    dass mama nur in einem anderen raum ist,
    fuer sie ist sie weg, weil sie sie nicht sehen!
    und dass das kind grinst, wenn mama wiederkommt,
    ist einfach ein ausdruck von totaler freude, dass mama doch noch da ist!


    steinzeittechnisch macht es auch totalen sinn,
    denn ein kind in dem alter durfte einfach nicht alleine sein,
    sonst kam der saebelzahntiger!!
    dein kind achtet einfach sehr auf sich und sein leben, ist doch toll!


    in der fachwelt spricht man glaub ich von einem vertrauensvorschuss,
    den die eltern einem kind geben muessen.
    es wird hunderte , tausende male dauern bis dein kind versteht,
    dass du doch wieder kommst.
    also je schneller und oefter du auf das schreien deines kindes reagierst,
    desto schneller wird es vertrauen darauf, dass du auch wiederkommst,
    aber da musst du halt durch :D
    sicher hab ich beim zweiten kind dann nicht mehr so darauf achten koennen,
    weil es einfach momente gab, wo es dann wirklich nicht ging,
    aber das ist ja auch nicht schlimm,
    wichtig ist einfach, dass du reagierst, wenn es dir moeglich ist.
    ich hab viel fantasie aufgebracht, wie z.b. beim duschen das kind im bad geparkt,
    duschvorhang offen und lieder getraellert und faxen gemacht... #hammer
    hat viel spass gemacht und nicht nur dem kind #pfeif


    halte durch, es geht vorbei #super



    hmm, jetzt erst gelesen, die kindersicherheit in der wohnung ist tatsaechlich ein problem #confused
    ich denke da hilft wirklich nur alles verstauen, was geht.
    mit reden kommt man in dem alter selten weiter.
    wir haben hier auch alles gemacht, was ging, alle schraenke abgeschlossen,
    sogar blumentöpfe an der wand befestigt #hammer
    das brachte zumindest mir ein gewisses mass an entspannung,
    weil ich nicht staendig aufpassen musste.


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Eine anstrengende Zeit, keine Frage. Hast Du Entlastung, damit Du mal weg kannst? Oder in Ruhe ein Buch lesen?


    Kindersichere Wohnung wäre auch meine Priorität. Und einen Küchenschrank mit vielen Plastikschüsseln, Löffeln etc. zum Ausräumen.


    Und wenn Du kommst nach dem Schreien und er grinst Dich an, dann freut er sich einfach ein Loch in den Bauch, Dich zu sehen!! Mehr ist das nicht. Du bist das Größte und Beste und am heißesten Geliebteste in seinem Leben #herzen

  • Er hat ein Zimmer mit 15m2 da ist immer die Tür offen, nur ein Türgitter davor. Die Küche ist direkt gegenüber.
    Bei sich im Zimmer hat er die Wickelkommode, an der Türen sind, bei der er übrigens schon 4 verschiedene Kindersicherungen zerstört hat. Er "lacht sich über die Dinger ins Fäustchen" (und das ist jetzt nicht so böse gemeint, wie es klingt). Er reißt und drückt einfach so lange an sämtlichen Kindersicherungen rum, bis er sie auf oder Kaputt hat. Er weis, dass sie irgendwann aufgehen, also probiert er so lange, bis er die Dinger kaputt hat. Lustigerweise ist er da ausdauernder als mit jedem seiner Spielsachen....
    Aus meiner Verzweiflung habe ich jetzt da andere Türgriffe rangemacht und diese mit einem langen Haargummi zusammengetüddelt. Das hält (im Moment) noch recht gut.


    Knirpsi hört sehr wohl auf ein "nein" meinerseits. Hält das aber nicht lange aus, sondern dreht sich dann zu eben jenem verbotenen Gegenstand um guckt mich nochmal an, sagt selber "nein" und macht dann genauso weiter wie zuvor, ebenfalls mit einem breiten Grinsen im Gesicht.


    Ich hab das gefühl, wir haben einen niedlichen kleinen Wirbelwind, der die ganze Wohnung ins Chaos stürzt, sobald man ihn aus seinem Zimmer lässt. Solange er aber noch nicht verstanden hat, dass er nicht an alles ran darf, oder sich verletzen kann wird das leider auch nicht besser. Und ja ich versuche es immer wieder ihn mitzunehmen und Sachen mit ihm zusammen zu machen. Was dann meistens in Schreiorgien seinerseits endet, weil er etwas nicht machen darf, was er sich in den Kopf gesetzt hat.

  • Ich für mich finde die Klötersbriefe da immer wieder hilfreich.
    Die Frage "Wer leidet mehr?" hilft mir oft, eine klare Entscheidung zu treffen. Die darf dann auch mal so aussehen, dass mein Kind 5 Minuten warten muss, damit ich etwas zu essen für uns machen kann und wenn sie nicht in die Tragehilfe möchte oder die angebotenen Spielmöglichkeiten annimmt, ningelt sie eben die 5 Minuten neben mir. Ich erkläre ihr dann immer wieder ruhig, dass ich mich beeile und gleich wieder für sie da bin. Denn sie hat eben das Bedürfnis, dass ich mich mit ihr beschäftige. Und das eint uns hier im Forum wohl: dass wir auf die Befürfnisse unserer Kinder eingehen möchten :)

  • Er ist halt noch zu klein um gesetzte Grenzen zu akzeptieren.
    Kinder könnten auch gar nicht diese rasende Entwicklung durchmachen, die nötig ist, wenn sie Grenzen annehmen könnten.
    Eigenes Zimmer finde ich problemtisch, auch wenn er dich sieht.
    Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass er es auch genau so wahrnimmt: als eigenes Zimmer. Weil du es so wahrnimmst.
    Er will aber mitten drin* sein.
    (*= bei dir, im Geschehen)


    Und wenn er Nein sagt und weitermacht, dann Kommuniziert er eigentlich ganz wundervoll mit dir.
    Er zeigt, dass er das Verhalten seines Stammes kopieren kann. Das ist toll. #ja
    Ich bin wirklich sicher es würde dir udn euch massive Erleichterung verschaffen wenn du die Dinge zu denen du Nein sagen musst auf ein absolutes Minimum reduzierst.

    Schultern entspannen. Jetzt.  

    Einmal editiert, zuletzt von Frau Dechse ()

  • Ja, schreckliches Alter ist das...


    Wir haben diese Phase auf folgende Art durchgestanden:


    - So viel wie möglich raus gehen, vor allem auf diverse Spielplätze
    - Anmeldung im Purzelturnen
    - Wohnung kindersicher machen


    Die Wohnung haben wir ein wenig "umgestaltet":


    - Steckdosenschutz und Putzmittel in den Keller
    - Eine Schublade in der Küche zum Ausräumen mit Tuper, Löffeln, Servietten usw.
    - Decke vor das Sofa gelegt und rumklettern lassen
    - Überall ein paar Spielsachen deponiert



    In den Laufstall wollte er in dem Alter gar nicht mehr. Ins Tuch erst recht nicht.


    Beim Kochen hing er halt eine halbe Stunde jammernd an meinem Bein; es ging nicht anders. Aber Berechnung habe ich eingentlich nicht unterstellt. Es ist einfach wahnsinnig anstrengend und macht aggressiv.


    Aber je mehr man sich darauf einlässt, desto besser ist es zu ertragen und die Bedürfnisse "verschwinden" schneller, als wenn man das Kind immer irgendwo wegzieht.


    Dein Kind ist noch sehr klei,da würde ich mich nicht schon mit erzieherischen Ansätzen aufreiben. Du brauchst keine Angst du haben, dass er ein verwöhntes Gör später wird, weil du ihn jetzt af den Arm nimmst, wenn er quengelt (auch wenn dir das die Schwiegermutter wahrscheinlich noch tausendmal prophezeien wird). ;)



    Solche Sachen wie altes Handy, ausrangierte Brille, altes Schlüsselbund, leere Cremetube usw. waren besonders beliebt zur Beschäftigung, weil sie ja eiegntlich "verboten" sind.


    Einmal in der Woche war und ist Omanachmittag; da wird auch mit anderen Kindern gespielt und wir hatten mal Zeit zum Durchatmen.


    Hast du familiäre Unterstützung? Gibt es Angebote zur Kleinkindbeschäftigung in deiner Stadt?

  • Ich plädiere auch für Wohnung kindersicher machen und das Kind immer dabei haben.


    Bei meinen dreien ging das in dem Alter auch nicht anders. :) Die brauchen einfach die Rückversicherung, dass Mama oder Papa immer da sind.


    Die Kinder in ihrem Zimmer zu lassen hätte nie geklappt. :D Wir haben es beim ersten Kind so gemacht, dass wir ein nicht kindersicheres Zimmer hatten, das Arbeitszimmer, da kam dann alles "gefährliche" rein, und vor diesem Zimmer war ein Türgitter. Und im Rest der Wohnung haben alle gelebt.

  • Wie wäre es denn wenn du mit ihm zusammen die wohnung erkundest? Also zum beispiel mal einen Nachmittag im Schlafzimmer verbringen und ihn dort alles (zusammen mit dir) untersuchen lassen was ermag ? Bei uns hat das sehr ggeholfen weil dann die Neugier größtenteils befriedigt war alles aauszuprobieren. Ich hab ihm dann eine Schublade im Schlafzimmerschrank für ihn zurecht gemacht und dort darf er jetzt immer spielen wenn ich Wäsche einsortiere. Klappt bei uns wunderbar. ...

  • Liebe Mupfelkuh,



    erstmal gehörst du hierher :D


    und zweitens wollte ich dir sagen, dass ich das bei meinem Kind im fast gleichen Alter so handthabe: ich mache das ganz konsequent so, wie ich Kapazitäten habe ;) , dh. meistens springe ich, wenn mein Sohn nach mir schreit, aber wenn ich keine Nerven habe, dann lasse ich ihn auch mal schreien, um alleine aufs Klo zu gehen. Ausserdem suche ich mir Entlastung bei meinem Mann, meinen älteren Kindern und drücke denen (bei den Kindern nach Absprache) meinen Sohn aufs Auge.


    Und zu guter letzt: es ist eine Phase, es ist eine Phase, es ist eine Phase #ja Bei uns hilft ausserdem der Kindergarten ganz ungemein, meinem Sohn ist es nämlich langweilig mit mir ;)


    Zum Kindersicher machen: es gibt Kinder, da kann man die Wohnung/das Haus nicht kindersicher machen, weil die Kindersicherungen knacken können, so eins hab ich jetzt als viertes #haare

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Du kannst das drehen und wenden wie du willst - du kommst nicht drum herum, die Wohnung kindersicher zu machen oder Abstriche zu machen, was du hinnehmen kannst. Durchgewühlter Kram, ausgeräumte Schränke sind nichts dramatisches - im Schrank geklemmte Finger nun auch nicht wirklich, sie lernen daraus.
    Aus Erfahrung kann ich dir ziemlich sicher sagen, dass ein solches Kind sich sehr, sehr bald nicht mehr von einem Türgitter o.a. aufhalten lassen wird. Die steigen drüber (das konnte meine älteste bevor sie laufen konnte) oder öffnen den Mechanismus.


    Kleinkinder sind so. Die brauchen den Rückhalt und die Sicherheit, Mama jederzeit zu sich rufen zu können, um sich mutig genug zu fühlen, um auch mal alleine bleiben zu können.
    Alleine beschäftigen ist in diesem Alter ziemlich ungewöhnlich und wenn es mal soweit ist, hat an idR gerade nichts zu tun. Je konsequenter du reagierst und zu ihm gehst, wenn er ruft, umso weniger wird er es einfordern müssen. Sobald er weiß: mama kommt, wenn ich rufe, wird er mutiger werden und seine "Probleme" alleine lösen können.
    Zeig ihm, dass ein "Mama?" reicht, dann braucht er bald schon nicht mehr schreien!


    Dein Gefühl sagt dir doch, dass es nicht gut ist, ihn schreien zu lassen. Du musst nur auf dich selbst hören, dann ist doch alles klar.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Mupfelpuh, Dein letztes Post hat sich mit meinem überschnitten. Hast Du meinen letzten Satz gelesen? Den finde ich sooo wichtig und man muss sich das immer wieder vor Augen führen.
    Und Heike hat Recht, schau Dich mal in dem anderen Threat um..

  • Das Alter ist in der Tat anstrengend und grade in sehr engen Wohnungen verschärft sich das ganze nochmal. Dein Kurzer scheint ja auch recht findig und experimentiertfreudig zu sein.


    Es gab ja schon die verschiedensten Vorschläge, vielleicht kannst Du da etwas für dich rausziehen.


    Ich wollte explizit nochmal etwas zu dem hier sagen

    und sobald ich ihn wieder angucke grinst er mir breit ins Gesicht und zeigt auf seine Spielsachen.


    Er versucht dich fröhlich zu stimmen, dich zu motivieren mit ihm zu spielen. "Guck mal, wie toll, komm mach mit!". Er nutzt das Lächeln als Sozialfunktion, in ähnlich missverstandener Art lächeln Kinder auch zur Beschwichtigung wenn mit ihnen geschimpft wird (was dann als "frech" eingestuft wird, aber eher verlegen/beschwichtigend ist).

  • liebe mupfelpuh,


    renn so oft hin, wie du kannst. aber du kannst auch mal weinend auf dem teppich sitzen bleiben, wenn du nicht mehr kannst. hulk ist auch ein daueraufmerksamkeitskind und das ist anstrengend. man bekommt nie ein sättigungsgefühl, was aufmerksamkeit angeht. und auch er nimmt die ganze bude auseinander. ihn irgendwo hinsetzen ist völlig utopisch, mitmachen lassen auch. ging bei den beiden ersten super.


    fazit: unser haus sieht ziemlich übel aus und abends wenn er schläft machen wir zusammen küche und haushalt bis fast 10 uhr. aber die zeit geht auch wieder vorbei. dann haben wir abends wieder mehr zeit und der boden klebt nicht mehr. aber jetzt ist was anderes wichtiger.


    dein kind verzieht dich schon nicht. und freu dich doch, wenn du ihn so einfach glücklich machen kannst. warum soll er sich auch nicht freuen: er ruft und dann kommt mama. das ist doch eine tolle und wichtige erfahrung für ihn.


    also bitte, lass ihn diese erfahrung möglichst oft machen und sei gut zu dir, wenn du ihn mal ausnahmsweise nicht mit auf klo nehmen willst und er dann eben 2 minuten vor der tür warten muss, weil du mal eben pause brauchst.
    zum pädagogischen wurde ja schon einiges geschrieben :)


    oh, grad erst gesehen, dass heike mir meinen text ja schon getippt hatte. da hätte ich auch unterschreiben können.
    und noch zwei tipps:
    mach das gitter vom zimmer weg, das staut frust auf! mein hulk würde hier zwei gänge hochschalten, wenn er in einem raum sein müsste.
    und: geh mit ihm auf den spielplatz. den ganzen vormittag. nehmt euch kekse mit und geht erst nach hause, wenn er müde ist. und dann ist die wohnung sogar ordentlich, wenn ihr zurückkommt, weil ihr ja nichts ausgeräumt habt und die küche kannst du schnell machen, wenn er dann mittags pennt.

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

    Einmal editiert, zuletzt von Glitzer*13*50 ()

  • Kind rennt grad frei im Wohnzimmer rum und freut sich nen Keks.
    Ich schick das jetzt ab, Rest folgt hoffentlich gleich...

  • Liebe Mupfelpuh,


    Ich möchte noch etwas zum Schnuller schreiben.
    Manch andere Kinder in dem Alter kommen alle paar Minuten zum kurz Stillen geflitzt, weil sie die Beruhigung und die Rückversicherung brauchen. Wenn dein Kind sich dies auch durch den Schnuller holen kann, ist das doch ganz prima für euch. Ich möchte damit nicht sagen, dass du dein Kind mit dem Schnuller ruhig stellen sollst, oder ihn andauernd anbieten. Aber wenn es deinem Kind hilft, sich zwischendurch zu entspannen und wieder ein bisschen wohlgefühl in die Aufregung des Kleinkind seins zu bringen, dann ist es bestimmt eine Lösung, den Schnuller auch dafür und nicht nur zum schlafen zu nutzen.
    Wie ich schon schrieb, manche Stillkinder in dem Alter stillen auch nicht nur zum Schlafen oder bei Krankheit. Und im Gegensatz zum Daumennuckler kann man den Schnuller zwar ausser Reichweite legen, aber vielleicht ist er auch einfach zwischendrin am Tag für kurze Pausen noch hilfreich und kann danach dann wieder weggelegt werden. :)

    Hast du es mal einen Sling versucht? Das hilft hier beim in der Küche "mithelfen wollen". Dann kann nicht die Arbeitsplatte verwüstet werden, ich kann die Arme reinstopfen, damit mir nicht in den Topf gefasst wird. Aber zugucken geht und bei Dingen wie Gemüse waschen können die Arme raus und es kann geholfen werden.


    Wenn du magst, leihe ich dir gerne einen Sling zum ausprobieren. :)

  • Der Schnuller könnte auch da liegen, wo er rankommt. Den soll er aber eigentlich nur bekommen, wenn er entweder müde ist und noch nicht schlafen kann oder darf oder wenn's ihm körperlich schlecht geht. Ich habe die Illusion, dass wer nicht so viel schnullert das Ding auch eher wieder hergibt und drauf verzichten kann....


    also DEN Zahn kann ich dir gleich ziehen: bei meiner Ältesten gab es im Kindergarten strenge REgeln bezüglich Schnullergebrauch, der hatte in der Schublade zu liegen und durfte zum Abschied nehmen von den Eltern und zum Schlafen benutzt werden. Abgesehen davon, dass meine Tochter bereits im Alter von 1 3/4 Jahren mit dem Kopf in der Schublade vorgefunden wurde, um mal zwischendrin zu schnullern :D (kluges Kind), war sie das Kind, das am längsten gebraucht hat, um vom Schnuller wegzukommen. Ich glaube immer noch, es lag daran, dass ihre Bedürfnisse diesbezüglich nicht erfüllt worden sind und sie deswegen länger nicht loslassen konnte, sie hat also geschnullert, bis sie 4 1/4 war und dann hab ich gesagt, es ist Schluss, sonst hätte sie wohlmöglich das Ding immer noch #augen .


    Wenn dein Kind dir so deutlich zu verstehen gibt, dass er den Schnuller braucht, dann würde ich ihm den geben.... es sei denn, du hast das Gefühl, er braucht ihn aus Langweile oder weil er Hunger oder Durst oder so hat. Dann würde ich versuchen, zuerst eine Alternative anzubieten, Essen, Trinken oder eben Aufmerksamkeit. Wenn das nicht geht oder nicht erwünscht ist, dann eben Schnuller. Wie sagte unsere Zahnärztin so schön: Zähne sind einfacher zu korrigieren als die Seele, deswegen ruhig schnullern lassen #ja



    Und noch was: bis zu dem Alter, in dem ich mit dem Kind Diskussionen über ein Thema führen konnte, bin ich nach dem Motto verfahren: das Kind hat Recht und ich höre auf meinen Bauch und nicht auf das, was andere Leute sagen oder darauf, was ich eingetrichtert bekommen habe, wie Kinder zu sein haben und wie man sie erziehen soll. Das mit dem Erziehen kommt später und in kleinen Happen. Und das ist wie mit dem im Elternbett schlafen.... irgendwann sind die Kleinen bereit dafür und dann geht das auch ohne Tränen oder fast ohne Tränen. Jetzt auf jeden Fall nicht, dazu ist er noch zu klein. Und er ist noch lange zu klein dafür, ich schätze mal, noch mindestens ein Jahr.... was aber nicht heisst, dass das jetzt ein Jahr lang so bleibt, denn da passieren recht bald Veränderungen, die es dir dann ermöglichen, den Raum zu verlassen oder alleine aufs Klo zu gehen usw. Trotzdem wird das mit dem konsequenten Erziehen noch nicht möglich sein


    ah, ich sehe gerade, Flomelo hat parallel auch was zum Schnullern geschrieben, du siehst also, das ist bestimmt total ok, den Schnuller einfach mal so zwischendurch zu benutzen

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

    Einmal editiert, zuletzt von HeikeNorge ()