Spontangeburt nach 2 KS

Huhu,

Folgende Situation. Ich hatte bei meiner Großen einen KS wegen BEL und bei dem Kleinen einen KS wegen angeblichen Auffälligkeiten der Narbe im US. Meiner Ansicht nach waren beide letztendlich unnnötig und vor allem der letzte trotz Planung, guter Vorbereitung und Beleghebamme, auch sehr schlimm (Spinale wirkte nur halbseitig, mieses Schmerzmanagment in den Tagen danach ... ich hab mein Baby vollgekotzt in der ersten Nacht vor Schmerzen ;( ) Beide Kinder waren über 4000g schwer (4010 und 4080). Auch dieses Kind ist wieder schwer geschätzt und wird ziemlich sicher auch über 4000g haben. Ausserdem muss ich wegen einer Gerinnungsstörung Blutverdünner spritzten.

Mein größter Wunsch wäre eine spontane Geburt und ich kenne die neue Studie, die besagt, dass das Rupturrisiko nach zwei KS kaum höher ist als nach einem und insgesamt sehr gering. Allerdings macht das ja trotzdem kaum eine Klinik und wenn dann liegt die Grenze fürs Kindsgewicht laut meiner Recherche bei maximal 4000g. Dazu kommt noch der Blutverdünner, sollte es echt zur Ruptur kommen, wäre das mit Blutverdünner sicher nochmal bedeutend gefährlicher als es eh schon ist.

Morgen hab ich Geburtsplanungsgespräch in der einzigen Klinik von der ich nocht nicht weiss, wie sie dazu stehen. Die anderen beiden machen ganz klar wieder einen KS. Was meint ihr, hat das überhaupt einen Sinn auf eine Spontangeburt zu hoffen oder ist das in meinem Fall viel zu gefährlich.

Es gäbe noch die Option sich eine Klinik in / um Berlin zu suchen. Das wären allerding 2,5 Stunden Fahrt und organisatorisch seeeehr schwierig. Und ich frag mich, ob in meinem Fall überhaupt eine Klinik das Risiko eingehen würde und ob ich es überhaupt eingehen sollte.
Ach ich wünschte jemand könnte mir das Kind aus dem Bauch raus zaubern.

LG,
Corax

Ich war heute zum Planungsgespräch und es war einfach nur ganz furchtbar. Ich kann das KH und den Arzt eh nicht leiden, wegen schlechter Erfahrungen bei der ersten Geburt und er hat nur hanebüchenen Unsinn erzählt, aber echt. Da brauch ich gar nicht weiter über eine Spontangeburt nachdenken, selbst wenn sie mich nicht zum KS zwingen können. In dem KH hätte das null Aussicht auf Erfolg. Die machen schon nach dem ersten KS nur noch KS. Über meine Sorgen und Ängste konnte ich mit dem Typen auch nicht reden. Das geht einfach gar nicht. Ich hab jetzt zwar einen Termin für den KS gemacht, aber in mir sträubt sich alles in dieses KH zu gehen.

Deshalb spreche ich jetzt doch nochmal mit dem anderen von der letzten Geburt, obwohl das ja auch Horrorerfahrungen waren. Aber irgendwie gibts hier einfach nur die Wahl zwischen Pest und Cholera für mich. Mir ist zum heulen und am liebsten würde ich den Kopf in des Sand stecken und das ganze Thema verdrängen. Aber das geht ja leider nicht. Das Kind muss ja irgendwann raus.

@MMC
Den Blutverdünner setzte ich mit Einsetzen der Wehen ab. Je nachdem wie lang die letzte Spritze dann her ist und wie lange die Geburt dauert, ist die Wirkung dann noch mehr oder weniger da. Von Havelhöhe hab ich hier schon viel Gutes gelesen. Allerdings auch, dass man sich da schon ganz am Anfang der Schwangerschaft anmelden muss. Naja ich frag mal nach. Allerdings gibt es da eine Menge organisatorischer Probleme. Fahre ich erst mit Wehen hin? Laut Routenplaner sind das ohne Verkehr 1,5h Fahrt. Ist das überhaupt realistisch machbar? Miete ich mich vorher schon ein? Aber das kann ja durchaus 2-3 Wochen dauern bis es dann wirklich los geht. Mein Mann müsste dann Urlaub nehmen, der Kleine müsste mit und für die Große bräuchten wir eine Betreuung, so dass wie weiter zu Schule gehen kann. Für ein paar Tage rausnehmen geht ja, aber nicht für mehrere Wochen.

LG,
Corax

Danke für euren Zuspruch, dir Carrie für die Links und dir flocke für den Erfahrungsbericht.

Ich hab dann wirklich bei Havelhöhe per Email angefragt und hatte die Rahmenbedingungen kurz geschildert. Ich hab jetzt einen Termin für ein persönliches Gespräch bei der Oberärztin am Montag. Ich hoffe ich fahr da nicht nur hin, damit sie mir erklärt warum es nicht möglich ist. Ist ja immerhin mindestens 1,5 Stunden Fahrt mit dickem Bauch. Wobei die Hebamme am Telefon meinte, wenn es prinzipiell nicht möglich wäre, hätte die Ärztin nicht um einen Termin gebeten. Es bleibt aber eine Einzelfallentscheidung, weil sie sowas auch nicht täglich machen. Naja mal sehen.

Das blöde ist, jetzt wo tatsächlich die Chance auf eine Spontangeburt im Raum steht, krieg ich Muffensausen. Was ist wenn ich zu den wenigen Prozent gehöre wo es schief geht. Das würde ich mir nie verzeihen, wo doch auch ein "sicherer" KS hätte gemacht werden können. Im Prinzip ist mein Bauchgefühl ja gut und von der Narbe merke ich auch nichts, trotzdem bohrt da die Angst im Hinterkopf, zumal ich mich auch immernoch an den tragischen Fall hier im Forum erinnere, wo das Baby nicht überlebt hat.

LG,
Corax

Hallo,

Ich wollte gerne berichten wie es weiter ging. Also Montag hatte ich das Gespräch bei der Oberärztin. Sie war sehr nett, hat sich alles genau angehört und auch nochmal nach Narbe, Kindsgröße und Plazenta geschaut. Sie sprach zwar von wie ich finde ziemlich hohen 6% Rupturrisiko - da kenne ich bedeutend niedrigere Zahlen - sah das aber eher optimistisch, alla in 94% der Fälle geht alles gut. Ausserdem meinte sie, da muss man auch den Einzelfall betrachten und meine Bedingungen sind gut. Kind liegt auch schon optimal. Sie selber hat bisher 3 Rupturen miterlebt, die aber alle gut ausgingen. Ich darf es also tatsächlich in Havelhöhe spontan versuchen und hab ein ganz gutes Gefühl bei der Klinik. Beruhigend finde ich auch, dass ich unter der Geburt auch jederzeit einen KS verlangen darf. Unter der KS dort wird ja traumhaft gehändelt. Kind bleibt bei der Mutter, man bekommt extra so ein Brustgeschirr um, damit es nicht runterfallen kann und man darf sogar bei der Entwicklung des Kindes zusehen. Dafür wird das Licht gedämpft und das Tuch gesenkt, wenn man mag natürlich nur. Sie geben sich wirklich viel Mühe, trotz KS ein schönes Geburtserlebnis zu ermöglichen. Ängste bleiben natürlich trotzdem. Übermorgen ziehe ich mit Mann und kleinem Sohn zu meiner Schwägerin in die nähe von Berlin. Da haben wir dann nur noch 45min Anfahrtsweg. Die 1,5h von uns aus hält die Ärztin für zu riskiant. Jetzt drückt mir mal ganz fest die Daumen, dass das keine Fehlentscheidung ist, alles gut geht und ich vielleicht tatsächlich mal ein schönes Geburtserlebnis haben darf.

LG,
Corax