Handbuch für die gute Hausfrau - es hat sich was getan! ;-)

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  • Wenn er ein so verwöhnter Bengel ist, der es von Mutti so beigebracht bekam, ist ja klar warum er nur noch dein "Noch-Ehemann" ist. #ja

    LG Unzufrieda Sonderwunsch
    "Staub enthält im Prinzip wenig Fett. Das heißt man kann davon so viel essen wie man möchte." #zaehne

  • Jetzt muss ich doch mal zu Thema passend aus einem Kochbuch abtippen. Gehörte der Dame in meinem Avatar. Geschenkt allerdings laut Widmung schon 1917.


    "Der Weg zum Herzen des Mannes geht durch den Magen, das ist eine alte, noch nie bestrittene Wahrheit. Liebe allein reicht nicht aus. den glücklichen Fortbestand einer Ehe zu gewährleisten.
    ...
    Der Mann kommt mittags vom Bureau oder sonstiger Arbeitsstätte nach Hause und will sich am Familietisch neu kräftigen. Er kommt hungrig nach Hause. Darum sei das Essen stets pünktlich fertig, auch sorge man für stete Abwechslung der Speisen, das macht die Mahlzeit interessant. Der dankbare Gatte wird lächelnd und gespannt sehen, was seine erfindungsreiche Hausfrau neues bringt, was sie sich wieder ausgedacht, was sie gelernt hat.
    ...
    Und wenn vor einiger Zeit bei einem Berliner Preisausschreiben über das Thema: "Wie der Mann zu fesseln ist," die Lösung: "Füttere die Bestie gut!" den ersten Preis davon trug, so bestätigt das nur das oben gesagte.
    Der Tisch sei stets recht einladend mit einem sauberen, weißen Tischtuch bedeckt, die Teller und Gläser sauber und bliztblank. Auch stelle man, wenn möglich, immer eine Vase mit frischen Blumen auf den Tisch, die man vom Spaziergang mit heimgebrahct hat - die Männer sind für alles dies sehr empfänglich. Dann noch ein freundliches Gesicht, und nett und sauber angezogen, und der Gatte wird sich vergnügt und gut gelaunt an den Tisch setzen, und das ist schon der Anfang einer guten Verdauung.
    Die soziale Frage wird schell gelöst sein, sobald alle Frauen gut zu kochen verstehen und das Heim behaglich zu machen wissen, sodass der Mann sich zu Hause wohler fühlt als im Wirtshause. Man mag darüber lachen wie man will, ich bin gewiss, dass diese Lösung in der Hand der Frau liegt, in der Hand, die zu kochen versteht."


    Mary Hahn, Die schmackhafte Hausmannskost


    Da staune ich, dass mein Mann noch da ist, wo er doch immer selber kochen muss.
    Ich glaube ich müsste eine Eiche auf den Tisch stellen, damit es ihm auffällt. Nur lässt sich die nur so mühsam von meinen Spaziergängen mitbringen. ;)

  • Cloudy, ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll... Aber ja, das mit dem nicht-auffallen des frischen Blumenschmucks dachte ich bei meinem Mann genau so.


    Was ich so zum Heulen finde, ist, dass das Erwartungen / Verhaltensweisen sind, die ich so von meinen Eltern bzw. Schwiegermutter kenne. Alle zwischen 1940 und 45 geboren und in ihrer jungen Erwachsenenzeit eher "rebellisch" oder wenigstens "modern" gewesen. Aber je älter sie werden... #haare


  • :D

  • Kreisch, das hatte ich auch mal.
    Und "Von der Jungfrau zur Hausfrau" aus dem Jahre 1920 oder so.....

    Das ist fast 1:1 zu einem Buch, das ich von meiner Oma geerbt bekommen habe - in einem Karton mit "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind". Das ist definitiv echt. Ich müsste mal nachsehen, wie es heißt.

  • Ich hab so ein Buch geerbt von meiner Oma, da stand das genauso drin. Also mag sein, dass DIESER Artikel ein Hoax ist, aber in meinem Buch (von 1951 war das glaube ich) stand das auch so drin. Auch noch andere Späße wie das mit dem Haushaltsgeld, und dass der Mann IMMER besser weiß wie die Frau, wieviel sie braucht ;) und dass es sein gutes Recht ist, Rechenschaft zu bekommen über jeden Cent. Oder auch, dass er - wenn er großzügig ist und sie sich mit dem Haushalt nicht ausgelastet fühlt - ihr erlauben kann, dass sie einer Nebentätigkeit nachgeht.


    Ich dachte schon öfter, dass ich einfach sehr, sehr froh bin, nicht in den 50ern geboren zu sein, und noch mehr bin ich froh, dass mein Opa nicht von dieser Sorte war damals.

  • Ich habe hier auch ein Buch von 1954 mit erheiternden Passagen: "Das praktische Haushaltsbuch" von Gertrud Oheim. Schön das Kapitel "Bei aller Arbeit doch gepflegt."


    Auszug:


    "Bei richtiger Arbeitsteilung ist es immer möglich, daß die Hausfrau sich kurz vor dem Essen noch schnell ein bißchen hübsch macht, ein frisches Kleid anzieht oder wenigstens eine nette Schürze umbindet. Es schadet auch einem guten Kleid gar nichts, wenn man es beim Nachhausekommen von einem Besuch oder einem Konzert noch ein wenig anbehält und mit dem festlichen Kleid ein bißchen Sonntagsstimmung in den alltäglichen Abend bringt. Es gibt Frauen, die auf einen geschmackvollen, aparten Hausanzug mehr Wert legen als auf Kleider zum Ausgehen - es sind nicht die dümmsten Frauen, denn sie wissen um die kleinen Listen, die dem jeder Ehe drohenden Versanden erfolgreich vorbeugen. Je früher man damit anfängt, desto besser. Es ist schwer und fast unmöglich, das Eheschifflein wieder flottzukriegen, wenn es ein erst einmal ins Brackwasser des gegenseitigen Sichgehenlassens geraten ist. Die Frau hat hierbei eine entscheidende Rolle zu spielen. Wer sch selbst zum Aschenputtel macht in der irrigen Ansicht, durch vollkommene Selbstaufoperung Mitleid oder besondere Achtung zu erwecken, ist auf dem besten Wege, den "Kavalier im Ehemann" zu töten und seine Kinder zu Egoisten zu erziehen."


    Aha! #dance

  • Ha, das Kochbuch steht noch bei meiner Mutter in der Küche! Liest sich heutzutage teilweise schon bizarr und ziemlich lustig. Gut fand ich ja den Tipp, beim Einkauf der eigenen Kleidung nicht so sehr auf die Qualität zu achten, sondern lieber etwas günstiger (und dafür häufiger) zu kaufen. :)



  • #pro #kreischen

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • Bei meinen Großeltern ist das so. (Und ja, das ist leider ernst gemeint)


    bei meinen schwiegis auch, und mein mann hätte das wohl auch gerne. manchmal frage ich mich schon wieso wir geheiratet haben. ich bin so das Gegenteil von der 1955 Ehefrau. #stirn

  • Die Frau hat hierbei eine entscheidende Rolle zu spielen. Wer sch selbst zum Aschenputtel macht in der irrigen Ansicht, durch vollkommene Selbstaufoperung Mitleid oder besondere Achtung zu erwecken, ist auf dem besten Wege, den "Kavalier im Ehemann" zu töten und seine Kinder zu Egoisten zu erziehen."


    #hammer #hammer

  • Hallo,


    Was bin ich froh, daß in meinem Lieblings-Uralt-Kochbuch andere Dinge stehen. Das ist ein vegetatisches(!) Kochbuch, daß die Urgroßmutter meiner Kinder von ihrem Verlobten bekam. OK, auch da hat vermutlich die Frauch vorwiegend gekocht, aber im Inhalt des Vorwortes gehet es eher um gesundheitliche Aspekte, Ernährungswissenschaft (erstaunlicherweise kann man das heute noch genau so unterschreiben), Sport (für alle nicht nur Männer)... von daher gesehen liest es sich regelrecht modern.


    Weiß eigentlich jemand, warum es HausMANNskost heißt?
    Eigentlich müsste es doch Hausfrauenkost oder Häusliche Kost für den Mann nur Männerkost o.ä. heißen?
    Haus-Männer waren damals doch wohl nicht typisch...

    • Offizieller Beitrag

    Frauengold ist durch Klosterfrau Melissengeist abgelöst - auch purer Alkohol.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Frauengold ist durch Klosterfrau Melissengeist abgelöst - auch purer Alkohol.


    yeah das errinernt mich an eine Geschichte die meine Oma gern erzählte eine Verwandte oder Bekannte hatte irgentwie schlechte Leberwerte, konnte sie sich nicht erklären, sie trank nämlcih eigentlich keinen Alkohol, bis man dann drauf kam das sie für und gegen alles den guten Klosterfrau in sich reingkippte.

  • Ein Büchereifund, sehr unterhaltsam-erhellend in Sachen Haushaltsführung um 1900: Wie man sparsam zu haushalten pflegt von Anny Wothe. Darin ist sogar noch beschrieben, was die tüchtige Hausfrau beachten muss bei der Auswahl und Anleitung eines Dienstmädchens. Es gibt einen Abschnitt über das Brauen von Met, das Bohnern von Holzböden, das Planen der Ausgaben mit dem Haushaltsheft, und viele weitere interessante Schilderungen in antiquierter Sprache. #wisch

  • Ich habe mal von Schwiegermutter jede Menge Bücher bekommen, quer Beet und alle Jahrgänge.


    Da gab es unter anderem ein Sexualaufklärungsbuch für Ehepaare.
    Ich meine das wäre in den 50er angesiedelt gewesen. Da stand tatsächlich *das Weibchen* anstatt die Frau, Männer wurden als Männer bezeichnet. Unter anderem wurde da erklärt, wenn es im Bett nicht klappt wie das Weibchen sich bemühen könnte das es für den Mann doch noch toll wird. Oder Homosexualität wurde als abartige Fehllenkung bezeichnet. 8I


    Bei dem Hintergrund, wundert es mich nicht das manche Jahrgänge einfach verklemmt sind. Soviel Fehlinformationen und abwertende Sachen habe ich selten gelesen. Faierweise muss ich sagen, das es manchmal auch lustig war.


    Ich muss mal beim nächsten Speichergang gucken ob wir das noch haben. #nägel

  • Es ist schwer und fast unmöglich, das Eheschifflein wieder flottzukriegen, wenn es ein erst einmal ins Brackwasser des gegenseitigen Sichgehenlassens geraten ist.


    Da ist durchaus was dran. Das alleine der Frau als Aufgabe unterzujubeln ist natürlich Bullshit, aber im Grunde... (Und diese wunderbare, leicht altersgilbe Metaphorik...^^)

  • ich kenne diesen hoax schon sehr lange, und auch ähnliche beschreibungen, die so durchs netz kursieren.



    was ich mich dazu gefragt habe - und was mich dabei erheblich stresst -, ist, warum dieser tolle text mit den dazugeschusterten bildern sich so einer beliebtheit im netz erfreut und wie verrückt kursiert.


    was stecken da für motive dahinter? meine gedanken dazu sind ungut. es handelt sich um folgende:


    a) mit sicherheit gibt es viele (darunter überwiegend männer) menschen, die tatsächlich diese sätze genießen und sich, heimlich, ggf. unter vorgeschobener empörung, daran weiden, sie zu lesen. sich wünschen, es wäre wieder so. die welt könnte so schön sein! ich glaube auch, dass es frauen gibt, die sich wünschen, sie wüssten, wo ihr platz ist und die sich wünschen, ihre welt könnte sich in frieden um den mann drehen, den sie lieben.



    b) ebenso häufig wird das ganze geteilt und verbreitet (wahrscheinlich sind hier überwiegend frauen mit diesem motiv ausgestattet), weil man sich darüber so schön gruseln und schütteln kann. war DAS nicht furchtbar damals! na so ein glück, dass das heute nicht so ist. mein mann weiß aber, dass ich ihm keine pantoffeln bringe, harharhar! heute ist ja echt alles in ordnung, emanzipation: check. man macht sich so über "diese zustände" lustig und amüsiert sich, weil ja klar ist, dass heute davon wirklich GAR NICHTS mehr aktuell ist und das ganze total absurd.



    beides stellt mir hardcore und monsterheftig die nackenhaare auf.
    warum, muss ich wahrscheinlich nicht erläutern.


    die tendenz "zurück zum frieden des patriarchats" ist absolut tödlich für alle menschen, die tendenz "emanzipation: check" ist nix als ein umweg "zurück zum frieden des patriarchats". üblicher disclaimer: sehe ich so.



    lg, patrick