heute 21:45 Arte - Impfen-Risiko mit Methode

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  • Zitat

    Und ein neugeborenes Geschwisterkind kann es sich einfach nicht aussuchen...

    Ein wie von mir beschrieben betroffener betroffener Säugling auch nicht.


    Und kaltr wäre es wichtig ge3wesen, die Sache ordentlich in die Akte aufzunehmen und dem nachzugehen. Nur an der konkreten Situation hätte es auch nichts geändert.
    (zu dem Zeitpunkt habe ich tatsächlich vorrangig aus Herdenschutzgründen geimpft, denn die einzelnen Krankheiten machten mir tatsächlich nicht so viel Sorgen).


    Aber um konkrete Einzelschicksale soll es auch nicht gehen, die Polemik ist ja wieder ausgschaltet.


    Ich wollte nur verdeutlichen, daß sich vieles leicht und cool und rein statistikbezogen sagt, so lange es mit Abstand und rein theoretisch passiert, daß man aber - die meisten jedenfalls - doch mehr Verständnis für andere Überlegungen Entscheidngen hat, wenn man realen Menschen und ihren Geschichten und Gründen gegenüber steht.


    Was die "Sicherheit" in der Betreuung angeht, da dreht es sich im Kreis.


    Die Eltern, die sich für eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Impfthema entschieden haben, sind zumindest in MEINEM Umfeld auch Eltern, die im Krankheitsfall sehr bewusst und verantwortungsvoll handeln.
    Dagegen gibt es unter den Eltern, deren Kind zwar ordnungsgemäß nach Stiko-Fahrplan durchgeimpft ist, welche, die wie beschrieben die dann trotzdem auftretende (geimpften) Krankheiten noch eine ganze Weile aus falschem Sicherheitsglauben übersehen, wo die nicht-Impfer die ich kenne vermutlich mit einem anderen Risikobewusstsein unterwegs sind und schon längst reagiert und nicht ihr Kind mit flüssigkeitsgefüllten "Hitzefrieseln" tagelan in den Kindergarten schicken.
    Ich kann nur von meinem Umfeld reden, anderswo mag das anders aussehen.


    Dann gibt es Eltern, die unabhängig vom Impfstatus ihr Kleinkind mit Zäpfchen "krippenfit" machen und nicht sagen, daß es in der Nacht einen komischen Ausschlag hatte oder erbrochen hat... Man kann nicht gegen alles impfen und nicht nur impfbare Krankheiten sind gefährlich. (Für eins meiner Kinder konnte im Kleinkindalter ein einfacher MDI riskant werden, den haben leider manche Eltern bei einem für IHR Kind mildem Verlauf noch nicht mal als "richtige" Krankheit angesehen und ihr Kind am gleichen oder spätstens am nächsten Tag wieder in die Krippe/den Kindergarten gebracht.).


    Ich hab da als Erzieherin schon so einiges mitbekommen, glaub mir.
    Und die Welt ist auch beim Thema Impfen bzw. dem Umgang mit Krankheiten nicht so einfach übersichtlich schwarz-weiß wie wir es manchmal gerne hätten...

  • Bei Masern ist es egal wie verantwortungsbewusst nichtimpfende Eltern sein wollen, da sie schon vor ausbruch ansteckend sind.
    Wenn das Kind krank wird ist es halt schon lang zu spät, das kann man drehen und wenden wie man will.


    Ebola ist weniger ansteckend und ich muss sagen - Um Masern mache ich mir mehr Sorgen.


    Man kann Impfkomplikationen als Verbraucher - und sollte das auch - unabhängig vom arzt offiziell melden. So wie alle unerwünschten potentiellen Nebenwirkungen von Arzneimitteln.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Trin: warum hast du die Reaktion eigentlich nicht selbst gemeldet? also z.B. ans rki?


    Weil ich davon ausgegangen war, daß meine Ärztin das gemacht hat. Schließlich war sie dabei und hat zumindest in meiner Gegenwart so getan, als notiere sie alles.
    Da sie ansonsten nett war und ich mich zu dem Zeitpunkt bei ihr gut aufgehoben gefühlt habe, sah ich keine Grund, ihr an dieser Stelle nicht zu vertrauen. #weissnicht


    Zumal ich damals generell noch eher Ärzten einen größeren Vertrauensbonus gab, weniger hinterfragt habe und auch pro durchimpfen war, v.a. eben wegen dem Herdenschutz.


    (Daß ihre "Impfinformationen" in Wirklichkeit Broschüren von Impfstoff-Herstellern waren, die sich nur im Impressum mit "Institut XY getarnt haben, ist mir auch erst bewusst geworden, als ich angefangen habe, das zu hinterfragen. Hinterfragen solcher Sachen war in einem extrem Impffreundlichen Umfeld (die ehem. DDR wirkte da noch massiv nach) und ohne Internet gar nicht so einfach. )


    Daß dem nicht so war, habe ich erst bei einem Arztwechsel mehrere Jahre später in den Akten bemerkt. DIe neue Ärztin war es auch, die mich, ohne daß sie es da schon wusste, auf Grund der Besonderheiten meines Kindes nach dem Verlauf von Impfungen gefragt hat, weil es eben ins Bild passte. Nachweisen werden wir es nicht können, aber es sind schon recht viele "Zufälle"...


    Damal hatten wir aber mit der chronischen Krankheit unseres Vierten so zu tun, daß wir einfach andere Sorgen hatten und dann wurde uns gesagt, daß eine Meldung nach mehreren Jahren eh nichts mehr bringt. Da ich damals froh war, jeden Tag einzeln zu überstehen, hab ich das auch nicht mehr weiter hinterfragt.


    Aber egal, wie gesagt, es soll nicht um einzelne Geschichten gehen, ich wollte nur deutlich machen, daß auch auf der anderen Seite keine egoisitischen Nichtchecker stehen sondern reale Menschen mit ihren Geschichten.

  • Bei Masern ist es egal wie verantwortungsbewusst nichtimpfende Eltern sein wollen, da sie schon vor ausbruch ansteckend sind.
    Wenn das Kind krank wird ist es halt schon lang zu spät, das kann man drehen und wenden wie man will.



    Genau darum halte ich es in diesem Fall scon für grenzwertig, nicht zu impfen, falls man das Kind in Gruppen/Betreuung gibt.

  • Ich wußte auch nicht, daß man Impfreaktionen irgendwo selber melden kann.


    Meine Tochter hatte 3 Tetanusimpfungen, genau eine Woche nach jeder Impfung eine Mittelohrentzündung, sonst hatte sie fast nie Ohrenprobleme.
    Mein Sohn war nach der ersten Tetanusimpfung ein Wochenende lang psychisch völlig durch den Wind, hat kaum mehr geredet, war apathisch und einfach nicht mehr er selbst, noch eine Woche danach war er komisch, erst nach einem homöopathischen Mittel wurde alles wieder normaler in seinem Verhalten. .....die nächsten 2 Impfungen ein Jahr später hat er völlig ohne Symptome überstanden.
    ( vor Tetanus habe ich einfach Angst und dagegen kann ich irgendwie wenig tun, deswegen wollte ich die Impfungen haben.)


    Ich hatte nach einer Rötelnimpfung eine Woche lang soooo sehr geschwollen Lymphknoten überall, das hatte ich noch nie und nie wieder seither....


    Diese ganzen Symptome wurden einfach abgetan als "zufällig", "kann gar nichts mit der Impfung zu tun haben"..... und folglich auch nie gemeldet. Ja, es wurde zum Glück keine langfristige Krankheitsfolge daraus, aber die Zufälle kommen mir merkwürdig vor.

  • Dass es im Nachgang von Impfungen zu Infekten kommen kann würde ich - ähnlich wie beim Zahnen - mal auf den Stressfaktor schieben. Der Körper hat einfach zu knapsen dran und dann kann das Eine zum Anderen kommen. Lymphknoten sind ja auch Körperabwehr. Das wäre also nicht gerade exotisch. Wenn es natürlich sehr schmerzhaft war und das auch ein Arzt bestätigen kann dann fände ich es angemessen, es zu melden.

  • Ich lese schon die ganze Zeit interessiert mit.
    Kurz etwas Off Topic: Hatte denn hier jeder schon mal eine Impfreaktion?
    Ich hatte bei keiner Impfung jemals was außer Aua beim Arm heben und auch sonst kenne ich niemanden mit irgendwelchen Problemen nach Impfungen (einschließlich des Zausels). Es liest sich so als käme es sehr oft zu Impfreaktionen...

  • So .. ich hab mir das Paper jetzt nochmal durchgelesen.


    Zunaechst mal stimmt es, dass nicht der Mumpsvirus gefunden wurde, sonden ein Virus, der diesem so aehnlich ist, dass man es vermutlich als dieselbe Spezies einstufen kann (weniger als 10% Unterschiede auf Aminsaeurelevel).


    Zu Masern steht dort nur, dass auch unbekannte Morbilliviren gefunden wurden. Morbilliviren ist eine Klasse von Paramyxoviren zu denen u.a. die Masern, aber auch Staube, ein Delphinvirus, Rinderpest und weitere Viren gehoeren. Am naechsten verwandt ist Masern mit der Rinderpest .. man hat berechnet, dass die Masern sich vermutlich im 11./12. Jhd von der Rinderpest als eigene Spezies entwickelt hat. Damit sich ein Virus in einem neuen Host festsetzen kann, muss die anfaellige Population gross genug sein (Ebola ist ein gutes Beispiel dafuer wie das passieren kann .. der aktuelle Ausbruch im Vergleich zu historischen). Und solange die anfaellige Population gross genug bleibt, wird der Virus auch bleiben. Das laesst sich bei Ebola aufgrund der Transmissionweise gut ohne Impfungen regulieren (wenn man auch offensichtlich nicht darauf bauen kann, dass das von selbst passiert, wenn die Population gross genug ist) .. bei einem Virus wie Masern oder der Rinderpest geht das nicht, weil die beste Hygiene oder Isolation nicht ausreicht.
    Diese Viren sind sich alle "verblueffend aehnlich", aber es braucht nicht viel, damit ein Virus einen Host krank macht und den anderen nicht. Der Mensch ist dem Schimpansen auf Genebene auch verblueffend aehnlich .. sogar aehnlicher als der in Fledermaeusen gefundene Mumpsvirus und der unter Menschen grassierende. (Allerdings besteht natuerlich ein sehr viel groessere Unterschied in nicht kodierenden Bereichen, was fuer Viren nicht gilt ;) .. will nur heissen, man muss solche Aussagen schon fuer das sehen was sie sind).


    Ich fasse mal zusammen:
    "Measles virus defines the genus Morbillivirus that also contains the canine and phocine distemper virus, a dolphin morbillivirus, as well as Rinderpest and Peste Des Petits Ruminants viruses. Novel members of the genus Morbillivirus as currently defined by the ICTV were detected for the first time in bats (neotropical vampire bats) but not in rodents (Fig. 2b). "
    " Moreover, the finding of agents serologically related to eradicable viruses, such as mumps, distemper and measles virus, is highly relevant in assessing perspectives and consequences of virus eradication. Clearly, the bats investigated in this study carried viruses that were only similar but not identical to those agents endemic in humans or livestock."
    "In the case of the mumps-related bat virus, a direct antigenetic relatedness between human and bat viruses has been confirmed, and the close genetic proximity between both viruses suggests that even cross-neutralisation might be possible."
    "Relevant antigenic overlap would be defined by proof of cross-neutralisation between reservoir-borne and human or livestock pathogens. In this latter case, elimination of circulating virus and the subsequent cessation of vaccination might leave humans or livestock susceptible for reservoir-borne, antigenetically related viruses."


    Sollte man also das Ziel erreichen, dass Masern ausgerottet sind, dann muss man in Betracht ziehen, dass mit dem Schwinden der Immunitaet in Folgegenerationen die Gefahr besteht, dass ein aehnlicher Virus ueberspringt und man dann doch wieder impfen muss. (Es sei denn der Virus laesst sich frueh genug ohne Impfungen eindaemmen). Dieses Ueberspringen findet aber nicht staendig statt und ist auch nicht unbedingt mit den Filoviren vergleichbar. Es besteht aber kein Zweifel, dass es auch in Zukunft immer wieder neue zoonotische Infektionskrankheiten geben wird.


    Man darf dabei aber nicht vergessen, dass auch kleinste Unterschiede relevant sein koennen. Damit ein Virus in einem Host erfolgreich ist, muss das Virus dort in Zellen reinkommen und sich dort vervielfaeltigen. Zellen haben aber keine Loecher, sondern Tueren, die nicht einfach offen stehen. Es gibt Viren wie z.B. Tollwut, die in der Lage sind sehr viele verschiedene Spezies zu infizieren, weil die Tuer, die sie nutzen bei allen Spezies gleich ist .. und es gibt Viren wie Staupe, die nur wenige Spezies infizieren koennen (und z.B. fuer Menschen unbedenklich sind .. auch wenn sie nah mit Masern verwandt sind). So ist z.B. die Vogelgrippe fuer Voegel hochgradig ansteckend .. fuer den Menschen nur sehr bedingt.



    Zu den Impfstudien: Impfungen werden genau wie Medikamente idR von Pharmafirmen entwickelt. Daher sind die Initialstudien zur Effektivitaet und den Nebenwirkungen natuerlich von diesen Firmen finanziert. Die wuerden sich sehr freuen, wenn sie das nicht bezahlen muessten. Diese Studien werden genau geprueft bevor ein Medikament/Impfung auf dem Markt zugelassen wird. Und ob die Impfung dann auch sinnvoll ist und fuer wen, ist wieder eine andere Entscheidung.


    lilu: Hier nochmal die Uebersichtsstudie zur Wirkung von Impfungen:
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2897268/



    Da es so oft um Keuchhusten geht. Es gab frueher eine Impfung, die den ganzen Keuchhustenerreger enthielt. Diese war sehr effektiv sowohl darin, das Individuum zu schuetzen als auch die Uebertragung zu minimieren (weshalb die Krankheit sehr gut eingedaemmt wurde). Leider hatte diese Impfung auch recht hohe Raten von Nebenwirkungen. Deshalb wurde die azellulaere Impfung entwickelt, die nur noch einige Antigen-relevante Bestandteile enthaelt. Die hat deutlich geringere Nebenwirkungen und ist aehnlich effektiv darin, das Individuum zu schuetzen. Aber man vermutet wohl, dass sie nicht genauso effektiv darin ist, die Uebertragung zu verhindern (tut sie immer noch, aber nicht mehr ganz so gut). Ausserdem haelt sie nicht so lange vor wie die alte.
    Das ist eben so ein Dilemma .. will man die beste Impfung und riskiert die Nebenwirkungen? Oder minimiert man die, aber hat Einbussen bei der Impfung.
    Ich denke da wird sich vermutlich noch etwas tun muessen mit der Impfung.


    Genauso wie sich bei der Windpocken eben gezeigt hat, dass eine Dosis nicht ausreicht waehrend zwei Dosen durchaus idR eine lange Immunitaet gewaehrleisten.
    Da kommt eben die Herdenimmunitaet rein .. der Gedanke dahinter ist eben, dass es nicht wichtig ist, ob das Individuum noch immun ist sofern die Gesamtheit der nicht immunen Individuen klein genug ist, weil der Erreger diese braucht um zu zirkulieren. (Das gilt natuerlich nur fuer manche Impfungen .. nicht fuer sowas wie Hep B z.B.)
    Und genau deshalb funktioniert es auch nicht Titerwerte als Zugang zu oeffentlichen Einrichtungen festzulegen. Es gibt naemlich Menschen bei denen versagen Impfungen .. das muss nicht immer bedeuten, dass diese nicht immun sind (nur weil kein Titer nachweisbar ist), aber es laesst sich eben auch nicht erzwingen. Wenn aber genug Kinder der Einrichtung geimpft sind, ist es egal, weil die Krankheit dann keine Chance hat, sich in der Einrichtung festzusetzen.

    2 Mal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • Teil2:




    Deshalb funktioniert das Warten auf eine Epidemie eben auch nicht. Sicher, Polio z.B. ist so fern von D .. das beeinflusst die Pandemiesituation nicht ob Lieschen Mueller geimpft ist oder nicht. Masern hingegen gibt es in D .. und wenn Lieschen's Eltern sich entschliessen nicht zu impfen, weil es in ihrer Stadt gerade keine Masernepidemie gibt und dann besuchen sie die Tante in Berlin, wo es eine gibt .. dann macht es einen Unterschied. Es geht dann eben nicht nur darum, ob die Eltern das Risiko der Krankheit fuer Lieschen in Kauf nehmen .. sondern darum, dass sie dadurch dem Erreger einen potentiellen Host hinstellen, der ihm eine Existenzgrundlage bietet.
    Im Uebrigen halte ich es auch fuer sehr wichtig, dass sich Erwachsene um ihren Impfstatus kuemmern. Ich wurde z.B. als Kind nur einmal MMR geimpft .. hat fuer den Roetelntiter in der Schwangerschaft gereicht, aber ich kann durchaus auch ein Masernimpfversager sein. Ich hab das daher bei mir zusammen mit der Grossen nachholen lassen. (Mein Mann hat stattdessen seinen Titer bestimmen lassen und der war gut fuer MMRV, obwohl er nur V hatte).



    Wir impfen aber auch nicht nach Stiko oder dem amerik. Vorgaben. Ich halte Hep A fuer meine Kinder noch nicht fuer relevant. Ich habe auch keinem Stillkind die Rotavirenimpfung gegeben .. zumal wir alle sehr unempfindlich fuer Magendarmsachen sind (obwohl mich Nr 3 just in diesem Moment gerade vollgespukt hat :/ ) und es genetische Dispositionen gibt, die Menschen resistent gegen Rotaviren macht. Da ist mir das Risiko fuer Nebenwirkungen zu hoch. Wir impfen Meningokokken erst in der Pubertaet, weil die Impfung nur eingeschraenkt lange vorhaelt und ich die Ansteckungsgefahr dann fuer deutlich hoeher ansehe. Auch Pneumokokken haben wir verschoben, weil es die hier nicht in Kombi gibt und es mir einfach zu viele Stiche auf einmal war .. man muss halt Prioritaeten setzen. (eine Kombi haette ich aber eher gegeben). Ich sehe nicht den geringsten Vorteil darin, meine Kinder mehrfach Einfachimpfungen auszusetzen ...


    Den revaxis (Polio, Tetanus, diphterie) kann man bestellen. Derzeit ist er aber aus, soll im November wieder verfügbar sein.
    Der ist aber ab 5 erst zugelassen, man muss also einen Arzt haben, der zu off-Label-use bereit ist.


    Mumps einzeln kann man wohl in der Schweiz bestellen?


    Sowas verstehe ich z.B. einfach nicht. Warum gibt man lieber einen nicht zugelassenen Impfstoff? IdR steckt da ein Grund dahinter, dass der nicht zugelassen ist .. was nicht selten erhoehte Nebenwirkungen in einem bestimmten Alter bedeutet.
    Ich verstehe es, wenn man nicht impft, weil man Angst vor Nebenwirkungen hat. Impfungen bringen nunmal immer ein geringes Risiko mit sich .. aber es wird eben auch nur das empfohlen, wo das Risiko der Impfung deutlich unter dem der Krankheit liegt (was im uebrigen diese ganze Ebolaimpfdisskussion so verquer macht, denn ausserhalb von dieser Epidemie waere das eine Impfung, die vermutlich fuer jeden ein hoeheres Risiko als die Ansteckungsgefahr in sich traegt. Fuer wen haette man sowas entwickeln sollen?)
    Aber wenn man nun eh Mumps impfen will, warum dann nicht im Kombi mit Masern und Roeteln? Das Immunsystem kann problemlos mit mehreren Erregern gleichzeitig klar kommen und man bekommt den Schutz also kostenlos mit dazu!


    Ich verabschiede mich jetzt aber erstmal und schau was mit meinem kranken Kind ist.

  • belleamie, danke für deine Mühe, hier so ausführlich zu schreiben und Infos. Ich persönlich bin einfach sehr kritisch was die Pharmakonzerne angeht. Ich glaube nun nicht so sehr an nur einen Nutzen, der der gesamten Menschheit dient, sondern denke da auch an Profit, Macht, Geld ...


    von dir: Zu den Impfstudien: Impfungen werden genau wie Medikamente idR von
    Pharmafirmen entwickelt. Daher sind die Initialstudien zur Effektivitaet
    und den Nebenwirkungen natuerlich von diesen Firmen finanziert. Die
    wuerden sich sehr freuen, wenn sie das nicht bezahlen muessten. Diese
    Studien werden genau geprueft bevor ein Medikament/Impfung auf dem Markt
    zugelassen wird. Und ob die Impfung dann auch sinnvoll ist und fuer
    wen, ist wieder eine andere Entscheidung.


    Diese Studien müssen sie ja eben machen; niemals würde sich sonst jemand finden, der einen ungetesteten Impfstoff verabreichen, geschweige denn sich oder seinen Kinder spritzen lassen würde. Aber genau das ist ja wiederum die Frage, wie diese Studien angelegt wurden ... und welchen Nutzen/ Sinn sie bringen sollen.


    Wegen dem Beispiel des Mumps-Einzel-Impfstoffs: Sowas verstehe ich z.B. einfach nicht. Warum gibt man lieber einen nicht
    zugelassenen Impfstoff? IdR steckt da ein Grund dahinter, dass der
    nicht zugelassen ist .. was nicht selten erhoehte Nebenwirkungen in
    einem bestimmten Alter bedeutet.


    Warum kann da die einfache Antwort nicht lauten, daß es sich eben nicht rechnet? Ist doch ökonomischer alles in eine 3- oder 4-fach Kombie zu verpacken. Die Nachfrage ist zu gering und passt nicht in`s mainstream.



    Ich wünsche auch gute Besserung für dein Kind.

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

    Es geht um das Tanzen im Regen."

    Vivian Green

  • Lese den Fred auch interessiertenst mit.
    @belleamie: #top
    Danke für's Mühe machen.


    @CarodieNudel
    Ich persönlich wurde vor dem Beginn meiner Immunsupressionstheraphie gegen alles und jeden geimpft - leider nur die Passivimpfungen, da ich zu viel Cortison nahm und man mich daher ebenso gut gleich direkt mit MMRV hätte infizieren können.
    Ich bekam also alle anderen Impfungen in knapp zwei Wochen rein (jeden Tag ein Spritze - dann Pause, usw usf.) das war sicher alles andere als die Standard-Vorgehensweise. Nebenwirkungen:keine.
    Jetzt, unter Immunsuppressiva werde ich auch geimpft (Grippe/Pneumokokken und baöd diw dritte Hep. A/B )- Nebenirkungen: Bis jetzt keine.
    Ich komme eher mit den Erregern nicht so gut klar, die kleine Kinder hier einschleppen (Stichwort:Erkältungen.. #kreischen ).


    Aber:
    1) Ich bin erwachsen (mein Immunsystem hat auch fast alle Kinderkankheiten durch)
    2) Ich bin chronisch krank und brauchte eine Ersatztheraphie (daher die Eile beim impfen)


    Für meinen Zwerg sind wir immer noch am überlegen, was wir impfen. Derzeit gehen wir von 5-fach mit einzelner Masern-Impfung aus. Die würde unsere Ärztin besorgen.

  • Ich sehe gerade, dass hier eine Diskussion entstanden ist. Schade, dass ich kaum Möglichkeiten zum Mitschreiben habe.


    @belleamie: Vielen Dank für die ausführlichen und fundiert klingenden Erklärungen. Bist Du im akademisch-medizinischen Bereich tätig?


    ich wäre froh und dankbar, wenn meine Kinder wenigstens mumps und Röteln vor der Pubertät durchmachen dürften. Dank "herdenschutz" haben sie da aber schlechte Karten.


    Bei der lebenslangen immunität nach Krankheit spielt übrigens oft auch boosterung eine große Rolle. Die bleibt dich den "herdenschutz" leider immer mehr aus.


    Fehlende boosterung ist auch eine der Ursachen für Gürtelrosen. Daher werden in einigen Jahren weit mehr gürtelrosenfälle erwartet.


    *unterschreib*
    Durchmachen von Kinderkrankheiten: Von mir aus auch Windpocken, Masern und Keuchhusten bis spätestens vor der ersten Schwangerschaft.
    Fehlende Boosterung: Ich vermute, dass in ein paar Jahren MMRV-Auffrischimpfungen für Erwachsene auf uns zukommen; auch für die, welche die Krankheiten durchgemacht haben. Auf die Begründung vom RKI bin ich gespannt...

  • Eine Begründung wird sein, dass wir es für die folgenden Generationen tun.
    Damit Masern irgendwann tatsächlich ausgerottet sein werden. Damit unsere Enkel dagegen weder geimpft werden müssen noch von der Krankheit bedroht sind.

  • Kind scheint ansich fit zu sein. War wohl eher der halbe Mini Cupcake heute morgen? Mir hat der Magen auch gegrummelt .. naechstes Mal dann doch lieber Starbucks (da wird nix frisch (oder auch nicht so frisch?) gemacht).


    Janima: Deinen letzten Punkt verstehe ich nicht.


    Tau.300: Ich bin derzeit gar nirgendswo taetig, aber prinzipiell akademisch-naturwissenschaftlich (rer nat)



    Wenn Krankheiten so selten werden, dass der natuerliche Booster wegfaellt und die Krankheit dennoch nicht ausgerottet ist, dann muss diese ev. per Impfung geboostert werden. Ich denke das braucht auch keine Begruendung.
    Da ich 3 Maedels habe, werde ich ihnen unbedingt empfehlen vor einer geplanten Schwangerschaft die Titer fuer MMRV bestimmen zu lassen und dann ev. zu boostern.


    Aber es ist eben so, dass die Zahlen von Roetelnschaeden in der Schwangerschaft seit Einfuehrung der Impfung sehr stark zurueckgegangen sind. Es gibt ja einen Grund dafuer, warum man diese Impfung entwickelt hat (neben dem Profit). Vor Impfungen gab es CRS (congenital rubella syndrome) weil neben Kindern eben auch gerade junge Erwachsene oft von der Krankheit betroffen waren. Damals grassierten die Roeteln noch uneingeschraenkt .. die Situation die sich also diejenigen wuenschen, die die Herdimmunitaet bei Roeteln beklagen. Ja, fuer diejeninge, die sie im Kleinkindalter durchgemacht haben, war das super. (wobei eben auch das keine Garantie auf Schutz im jungen Erwachsenenalter ist). Fuer diejenigen, die sich erst in der Schwangerschaft infiziert haben, leider nicht so toll (bzw. fuer deren Kinder). Und es gibt eben eine Kombiimpfung, die Schutz gegen Masern, Roeteln und Mumps bietet, die mW nicht mit deutlich hoeheren Nebenwirkungen einhergeht als die Maserneinzelimpfung. Warum also nur der Schutz gegen Masern? Selbst wenn der Bub die Roeteln nicht braucht oder das Maedel die Mumps (wobei das eben auch nicht so klar ist).
    Worin liegt der Vorteil des Durchmachens der Krankheit?
    Man kann eben nicht klar sagen, dass das Immungedaechtnis nach Krankheit immer lebenslang haelt waehrend es nach Impfung nur ein paar Jahre haelt (gerade bei Lebendimpfungen). Und worin liegt der Unterschied in der natuerlichen Boosterung oder der Impfboosterung?

    2 Mal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • belleamie, ich glaube, da geht es hauptsächlich um die Wirkverstärker (Stichwort Aluminium und Quecksilber), die man nicht im Körper haben will...


    Oder irgendwas Naturnahes.


    Ich kann beides sehr gut nachvollziehen. Auch ich versuche mein Leben weitgehend alu-frei zu gestalten. Nur will mir nicht in den Sinn, was an Masern so Tolles ist, dass man meint, sie unbedingt mal gehabt zu haben. #weissnicht

  • Und worin liegt der Unterschied in der natuerlichen Boosterung oder der Impfboosterung?


    dass man davon z.b. überhaupt nichts weiss und darüber auch nicht in kenntnis gesetzt wird. ich lese das zum ersten mal (zugegeben, ich habe mich an den hiesigen wochenlangen impfdebatten nie beteiligt). ICH würde davon ausgehen, dass meine töchter geschützt sind durch die impfung. offenbar ein fataler fehler.


    eine titerbestimmung machen ärzte nur ungern und nach vorhergehender diskussion bzw. gar nicht (selbst erlebt, weil wir den impfausweis verloren haben und nun nicht mehr wissen, was wie schon geimpft wurde).


    offenbar wird das aber sogar von impfbefürwortern empfohlen, wie ich hier lese. warum sehen das ärzte so anders?


    DAS ist zumindest im ansatz ein argument für die natürliche boosterung.