Das gehört doch zur Allgemeinbildung...

Zitat von Xenia

Ich habe das Wort Pilling eigentlich noch nie selbst benutzt, deswegen war ich erstaunt.

Ich kenne das nur aus dem Forum, zuhause sagen wir Knötchen.

ja da haste recht, kaninchen.

Mal so grob zum Ursprungsthema:

Ich finde es wichtig, ueber grobe Trends der Welt Bescheid zu wissen und sich damit zu befassen. Tagespolitik finde ich da aber eher hinderlich als hilfreich, deswegen verfolge ich die nicht (Probleme sind vor allem sowas wie die grottige signal:noise ratio und memetisch motivierte verzerrte Darstellungen).

Zitat von Stadtkaninchen

Milbe, - ich finde es grundsätzlich auch ausreichend, wenn man das weiß, was Du beschreibst. Es ging mir mehr um die Frage, was nun eher Allgemeinbildung sein sollte -
um es plump zu formulieren: die Inschrift oder die Frage, was in Buchenwald passiert ist?

Zitat von Stadtkaninchen

Es ist mir einfach beim Lesen nur aufgefallen, dass seitenlang darüber diskutiert wird, ob die Kenntnis dieser Inschrift nun zur Allgemeinbildung gehört oder nicht, aber
das andere unkommentiert bleibt. Und da dieser Thread das zum Aufhänger genommen hat, habe ich mich darauf bezogen.
Die Tatsache, dass in Buchenwald nicht durch Gaskammern gemordet wurde, habe ich ehrlich gesagt, als bekannter vorausgesetzt, als
die Kenntnis der Inschrift über dem Torbogen. Wenn es aber im Gegenteil so ist, dass der Satz über dem Torbogen uns mehr vertraut ist, als die Umstände der
Vernichtung von Menschenleben - dann komme ich zu der Frage, ob wir uns möglicherweise zu viel für Symbole interessieren, als uns damit zu beschäftigen,
wie diese Menschen quasi unter Augen der Öffentlichkeit und eingebettet in ein System der Zwangsarbeit ermordet wurden.

@ stadtkaninchen, ich kann deine Argumentation sehr gut nachvollziehen, weil ich im Gender-Strang auch genau darüber gestolpert bin. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass vielleicht nicht der Zusammenhang Inschrift im Lagertor Buchenwald - konkretes Lager in Buchewald, sondern der Zusammenhang Inschrift Lagertor Buchenwald - Lagersystem allgemein - Massenvernichtung gezogen worden ist.

Zitat von ainu

in der schweiz gibts kein ß - alles ist mit doppel-s korrekt

Was sehr gemein ist, wenn man über die Maße einer Frau (oder eines Mannes) schreibt.......

Maße wird mit nur einem s geschrieben in de rSchweiz. also Mase vs Masse

soweit ich weiß

ach echt? ich muss mal suchen, wo ich die Info her hab. das hatte ich irgendwo gelesen. *grübel*

DAS find ich ja wirklich bescheuert dann...
und wegen messen. Das muss nicht unbedingt immer so sein. Es könnte in dem Fall dann auch eifnach eine so genannte markierte Schreibweise sein.

Zitat von Hera

Mal so grob zum Ursprungsthema:

Ich finde es wichtig, ueber grobe Trends der Welt Bescheid zu wissen und sich damit zu befassen. Tagespolitik finde ich da aber eher hinderlich als hilfreich, deswegen verfolge ich die nicht (Probleme sind vor allem sowas wie die grottige signal:noise ratio und memetisch motivierte verzerrte Darstellungen).

hm find nix dazu. aber ich bin mir sicher, das irgendwo gelesen zu haben. vielleicht in einem Buch? aber gut zu wissen. Normalerweise glänzt mein Mann immer mit verfälschtem Allgemeinwissen.

ich persönlich mag das ß ja. Immer Doppel-S würde mich da wahnsinnig machen.

Aoide:

Zitat von gaagii

Was sehr gemein ist, wenn man über die Maße einer Frau (oder eines Mannes) schreibt.......

Schön auch, wenn man feststellen will, dass beim Stillen Alkohol in Maßen OK sei.

Ja, die Mass-Worte sind manchmal tricky.

Diese Deutsche Unterscheidung mit dem b-Dings finde ich ziemlich cool, kann sie aber selten korrekt anwenden.

Ich steh sehr auf Allgemein- und Bildung, muss ich zugeben. Da habe ich schon eine Art Fetisch. Das wurde mir von klein auf im Elternhaus mitgegeben, breit gefächert, manchmal auch sehr in die Tiefe. Wir haben extrem viel geredet, gelesen, und "Wissen" hat mich unheimlich fasziniert.

Bis 16 habe ich in der Schule ehrlich gesagt nicht wirklich was gelernt, ausser ein wenig in den Naturwissenschaften. Das war ja nur so Oberflächliches anreissen von Themen. Richtig gebildet habe ich mich autodidaktisch. In der kaufmännischen Ausbildung gab's dann immerhin mal was Neues.

Ich umgebe mich schon am Liebsten mit Menschen, die ein paar Dinge wissen und von denen ich was lernen kann, neue Inputs, oder Querverweise.

Ich hab hier bei den Raben im Laufe der Jahre echt viel Neues und auch Überraschendes gelernt, das finde ich sehr bereichernd, überall Bescheid wissen kann man ja nicht.

Aber mir sind schon Erwachsene begegnet, die Dinge fragen wie: "Picasso? War das nicht ein Künstler?" oder "Wer ist denn das auf deinem Shirt, den sehe ich seit Jahren ständig und wundere mich" - tja, das ist Che Guevara. Das sind dann Menschen, mit denen ich auch kaum mehr als Smalltalk führen kann.

Es fällt mir schon schwer zu verstehen, wie sowas am normal-Schulgebildeten Europäer oder TV-Gucker vorbeigehen kann.

Zitat von Kore

"Wer ist denn das auf deinem Shirt, den sehe ich seit Jahren ständig und wundere mich" - tja, das ist Che Guevara. Das sind dann Menschen, mit denen ich auch kaum mehr als Smalltalk führen kann.

Liebe Kore, kannst du als gebildete Frau mir denn dann erklären, was der Commandante Che Guevara auf deinem T-Shirt zu suchen hat? Ich habe bisher immer gedacht, den tragen genau die Ungebildeten anstelle ihres Esprits auf dem Hemdchen, nicht wissend, dass es sich dabei um einen Weggefährten Fidel Castros, einen politisch zutiefst Verwirrten (ich sag nur: Sympathisant der Chinesischen Kulturrevolution ) und v.a. einen zweifelhaften Kriegshelden, wenn nicht -verbrecher handelt, der bloß das zweifelhafte Glück hatte, gut aussehend jung erschossen zu werden und der so (als Argentinier in Kuba...) zum Märtyrer stilisiert worden ist. Ich fass mich jedesmal an den Kopf, wenn ich mir vorstelle, dass dieser Erzmarxist jetzt im Westen zum Accessoire verkommen ist, mit dem die Modefirmen ein kleines Vermögen verdienen. Wer kriegt eigentlich die Lizenzgelder?

Ach, Aoide, der gute Che war übrigens auch so'n richtiger Mann, der die Frau, die von ihm schwanger war, geheiratet hat, nur um in sein Tagebuch zu schreiben: "Nur schade, dass sie so hässlich ist."
Ein richtig sympathischer Mensch, den jede gebildete Frau auf ihrem T-Shirt tragen sollte.

Ich hab auch ne Tasche mit'm Che. Der ist einfach eine wunderbare Pop-IKone, mit der man zeigen kann, dass man intellektuell und irgendwie alternativ ist. Projektionen sind was Feines, ich erlaube sie mir. Jawollja.

Zitat von Fiawin

Ach, Aoide, der gute Che war übrigens auch so'n richtiger Mann, der die Frau, die von ihm schwanger war, geheiratet hat, nur um in sein Tagebuch zu schreiben: "Nur schade, dass sie so hässlich ist."
Ein richtig sympathischer Mensch, den jede gebildete Frau auf ihrem T-Shirt tragen sollte.

Noch ne Wissenslücke weniger. Trivia sind doch was Feines.

Sowas lernt man in Köln im Kuba-Seminar. Da wird Bildung noch groß geschrieben.

Ihr seid ja fies

Das besagte Shirt trug ich ein paar Mal mit etwa 20, das hatte eine Mitbewohnerin beim Auszug liegen lassen, sexy weiblich geschnitten in künstlerischem schwarz-weiss

Aber ich gestehe - in der noch viel früheren Jugend hatte ich einen Che-Aufnäher auf dem Rucksack als idealistisches Statement gegen den Kapitalismus und die Ausbeutung von Lateinamerika durch die USA. (Meine Kreditkarte, für die ich vor 2 Tagen in NYC notfallmässig die Limite erhöht habe grinst sich gerade eins).

Hehe.