Wie Baby von Flasche an Brust gewöhnen?

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  • Hallo ihr Raben,
    meine kleine Tochter ist 18 Tage alt. Sie kam etwas zu früh und hat auch ziemlich schnell viel im KH abgenommen. Daher pumpe ich Mumi ab. Ich habe sehr viel Mumi, deswegen bekommt sie nichts anderes. Ich möchte sie an die Brust gewöhnen, sobald sie 3,5 kg wiegt, damit sie einen ordentlichen Zug drauf hat und ohne Probleme an der Brust trinken kann. Nur, wie bekomme ich das hin? Allein habe ich es geschafft, dass die Maus keinen Schreikrampf mehr bekommt, sobald ich sie versuche anzulegen, sie nuckelt allerdings nur etwas an der Brustwarze rum.
    Ich mache mir selbst viel Stress und werde auch traurig, wenn es nicht klappt. ;( Ich bin so verunsichert, wie ich es anfange. Ich habe bereits bei den LLL nachgefragt und eine ellenlange Email erhalten, wie ich was mache und was ich sein lassen soll, dass ich einfach irgendwie resigniert habe, ohne richtig angefangen zu haben. Nur weil ich denke, die Maus und ich schaffen es eh nicht...



    Kann mir einer einen Tipp geben, wie ich mich selbst positiver sehe und wie ich langsam die Maus von der Flasche zur Brust bekomme?

    • Offizieller Beitrag

    Das Zauberwort heisst LANGSAM! Lass Euch beiden Zeit und Du wirst sehen, das klappt.


    Wenn irgend möglich, würde ich mir noch eine Stillberaterin ins Haus holen bei den ersten Versuchen.


    Ansonsten fand ich folgende Tipps gut:
    - Kind nicht zu hungrig werden lassen. Also die Brust etwas vor der nächsten fälligen Flasche anbieten.


    - etwas Milch ausstreichen/anpumpen - damit schon Milch an der Brustwarze ist


    - warten, bis das Schnäbelchen richtig weit offen ist (evtl mit Backe streicheln dazu animieren oder sogar mit Fläschchen dazu anregen) und dann schnell Kind zur Brust. Bei DER Übung ist eine Stillberaterin Gold wert!


    Ich kenne eine Menge Kinder, die das geschafft haben - nur Mut also!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Vielleicht den Umweg über Stillhütchen gehen, und parallel dazu (wenn du das kräftemäßig packst) statt Flasche mit dem Becher füttern (vielleicht auch nur teilweise).
    Stillhütchen hat mein pumpgestillter Sohn immer akzeptiert, wenn ich ihn doch mal an die Brust nehmen konnte, selbst als die Brustwarze nicht akzeptiert wurde.
    Und es gibt im Netz auch Anleitungen, wie man dann nach und nach immer mehr von dem Hütchen entfernt. Da muss man aber auf's Material achten, weil sonst Verletzungsgefahr besteht!
    Beziehungsweise hat er es auch teilweise akzeptiert, wenn die Brustwarze im Stillhütchen "in Form genuckelt" wurde, und dann Stillhütchen schnell ab, und kind wieder an die Brust.
    Ich würde auch, wenn Stillhütchen akzeptiert werden, und auch später wenn die Brustwarze akzeptiert wird, jede Mahlzeit an der Brust beginnen, und dann wenn noch Hunger da ist mit Flasche oder Becher nachfüttern.
    Alles immer im Rahmen eurer Kräfte, und lass es nicht in zu viel Stress ausarten.


    Stillberatung ist immer besser zu Hause bei dir vor Ort. Die kommen zu dir heim. #ja
    Und dann kannst du dich zurücklehnen, und jemand guckt und kümmert sich und hilft dir. Das ist wirklich sehr gut, und viel leichter, als sich selbst alles erarbeiten zu müssen.


    Edit: Ich meine damit nicht, dass der Umweg über die Stillhütchen nötig oder zu bevorzugen ist. :)

    Schultern entspannen. Jetzt.  

    Einmal editiert, zuletzt von Frau Dechse ()

    • Offizieller Beitrag

    Erste und wichtigste Regel, wie ich finde:
    Entspannen!
    Ihr habt Zeit - ob das Kind jetzt in einer Woche oder in drei Wochen komplett von der Brust trinkt, ist im Nachhinein sehr unwichtig.


    Stillberaterin vor Ort ist WIRKLICH Gold wert und ersetzt keine Ferndiagnosen.
    Ansonsten ist unsere Rabenexpertin Denise Both eine der kompetesten Ansprechpartnerinnen, die es gibt.


    Ich schliesse mich Dechse an: setz Tipps um, die machbar sind und nicht noch zusätzlich Kraft kosten. Und in kleinen Minischritten kommt Ihr sicher weiter!
    Und lass Dir kein schlechtes Gewissen einreden oder Dich verunsichern durch "auf keinen Fall künstliche Sauger" etc... Säuglinge sind recht begabt in ihrer Kernkompetenz und auch ziemlich lernfähig.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • also wenn du das Angebot von odett hast, dann mal los, ansonsten wollte dich auch ermutigen eine Stillberaterin aufzusuchen, wir hatten im Krankenhaus eine supper Stillberaterin die anfangs bei jedem anlegen dabei war, denn Luxus hast du leider nicht, aber es gibt zum Glück Profi Hilfe.... Drück Euch die Daumen, viel Geduld!

  • Ich wollte noch was dalassen: Ich habe meinen Sohn nach drei Monaten pumpgestillt, und er ist ein glückliches Kind geworden.
    Auch mit Fläschchen gab es viele schöne Momente zwischen uns.
    Vielleicht hilft dir das zu entkrampfen, und auch dich selbst positiver zu sehen.


    Es gibt so viele Dinge, die dein Kind braucht bzw. die ihm guttun. Stillen an der Brust ist nur eines davon. Und wenn das nicht klappt, dann wird dein Kind sich trotzdem sicher und geborgen bei dir fühlen, und trotzdem wirst du diejenige sein, die dein Kind nährt. Mit deiner Brust oder der Flasche, mit deiner Milch oder einem Ersatz - jedenfalls aber mit ganz viel Liebe.
    Ihr werdet das gut hinkriegen. Wird vermutlich nicht immer leicht, und vielleicht nicht so wie du es dir ideal vorstellst - aber es wird gut werden. Ihr werdet genau den Weg finden, der für euch der richtige ist.


    Ich wünsche euch, dass es der an der Brust ist. Lass dich nicht entmutigen, wenn es das ist was du für euch willst, und lass dich nicht unter Druck setzen, wenn du meinst es reicht. Lass dich auch nicht unter Druck setzen, "dann halt Pre" zu füttern, wenn schwierige Phasen kommen, und alle Welt meint, dass du dir zu viel Stress machst.
    Leichter ist das Finden des Weges, wenn einen jemand ein bisschen durch's Dickicht leitet, deshalb noch mal der Tip: Stillberaterin nach Hause kommen lassen.


    Edit:
    Schnuller hätte bei uns übrigens eine große Entlastung bedeutet, obwohl ich vorher total dagegen war. Dechslein wollte leider nie einen.
    Im Nachinein muss ich sagen, es ist echt erlaubt, was Entlastung verschafft, wenn die Babyzeit anstrengend ist. Und jeder bringt ein anderes Maß an Kraft mit und für andere Dinge.
    Es kann einer Familie mehr "schaden", dass das Kind aufgarkeinenFall einen Schnuller haben darf, weil das das Saugen an der Brust stört, als wenn man dem Kind einen gibt, und im schlimmsten Fall dann mit der Flasche füttern muss.
    Es gibt mit Kind doch soooo viele Situationen wo man spontan entscheidet, was jetzt in dieser Situation das Wichtigste und das Richtige ist, unabhängig davon, was man sich vorgenommen hatte oder was letzte Woche (oder gestern) noch richtig und am Wichtigsten war.
    Rückblickend auf unsere Pumpstillzeit würde ich versuchen entspannter zu sein. Die Dinge finden ihren Weg - es bleibt ja auch gar nichts anderes übrig. ;)

    Schultern entspannen. Jetzt.  

    2 Mal editiert, zuletzt von Frau Dechse ()

    • Offizieller Beitrag

    Bin ich absolut Deiner Meinung, Dechse!


    Mit einer kleinen Ergänzung: wenn es der Mutter gut tut, in Krisensituationen mal eine Flasche Pre füttern zu können - weil das den elenden Druck löst, alleinverantwortlich zu sein - dann kann das auch gut sein. Aber nicht weil andere Leute das meinen!


    Liebe Grüsse


    Talpa


    Edit: "Saugverwirrung" ist unter Profis unterdessen ein durchaus kontrover diskutierter Begriff.

  • Unsere jüngste Tochter ist ein extremes Frühchen (30. SSW) und obwohl wir es auch im KH immer und immer wieder versucht haben, hat es mit dem Stillen zunächst einfach nicht geklappt. aber wir haben uns dann, als es dann endlich nach Hause ging, einfach ganz viel Zeit gelassen und es immer wieder versucht. Und erst nach 8 (!) Wochen wurde dann plötzlich die Flasche vom einen auf den anderen Moment verweigert und sie fing an, an der Brust zu saugen, als wenn sie nie etwas anderes getan hätte und ist mittlerweile ein richtiger Stilljunkie geworden.


    Mein einziger Tipp: nimm dir so viel Zeit und Ruhe wie es geht und versuch, den Stress rauszunehmen. Ich glaube ja, dass der entscheidende Umbruch bei uns kam, als ich mir gesagt habe, dass ich es nun ganz entspannt angehe und selbst, wenn sie auf immer und ewig lieber die Flasche nimmt ... wir geben unser bestes und hauptsache das Kind ist satt und zufrieden! :)

    Manches fängt klein an,
    manches beginnt groß,
    aber manchmal ist das Kleinste das Größte. #love

  • Lasst Euch Zeit und beginn doch jetzt schon mit Stillversuchen ("pur", mit Hütchen oder mit Brusternährungsset). Ich würde das nicht von einem Minimalgewicht abhängig machen, sondern immer anbieten. Wie reagiert die Kleine denn, wenn Du ihr die Brust anbietest? Oder wenn Du etwas Milch ausstreichst und sie diese von der Brustwarze lecken lässt?

  • Mit einer kleinen Ergänzung: wenn es der Mutter gut tut, in Krisensituationen mal eine Flasche Pre füttern zu können - weil das den elenden Druck löst, alleinverantwortlich zu sein - dann kann das auch gut sein. Aber nicht weil andere Leute das meinen!


    Ganz genau so. #ja

  • Ich möchte sie an die Brust gewöhnen, sobald sie 3,5 kg wiegt, damit sie einen ordentlichen Zug drauf hat und ohne Probleme an der Brust trinken kann.


    Ich kann Dir sagen, daß kräftig saugen und gut an der Brust trinken können schon mit deutlich weniger Gewicht geht, ich würde das also keinesfalls vom einer Gewichtsgrenze abhängig machen.
    (Meine Söhne wogen zur Geburt zwischen 2535 und 2760 Gramm und konnten sehr kräftig saugen.)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Du hast ja schon viele gute Antworten und Tipps bekommen, denen ich mich nur anschließen kann!


    Bei uns hat es 2mal mit kleinen Frühchen so geklappt: immer zu den Mahlzeiten (oder dazwischen) anlegen, wenn ich selbst ruhig und entspannt war. Nicht die Zuversicht verlieren (ganz schwer ich weiß). Ich habe bestimmt jeden Tag 10 Mal gedacht: Das wird niemals etwas :( und mindestens genau so oft: Wir schaffen das! ^^ Einfach ruhig bleiben und zusammen üben. Der Prozess verläuft auch nicht linear...also Rückschläge und Tage an denen gar nix klappt können dazugehören.


    Alles Gute Euch!

  • Ich möchte dir auch Mut machen.
    Unser Zwerg hat 8 Wochen lang nicht gestillt. DieHebamme wusste nicht warum und hatte die Hoffnung aufgegeben. Stillberaterinnen waren ein Griff ins Klo (da würde ich jetzt nur noch sehr gut ausgebildete nehmen, vom IL.... Weiß nicht weiter, ein B kommt noch #gruebel ) brusternärungsset war umständlich und hat ihn überhaupt nicht beeindruckt.


    Wir haben ihm nach 6 Wochen einen schnuller gegeben, den er dankbar genommen hat.


    Nach 8 Wochen ist er an die Brust, erst an die eine, einen Tag später an die andere.mit hütchen. Das haben wir ein paar Wochen später einfach weglassen können. Seitdem stillt er als obs kein morgen gäbe #blume immer noch.


    Bei mir gab's denn Durchbruch als mir endlich jemand zugehört hat und meine Trauer des nichtstillens ernst genommen hat. Das hat für Entspannung gesorgt.


    Edit: den schnuller hat er Recht schnell verabscheut und zieht bis heute die.Brust zum nuckeln.vor #yoga

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

    Einmal editiert, zuletzt von Ludowica ()

  • IBCLC = International Board Certified Lactation Consultant
    Und ehrenamtlichen Stillberaterinnen sind nicht per se inkompetent. Die Grenzen ihrer Stillberatung sind nunmal sehr eng gesteckt, da sie keine Medizinerinnen sind.

  • Vielen Dank für die vielen Ratschläge.


    Also das Problem war noch ein zu kurzes Zungenbändchen. Ich wollte aber an der Kleinen nicht rumschnippeln lassen. Im Internet habe ich gelesen, dass das Zungenbändchen sich dehnen kann (nicht muss). Also setzte ich meine Hoffnung darin, dass es besser wird, wenn sich das Zungenbändchen dehnt. Es ist gedehnt, so weit so gut!
    Mit dem Anlegen habe ich aber Schwierigkeiten, denn irgendwie macht die Maus den Mund nicht richtig auf. Und wenn sie so doll schreit, dann mache ich mir Gedanken, dass sie wieder so stark abnimmt, wie in der Klinik. Dann gehen bei mir einfach die Nerven durch und ich möchte die Kleine einfach von der Qual erlösen und gebe ihr die abgepumpte Milch. Ich habe auch von Mede*** einen Sauger, der dem Brusttrinken nachempfunden sein soll. Wenigstens macht sie schon mal ne Schnute wie beim Brusttrinken und hat keine Druckbetankung mehr.
    Schnuller haben wir zwar welche, wird aber nur super selten benutzt.
    Milch habe ich sehr, sehr viel. Meine Hebamme möchte aber, dass ich immer mehr abpumpe. Wir sind gerade bei ca 550-650ml am Tag bei einem 19 Tage alten Säugling.
    ach so und mit dem dazwischen anlegen: meine Maus schläft (da satt und bekuschelt) ca. 3-5 Stunden. Dann wacht sie auf und hat Mörder-Hunger. Sie schreit schon quasi wenn ich sie an die Brust anlegen möchte. Manchmal beruhigt sie sich, vor allem wenn vorgepumpt und ein paar Tröpfchen aus der Brust kommen, manchmal nicht.


    Meine Hebi meinte heute, es wäre ja gar nicht schlimm, wenn es immer so wäre wie jetzt. Ich könnte ja beim nächten Kind stillen #sauer


    Also wie soll ich denn immer anlegen wenn sie so hungrig ist? Kann ich meine Hebi durch so eine IBCLC "hintergehen"?
    Gibt es ein Training, dass sie den Mund weiter aufmacht? ich bin ab nächste Woche allein mit ihr (Mann muss wieder arbeiten), ich dachte schon, wir ziehen uns dann den ganzen Tag ins Schlafzimmer zurück und vielleicht klappt es dann. Vielleicht gibt es dort die nötige Ruhe...
    ach ich weiß auch nicht, ich dachte eigentlich Stillen geht aus dem Bauch heraus... bei mir irgendwie nicht #weissnicht #heul

  • Ich möchte dir noch gerne die Onlinestillberatung vom Stillen und Tragen Forum empfehlen. Die haben wirklich sehr viel Erfahrung mit Rückgewöhnungen, auch von älteren Kindern.


    Zum Thema Hebamme hintergehen: Fakt ist, dass die wenigsten Hebammen ausgebildete Stillberaterinnen sind, Stillen ist in der Ausbildung nur ein Nebenteil, in der Klinik übernehmen ja häufig die Krankenschwestern die Stillberatung.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • hallo :)


    erstmal, ja du kannst deine hebamme 'hintergehen', solltest du wahrscheinlich auch. manche haben halt wirklich nicht so viel ahnung vom stillen, gerade wenn probleme auftreten. ich glaube mal gelesen zu haben, Stillen wird in der Ausbildung auch eher nur am Rande betrachtet, ne IBCLC oder überhaupt ne Stillberaterin hat da nochmal 'nen ganz anderen Blick drauf.


    wie oft pumpst du denn am tag? machst du nachts pause, oder auch da?
    das zungenbändchen könnte ganz eventuell auch schuld sein am nicht richtigen mund-öffnen. und ich habe schon sehr oft hier gelesen, dass der eingriff wirklich ein minimaler ist, es blutet kurz, ja. aber das geht so fix, dass die kleinen das kaum mitbekommen.


    ich hatte damals riesen glück mit meiner hebamme, die uns super unterstützt ist. das kind kam bei 36+3, war gelb und hat ständig geschlafen. ich hab mir seinen eigentlichen ET und außerdem auch ein gewisses Gewicht als Grenze gesetzt (3kg). Mit dem OK meiner Hebamme hab ich ihn ein Wochenende lang auf Flaschenentzug gesetzt. An diesem Wochenende lagen wir nur im Bett und haben immer wieder versucht zu stillen. Am Ende hat's geklappt #super (und ich hatte nen Milchstau..äh..ja ;))