Sorgen um 10-Jährigen wegen nicht vorhandener Computer-Spiele (FSK 18)

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  • also, ich wollte gestern schon schreiben. Mittlerweile haben schon viele geschrieben, mir fehlt jedoch die Zeit alle Antworten zu lesen.


    habe ich das richtig verstanden, dass dein Sohn sich ausgeschlossen fühlt (wird), weil er keine Computerspiele hat und nicht mitreden kann, aaaber er selber hat gar kein Interesse an diesen Spielen und möchte eingentlich nur um dazu zu gehören und mitreden zu können auch gerne so ein Spiel(e)??


    ist das richtig?


    wenn das bei meinem Kind der Fall wäre, würde ich ihn da stärken. Warum soll er sich verbiegen, nur um Anderen zu gefallen? heute ist es der Computer, morgen sind es bestimmte Kleider und übermorgen ist es das Rauchen (überspitzt).

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • grundsätzlich ist es leichter, wenn man SELBST eine meinung vertritt und dazu stehen lernt als wenn man öffentlich durch ein verbot gegängelt ist.


    also eher "ich hab kein bock auf GTA, das spiel ist scheiße, ich zock nur minecraft oder wasauchimmer" als "ich darf nicht GTA zocken", letzteres hat was von "ausgebremstem klotz am bein".

    Müsste allerdings der Wahrheit entsprechen.
    Das ist bei uns nicht der Fall. Mein Sohn würde schon ganz gerne GTA zocken und vertritt die Meinung, dass ihm die dargestellte Gewalt "gar nichts kann" und es ihm ohnehin nur um das gute Spiel und die Grafik geht.
    Er akzeptiert aber, dass ich Nö sage und verkauft es seinen Freunden als "Rücksicht auf seine sensible Mutter" 8o #yoga


    Aber es ist wirklich erschreckend, wie viele Kinder in dem Alter bereits quer durch alle FSKs spielen und fernsehen. Okay, wir haben das früher auch gemacht. Aber wir haben heimlich und mit Herzrasen die Videofilme unserer Eltern angeschaut, wenn die aus dem Haus waren. Heute haben die unter 12 oft schon ihr eigenes Regal an FSK16+ Actionfilmen im Kinderzimmer überm Fernseher :S

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!


  • habe ich das richtig verstanden, dass dein Sohn sich ausgeschlossen fühlt (wird), weil er keine Computerspiele hat und nicht mitreden kann, aaaber er selber hat gar kein Interesse an diesen Spielen und möchte eingentlich nur um dazu zu gehören und mitreden zu können auch gerne so ein Spiel(e)??


    ist das richtig?

    ich würde da allerdings gut hinhören. Der Sohn der TS scheint enorm kooperativ zu sein; gut möglich, dass er die Spiele sehr wohl auch will, aber den Gruppenzwang "vorschiebt", weil er ment, einen Grund zu brauchen, etwas zu wollen, was seine Eltern so kritisch sehen.
    Versteht ihr, was ich meine?

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  • Oh Mann, das tut mir echt leid für Euch!


    Das ist leider die Realität heutzutage, und damals hat unsere Eltern sicherlich anderes gestört. Dennoch sehe ich diese Videospiele und E-Mediennutzung allgemein auch kritisch. Und bin daher froh, dass meine Tochter an einer Waldorfschule ist, wo das Thema zwar geringfügig vorhanden, aber nicht akut ist.


    Einen schlauen Tipp habe ich daher nicht, nur, daß man sein Kind aufklären kann und dann vertrauen muss, daß es das richtige tut.


    Diese neuen Techniken haben so tolle Seiten, ich nutze z.B. ja auch durchaus sehr gerne die Vorteile des Internets etc., aber es birgt eben auch so viele Gefahren und dessen sind sich viele Eltern einfach gar nicht bewusst. :S

    Alles was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.


    Maxim Gorkij

  • Woher nun genau das Interesse an dem Thema stammt, ist meiner Meinung nach auch gar nicht so wichtig.
    Es geht dem Kind damit offensichtlich nicht gut.
    Es kann ja wahrscheinlich auch gar nicht so richtig dafür oder dagegen eintreten, weil es die Sachen nicht kennt.


    Dinge zu verbieten, die altersentsprechend sind und keine hohen Kosten verursachen, finde ich da eher kontraproduktiv. Soll das Kind sie doch ausprobieren. Am besten mit den Eltern gemeinsam, dann kann man auch darüber reden und diskutieren, was daran gut oder nicht so gut ist.
    Ein Kind, was viele interessante Alternativen hat und bisher schon mit Spaß verschiedenen Hobbies nachgeht, wird dann sicher nicht gleich zum Stubenhocker oder Dauerzocker. Es wird ganz schnell von selbst merken, dass es auf Dauer immer wieder das Gleiche und daher nicht besonders spannend ist.


    Gut verargumentieren kann man allerdings, warum man Spiele mit FSK 18 verbietet oder Filme mit höherer FSK oder eben teure Sachen, wie eine Wii. Das muss ja aber auch sicher gar nicht sein.

  • ich würde da allerdings gut hinhören. Der Sohn der TS scheint enorm kooperativ zu sein; gut möglich, dass er die Spiele sehr wohl auch will, aber den Gruppenzwang "vorschiebt", weil er ment, einen Grund zu brauchen, etwas zu wollen, was seine Eltern so kritisch sehen.
    Versteht ihr, was ich meine?


    Hallo,
    das sind zwei sehr interessante Überlegungen.


    Zum ersten Zitat: Er findet so ein bisschen Zockerei schon ganz spannend.
    Er hat einen recht langen Schulweg und im Bus spielt er dann schon, um sich die Zeit zu vertreiben.
    Und dafür möchte er sich dann auch sowas wie 'Clash of Clans' oder 'Minecraft' runterladen, was ja wohl grundsätzlich auch in Ordnung ist.


    Die FSK 18 Spiele möchte er definitiv nicht und das glaube ich ihm auch so.
    Wir haben uns auf Youtube zusammen Ausschnitte von GTA und Call of duty angeschaut (natürlich nicht die schlimmsten Sachen) und das war wirklich nichts für ihn.


    Er ist wirklich ein sehr mitfühlender und reflektierter Junge und er hat dann auch gesagt, dass man doch nichts SPIELEN sollte, was andere auf der Welt wirklich so schlimm erleben müssen oder mussten, denn für die wäre das sicher kein Spiel.


    Außerdem versteht er auch, dass alleine die Geschwindigkeit und die - ich sag mal als Laie - visuellen Reize nicht unbedingt gut sind.
    Aber das kann er auch nur deshalb so nachvollziehen, weil er so intelligent ist (das soll jetzt bitte nicht überheblich klingen), aber er hatte schon immer ein Gespür dafür, was für ihn gut ist und was nicht, das war schon immer ziemlich beeindruckend.


    Und interessanterweise vertraut er uns da auch total.
    Wenn wir ihm wirklich glaubhaft versichern und erklären, dass etwas nicht gut für ihn ist, dann versteht er das einfach und hält sich dann aus eigenem Antrieb auch daran, das funktioniert aber auch nur deshalb, weil er das geistig hinbekommt und weil wir ihm immer schon Zusammenhänge ganz ausführlich erklärt haben.


    Vielleicht kann man so ein bisschen besser nachvollziehen, was er für ein Typ ist.
    Das klingt vielleicht alles ein bisschen ungewöhnlich, aber er ist eben auch ein recht spezielles Kerlchen und wir haben halt in all den Jahren gelernt, mit ihm umzugehen und das aufzufangen.


    Und da passt auch der zweite zitierte Einwand ganz gut, nämlich, dass er sehr kooperativ ist.


    Das stimmt schon soweit, allerdings ist er auch grundehrlich und - wie gesagt - das mit den FSK 18 Spielen glaube ich ihm.


    Allerdings war ich doch sehr froh, dass er von sich aus erzählt hat, dass ihn das belastet, denn so konnten wir das wenigstens besprechen.


    Und natürlich würde er Minecraft oder so gerne spielen, aber wenn dann sein Opa fragen würde, ob er mit ihm zusammen zum Baumarkt fährt (nur so als Beispiel), dann würde er 100 prozentig alles stehen und liegen lassen und lieber mit dem Opa fahren.


    Er ist da also ziemlich in der Zwickmühle und mir tut es halt einfach leid, dass er in diesen ganzen Zusammenhängen so drinsteckt - aber das ist halt seine (und unsere) Lebensrealität, da habt ihr ja schon recht.


    LG,
    murmel


  • Dinge zu verbieten, die altersentsprechend sind und keine hohen Kosten verursachen, finde ich da eher kontraproduktiv. Soll das Kind sie doch ausprobieren. Am besten mit den Eltern gemeinsam, dann kann man auch darüber reden und diskutieren, was daran gut oder nicht so gut ist.


    Ein Kind, was viele interessante Alternativen hat und bisher schon mit Spaß verschiedenen Hobbies nachgeht, wird dann sicher nicht gleich zum Stubenhocker oder Dauerzocker. Es wird ganz schnell von selbst merken, dass es auf Dauer immer wieder das Gleiche und daher nicht besonders spannend ist.


    Und dies sind eigentlich die beiden wichtigsten Erkenntnisse, die ich für mich aus dem Thread mitnehmen werde, noch einmal sehr gut zusammengefasst - vielen Dank dafür! :)


    Und dass wir ihm ansonsten den Rücken stärken, passiert ja hier sowieso und da habe ich auch ein Auge drauf.


    LG,
    murmel



  • Die FSK 18 Spiele möchte er definitiv nicht und das glaube ich ihm auch so.
    Wir haben uns auf Youtube zusammen Ausschnitte von GTA und Call of duty angeschaut (natürlich nicht die schlimmsten Sachen) und das war wirklich nichts für ihn.




    das würde ich auch sofort glauben.


    wie gesagt, mein sohn und seine freude sind dauerzocker und stubenhocker 8-) der extraklasse und von denen würde KEINER call of duty oder GTA zocken wollen.


    das gilt da übrigens in deren kreisen auch als asi. genau so wie jegliche art drogen inkl. alkohol und zigaretten als vollasi gilt. über die überheblichkeit, mit der sie das gern rüberbringen, bin ich schon ganz froh :D , das machts schwieriger, mal von dem pfade abzuweichen.



    lg patrick

  • Was mir etwas off-topic noch in den Sinn kommt: Bei Lego kann man sich kostenlos ein Konstruktionsprogramm runterladen. Dort hat man dann virtuell alle Teile zur Verfügung und kann sich bauen, was man will.

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.

  • Was mir etwas off-topic noch in den Sinn kommt: Bei Lego kann man sich kostenlos ein Konstruktionsprogramm runterladen. Dort hat man dann virtuell alle Teile zur Verfügung und kann sich bauen, was man will.


    oh, das klingt ja sehr interessant!" Kannst du mir sagen, wo ich das genau finde? Hab es eben nicht gefunden auf der Lego-Homepage.

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Gib mal Lego Digital Designer in der Suche ein, dann solltest du eigentlich direkt auf die Legoseite kommen mit dem Download-Angebot.


    Oder hier klicken: Lego Digital Designer

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.

  • FSK 16 und 18 sind hier auch absolut tabu !




    Aber:

    Minecraft ist toll, und die Kids können da zusammen auf Servern spielen (gibt hier sogar einen Thread welche geeignet sind in dem Alter) und echt krativ werden. #ja

    Ja !


    Komplettes Verbieten schiebt ein Kind ins Abseits, weil es bei einem wichtigen Thema - oftmals DEM wichtigen Thema - nicht mitreden und mitmachen kann. Das erschwert das Miteinander doch sehr.

    Das sehen wir hier genauso. Andererseits muss man eben auch nicht alles mitmachen/erlauben.
    Wir versuchen hier eine gesunde Mischung zu finden.


    ich finde den Anschluss auch nicht zu unterschätzen - das heißt nicht, dass FSK18-Spiele in den Haushalt gehören, da sind wir sehr klar, aber mitreden können ist für die Kinder schon wichtig.

    Ganz genau, und heute sind elektronische Sachen (leider #augen ) wirklich basic.
    Dazu zu gehören wird ab dem Alter jetzt immer wichtiger. Jetzt ausgegrenzt zu werden tut auch starken Kindenr mit geradem Rücken weh, mehr als früher noch. Die Gleichaltrigen werden immer bedeutsamer, weswegen ab 10-12 plötzlich vieles auf den Kopf gestellt wird, was man bisher so typischerweise mit seinem Kind an Interessen und Verhaltensweisen verband.


    Es ist jetzt einfach das Alter: das Alter, in dem Gleichaltrige wichtiger werden (und dazu gehört auch, was sie spielen, tragen, oder womit sie sich sonst so beschäftigen) und das Alter, in dem Eltern ihre Kinder teilweise neu kennenlernen.



    LG,
    Anne, deren 11-jährige, eigentlich hippe FSK-einhaltende-Spieletochter gerade in der 5. Klasse Probleme mit Ausgrenzung wegen ihres Kleidungsstils hat (kein Hollister-Scheiß und noch ohne Make-up in die Schule)

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • ich sehe da also 2 baustellen. die eine ist das zock-ding an sich. da würde ich mit dem sohn das erforschen bzw. ihn erforschen lassen, WORAUF ER BOCK HAT und was ihm spaß macht, ohne ihn mit gewalt zuzubomben (fsk 18 hat einen grund).


    das andere ist das verhältnis zu freunden oder eben nichtmehr-freunden. da muss er leider mit starkem rücken seinen weg gehen. das lässt sich auch in der pubertät nicht vermeiden, wenn die eigene meinung der der anderen diametral zuwiderläuft.


    Und dass wir ihm ansonsten den Rücken stärken, passiert ja hier sowieso und da habe ich auch ein Auge drauf.



    Anknüpfend daran: Vielleicht fällt es ihm leichter, sich mit Klassenkameraden zu verabreden, wenn er ein konkretes Programm "anbieten" kann.
    Also nicht
    "hast du Lust, bei mir zu übernachten, aber zocken is nicht",
    sondern
    "hast du Lust, am Samstag mit mir ins Freibad zu fahren?"
    oder
    "im Kino läuft XY, das würde ich gerne sehen, kommt ihr mit? Meine Eltern würden uns fahren und wir könnten hinterher noch Pizza essen und ihr übernachtet bei mir"