Zugfahren mit zwei Kleinkindern (1 und 3 Jahre alt)

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  • Hallo,


    Ich komme gerade schweißgebadet vom Wochenende-Ausflug mit meinen zwei Kindern zurück.... Ich war allein mit ihnen meine Schwestern besuchen, das heißt 1:50 mit dem Zug. #kreischen Und bevor ich das noch einmal mach, brauch ich ein paar Tips für eine entspanntere Zugfahrt von euch!
    Wir sind die Strecke vor ca einem halben Jahr schon einmal gefahren, aber da hat die kleine noch die halbe zeit im Tragetuch geschlafen, da hatte ich also nur ein Kind zu bespaßen.


    Die Probleme waren:
    - Zug recht voll und nur Großraumabteil. Wir hatten zu dritt zwei Plätze und gegenüber saßen fremde Personen (Gott sei Dank eh sehr geduldig)
    - die kleine wollte die ganze Zeit im Waggon herumlaufen
    - der Großen war schnell langweilig -> turnt herum, beschwert sich, dass sie keinen Platz hat um sich hinzulegen, schuft die Schwester...
    - die Kinder schreien, kreischen, klopfen,... was mir vor den anderen Mitreisenden unangenehm war.


    Wir hatten mit:
    - viel Jause für jeden Geschmack + Gummibärchen zur Bestechung... #schäm
    - die derzeitigen Lieblingsbücher der beiden
    - ein neues Buch, das sich die Große vor der Fahrt aussuchen durfte
    - jede ein Kuscheltier.


    die Bücher waren gar nicht interessant, Kuscheltier wollten dann beide das gleiche, die Gummibärchen haben wenigstens für ein paar Minuten ruhe gesorgt.


    Also, her mit den Tipps!! Wie haltet ihr eure Kinder auf Zugfahrten bei Laune?

    mit der Großen (06/2012), der Mittleren (10/2014) und der Kleinen (09/2018) #herz

  • Bei längeren Fahrten gibt es für das Großkind immer das Tablet. Da ist mir auch egal, ob das pädagogisch wertvoll ist. Außerdem: tiptoi und so eine zaubermaltafel. Und tendenziell eher weniger Zucker.

  • Sehr wichtig: außerhalb der Stoßzeiten fahren - also nicht Freitagmittag, Sonntagabend und nicht im Berufspendlerstrom.


    Ausreichend Plätze reservieren.


    Würde die 3-jährige schon Hörspiele über Kopfhörer hören? Das würde viel entspannen.

  • Meine sind ja schon größer und wir fahren 8h, aber ganz ehrlich: das sind Ausnahmesituationen und da habe ich keine Probleme die Kinder durchgängig Filmchen-zu-bespaßen. Draussen rum rennen können sie in der Zeit eh nicht und das oberste Gebot ist für mich keinen Stress aufkommen zu lassen.


    Ansonsten: Mit Tisch reservieren und Malzeug. Damit bekommen wir auch schon mal ne halbe Stunde rum. Vorlesen kann man bei mehr als einem Kind knicken. Vielleicht ist für die Große noch ein Puzzel eine Idee?


    Mitfühlende Grüße


    Soorma

  • Gebe die Kinder beim Ticketkauf mit an. Für die Reservierung zahlst du dann acht Euro für die drei Personen, hast aber auch drei Plätze. Fahre zur Mittagsschlafzeit vom kleinen Kind.
    Mach einen Spaziergang zum Bordbistro, da Kriegen die Kinder ja eh noch Geschenkezeugs.
    Ich würde auch immer noch versuchen,Mob man nicht doch noch im Kleinkindavteil sitzen kann. Ich fahre viel Zug und eigentlich immer war das eine "Schicksalsgemeinschaft, man unterstützt sich und mit viel Glück sind Kinder im gleiche Alter da zum spielen.

  • Fahr öfter :D


    Ne, im Ernst, wenn ihr das öfter macht, seid ihr echt entspannter. Wir sind teilweise richtig oft gefahren (immer 6 oder 8 Stunden) und am Ende habe ich weder besonderes Spielzeug noch Süßkram eingepackt. Wir hatten meistens ein Buch dabei und ein paar Stifte. Dann haben wir eine "Snackbox" im Bordbistro gekauft und das Bahn-Kinderheft ca. 100 mal gelesen. Meine Tochter hatte da dann echt Routine und ist auch gern gefahren.


    Versuch ob du das nächste Mal im Abteil reservieren kannst - das entspannt echt viel weil die Kinder da auf dem Boden spielen können. Wir spielen auch gerne "wer sieht als erstes eine Kuh/Auto/Haus/...?"

  • ich mach dann
    fingerspiele
    lese vor
    biete viel obst knabberzeug und zu trinken an
    wir singen leise
    erzählen uns dinge
    malen
    aber ih hab auch reiseerprobte kinder die bei 1770km durchgängig mit alle 2.5h kurze pinkelpause zufrieden sind und sich sehr gut selbst beschäftigen können
    zugfahren ist hier luxusreisevariabte weil ich dann zeit für sie hab

  • Ich kam heute total entspannt vom Wochenendausflug zu meiner Mutter zurück, ca. 2 Stunden Bahnfahrt mit ein mal Umsteigen, dazu eine gute halbe Stunde mit der U-Bahn.


    Für das längere Zugstück haben wir Plätze im Kleinkindabteil gebucht. So bald wir darin sind, ziehen die Kinder ihre Jacken und Schuhe aus und dürfen auf den Sitzen herum klettern. War das Kleinkindabteil bei vergangenen Fahrten ausgebucht oder nicht vorhanden, habe ich meine Jungs sorgfältigst entklebt, und dann ließ ich sie eben durch den Großraum wandern. Die meisten Reisenden reagieren sehr freundlich, wenn so ein Zweijähriger sie neugierig betrachtet. Menschen mit Tastaturen habe ich gezielt angesprochen und gebeten, mir Bescheid zu geben, falls meine Kinder ihre Finger nicht bei sich behalten könnten. Das Problem hatten wir aber nur sehr selten.



    Als Proviant nahmen wir kleinteilige Sachen mit, die nicht schmieren: Kohlrabi- und Apfelstücke, salzige Cracker und Butterkekse. Rosinenbrötchen sind auch bewährt, daraus können Kleinkinderfinger mindestens 20 Minuten lang Rosinen herauspulen.


    Wir haben immer irgend eine spannende Beschäftigung dabei, die gar kein Zubehör braucht: ein neues Gedicht, Lieder, Fingerspiele, für den Großen "ich sehe was, was du nicht siehst" bzw. "ich denke mir ein Ding". Außerdem je einen kinderfaustgroßen Feuerwehrwagen und einen eben so großen Zug, ein Buch über Eisenbahnen und eines über andere Themen, die gerade aktuell sind. Außerdem habe ich keine Hemmungen mehr, mit meinen Kindern leise zu singen: darüber haben sich noch nie Mitreisende beschwert, es gab aber oft Komplimente dafür. Und wir plaudern auch gern mit den Leuten um uns herum.


    Gewickelt habe ich in der Vergangenheit meist auf dem Fußboden im Eingangsbereich oder im Kleinkindabteil. Die Zugtoiletten sind mir dafür wirklich zu eklig und mein Großer hat einen Heidenrespekt vor den lauten Zwischenstücken zwischen den Waggons, so dass er beim Saubermachen hoch kooperativ war, um nur schnell fertig zu werden und jetzt, wenn ich den Kleinen putze, nicht daran denkt, Unfug zu machen. Der Kleine schaut sich das vom Großen ab.


    Ich finde Bahnreisen für die Kinder viel angenehmer als Autoreisen, weil ich sie versorgen kann, ohne dass wir dafür anhalten müssen, und weil niemand angeschnallt ist. Den Mitreisenden mute ich zu, dass meine Kinder sich nicht wie Erwachsene benehmen sondern eben wie Kinder - und meine Jungs verhalten sich auf diesen Fahrten so öffentlichkeitstauglich wie es ihnen überhaupt möglich ist. Das ist natürlich tagesformabhängig.


    Wer sich davon noch gestört äußert, den bitte ich höflich um Verständnis für mein Kind, tröste dieses und frage die Zugbegleiter nach anderen Sitzplätzen für die gestörten Mitreisenden oder meine Kinder. So sind wir zwei mal aus dem Ruhebereich eines Großraumwagens in ein leeres Erste-Klasse-Abteil umplatziert worden.


    Auf jeden Fall wappne ich mich für Zugfahrten mit der inneren Haltung, dass meine Kinder keine peinlichen Plagegeister, sondern großartige Reisebegleiter sind und wir jetzt einfach ein paar Stunden Zeit mit einander verbringen, ohne dass ich irgend etwas anderes tun muss als für sie da zu sein. Meistens können wir diese Zeit dann sehr genießen.


    Lieben Gruß -
    Silbermöwe

  • Danke für den Input!
    Hörspiel wär für die Große vl wirklich was.
    bei der kleinen war vor allem der Bewegungsdrang das Problem. Wir sind die halbe Strecke mit einem Regionalzug gefahren, da gibts leider weder Abteile noch Tische. und dann sind wir in einen schon recht überfüllten intercity zugestiegen... Reserviert hatte ich gar nicht, da wir recht spontan gefahren sind. das werd ich das nächste mal auch machen.


    der größte stress war, dass ich das Gefühl hatte mich zerteilen zu müssen. mit der kleinen im Waggon auf und ab spazieren und gleichzeitig bei der großen sitzen und ihr was vorlesen... aber da wär ein hörbuch vl wirklich eine Lösung.


    ich hab auch gehofft, dass die kleine auf der heimfahrt einschlafen würde, aber die war dann nur müde und grantig.


    Peppersweet hat wahrscheinlich recht, wir brauchen wohl einfach noch etwas Übung ;)

    mit der Großen (06/2012), der Mittleren (10/2014) und der Kleinen (09/2018) #herz

  • Und ganz von selbst werden die Kinder beim Üben größer...eins und drei ist sicher eine Herausforderung, einfach weil beide dich brauchen und du nur eine bist :) . Da ist der Vorteil von längeren Fahrten, dass sich die Kinder ein bisschen eingewöhnen und man auch sitznachbarn kennen lernen kann, die mal kurz nach Kind 1 gucken, während man mit Kind 2 rumrennt. Eure fährt war dafür ja eher zu kurz, zumal ihr auch noch umsteigen musstet. Stressig bleibt noch eine weile, wenn das eine Kind aufs Klo muss und das andere nicht allein bleiben will...

  • Ich stand in Sommer von der einen auf die andere Minute an einem Bahnhof und musste mit meinen 4 Kindern (zwischen 0,5 und 7 Jahren) 600 km fahren. Völlig unvorbereitet, ohne Bargeld, Essen und Trinken oder aufgeladenem Tablet. =O


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Personal unglaublich freundlich und hilfsbereit ist. Wir wurden dann im ICE auch in ein 1. Klasse Abteil gesetzt und haben kostenlos Kekse und Apfelsaft bekommen.
    Ein Zugbegleiter schenkte den Kindern ein Stickerheft mit Superhelden, ein anderer brachte kleine ICEs für alle zum spielen vorbei.


    Richtig entspannt finde ich Bahnfahren mit Kindern ja nie (wenn ich nur ab diese schrecklichen Toiletten denke <X ).

  • Nur zur Ergänzung: Malen oder Memory geht schon mit kleinen Kindern gut auf dem Handy, und meistens gibt es Steckdosen, also Ladekabel nicht vergessen ;)


    Kostenloses Spiel- und Malzeug gibt es zumindest im ICE im Bordbistro.


    Ich persönlich fahre lieber Abteil und suche mir bei der Reservierung Plätze im Handybereich. Ruhebereich mit Kleinkindern zu buchen finde ich unhöflich den Mitreisenden gegenüber (Auf der Fahrt zur Mutter-Kind-Kur hat mir die KK beide Male Ruhebereich reserviert #augen ).
    Kleinkindabteil ist auch super, wenn Platz ist. Dann ist auch der Wickeltisch im Rollstuhl-WC in der Nähe.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Hach, wir fahren ja gerne Zug (nicht zuletzt aus dem Grund, den Odette schrieb: man kann sich mal uneingeschränkt auf die Kinder einlassen).


    Was ich in vollen Zügen immer mache: gar nicht erst auf Plätze quetschen, sondern gleich irgendwo einen schönen Gangplatz suchen. Oft gibt es so Bereiche, wo man Gepäck verstauen kann zB. Da ist viel Platz, die Kinder können hin und her laufen, an irgendwelchen Stangen rumklettern, auf dem Boden spielen (gut, ich bin auch nicht sonderlich empfindlich was Dreck usw angeht...), laut sein usw.
    In dem Alter hat auch gerne die Große an die Hand genommen und ist mit ihr durch den Zug gelaufen (ich in sicherer Entfernung hinterher).


    Essen hab ich meist gar nicht so arg vorbereitet. Also lieber Kohlrabie und Äpfel am Stück mitgenommen und vor Ort geschnippelt. Das sind die Kinder irgendwie aufmerksamer dabei und essen auch lieber, wenn sie immer auf das nächste Stück warten müssen, als wenn ich alles fertig. Auf den Tisch Stelle.


    Schlafen klappt hier allerdings gar nicht.

    "Konzentrier dich auf die kleinen Dinge und mache die gut!"

  • Die ekligen Zugtoiletten sind für meinen Fünfjährigen immer noch ein echtes Hindernis. Wir reisen seinetwegen mit einem Töpfchen, das löst dieses Problem.

  • Mit nur einem Einjaehrigen hier empfand ich Zugfahren auch als furchtbar. Dem 3-Jaehrigen wuerde ich ein Tablet oder sowas in die Hand druecken und dann verzweifelt versuchen, das 1-Jaehrige irgendwie ruhig zu bekommen...

  • Ich wollte gerade schreiben wie lang sich Kinder mit einer mitgebrachten Schere,Tesafilm und Werbeprospekten beschäftigen können (hier DIE Entdeckung schlechthin)-aber bei Kleineren,die damit noch nicht klar kommen ist das wohl nix...
    Wir verbringen die meißte Zeit auch im Fahrradwagen des Bummelzuges damit der Bewegungsdrang etwas ausgelebt werden kann. Wir haben aber dazu auch noch den Hund dabei der irgendwie immer Jemandem im Weg liegt das arme Tier!
    Sollte man doch einen Platz ergattern können,sind mitgebrachte Hausschuhe super,damit darf man auf dem Sitz klettern und auch durch den Zug laufen.

  • Ja, unbedingt. Rechtzeitig buchen und Kleinkindabteil. Da wird des zwar meist ziemlich voll, aber mit anderen Kindern dafür auch umso spannender. Laut darf man auch sein und sich frei bewegen.
    Wenn dort nichts mehr frei ist, buche ich Großraum, wenn wir zu dritt sind mit Tisch, sonst lieber zwei nebeneinander, da kann man ja zum Malen etc. auch das kleine Klapptischchen nutzen und es sitzt niemand mit Laptop gegenüber.

    Was machen Sie? Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen.
    Rahel Varnhagen

  • hab grad nachgeschaut, der Zug hat anscheinend kein kinderabteil :( aber ein stillabteil ist angegeben, vl kann ich das nächste mal dort reservieren, die kleine wird ja noch gestillt. auf jeden fall werd ich mir jetzt angewöhnen überhaupt zu reservieren!
    tablet hab ich leider keins und zur zeit nicht mal ein smartphone, aber auf den mp3 player kommen jetzt ein paar hörbücher :)

    mit der Großen (06/2012), der Mittleren (10/2014) und der Kleinen (09/2018) #herz