Wie und wann habt ihr eure Kinder aufgeklärt?

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  • Hallo ihr lieben,
    die Frage steht ja schon oben. Bei uns ist es jetzt mit dem großen nicht akut aber er fragt schon mal nach, wie die Babys in den Bauch kommen. Neulich haben wir in der Kita ein Buch gelesen (ich weiß leider nicht mehr wie es heißt), in dem dann schon ziemlich ausführlich darüber geschrieben war. Ich weiß, daß ich zumindest mit 6 das, nennen wir es mal 'Grundprinzip' kannte. :P
    Wie kann man seinem Kind sensibel darüber sprechen, er soll ja auch kein Trauma davon tragen, wenn er weiß was Mama und Papa so treiben.
    Habt ihr Bücher oder sonstige Geschichten zur Hilfe genommen? Und wie alt waren euren Kinder? Habt ihr auf Fragen von dem Kind gewartet oder von euch aus erzählt?
    Ich bin gespannt.
    Liebe grüße,
    JoHa

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

    Einmal editiert, zuletzt von JoHa ()

  • Was treiben Mama und Papa denn so, dass man ein Trauma davon bekommen könnte?


    Meine Tochter ist in das Thema reingewachsen, weil sie gefragt hat, was das ist, als ich meine Mens hatte. Da drinnen wird alles neu gemacht, damit da ein Kind drin wachsen kann. Das passiert aber nur, wenn ein Mann einen Samen dazu gibt, die Mutter gibt das Ei dazu.


    Detaillierter: Die Frau hat eine Scheide, der Mann einen Penis. Durch den Penis, den der Mann in die Scheide der Frau steckt (Begriffe kann man ja individuell noch anders ausführen, ich habe es so erklärt), gelangen Samen in die Scheide, wandern in die Gebärmutter (das kannte sie schon) und weiter bis zum Ei und dann wird das Ei von dem Samen, der als erstes ankommt, befruchtet.


    Das fühlt sich für Mann und Frau schön an, man kann sich da streicheln, und wenn man sich dabei hin und her bewegt, ist das ein sehr schönes Gefühl. Deshalb macht man das auch dann, wenn man eigentlich kein Kind bekommen mag.


    Alles sehr ausbaufähig...


    Edit: Meine Tochter hat auch gefragt, ob wir das schonmal wieder gemacht hätten, nachdem sie geboren ist. Ich habe ihr gesagt, dass wir das schon mehr als einmal seit dem gemacht haben.


    Auf die Frage, wann das gewesen sei, habe ich gesagt, dass wir das machen, wenn sie schläft und wir noch wach sind oder wenn sie nicht zu Hause ist.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Grundregel für mich ist immer: Nur die Fragen beantworten, die das Kind direkt stellt. Nix ausschmückendes dazu.


    Bei meinen war das Interesse jeweils sehr unterchiedlich. Die eine wollte mit 2,5 wissen, wie das mit den Babys ist. Die andere mit 3. Bei der nächsten kam das Thema erst, als wieder ein Geschwister unterwegs war.
    Bei den kleineren dann hatten wir ja immer schon Bücher von den Großen rumliegen - zB Peter, Ida und Minimum. Das ist bei uns einfach ein normales Bilderbuch und früher oder später haben die Kinder dazu Fragen gestellt.


    Obwohl sie bereits mit 2 wusste, wie ein Baby entsteht (also Samen und Ei und so), weiß meine 9jährige glaube ich noch nicht, wie Sex tatsächlich aussieht. Sie weiß, dass gekuschelt wird, dass der Penis zum Kindermachen in die Scheide (ja, weiß ich, dass das das falsche Wort ist) kommt, dass auch Küssen dazu gehört.
    Und sie weiß von den Teeniegeschwistern, dass das ein Thema von großem Interesse und mit Kichergarantie ist ;)
    Ich finde, das reicht an Aufklärung. Von HIV und anderen Geschlechtskrankheiten hat sie auch schonmal gehört, könnte das aber wohl nocht nicht konkret benennen. Muss sie ja auch nicht. Das kommt dann so mit 11/12 aufwärts...

  • Das mit dem Trauma war jetzt ich nicht so ernst gemeint aber es soll ja Kinder geben, die da ziemlich sensibel drauf reagieren. Wie alt war deine Tochter wenn ich fragen darf?

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  • JoHa, WORAUF sensibel reagieren?

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  • Hm, wie alt war sie... Irgendwas nach 2, und das baute sich halt so nach und nach auf.


    Das Thema Krankheiten und Verhütung hatten wir auch schon. Spannenderweise im Zusammenhang mit Banden, Freundschaft, Mutproben usw. Wohin Gespräche einen so führen können...


    Kaonashi hat was Wesentliches gesagt, das ich auch so handhabe: Ich erkläre das, wonach das Kind fragt. Das ist mittlerweile bei allen Themen ausführlicher als vor 5 Jahren noch, aber das Prinzip funktioniert sehr gut.

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  • Hera: Ich meine den Akt an sich.


    Fiawin: Darauf, daß der Mann den Penis in die Scheide steckt. Ich habe einfach keine Erfahrung auf dem Gebiet, weiß aber das meine Schwester z.B. recht vorsichtig mit dem Thema ist, weil ihre Tochter so hoch sensibel ist.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Ich habe bisher erwaehnt, dass sowas wie Sex existiert, habe dabei aber nicht im Detail eine Sexualpraktik herausgehoben (aber schon erwaehnt, glaube ich).

  • Die Große (bald 4) fing vor ein paar Wochen an, nachzufragen, nachdem wir Fotoalben angeschaut hatten und sie mich dort mit dickem Kugelbauch entdeckt hat. Das löste alles eine endlose Warum- Kette aus. Ich konnte das alles gar nicht so bildlich beschreiben, wie sies gerne gehabt hätte. Hab dann bissl rumgegoogelt und bin auf das Wieso Weshalb Warum Buch "Woher die kleinen Babys kommen" gestoßen. Gabs zum Glück grad in der Nähe auf ebay Kleinanzeigen. Das Buch ist jetzt immer noch der Renner, bei jedem angucken und vorlesen tauchen neue Fragen auf. Der kleine Bruder guckt das Buch natürlich genauso mit an, da bin ich auch gespannt, wann die ersten Fragen kommen. Dafür muss er aber erstmal sprechen lernen.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • Hm, aber ich denke, es kommt doch auf die Art der Darstellung an. Ich denke, dass die Furcht, dass das Kind das nicht verarbeiten könnte, eher auf unserer (unbewussten?) Wertung beruht, dass es sich um etwas Schmutziges oder Unnatürliches oder was auch immer handelt.


    Ich habe es meiner Tochter zunächst neutral erklärt, so wie ich ihr auch Verdauung und Geburt und Tod neutral erklärt habe, und dann habe ich das Schöne daran geschildert.


    Sex ist doch eigentlich etwas Angenehmes und Schönes.


    Und irgendwas irgendwo reinstecken tun Menschen auch anderweitig, ebenso wie ausscheiden oder sich gegenseitig schöne Empfindungen hervorrufen. Und auch aufgeregt sein/erregt sein gibt es in anderne Zusammenhängen, z.B. beim Toben oder bei der Wonneangst, das ist dann keine sexuelle Erregung, aber auch ein emotional sehr geladener Zustand inklusive Entladung.

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  • Grundregel für mich ist immer: Nur die Fragen beantworten, die das Kind direkt stellt. Nix ausschmückendes dazu.

    Ich glaube, das ist das beste Rezept gegen ein Trauma. ;)
    Das kommt bei meinen am besten an.
    Wenn sie fragen, habe ich meist kein Buch zur Hand. Das passiert oft im Vorübergehen und ist dann nach 1-2 Sätzen auch wieder erledigt. Meine sind 7, 5, 3.
    Wobei mein Ältester schon teilweise Kettenfragen stellt.. Aber bisher weniger zu diesem Thema.

  • dass der Penis zum Kindermachen in die Scheide (ja, weiß ich, dass das das falsche Wort ist) kommt


    Das ist nicht das falsche Wort, Scheide im engeren Sinn bezeichnet den Vaginalkanal.



    [/quote]quote='Fiawin','http://community.rabeneltern.org/index.php?thread/41336-wie-und-wann-habt-ihr-eure-kinder-aufgekl%C3%A4rt/&postID=1456050#post1456050']Durch den Penis, den der Mann in die Scheide der Frau steckt
    [/quote]

    JoHa, WORAUF sensibel reagieren?

    Darauf, daß der Mann den Penis in die Scheide steckt.


    Mich stört schon länger (gar nicht nur hier im Forum, sondern quasi überall, z.B. auch in der Literatur), dass die Beschreibungen von Geschlechtsverkehr eigentlich immer die Frau als passive Figur, deren Grenzen übertreten werden, und der Mann als aktiv dargestellt wird. Egal, ob man von "penetrativem Geschlechtsverkehr" oder "eindringen" oder "reinstecken" spricht. Das hat mit meiner persönlichen Erfahrung nicht sooo viel zu tun.


    Ich würde lieber davon sprechen, dass die Frau eine Scheide hat, die ist wie ein Gang zu einer Höhle (der Gebährmutter), normalerweise ganz versteckt und klein. Aber der Gang besteht aus Muskeln, die sich dehnen und zusammenziehen können, so wie wir auch andere Muskeln dehnen oder anspannen können. Wenn eine Frau Sex haben will, kann sie sich so mit einem Mann verbinden, dass sie mit ihrer Scheide auf den Penis gleitet und ihn quasi damit umarmt. Dabei dehnt sich ihre Scheide, so dass genug Platz für das Glied ist und dann kann sie ihre Muskeln spielen lassen :D und die beiden können sich immer wieder voneinander weg und aufeinander zu bewegen, wie ein Tanz, weil sich das schön anfühlt.


    Damit das gut funktioniert, muss man fast erwachsen sein, sonst kann die Scheide das noch nicht richtig, sie ist erst noch zu klein. Außerdem kommt man sich dabei sehr nahe, deshalb macht man das nur mit Leuten, denen man wirklich ganz, ganz nahe sein will, näher als man zum Beispiel seinen Eltern oder Geschwistern sein will, die man ja "nur" mit den Armen und dem Rest des Körpers umarmt.


    Das Bild einer Umarmung passt für mich besser dazu, wie ich (schönen) Sex mit Männern erlebt habe. Und ist vielleicht auch nicht so erschreckend?

  • Ich erlebe daran nichts Passives, sondern es ist für mich eine völlig wertneutrale Beschreibung von Bewegungsrichtungen. Die Passivität wird m.E. in die Formulierung aus genderpolitischen Betrachtungen interpretiert, die eine vermeindliche Passivität der Frau entweder voraussetzen oder aber befürchteen, sie könne erwartet oder unterstellt werden.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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  • Meine Tochter ist in das Thema reingewachsen, weil sie gefragt hat, was das ist, als ich meine Mens hatte. Da drinnen wird alles neu gemacht, damit da ein Kind drin wachsen kann. Das passiert aber nur, wenn ein Mann einen Samen dazu gibt, die Mutter gibt das Ei dazu.


    Detaillierter: Die Frau hat eine Scheide, der Mann einen Penis. Durch den Penis, den der Mann in die Scheide der Frau steckt (Begriffe kann man ja individuell noch anders ausführen, ich habe es so erklärt), gelangen Samen in die Scheide, wandern in die Gebärmutter (das kannte sie schon) und weiter bis zum Ei und dann wird das Ei von dem Samen, der als erstes ankommt, befruchtet.


    Das fühlt sich für Mann und Frau schön an, man kann sich da streicheln, und wenn man sich dabei hin und her bewegt, ist das ein sehr schönes Gefühl. Deshalb macht man das auch dann, wenn man eigentlich kein Kind bekommen mag.

    So ungefähr habe ich das auch erklärt und ich mache da auch kein großes Geheimnis drum, wenn sie fragen, antworte ich eben, dann geben sie sich damit zufrieden oder bohren weiter nach.
    Mein Mann findet das total grenzwertig in dem Alter. Ich selbst bin da auch irgendwie hineingewachsen, wenn ich fragen gestellt habe, wurde sie mir beantwortet und ich konnte alle Fragen stellen und beim erklären wurde da auch niemand rot dabei oder hat von Bienen und Blumen erzählt.
    Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals nicht aufgeklärt gewesen zu sein, auch wenn es ja irgendwann mal so gewesen sein muss.
    Finde das vom Gefühl her total richtig.

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick

  • Ich wollte ein peinliches erstes Gespräch im Grundschulalter auch vermeiden und hab dem Großen erzählt, wie der Kleine in meinen Bauch gekommen ist, als der noch drin war. ;) Da war der Große so 2,5. Der Kleine hat es dann quasi ab Geburt immer wieder mitbekommen, wenn wir darüber gesprochen haben. Es war anfangs wirklich eine Überwindung für mich, aber mein Plan ging auf und ich bin so "abgestumpft" inzwischen, dass ich ohne rot zu werden drüber sprechen kann. ;)

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Susan, meine Heldin!
    Das hast Du so absolut passend beschrieben!


    Bei uns ist der "technische" Aspekt längst abgefrühstückt. Aber Deine Worte passen genau zu meinem Gefühl. Und Gefühl ist hier immer wieder Thema, wird wichtiger und wichtiger!

  • Bei uns war das Thema so mit 4-5 extrem interessant, weil er sich so sehr ein Geschwisterchen gewünscht hat (und eben auch die Details wissen wollte). Wir haben zwei Bücher zu dem Thema ("Peter, Ida und das Minimum" und "Bevor ich auf die Welt kam" - wobei ich letzteres sehr viel schöner gemacht finde) immer und immer wieder lesen müssen. Ab und an hat er beim Lesen nachgefragt. Ansonsten lief/läuft Aufklärung hier eher nebenbei und relativ unaufgeregt. Wenn er was wissen will, fragt er und wir antworten ehrlich (wobei als er neulich mit der Frage kam "Mama, was ist eigentlich ein Vibrator", war ich echt kurz sprachlos...).

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw
  • Zitat

    Ich würde lieber davon sprechen, dass die Frau eine Scheide hat, die ist wie ein Gang zu einer Höhle (der Gebärmutter), normalerweise ganz versteckt und klein. Aber der Gang besteht aus Muskeln, die sich dehnen und zusammenziehen können, so wie wir auch andere Muskeln dehnen oder anspannen können. Wenn eine Frau Sex haben will, kann sie sich so mit einem Mann verbinden, dass sie mit ihrer Scheide auf den Penis gleitet und ihn quasi damit umarmt. Dabei dehnt sich ihre Scheide, so dass genug Platz für das Glied ist und dann kann sie ihre Muskeln spielen lassen :D

    #super