"Ich bewundere alle, die problemlos akzeptieren können, wann das Kind entscheidet, nicht in den Kindergarten gehen zu wollen, ihr Grundschulkind z.B. auch im Winter gelassen mit einem "Das ist dein Körper" kurzärmlig in die Schule schicken können (ich meine den Schulweg nicht die Zeit im Klassenraum), die nicht schlucken müssen, wenn man im Kinderzimmer keinen Fuß setzen kann und gelassen denken "Ist doch dein Zimmer" oder so.
Kann ich inzwischen auch, aber ich musste es eben erst lernen.
Doch, da hat sich meine Einstellung geändert. Und spannenderweise empfinde ich meine Kinds im Alltag trotzdem als erstaunlich friedfertig und gewaltfrei. (OK, als sie jünger waren traf das auf die Geschwisterbeziehung nicht immer zu, das gehört wohl dazu, aber von den schulen kamen auch immer positive Rückmeldungen)."
Gar nicht immer so einfach.
Ich denke auch, dass man im Laufe der Jahre seine Vorstellungen immer wieder neu überdenken muss. Das ist sicher nicht nur bei der Erziehung der Kinder so. Manchmal muss man sich dann doch eingestehen, dass es anders nun besser ist als früher.
Alles anzeigenMein Großer hat mir vor einer Weile mal eine spannende Frage gestellt. Es ging im Gespräch auch um Werte, eigene Meinung usw.
"Mama, würdest du mich auch noch lieben wenn ich so jemand wie Hilter werden würde?
Würdest du mir wünschen, daß es mir gut geht, weil ich dein Kind bin - oder würdest du dir wünschen, daß mich endlich jemand erschießt?"(Es ging nicht um die konkrete politische Einstellung, da hätte auch Massenmörder Stalin o.ä. stehen können)
Aber man muss gar nicht so weit gehen mit der eigenen Meinung.
Klar theoretisch ist es leicht zu sagen: Mein Kind darf selbst entscheiden, daß es die Schule abbrechen will, es ist sein Leben. Aber wenn es wirklich konkret wird? Ist es dann acuh noch so einfach?
Wenn es nicht mal ums abbrechen geht sondern "nur" ums zeitweise nicht mehr hingehen? Für 2 Tage mag man das locker sehen... aber dann? Könntet ihr dann auch so leicht dem Kind die eigene Meinung zugestehen?Was ist mit Piercings, Tatoos...? Mit Freunden, die das Kind/Teeny mag, die ihm/ihr aber nachweislich nicht gut tun? Süßigkeitenkonsum? Bettgehzeit?
Mir fallen viele Themen ein, bei denen es MIR nicht ohne weiteres leicht leicht gefallen ist/fallen würde, zu denken "Ist halt ihre Meinung, ihr Körper, ihre Sache... geht mich nichts an".
Also in der Theorie schon, klar. Wenn die konkrete Situation da ist... ?
Die Freiheit dann trotzdem zu geben, ist eine andere Sache, für mich war/ist das aber das "Freiheit geben" vermutlich auf Grund der eigenen "Geschichte" halt oft genug nicht "locker easy geschenkt".
Das ist so eine Sache - da wüsste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Was hast du deinem Sohn geantwortet?
Ich stelle mir das sehr schwierig vor.
Und wenn es so kommt, dass das eigene Kind plötzlich eine "verquere" politische Ansicht vertritt zum Beispiel? Was tut man dann? Weghören, diskutieren? Ich glaube, dass man als Eltern dann auch manchmal das Gefühl bekommt versagt zu haben.