Gesundes Selbstvertrauen vs. "Mädchen-Falle"

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  • Ja, es fängt unbewusst bei den ganz kleinen Babies an.
    Wie lange lässt sich die Mutter von den Babyhändchen im Gesicht rumpatschen, bis sie es unterbindet? Ab wann und wie konsequent wird ein "nein" durchgesetzt?
    Ein Babyjunge wird als "kleiner Mann" bezeichnet *fußnägelhochroll*
    Wie wird die Kleidung ausgesucht (für Mädchen oft einschränkend in der Bewegungsfreiheit, entweder durch den Schnitt oder das Material/Farbe)?
    Jungs lässt man in der Öffentlichkeit hemmungslos sich am Sack pulen, während man Mädchen sofort verbietet, sich in den Schritt zu fassen. So im Allgemeinen, hab ichs beobachtet.
    Und dann erst kommen sie in den Kindergarten und wir wundern uns, warum sich die Kinder unterschiedlich verhalten.

  • die.lumme: ich muss dich enttäuschen, so habe ich meine kinder sicher nicht erzogen. und die eltern sind nicht das nonplusultra in diesem Punkt:
    da gibts noch ganz viele andere menschen die mitmischen. zb. der kollegenkreis. und: die suchen sich die kinder selber ab einem gewissen alter. wenn man sie dann zu freien menschen erzogen hat.
    denkt ihr es hat einen einfluss wenn man die männlichen Babys: rosa anzieht und die weiblichen: blau?


    irgendwie wird mir nicht so ganz klar um was es hier geht? soll ich meinem sohn fussball verbieten und ihn zu ballett animieren?
    hätte meine tochter lieber eishockey machen sollen anstelle von eiskunstlauf? wäre dann eure gender-welt wieder in Ordnung?
    oder denkt ihr, dass wir als eltern schuld sind und natürlich die kigas, lehrer, etc. dass sie so typisch jungs, Mädchen sportarten ausüben?
    meine tochter liebt es sich zu schminken seit sie ganz klein ist, sie liebt auch verkleiden, und halt alles dass so typisch ist für mädchen. haha.
    trotzdem ist sie eine starke persönlichkei tund kein huscherli.
    gehts euch nicht gut damit wenn der sohn sich an den schritt greift? sollten das lieber mädchen tun?


    es gibt nun mal das männliche und das weibliche. und das ist auch gut so.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, es gibt weibliche und männliche Individuen unserer Art - die Frage (ich solkte sowas wie "ein Monatseinkommen" für die Lösung aussetzen) ist: gibt es "männliche" Eigenschaften?
    Also etwas, dass "nur" männlich oder "nur" weiblich ist?


    Kein Mensch will, dass Du Dich verbiegst - wenn's Dir wohl ist im Klischee: geniess es. Aber lass andere Menschen die Sache kritischer sehen wenn sie möchten und ihr Leben möglichst klischeefrei leben.
    So richtig neugierig wäre ich ja, wie Du Dir zum Beispiel mich, meine Familie, unser Umgang miteinander und unser Äusseres vorstellst - ich weiss aus Erfahrung, was "spassbefreite Emanze" für Bilder in den Köpfen hervoruft. Da wäre ich manchmal gerne "Gehirnmäuschen"


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • @Sonja37
    Das passiert unbewusst. Sogar solchen "von Geburt an Emanzen" wie mir.
    Ganz sicher werde ich nicht in die Hobbies irgendwelcher Kinder hereinreden. Im Alter Deiner Kinder ist es lange gesetzt. Bewusst oder unbewusst. Den Neigungen der Kinder entsprechend oder den subtilen Forderungen der Gesellschaft entsprechend. Lässt sich nicht mehr sagen.
    Aber als Hinweis für Säuglingseltern sind meine Fragen vielleicht doch wertvoll, weil es ihnen und den Kindern die Chance gibt, die Weichen etwas bewusster zu stellen.

  • So richtig neugierig wäre ich ja, wie Du Dir zum Beispiel mich, meine Familie, unser Umgang miteinander und unser Äusseres vorstellst - ich weiss aus Erfahrung, was "spassbefreite Emanze" für Bilder in den Köpfen hervoruft. Da wäre ich manchmal gerne "Gehirnmäuschen"

    foto? :D .
    ich habe keine bilder von dir im kopf. nöö. wie stellst du dich denn mich und meine familie vor? :P :D .
    ich hab fotos von uns in der Ausstellung. also mein mann ist nicht drauf. aber meine kinder und ich. hat auch ein fotos von meiner tochter im rosa eiskunstlaufdress. :D :D

  • Ich habe ja oft den Eindruck, dass ein "konventionelles" Rollenverhalten dem Kind erstmal Sicherheit bietet, von der ganzen möglichen Vielfalt, die es leben kann, ist es oft überfordert. Bei meiner Tochter, die von 4-6 Jahren im ganz klassischen Prinzessinnen-Modus festhing (war durch die Kita-Mädchen geprägt, die sie dort kennen gelernt hatte), und bei anderen Kindern, die ich kennen gelernt habe, war das so. Mittlerweile ist sie 9, spielt mit Puppen und auch mit Bällen, tobt viel draußen rum, spielt völlig natürlich mit Jungs und Mädchen, ist momentan "freier", nicht so auf die klassische Mädchen-Rolle festgelegt. In der Pubertät, wenn neue Verunsicherungen kommen, kann das wieder ganz anders sein - und als Erwachsene dann eben auch wieder. Von daher wäre ich da gelassen. Viel wichtiger finde ich, bei mir selbst zu gucken, inwieweit ich irgendwelchen klassischen Rollen-Klischees entspreche, die eigentlich einengend sind.
    Hagendeel

  • Sonja, das hatten doch schon einige beschrieben. Es geht eben nicht darum, Hello Kitty, Eiskunstlauf und Rosa zu verbieten. Sondern dem Kind das Fundament zu bieten, dass es seine Rolle selbst findet, ohne von außen gedrängt zu werden. Wenn am Ende dann Eiskunstlauf steht: prima! Für Mädchen _und_ Jungs.


    Ich hatte anfangs noch keine rechte Idee, wie ich das anstelle, ohne in ein verbissenes "Mein Mädchen trägt ausschließlich blau" zu rutschen. Deshalb habe ich die Frage gestellt.


    Gesendet von meinem FP2 mit Tapatalk

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Muss ich als Frau verbissen am Deckel des Marmeladenglases drehen nur um vor den Kindern nicht zugestehen zu müssen, dass Papa mehr Kraft hat und das Glas im Handumdrehen öffnet?

    Nein, denn....

    Ich stecke eine Gabel unter den Deckelrand, heble etwas bis sich das Vakuum löst und öffne das Glas.

    Tralalala #banane , genau so mache ich es auch und ich bin hier in der Familie die anerkannte Marmeladenglasöffnerin (...und KfZ-Sachverständige...) und habe als Dipl.-Ing. mittellanges Haar ^^ (mir hat aber auch wirklich keine einzige Lehrperson während meiner Schulzeit vermittelt, Mädchen seien per se schlechter in Mathe).


    Selbstverständlich darf hier ein Junge genauso reiten wie ein Mädchen (ich mein, die Nationalmannschaft da ist doch auch gemischt, oder #gruebel ) und langes Haar tragen (da gab es eine Zeitlang sogar eine ganze Reihe Fußballer mit ähnlichen Frisuren und sogar Haarreifen oder sowas ähnlichem) Allerdings tatsächlich zum Selbstschutz außer Haus nicht mehr mit rosa Schleifchen wie früher, sorry.


    @Talpa: Ich schätze, mit dem "Monatseinkommen" hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Mein Mann und ich haben uns zum Spaß mal eine Zeitlang auf dieselben Stellen beworben (anderer Name, andere Adresse). Ich brauche nicht zu erwähnen, wer wie oft auch nur zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde... #sauer Ich bin (spätestens seitdem) eine große Verfechterin anonymisierter Bewerbungen.

  • okay luxa. ich weiss schon was du meinst. die einflüsse von aussen sind nicht zu unterschätzen.
    mich würde natürlich schon interessieren wie meine kinder geworden wären, wenn wir auf einer insel aufgewachsen wären, alle gleich bekleidet und so halt.
    wisst ihr was ich meine? nicht dass ich es nicht hinterfrage. und natürlich unterstützen wir auch nicht: wenn meine tochter die blonde,unschuldige spielt.
    neee. wir sprechen darüber. aber sie merkt halt dass das bei den jungs ankommt. bin gespannt wie sie werden wenn sie älter sind und was für partner sie dann haben werden. meiner tochter würde ich zutrauen, dass sie dann doch noch irgendwann das gegenteil wird. kurze haare, radikale emanze. :D bin gespannt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, Sonja, Du siehst bei dem Wunsch nach Genderneutralität einen persönlichen Angriff, wo keiner ist. Mir ist es völlig schnuppe, wenn Fritzchen ein Profifussballer werden will und Fienchen Ballettänzerin. Das ist ihr persönliches, individuelles Ding.
    Mir ist es aber nicht wurscht, wenn unsere Gesellschaft so tut und ALLEN Kindern vermittelt, dass "echte Jungs" Fussball toll finden müssen.
    Darum gehts, nicht darum, ob Du oder Frau Müller gerne rosa tragen oder nicht - es geht darum, dass Herr Müller vielleicht auch gerne rosa tragen würde, vor lauter Vorurteilen aber nicht "darf".
    @Bilder: gibts von mir wenig. Aber ich weiss aus vorherigen Diskussionen, dass viele dann doch etwas enttäuscht sind, dass ich dem Bild der "herben Emanze" so gar nicht entspreche... Ich bin klein, babyblaue Augen... und nö, ich habe mich schon als Teenie geweigert, von irgendwem "süss" oder "niedlich" gefunden zu werden oder das gar anzuwenden. Ich mache mich nicht kleiner als ich bin (ein Verhalten, dass bei einem eher konservativen männlichen Teil der Bevölkerung dann gerne als "übersteigertes Selbstwertgefühl" bezeichnet wird...)...


    Hagendeel: ja klar. Meine 4-jährige ist das wandelnde Mädchenklischee (äusserlich) und äussert auch manchmal Klopper, bei denen kann ich nur lachend auf den Boden sitzen... Ich finde es deshalb so enorm wichtig, dass das bei uns zuhause Thema ist, dass wir Kinder/Bilderbücher auch mal kritisieren und sagen: nö, Prinzessinnen "müssen" gar nichts.
    Die Bilder- und Klischeegewalt von aussen kommt noch massiv genug - und da spricht die Lebenserfahrung, schliesslich habe ich auch schon fast 12 Jahre einen Jungen.


    Luxa: Vorleben, vorleben, vorleben! Das muss nicht verbissen sein, nö. Aber ich habe zuhause schon gelernt, dass Väter ausgezeichnet Windeln wechseln können und Gerüste an Hausmauern aufstellen... Für mich ist es da nur normal, dass unsere Kinder wissen, Papa macht die beste Pizza und baut die tollsten Häuser, Mama kocht super Suppen und buddelt die tiefsten Löcher :D


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • "Mein Kind wächst mehrfarbig auf" Hier haben schon leute von einer orangen Jacke geschlussfolgert, dass das Baby wohl auf jeden Fall ein Mädchen sein muss... Meine Babys heißen übrigens Fröschlein, kleine Maus, Mops-Baby, Hasenschwänzchen etc. Prinzen hatten wir nie, das liegt wahrscheinlich einfach daran dass in meiner Gedankenwelt eigentlich nie Prinzen oder Prinzessinen vorkommen..


    ach so, das hatte bisher keine von euch geschrieben, glaub ich: ganz früher mal war übrigens rosa die Farbe für Jungs (=das kleine rot, Rot als Farbe der Macht) und blau für kleine Mädchen (=Maria hat klassisch einen blauen Umhang an, blau als Mondfarbe). Später mal waren Babys meistens weiß gekleidet, weil man die Kleidung dann heiß waschen konnte..

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

    • Offizieller Beitrag

    Mrs Oakenshield: ich bin sehr, sehr froh, in einer Branche mit relativ transparentem Lohnsystem zu arbeiten. Ich habe noch nie weniger verdient als meine gleichgestellten Y-Träger-Kollegen.


    @auf der Insel: ich weiss auch nicht, Sonja. Aber wenn ich mir den Charakter meiner zwei anschaue: der Junge ist der überlegtere, vorsichtigere, eher "menschenbezogene", das Mädchen die "Haudrauf", "rumms, ich bin dann mal da", alles selbst machen wollende, probieren geht über studieren Typ....
    Ich glaube, auf der Insel hätte er einen Garten und einige Tiere gezüchtet und sie würde keulenschwingend durch den Wald rennen und jagen :D


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    ich habe jahre allein gewohnt unter der Woche und wüsste keine einzige Tätigkeit, die ich nicht kann.
    also körperlich. Manche mit Hilfsmitteln, auf die ein stärkerer mensch verzichten könnte, aber prinzipiell kann ich alles allein.
    klar nutze ich den umstand, dass hier noch jemand wohnt und andere stärken hat auch mal.
    Aber an sich find ich es wichtig dass mein sohn lernt, dass man auch alles allein machen kann. Egal welches Geschlecht man hat.


    Ich bin übrigens wirklich richtig schlecht in mathe. Meeega schlecht! ! (Wäre damals diskalkulie bekannt gewesen hätte ich es gehabt.) Aber ich hab nen Taschenrechner.
    Auch hier kann ich theoretisch alles allein.
    seine eigenen stärken und Schwächen losgelöst vom Geschlecht zu sehen finde ich wichtig.


    Mein mann, der ing von uns hatte lange lange haare übrigens ; )

  • Viel wichtiger finde ich, bei mir selbst zu gucken, inwieweit ich irgendwelchen klassischen Rollen-Klischees entspreche, die eigentlich einengend sind.

    Das "Problem" ist ja, dass die meisten von uns in diesen Rollenklischees gefangen sind. Schaue ich in meine Umgebung arbeiten 95% der Frauen Teilzeit (und das ist schon ein Fortschritt - oder auch nicht je nachdem wie man es betrachtet). In meinem Beruf (sehr männerdominiert) haben die Kollegen ähnliche Modelle.
    Du darfst Dich dann mit so Sätzen auseinander setzen ... mein Mann kann ja nicht mehr machen, der arbeitet über 40 Stunden die Woche.
    Oder - wer backt denn die Kuchen im Elternbeirat? Wer sitzt mehrheitlich in diesen Gremien? Wer holt die Kinder vom Kindergarten ab?


    Mir geht immer noch der Satz meines Neffen nach: Wir haben ein Spiel gespielt: Persönlichketen raten... wer war der 1. Mann im Weltall.... zu mir sagte er... Du musst das nicht wissen Du bist ja eine Frau. Dass ich es wußte hat ihn dann doch erstaunt ;)
    Ernstes Gespräch folgte: Was können denn Frauen besser mein lieber Neffe.... na Wäsche waschen, kochen, ... die wissen besser was die Kinder ganz besonders mögen.


    Und ja es ist ganz viel einfacher in den Rollenklischees zu leben.


    Wir müssen uns dann aber glaube ich nicht wundern wenn die Mädchen Sozialpädagogik studieren und die Jungs Ingenieur werden. Was jetzt keine Wertung der Berufe sein soll. Nur ein Herr Ingenieur wird seine Familie locker unterhalten können (also sprich Frau bleibt daheim), bei einem Sozialpädagogen wird das im Schnitt wohl nicht so einfach sein.


    Aus diesem Grund sind wir sehr weit weg von ... jeder macht das, was er liebt und gut macht. Und das gilt umgekehrt für Männer genauso.
    An die Banker Mitte 40, die panische Angst um ihren Job hatten und wirklich alles widerwärtige mitgemacht haben kann ich mich noch gut erinnern, die mußten ja schließlich... Haus und Frau und Kind unterhalten.


    So eine Gesellschaft finde ich kein bißchen erstrebenswert.
    Und bei rosa und blau fängt es an ;-)..... erwähnte ich schon, dass ich rosa liebe.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • noch ein kleiner Gedanke zu Farben: ich hab da so einen kleinen Tick, und zwar liebe ich Regenbogenfarben. Ich muss auch immer danach sortieren, z.b. Stifte. Wenn es mehrere Produkte zur Auswahl gibt, und eins davon ist regenbogengestreift, dann kauf ich das. Jetzt ist mir folgendes aufgefallen: Bei manchen Spielsachen fehlt im Regenbogen das lila! Und ich glaube, es soll so vermieden werden, dass der gemeine Käufer von Baby- und Kinderzeug meint, man könne das Produkt nicht für Jungs kaufen, weil ja lila dabei ist.

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • ich kann mir beim allerbesten willen nciht vorstellen, dass strukturelle unterschiede in der arbeitsweise des gehirns in irgendeiner Form anerzogen sein könnten.
    Männer und Frauen sind tendentiell unterschiedlich, auch wenn es exemplare beider geschlechter gibt, die warum auch immer funktionstechnisch in der anderen schiene gelandet sind und solche, die gar kein geschlecht haben oder halt quasi ganz das gleiche.
    ich habe definitiv kein frauenhirn, trotzdem wurde ich mit allen klischees erzogen und es wurde gehirntechnisch dennoch nie eine Frau aus mir, obgleich meine "Rolle" in der Familie gerade sehr "weiblich" ist.


    Dem Kind Freiheit zu lassen und ihm Möglichkeiten aufzuzeigen ist garantiert sehr wichtig, aber da eine Ideologie draus zu machen und darauf zu bestehen, dass ja eigentlich alle gleich sind und alle unterschiede nur "anerzogen" sind, ist irgendwie am Thema vorbei und hat auch nichts mit Gleichberechtigung und der tatsächlichen Benachteiligung von Frauen zu tun. Ungünstige Verhaltensmuster anzutrainieren nach dem Motto "Jungs kennen keinen Schmerz" und "Mädchen dürfen nicht aufmüpfig sein" und das dann auch durchzuprügeln ist natürlich benachteiligend aber ich glaube auch gerade hier bei den Raben nicht die Regel. Mein Eindruck ist, dass diese Verhaltensweisen in sehr alten Konfliktlösungsvarianten verwurzelt sind - wer da aussteigt und nicht mehr auf ein klassisches Autoritätsmodell setzt, sondern auf Demokratie und Gleichberechtigung, wird da so oder so seinen Kindern viel mehr geschlechtsunspezifisches Selbstbewusstsein und Strategien mitgeben, wo sie es nicht nötig haben, sich wegen einer Vagina oder eines Penis unterbuttern oder bevorzugen zu lassen.
    Wir sind Menschen in erster Linie. Alle unterschiedlich, alle mit unterschiedlichen Vorlieben, Interessen und Fähigkeiten. Das finde ich, muss ernst genommen werden - und dass wir alle dieselbe Würde, die Selben Rechte und den selben Wunsch nach Selbstverwirklichung und Glück haben. Und nebenher kann man gerne gegen die Benachteiligung in der Gesellschaft kämpfen.
    Nur wenn sich eine Mutter hinstellt und sagt: Nein, dass Mädchen mit Puppen spielen ist immer anerzogen! Und sich am Ende das Kind schlecht fühlt, weil es halt ein Mädchen ist und gern mit Puppen spielt, kann es ja nun auch nicht sein. (der Eindruck würde mir in jedem fall kommen, kinder sind ja auch nicht dumm!
    Tochter kennt keine "echten Mädchen" , ihre Spielfreundin ist ein Haudrauf, ihr Spielekumpel ist ein Kuschelfreak. Ich habe meine Puppe in ihrem Spielzeug ebenso liegen gehabt wie bei dem meines Sohnes im gleichen alter - und er hat sie NIE angeschaut und Tochter schon vor einem dem ersten Geburtstag und zwar ohne komische Kosenamen (meist heißen sie beim Namen oder Süße bzw. Süßer) Ich habe ihr auch nicht beigebracht, Rollenspiele zu spielen, da war mein Umgang derselbe wie bei meinem Sohn - und der hat das nie gemacht und erst später so mit 6,7 angefangen, aber dann auch nur, um krieg zu spielen...
    Es gibt angeborene Verhaltensweisen, ob es passt oder nicht. Dass sie nicht jeder hat, steht auf einem anderen Blatt (ich war keine tolle Puppenhmama, ich habe nur mit Puppen gespielt, weil andere Mädchen das auch taten - und daher kann ich sehr sagen: Nein, meiner Tochter wurden ihre Interessen und Verhaltenspräferenzen nicht anerzogen. Bei meinem Sohn weiß ich es nicht, der ging früher in den Kindergarten, aber auch ihm war es nie verboten, seine Gefühle zu äußern und er schämt sich nicht fürs heulen.


    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Ringelblume () aus folgendem Grund: PS: Bei meinem Sohn hatte ich quasi dasselbe Rollenverhalten - nur halt alleinerziehend und daher musste ich da auch alles zuhause selber machen.

  • Hier haben schon leute von einer orangen Jacke geschlussfolgert, dass das Baby wohl auf jeden Fall ein Mädchen sein muss...

    Mein Kind (11 Monate) sitzt im Buggy. Anderes Kind (zu seiner Mutter): Mamaaa, ist das Baby ein Junge oder ein Mädchen? Mutter: Das kann man nicht sagen! Es hat einen roten Schneeanzug an und eine blaue Mütze auf!


    Kind ist ein Junge. Mit sehr langen Wimpern. Wie oft schon der Spruch kam, was das für eine "Verschwendung" sei... <X


    Ich selbst habe kurze Haare. Und finde das schön. Ob "weiblich" oder nicht, ist mir erstmal recht egal.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke was auch prägt sind die Gespräche die man so führt, während die Kinder zuhören. Ihr wisst schon, es sitzen mehrer Erwachsene am Tisch man kommt ins diskutieren, vom Tierschutz zum Umweltschutz zur Politik, die Kinder sitzen in der Nähe puzzeln, oder tippen auf dem Handy, hören aber jedem Wort das fällt genau zu...
    wie werden unsympathische Politikerinnen betitelt? Wie unsyphatische Politiker? Wie spricht man über Berufe? Über welche prominenten Frauen wird diskutiert? Wird überhaupt über bekannte Frauen gesprochen?


    Ich habe meinen Mann auch mehrfach darauf ansprechen müssen, dass es völlig nebensächlich ist, wie eine Politikerin aussieht. Und nein, die SVP-Frau Natalie Rickli ist nicht symphatischer als der Brunner nur weil sie jung und hübsch ist.


    Spricht man über Frauen nur als Schauspielerinnen, Models, Sängerinnen oder spricht man auch zB. über Ni Yulan?