Liebe Rabeneltern und besonders liebe Lehrer,
darf ich direkt um einen Rat fragen (die Raben wissen doch immer alles) zu folgender Situation:
Die erste Klasse der örtlichen Grundschule, die auch mein Sohn besucht, wird von einer sehr sehr (sehr!) engagierten jungen Lehrerin geleitet, die in diesem einen Jahr wirklich unglaublich viel geleistet hat, z.B.:
- den Stoff so zu vermitteln, dass die Klasse im Plan liegt und trotzdem alle die Grundregeln (Deutsch/Mathe) verstanden haben
- funktionierende Inklusion (durch hohen persönlichen Einsatz, das ließe sich an x Beispielen verdeutlichen)
- viele herausfordernde Charaktere zu einer soliden Klassengemeinschaft geformt
- Regelbewusstsein, freundlich aber bestimmt, was der Klassengemeinschaft sehr gut getan hat
Nun haben wir Eltern gestern erfahren, dass sie in der zweiten Klasse nicht sicher die Klasse weiterhin leiten kann, da sie nur als Angestellte dort arbeitet und ihr das Schulamt letztes Jahr die Stelle am letzten Schultag verlängert hat, im vorletzten Jahr erst zwei Wochen vor Ferienende.
Wir Eltern finden das
a) hart und ungerecht gegenüber der betroffenen Lehrerin: Jemand, der so viel kann und sich so engagiert, muss mit so viel Unsicherheit leben? Das kann/dürfte eigentlich nicht sein.
b) ganz egoistisch auch schrecklich für uns und unsere Kinder: Wir haben eine ideale, von den Kindern geliebte Lehrerin - alle sind sich einig. Und müssen nun damit rechnen, dass jemand anderes diese von der Grundkonstellation (Inklusion, viele gewaltbereite Kinder) nicht leichte Klasse übernimmt? Und die Kinder das erst nach den Sommerferien erfahren?
Wir möchten gerne etwas tun. Wir denken im Augenblick an ein Schreiben an das Schulamt, in dem wir die Leistungen der Lehrkraft herausstellen. Außerdem glauben wir, dass es konzeptionell doch eigentlich so sein soll, dass die Klassenlehrerschaft nicht durch willkürlich von außen gesetzte Umstände innerhalb der ersten vier Jahre wechseln sollte.
Da aber noch nichts "geschehen" ist, möchten wir das jetzt auch nicht knallhart juristisch formulieren, um keinen negative Gegenreaktion herauszufordern.
Daher meine Bitte um Rat: Kann das im Vorfeld etwas bringen? Gibt es interne Richtlinien zum Klassenlehrerwechsel im Schuljahr 1-4 (die man vielleicht dem Sinn nach einfließen lassen könnte), hat das vielleicht auch schon einmal jemand gemacht? Gibt es vielleicht Gesichtspunkte jenseits der genannten, die beim Schulamt im Augenblick überzeugen könnten?
Ach ja, das Bundesland ist Hessen.
Wir haben das vor langer Zeit als Promovenden für einen AOR (befristet) versucht, das wurde aber vom Dekanat der Fakultät damals abgeschmettert. Daher freuen wir uns für ein bißchen Input. Dankeschön