Regen- und Matschhosen im Sommer?

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  • In unserem (Wald-) Kindergarten gibt es gerade eine Diskussion darüber, ob Kinder im Sommer bei sommerlichen Temperaturen nass werden dürfen oder nicht. Es gibt einerseits Kinder, die bei feuchtem Boden oder Nieselregen Regenkleidung tragen und nur mit Gummistiefeln in Pfützen hüpfen dürfen. Andererseits gibt es Kinder, deren Körper Feuchtigkeit abbekommen und wieder trocknen darf. Diese Kinder sind also manchmal durchaus länger in feuchter Kleidung untewegs bzw. ziehen dann Hose oder/und Schuhe aus. Jedes Kind hat ein Handtuch dabei, mit dem es nasse oder matschige Füße abtrocknen kann. Nun wurde von einem Elternpaar der Wunsch an die Gruppenleitung herangetragen, für eine einheitliche Lösung zu sorgen. Ich hoffe sehr, dass es nicht so weit kommt, aber mache mir gerade Gedanken dazu. Was denkt Ihr denn dazu?

  • ohne Erfahrung mit Waldkindergarten.


    Ich finde Matschkleidung bei warmen Temperaturen total <X wir haben hier einmal ganz dünne Matschkleidung von Aldi. Finde ich irgendwie fast überflüssig, weil wenn es zu warm ist und regnet trotzdem zu warm und ansonsten eben zu kalt, auch wenn etwas drunter getragen wird.
    Mir persönlich macht es nicht soviel aus, wenn meine Kinder feuchte Kleidung tragen, aber kenne auch viele, zum Beispiel mein Mann, die die Kleidung dann gleich wechseln, weil sie das Gefühl nicht ertragen können.

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick

  • Erstmal denke ich, dass eine einheitliche Lösung schwer ist, auch wenn ich den Wunsch danach verstehen kann.
    Allerdings gibt es auch im Frühling immer Kinder, die noch im Skianzug herumlaufen, während andere schon im T-Shirt herumlaufen.
    Eine einheitliche Lösung wäre für beide blöd.


    Ich habe hier ein Kind, dass sehr empfindliche Haut hat und sich schnell erkältet. Auch im Sommer achte ich darauf, dass nasse Kleidung nicht lange getragen wird. Also entweder wird öfter umgezogen und getrocknet oder eben in Badesachen herumgelaufen.
    Beim anderen Kind muss ich da nicht so drauf achten, sage dann aber, dass sich beide umziehen sollen.


    Beides ist im Waldkiga scheinbar/vermutlich schwer umzusetzen, also ständiges umziehen.

  • Warum soll denn eine einheitliche Lösung her #gruebel ? Ich hab für beide Lösungen Verständnis und würde das vom Kind abhängig machen, welche Variante besser passt.
    Meine Tochter friert schnell. Die würde ich vielleicht in Matschsachen stecken,bei Temperaturen unter 18 Grad. Meine Söhne nicht. Die sind da sehr robust unterwegs.

  • Ich würde zum einem Unterschiede zur Temperatur und zum anderen zum Ort machen.


    Sommer in Hamburg heisst scheinbar auch 10-15 Grad und Wind... in diesem Fall hätte ich schon gern, wenn meine Kinder bei einem Schauer regenfest angezogen sind. Anders sehe ich das bei ab ca. 20 Grad, schwülem oder windstillen Wetter wenn nach dem Schauer die Sonne schnell wärm und trocknet... so ein warmer Sommerregen auf der Haut ... #herzen


    Mal nass zu werden finde ich ebenfalls weniger schlimm, wenn das Kind die Möglichkeit hat die nassen Sachen jederzeit zu wechseln, wenn es unangenehm ist. Das ist auf einem größeren Ausflug in den Wald bspw. nicht immer möglich, auch hat in der Regel mein Kind nur einmal zum Wechseln dabei... daher dort lieber wasserdicht wenn mit Schauern gerechtet wird.


    Es gibt Kinder, die sich nass sofort unwohl fühlen (meine Tochter) und andere, die dann gleich in der Pfütze baden (mein Sohn), eine einheitliche Lösung für alle Kinder in eurem Fall finde ich da irgendwie nicht gut.

    ~*~ Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. ~*~


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  • Nun wurde von einem Elternpaar der Wunsch an die Gruppenleitung herangetragen, für eine einheitliche Lösung zu sorgen.

    Ah ja #augen
    Ich finde es immer recht befremdlich wenn Eltern ihre Kinder in den Waldkiga schicken und sich dann aufregen das die Lütten nass,gras- oder matschfleckig, staubig oder oder oder nach Hause kommen. Dabei haben sie schon dafür gesorgt das sich wieder trocken gerubbelt werden kann durch mitgebrachte Handtuecher. Versteh ich nicht.
    Ich denke,das sollte doch eine individuelle Entscheidung sein,mal sollte ein kränkelndes,oder Infektanfälliges Kind besser mit Matschhose kommen,ein Anderes braucht das eben nicht,da Qietschgesund etc.


    Bei meiner Großen im Waldkiga war auch ein Elternpaar das nicht wollte das sich ihre Tochter dreckig(und nass) machte. Das Mädel konnte sich gar nicht richtig aufs Spiel konzentrieren und stand oft abseits da sie weder auf heruntergefallene Äste klettern durfte,noch mit den Händen im Matsch spielen. Dasfand ich sehr schade und sie hat so viele wertvolle Erfahrungen nicht machen können. Das Mädchen war nach dem Waldbesuch überhaupt nicht ausgelastet und die Eltern genervt das sie so zappelig war.... X/

  • Mein Sohn ist heute zum ersten Mal in diesem Jahr beim Waldtag ohne Matschhose gegangen. Die Kita trägt irgendwie sehr oft Matschhosen wenn ich es komplett überflüssig finde. Auch sieht die Kleidung und Gummistiefel hinterher nie so aus, als wären sie wirklich großem Matsch begegnet.
    Aber gut. Mein Sohn passt sich da einfach dem System an, ihm ist das auch wichtig und solange ihn das nicht beeinträchtigt, mache ich auch alles mit.


    Ich finde es aber wichtig, dass die Kinder selbst ein Gespür dafür bekommen, was es z.B. heißt, in nassen Sachen rumzulaufen. Dann ist auch die "Gefahr" kleiner, dass sie eines Tages, wenn sie mal nicht begummistiefelt sind, voll in die Pfütze springen und dann noch 3 Stunden damit rumlaufen müssen oder so. Also ich finde einfach, sie sollten auch mit den Elementen konfrontiert werden, ausprobieren dürfen, was es heißt, Wärme und Kälte und Feuchtigkeit zu spüren. Meine Kinder möchten momentan bei jedem Wetter plantschen und sich nass spritzen, selbst wenn ein etwas kühlerer Wind geht. Ich lasse sie machen und merke, wie meine kleine Tochter bereits ein recht gutes Gespür dafür entwickelt, wann es ihr zu kalt ist und es dann auch sagt.

  • 4 Jahre Wald:


    Hier durften die Kinder das zum Glück im Großen und Ganzen selbst entscheiden, die waren ja jeden Tag draussen und konnten das sehr schnell einschätzen, was wann geht. Einen Satz Ersatzklamotten haben wir eh hinterlegt, der konnte notfalls angezogen werden. Einheitliche Lösung hätte ich auch doof gefunden!

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Eine einheitliche Lösung wird von dem Elternpaar gewünscht, weil das Kind sich seiner Regenkleidung entledigen möchte, wenn es andere ohne sieht und es zu Hause einen morgendlichen Kampf beim Anziehen gibt, weil das Kind keine Matschsachen tragen möchte.


    Ein noch nicht ganz vollständiges Stimmungsbild unter den Eltern zeigt, dass die Mehrheit wohl weiterhin individuelle Kleidungslösungen wünscht. Das Erzieherteam lehnt eine einheitliche Regelung nicht ab, weil sie praktischer umsetzbar sei. Im Konzept steht, dass jedes Kind über seinen Körper bestimmen darf. Allerdings gibt es auch jetzt schon Regeln, die diesen Grundsatz einschränken: Je nach Wetterlage müssen z. B. alle Kinder einen Sonnenhut oder ähnliches tragen.


    Ich halte individuelle Lösungen für viel sinnvoller, da die Kinder doch so unterschiedlich sind. Manche sind infektanfälliger, manche frieren schnell, anderen wird es rasch zu warm, manche stört Nässe gar nicht, solange sie warm ist usw.

  • Eine einheitliche Lösung wird von dem Elternpaar gewünscht, weil das Kind sich seiner Regenkleidung entledigen möchte, wenn es andere ohne sieht und es zu Hause einen morgendlichen Kampf beim Anziehen gibt, weil das Kind keine Matschsachen tragen möchte.

    Ich Les da zwischen den Zeilen aber nicht den Wunsch nach einer einheitlichen Lösung, sondern den Wunsch, dass alle immer matschsachen tragen, damit für diese Familie die morgendliche Diskussion wegfällt.
    Was wäre denn, wenn die einheitliche Lösung wäre: keine matschsachen ab 15,5 Grad?

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Hallo,


    Gundsätzlich: "Kommt drauf an".


    An kühlen Sommertagen bei klatschnasser Wiese oder eben Regen , wenn klar ist, daß das Kind noch ein paar Stunden unterwegs ist, gab es eine Regenhaut an. Wenn es tatsächlich sommerlich warm war, so daß die Sachen sozusagen am Leibe trockneten oder/und ein Klamottenwechsel in absehbarer Zeit machbar war, dann nicht.


    Die Frage war immer, was der größere Wohlfühlfaktor war.
    Meine Kinder waren wirklich nicht kälteempfindlich, aber an kühlen Tagen stundenlang mit nassem Hosenboden - das zehrte dann doch an der Stimmung. Komplett klatschnass, weil mit voller Montur in den eiskalten Bach gesprungen, aber nach einer halben Stunde wieder trocken (umgezogen oder getrocknet) störte dagegen keinen.


    In Kindereinrichtungen bin ich grundsätzlich dafür, daß die Kinder selbst entscheiden dürfen. eine verpflichtende Einheitsregelung fände ich am Kind vorbei. Und "Weil ich mit MEINEM Kind nicht diskutieren will" (Im Klartext: Nicht zu meiner Meinung stehen und die kindlichen Gefühle dazu aushalten will) kann schon gar kein Maßstab sein. Aber es gibt nicht wenige Eltern, die so was möchten, ich könnte einige Storys erzählen...


    Zum selbst entscheiden gehört, daß sowohl Regenpelle als auch ausreichend Wechselsachen da sind - und die Eltern NICHT das Gesicht verziehen, wenn sie mal wieder einen Sack voll dreckiger, tropfnasser Kleidung überreicht bekommen. Und auch nicht, wenn das Kind sich doch für Regenhose entscheidet und dann schwitzt. Auch das muss es dann dürfen.


    Das ist nur manchmal etwas schwer umzusetzen, weil man sich zum einen nicht unbedingt von allen Kindern merken kann, wer welche Kleiderordnung hat und zum anderen Kindergefühl und Elterngefühl gelegentlich massiv kollidiert.


    Und dann gibt es noch die (wenigen) Kinder, die tatsächlich kein gutes Gefühl dafür haben, weil sie entweder tatsächlich Wahrnehmungsprobleme haben oder sie nie selbst entscheiden durften.