Minimalismusrat gesucht

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  • Ich schlage einen Perspektivwechsel vor.


    Für mich liest es sich, als sei dein Mann gedanklich schon dort, beim nächsten Arbeitsplatz oder was dort auf euch wartet. Er will vorwärts und der "alte Kram" hält ihn zurück.


    Außerdem scheint er gedanklich keine Vorstellung zu haben, wie ihr dort leben werdet, also wie man sich einlebt. Seine Vorstellungen sind ja völlig ok - für die ersten paar Wochen. Für vorübergehende Auslandsaufenthalte.
    Aber schon bei einem Monat im Ausland brauchten wir z.B. mehr Geschirr, dann ein kleines Regal um das Geschirr aufzubewahren ... usw.
    Das minimalistische hält man im Alltag nicht lange durch. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man gerne mal wieder etwas aufwändigeres kochen oder einen Kuchen backen möchte.


    Und er wird doch in Frankreich vermutlich auch Kollegen haben? Ihr werdet Leute kennenlernen und möchtet diese vielleicht auch mal einladen. Und da ist es nun in Frankreich eben eher üblich auf Stühlen zu sitzen, als die neuen Freunde/Kollegen/Nachbarn oder auch einfach Verwandte auf den Boden sitzen zu lassen.


    Für mich liest es sich, als ob dein Mann gedanklich gerade ganz woanders ist und sich nicht damit belasten kann und möchte.
    Vielleicht könnt ihr von den einzelnen Dingen wegkommen und darüber nachdenken, wie es nach den ersten Wochen weitergeht. Mit 3 Kindern bist du vermutlich auch mehr zuhause. Er sitzt dann vielleicht bequem auf einem Stuhl in einem Büro mit Kaffeemaschine usw. Während du mit dem Minimalismus zurechtkommen musst oder dir Vorwürfe machen lassen musst, wenn du beginnst, wieder neue Sachen zu kaufen.


    Wenn es sich so arbeitsteilig verhält, dann würde ich vorschlagen, dass du genau so argumentierst: Du bist überwiegend zuhause, darum bestimmst du, was du im Zuhause brauchst, um den Kindern, insbesondere nach so einem großen Umzug, wieder ein Nest zu machen.


    Und dann konfrontiere ihn wirklich mal mit so vorwärtsgewandten Fragen wie: wie sollen wir Besuch einladen? Wie lange können wir es aushalten, mit so wenig zu leben? Wird er es dir vorwerfen, wenn du dort beginnst, neue Sachen zu kaufen, weil du z.B. einfach für die Schule mal einen Kuchen backen musst usw. usf.?

  • Warum müsst ihr denn in 2 Jahren schon wieder umziehen und was ist danach - weitere Umzüge? Ich kann deinen Mann ein bisschen verstehen, so ein Umzug ist stressig und wenn ich jetzt schon weiss, dass ich in zwei Jahren wieder umziehen werde/muss(?) und danach vielleicht noch weitere Male, dann würde ich auch versuchen, mich von soviel Ballast wie möglich zu trennen.


    Aber, was absolut nicht in Ordnung ist, ist dass er dir vorschreiben will, was Ballast ist und was wertvoll (im materiellen und im emotionalen Sinn). Und was überhaupt nicht geht, ist dass er dir deine Gefühle abspricht (und dein Weinen auch noch emotionale Erpressung nennt). Du hast jedes Recht darauf traurig zu sein. Darüber, dass du vielleicht Dinge zurücklassen musst, die dir wichtig sind und traurig darüber, dass du mit deinem Mann in einem solch blöden Streit steckst. Redet er sonst auch so mit dir oder ist das dem momentanen Ausnahmezustand geschuldet?


    Ich finde die Idee gut, dass sich jeder um sein Zeug kümmert, jeder seins packt. So bin ich mit meinem Partner auch umgezogen - ich habe und brauche auch deutlich mehr als er, nur dass bei uns da keine finanziellen Überlegungen/Grenzen kamen, da wir einfach nur ein Umzugsauto mieten mussten. Genau so würde ich es übrigens auch machen, in der neuen Wohnung: wenn er keinen Stuhl und keine Couch braucht, dann bitte, aber ich würde ohne nicht leben wollen und mir dementsprechend auch Stuhl und Sofa kaufen. Manchmal gibt es keine Kompromisse, sondern "nur" individuelle Lösungen auch in der Partnerschaft.


    Alles Gute für Dich!

  • zumal man ja in frankreich eher opulent lebt, was mobiliar, textilien, geschirr, dekoration etc. betrifft.
    das wird euch schnell seltsam vorkommen im kulturellen kontext.


    was anderes wäre es, wenn ihr nach japan zöget.


    und entscheidend finde ich auch, wie das neue zuhause aussieht. es gibt häuser und wohnungen, in denen es leer sehr gemütlich ist, zb. wenn die fenster riesig sind und bis zum hellen holzboden gehen, zudem der ausblick herrlich ist usw.


    bei altbau mit halben fenstern mitten in der stadt hingegen finde ich immer, dass man das mit tollen möbeln ausstatten muss.

  • Ich kann nur aus eigener Erfahrung schreiben:


    Wir sind einmal innerhalb Europas umgezogen mit Ca 2kubikmetern.
    Allerdings unter völlig anderen Vorraussetzungen:
    - für eine begrenzte Zeit von Ca 6 Monaten
    - Umzug in ein vollständig möbliertes Haus, wo auch Dinge wie Bettwäsche, Küchengeräte etc bereits vorhanden waren
    - wir haben unsere alte Wohnung behalten und dort eben den Rest gelassen.
    - mein Mann flog beruflich noch öfters nach Deutschland und konnte so auchnochmal dringend vermisste Dinge mitbringen.


    Aber selbst unter diesen Umständen fehlte mir immer wieder mal was, habe ich Dinge vermisst. Weil ich bestimmte Sachen dann doch gerne um mich gehabt hätte. Weil es einige Sachen dann so dort nicht gab und ich lieber mein eigenes Ding gehabt hätte.
    Den Kindern ging es ähnlich. Und auf dem Rückzug hatten wir dann auch mehr als die 2kubikmeter ;)


    Ich bin auch ein Fan vom ausmisten und umgebe mich nicht gerne mit Dingen, die nur rumstehen. Aber viele Sachen haben auch ihre Berechtigung und es ist kein Zeichen von charakterlicher Schwäche, auch an materiellen Dingen zu hängen bzw dass einen manche Dinge auch glücklich machen. Den Schuh würde ich mir nicht anziehen.


    Klar, am Anfang werdet ihr vielleicht nicht mehr brauchen,Vater irgendwann kommt dann der Moment, wo ihr realisiert, dass es eben kein längerer Urlaub ist, sondern nun neue Heimat. Und dann fehlen plötzlich Dinge.
    Natürlich macht es bei manchen Sachen Sinn, zu überlegen, ob die Mitnahme sinnvoll ist. Ein Billy würde ich wohl nicht über den Atlantik schiffen, da ist die Neubeschaffung günstiger als der Transport.


    Wenn DU Unterstützung von deiner Familie bekommen kannst, würde ich die annehmen, um DEINE Sachen zu versorgen. Da muss dir auch niemand reinreden, ich würde das gar nicht diskutieren.
    Dann kann er nach seinem Gusto minimieren und du packst nach Gefühl für dich und die Kinder.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • das hatten wir auch mal.


    wir haben 1,5. jahre in berlin ganz ohne unsere sachen gelebt, das blieb alles in der schweiz. nur klamotten kamen mit.


    ich hab dann nach und nach alles was man dringend braucht (auch geschirr und stühle und sofa und bett und...) nachgekauft (und später wieder verkauft).


    deko selbstgemacht und improvisiert etc.


    das war eigentlich eine sehr schöne zeit. so leer alles in dem riesigen haus. hatte was, dieser minimalismus.


    aber nur, weil ich wusste, dass unser haus noch voll ist mit unseren sachen.


    die kinder haben auch oft was vermisst.

  • ich beschäftige mich auch grad mit einem internationalem Umzug. 3 Kinder, zwei Erwachsene -fuer 2 Jahre ungefähr, aber Stauraum am Ausgangsort vorhanden.
    Ich finde den Aspekt den Mangobaum eingeworfen hat ganz wichtig.
    ER sitzt im Büro/? . Wissenschaftler ? dann wahrscheinlich 10 Stunden und mehr täglich evtl auch am Wochenende?
    Ihr sitzt zuhause und zu einem Zuhause muss es dann auch wieder erstmal werden.
    Ich hatte grad gestern eine Diskussion mit meiner großen welche Bücher man unbedingt braucht. Wissenschaftliche Buecher mal ernsthaft wie alt sind die denn? Wie oft schaut er da rein?
    Ich kann ja gerne Minimalismus Leben, aber man kann doch andere nicht dazu zwingen.

  • Ich wollte das Thema jetzt mal, ganz unabhängig von den Sprüchen Deines Mannes, die sind teils schon sehr... naja, weltfremd, von der anderen Seite beleuchten.
    Ich bin jemand, der so gut wie gar nicht an Sachen hängt.
    Wir sind mit paar Koffern umgezogen, als ich knapp 16 war, meine Schwester war 12. Spielzeug gab´s da eh keins mehr.
    Wir haben Fotoalben mitgenommen (wobei mal heutzutage alles vorher digitalisieren könnte), etwas Schmuck, ganz wenige Bücher, Klamotten für die ersten paar Wochen und das war´s im Grunde schon. An Erinnerungsstücken hatte ich genau eine Sache, ein Heft, da haben meine Freunde alle reingeschieben, das hab ich immer noch. Das war´s. edit: und meine selbstgeschriebenen Texte, aber das ist imho Besitz und kein Erinnerungsstück. Also nochmal ein Block dazu.
    Vermißt hab ich gelegentlich paar Bücher, aber schlimm war´s nicht. Ich brauch keine alten Hefte, keine Klamotten von mir als Kind, keine gebastelten Sachen und auch sonst nichts. Wenn ich sehe, was meine Schwiegermutter alles aufbewahrt, verdrehe ich innerlch regelmäßig die Augen, weils (für mich, für sie ist das anders, klar) einfach nur ein Haufen Zeug ist, was später kein Mensch jemals wieder angucken wird. Okay, es ist lustig, wenn man mal ein Heft meines Mannes aus der 1. Klasse sieht - aber man hat rein gar nichts versäumt, wenn man das nicht kann.
    Ich stehe auch nicht wirklich auf Vintage.
    Meine Erinnerungen sind im Kopf und im Herz und mein Zuhause da, wo meine Familie ist und nicht da, wo ein Schrank steht.
    Wenn ich heute umziehen müßte, würde ich auch mit wenigen Sachen auskommen. Keine Möbel, kein Porzellan, keine Bettwäsche. Das ist alles austauschbar, kann man sich am neuen Ort problemlos neu besorgen. Ich persönlich würde bei solchen Umzugskosten auch kein Playmo mitschleppen, das kann man vermutlich für wesentlich weniger Geld gebraucht vor Ort besorgen. Aber auch keine Fachbücher, die sind schneller veraltet, als man gucken kann.
    Und ich lebe mit dem Sohn meiner Schwiegermutter zusammen, der an jedem Blättchen hängt, was er jemals beschrieben hat.
    Das ist bei Umzügen für mich enorm anstrengend, weil wir unendlich lange diskutieren und die Transporter mit jedem Umzug größer werden und ich mich dann jedesmal frage, warum dieses Gerümpel die Wohnfläche verstopfen muß, die auch meine ist. Viel Kram gegen wenig Kram, alles weg vs. alles aufheben. Meistens einigen wir uns darauf, dass er ein bißchen was entsorgt, aber richtig glücklich bin ich damit bei weitem nicht, weil´s mir zu viel ist. Allerdings spielten die Umzugskosten bisher keine Rolle, ich hab dann doch die Vermutung, dass er bei 10k aufwärts doch wesentlich trennungsfreudiger wäre.
    In Eurer Situation würde ich wohl auch etwas Krempel per Post verschicken und bei Deinen Eltern unterstellen, etwas mehr Erinnerungstücke behalten als einen Schuhkarton voll, mich aber gleichzeitig gerade bei sperrigeren Sachen wirklich fragen, ob ich das tatsächlich brauche, um glücklich zu sein.
    Und was seine Aussagen zu der Anzahl der Stühle angeht - Ihr seid eine Familie, er wohnt also nicht alleine in diesem Esszimmer, also wird auch gemeinsam entschieden, wie viele Stühle man braucht. Wenn er keinen will, kann er ja gern aufm Boden sitzen.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

    Einmal editiert, zuletzt von asreileeth ()

  • ich bin auch eher ein aufheb-mensch. Und klar, für einen internationalen Umzug würde ich viel wegschmeißen. Küchenzeug etwa muss man wirklich überlegen, ob sich das lohnt.
    Aber wirklich weh tut es mir, mir vorstellen zu müssen, dass deine Kinder jeder einen Schuhkarton zugeteilt kriegen und mehr nicht mitnehmen dürfen. Meine Kleine Harz nicht viel Spielzeug, auf was sie nicht verzichten könnte, aber ein Schuhkarton? Ein Teddy, ein paar Bücher, ein paar CDs. Die zwei drei liebsten Sachen. Schon das geht im leben nicht rein!
    Ich die 2,5 Kubikmeter auch irre wenig. Da bekäme ich kaum das Zeug unserer Tochter unter (mit Klamotten etc), geschweige denn meines.


    Mit dem Geschirr würde ich allerdings noch mal nachdenken. Das erscheint mir super teuer im Vergleich zum emotionalen wert. Das würde ICH wahrscheinlich dort verkaufen.


    Aber generell finde ich die Panik deines Mannes sehr schwer zu ertragen. Vor allem weil die Kinder so drunter leiden. Ich meine, die kommen in ein fremdes Land mit anderer Sprache und Kultur und dürfen dann nicht mal die geliebten Sachen um sich haben? Das klingt für mich nach vor programmiertem leid.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • zum Geschirr.... ist das ein andenken? Dann würde _ich_ es nicht verkaufen. Wir haben noch das "gute" Geschirr meiner Oma, und ich finde soetwas ja zeitlos. Man sollte eigentlich davon essen, aber ich verstehe das wenn es nicht weggebenen wird.
    Das hängt halt davon ab wie die Familie tickt, also was man als Erbstück sieht und was nicht.


    Ich würde eher herausgewachsenes Playmobil verticken und den nachwachsenden Kindern neues kaufen.


    Ansonsten bin ich sprachlos über die Schuhkartons, ein Freund von entrümpeln aber kein Freund von Tisch, Bett, Stuhl, Teller, passt schon ;) - und würde auf meine Eltern zurückgreifen um mir da helfen zu lassen.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Ist das denn wirklich so, dass die Kinder nur den Schuhkarton haben? Für mich klang es so, als wären sowas wie Bücher und Co. noch extra. Allein die Playmobilburg wird wohl nicht in den Schuhkarton passen. ;)
    Wenn es dabei wirklich nur um Kleinkruscht geht, finde ich einen Schuhkarton nun nicht so wenig. Insbesondere wenn man bedenkt, dass das Aelteste maximal 5 sein kann und die zwei jüngeren entsprechend jünger.


    Wir sind auch schon mit wenig umgezogen und tun das wieder, aber da war immer knapp die Hälfte Kram von meinem Kind.

  • Von mir gibt es eine Stimme für dich und insbesondere auch eure Kinder. Ich bin selber ein "umzugstraumatisiertes" Kind.
    Als ich 9 Jahre alt war sind wir mit ähnlich "viel" umgezogene. Neues Land, neue Kultur, neue Sprache. Dafür kein Internet, geschweige denn durchgängige Telefonverbindungen - durch die verschiedenen Zeitzonen bei eurem Umzug vielleicht ein wenig vergleichbar. Also auch die Freunde erst mal weg.
    Die meisten meiner Sachen durfte ich selbst aussortieren, war aber immer noch zu wenig. Habe mich dann "überreden" lassen, ein weiteres Kuscheltier zurück zu lassen (1 m langer Eisbär). Ich habe ihn geliebt, wollte aber für meine Eltern "groß und vernünftig" sein. Wovon ich mich freiwillig getrennt habe, war kein Problem. Aber der Eisbär ;( Das geht mir heute! noch nach. Nach über 20 Jahren. Was dabei jedoch das aller Schlimmste war? Meine Eltern haben mir ein neues, vergleichbares Kuscheltier nach dem Umzug versprochen. Es gab aber nur Tiger, Schlangen, Delphine,... Keine Eisbären!!! Und das war für mich nicht vergleichbar! Ich hätte diese emotionale Stütze wirklich gebraucht. Das hat meine Eltern ein gutes Stück Vertrauen gekostet. Es hat Jahre gedauert, bis ich ihnen das verzeihen konnte.


    Und heute? Ich kann mich gut trennen, wenn ich emotional abgeschlossen habe. Kann man ja alles wieder kaufen, wenn es gebraucht wird. Wo allerdings Emotionen dranhängen? Da halte ich krampfhaft dran fest, auch wenn ich weiß, dass es irrational und vielleicht auch gar nicht notwendig ist. Selbst wenn ich wirklich das gleiche wieder ersetzen könnte. Da kommen echte Verlustängste durch #hammer


    Ich habe das Gefühl, das dein Mann euch mit seinem Druck das Aussortieren und loslassen gerade ganz schön madig macht. Das macht den nächsten Umzug sicher nicht leichter. Darum schau bitte auf deine emotionale Gesundheit und die deiner Kinder. Dann werdet ihr nicht jetzt schon die nächsten 2 Jahre mit Schrecken auf den nächsten Umzug blicken, sondern könnt euch darauf freuen "abgelebtes" hinter euch zu lassen und Platz für Neues zu schaffen. :D

  • Ich denke gerade eher an die kinder.
    Vielleicht ist es für dich noch irgendwie aushaltbar, dich von geliebten dingen zu trennen und für deine kids jetzt noch nicht so wichtig. Aber das soll ja nicht der letzte umzug werden und gerade bei einem solchen "normadenleben" können geliebte gegenstände sehr wichtig werden. Ich finde daher, du musst für deine kinder bereits jetzt deinem mann klar machen, dass er nicht alleine zu bestimmen hat, was nötig ist zum leben und was nicht. Für mich klingt das nicht nach einer beziehung auf augenhöhe. Zu zweit ist das immer irgendwie machbar, aber mit kindern kommt da eine andere verantwortlichkeit für mich ins spiel.

    Eine ehemalige WG-Mitbewohnerin von mir ist in der Kindheit sehr oft umgezogen. Die vielen Kisten, die regelmäßig zu packen waren - besonders das "gute Geschirr", das nie verwendet wurde, weil es "zu gut" war, haben sie regelrecht traumatisiert. Sie wohnt mit um die 50 immer noch in einem möbliert angemieteten Zimmer. Als wir zusammen lebten, hat sie ständig ausgemistet, weil sie nicht mehr besitzen wollte, als in einen einzigen Koffer passt. #angst Man musste echt aufpassen, wenn man ihr etwas ausborgte. Das wurde beim nächsten Aufräumen von ihr dann schnell mal entsorgt.

  • Du meinst mein Kind und ich oder meinen Freund und ich oder...? Und in Bezug worauf?

    na ich nehme mal an, alle beteiligten?


    (ich weiss ja nun nicht so genau, um welchen deiner umzüge es sich handelt und wer da nun einbezogen war. aber dass da einer so drastisch über des anderen kopf entschieden hat was mitdarf, kann ich mir nicht vorstellen.)

  • katrin: ich denke, da hat jeder seine eigenen speziellen erfahrungen und daraus resultierend umgangsweisen.


    ich bin als kind auch mehrmals ins ausland umgezogen (worden) und bei mir hat das ähnliche folgen wie von faith beschrieben.



    darum ja sollte man die bedürfnisse aller beteiligten ernst nehmen und in diesem fall hieße das, die TE lagert einige ihrer dinge woanders als der gemeinsamen wohnung und der mann hält dazu seine klappe. irgendwie muss man schon versuchen, sich da auch anzunähern. mir würde das leider bei solchen ansprüchen des mannes nicht gelingen.


    das "wer leidet mehr" ist wohl schwer zu ermitteln.

  • Also klar, nie benutzen ist doof - aber die Kinder werden älter, dann kann das Geschirr genutzt werden.


    Wir sind ja auch vor kurzem umgezogen und waren auf 7,5 Tonnen limitiert. Weil keine Küche mit musste, ging das. Und gut, wenn ich mir unseren Krempel anschaue, hätte ich mich am ehesten von Möbeln getrennt und neue gekauft. Nur die Kinderwiege von meinem Mann hätte mit eingepackt werden müssen. Aber sonst? Da hänge ich eben an nix, andere Sachen sind schon wertvoller ... Also ja da würde ich kämpfen. Und obwohl meine Kinder auch noch klein sind, ein Schuhkarton hätte nicht gereicht O_o

  • Achso. Bei uns hat sich das eigentlich immer noch recht natürlich so ergeben, dass wenig mitkam. Bei unserem Umzug vor zwei Jahren (Kind gerade 4) haben wir auch nicht nochmal extra vorher aussortiert, das habe ich mit meinem Kind einfach so von Zeit zu Zeit gemacht. Meines ist dem Aussortieren und dann "an andere Kinder weitergeben" auch gar nicht mehr so furchtbar abgeneigt. Jetzt gerade haben wir schon extra für den Umzug aussortiert, aber auch das lief ohne Drängen. Wir gehen alles durch und ich frage mein Kind, ob es das noch behalten oder weitergeben will, mein Kind entscheidet dann. Bei manchen Objekten, bei denen sich mein Kind gegen das Aussortieren entscheidet, hake ich dann nochmal kurz nach und manchmal entscheidet sich mein Kind dann doch fürs Aussortieren, manchmal nicht.


    Also relativ unspektakulär. Verstehen kann ich den Mann dennoch - wir haben hier ein ähnliches Thema und da ging es nur um die Wohnzimmergestaltung und das zerrt schon echt an meinen Nerven. Ich bin auch Sofas und Co. nicht zugeneigter, wenn man mir vorhält, wie "weltfremd" der Nichtbesitz solcher ist und wie sich das schliesslich so gehört und dieses Minimalismuszeug ist doch nur eine dumme Mode, etc. Man kann sich dann auch einfach in seinen Präferenzen übergangen fühlen.
    Auf jeden Fall hab ich durch den Thread schon deutlich mehr Verständnis für meinen Freund aufbringen können. Wäre ich in der Situation des Mannes von Nachtkerze, würde ich wohl auch völlig am Rad drehen. #schäm

  • Weißt du, mein Großkimd hätte beim Unzug eigentlich alles! Zurück gelassen. Das war dem Kind damals total egal. Erst viel später merkt es, dass ihm was fehlt. Mit 4 Jahren ist mein Kindergartenkind überhaupt nicht in der Lage ernsthaft zu sagen, was es weggeben will. Dem würde ich ohne überreden sogar sein Winschlafkuscheltier abluchsen. Das würde dann Abends fehlen. Vor allem weil Kinder oft denken, man kann das ja einfach wieder kaufen ..


    Ich verstehe Minimalismus , und man braucht wirklich die Möbel nicht mitnehmen ect. Aber nur 3 Tasse , 3 Teller .. Wird toll, wenn man Besuch hat. Das geht, wenn man einen ähnlichen Freundeskreis aufbaut, aber wenn man akademisch ist und Akademiker einlädt, wirkt das evt sehr hemmend ...