Strafen beim zu Laut sein(Grundschule)

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  • So- wusste nicht ganz genau wie ich den Thread nennen soll. Mich beschäftigt seit einigen Tagen folgende Sache. A. -1. Klasse- hat mir, mehr nebenbei als direkt empört, erzählt das jetzt im Klassenlehrerunterricht Striche gemacht werden wenn die Klasse zu laut ist. Bei 4 Strichen darf dann beim Frühstück (in der U. zeit) nicht mehr gesprochen bzw. zu den Freunden gegangen werden.

    Irgendwie war ich erstmal überrascht, aber mittlerweile ärgert es mich. Die Kinder haben ja gerade eine Mitteilungsbedürfnis und dann noch in den sonst "freien" Zeiten dies zu verbieten find ich ganz schön krude. Außerdem ärgern mich diese Generalstrafen für alle. Wie seht ihr das bzw. was für Erfahrungen haben eure Kinder da in der Grundschule ?

    Ich habe mittlerweile mit dem Lehrer gesprochen und gefragt wie es denn dazu kommen kann und ob die Klasse generell sehr laut ist etc. Er ist der Vertretungslehrer für die Elternzeit des eigentlichen sehr tollen Klassenlehrers und noch sehr jung- ich glaube einfach überfordert, aber sehr gesprächsbereit. Gerade deshalb wollte ich auch mal nach konstruktivem Umgang mit Lautstärke fragen.

  • In der ersten Klasse hat die Lehrerin meines Sohnes die ganze Klasse auf den Schulhof zum toben geschickt, wenn sie merkte, es wurde zu unruhig oder laut (sie ist natürlich mitgegangen).

    Dabei mussten die Kinder ganz leise über die Flure pirschen, damit sie nicht von der Direktorin erwischt wurden (O-Ton Sohn). ^^

  • Tannemarie, das klingt ja nach einer tollen Lehrerin. Konservatives Toben auf dem Schulhof, da muss man drauf kommen.

    Zu der Strichliste selbst : eine Liste ist für die Kinder vielleicht ersteinmal eine Visualisierung des Lärms. Vielleicht können die Kinder selbst eine "Konsequenz" aus ihrem Verhalten erarbeiten. Denn Mitteilungsbedürfnis ist gut und schön aber es gibt auch Kinder die von übermäßig lauten Klassen überfordert sind

    Das Eingreifen bei Lärm finde ich Richtig, die Konsequenzen sind verbesserungswürdig


    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

    Einmal editiert, zuletzt von Schokojunkie ()

  • Konservatives Toben auf dem Schulhof, da muss man drauf kommen.

    Und ich dachte, das wäre inzwischen üblich.

    Ich kenne das von allen vier Kindern, die an drei verschiedenen Schulen die Grundschule verbrachten.

    Und beobachte das auch regelmäßig wenn ich im Rahmen meines Ehrenamtes während der Unterrichtszeiten an der Schule bin, dass gerade die unteren Klassen regelmäßig während des Unterrichts eine Runde um die Schule laufen oder Bewegungsspiele in der Klasse machen. Quasi dann wenn die Lehrerinnen merken, dass die Klasse zu unruhig wird.

  • huhu...

    Das Toben ist bei uns auch ...

    Zudem geben die Kinder ein Handzeichen wenn es ihnen in der Klasse zu laut wird..und wenn das die anderen mitbekommen, wird es schnell wieder leiser.


    Funktioniert besser als eine ewig lamentierende Lehrkraft...

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Hallo,


    Bei meinen Kindern gab es einen (leisen) Gong, einen Klangstab oder einen Regenmacher. Damit wurde das Zeichen gegeben, daß es in der Freiarbeit zu laut ist.


    Ja, es gibt Klassen, die diesbezüglich herausfordernd sind, aber "zu laut sein" ist ja zumindest in der Grundschule in der Regel ein Impuls und keine geplante Sache. Und gegen Impulse hilft keine Angst vor Strafe.


    Gruppenstrafen sind meines Wissens nach generell verboten und diese Strafe grenzt mMn an emotionale Misshandlung.


    Besser wäre es, er würde schauen, wann genau es zu laut wird und da Abhilfe schaffen. Oft schwatzen z.B. die Kinder, die mit einer Arbeit schon fertig sind - vielleicht könnte man denen interessante Zusatzblätter anbieten o.ä.?

    Oder stören sie beim Unterrichtsvortrag? Dann müsste man schauen, ob die Vortragsweise zur Klasse passt, viele überschätzen da das Zuhörvermögen von (nicht nur) Erstklässlern.


    Ich hoffe, ihr findet eine gute Lösung.

  • ich war so begeistert vom konspirativen Charakter der Tobepause. (Die Schulleitung soll es nicht mitkriegen, als ob das ginge). Meine Autokorrektur ist da wohl viel konservativer als ich)

    Trins Vorschläge mit Gong oder anderen freundlich klingenden Geräten gefällt mir.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Hi, hi, Schoko, ich hatte mich ein ganz kleines bisschen gewundert über die konservative Tobepause. ^^

    Konspirativ passt natürlich besser. Für die Kinder war das großartig, die Schulleiterin gemeinsam mit der Lehrerin auszutricksen.#freu

  • Unser Klassenlehrer wirft einen Bonbon in ein Glas, wenn die Klasse nicht zu laut war (ich nehme an, einmal pro Tag). Bei einer bestimmten Anzahl Bonbons gibt es einen Ausflug zum Spielplatz. Das finde ich netter als Strafen. Könnte man ja mit den Strichen kombinieren, wenn man den Lärm visualisieren möchte. Die Idee, dass die Kinder sich durch Handzeichen gegenseitig ermahnen, finde ich aber auch klasse.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Bei uns gibt es einen Gong, der die Kinder darauf aufmerksam macht, wenn es zu laut ist. Wenn einzelne Kinder gar nicht ruhig werden können, werden sie flitzen geschickt, einmal raus rumrennen und zurückkommen. Ganz selten gibt es Silentium. Dann müssen alle still sein.

    Allerdings hatten wir auch schon eine Lehrerin, die mit Strafen gearbeitet hat. Flüsterkarten, wer dreimal zu laut war und somit drei Flüsterkarten hatte, durfte nicht raus in die große Pause. Die Lehrerin war uneinsichtig, sie versteht nicht, was das für ein Widerspruch ist. Ich denke, da wird Autorität mit autoritätem Verhalten verwechselt.

    Wenn die Lehrkraft offen ist, dann besteht ja Hoffnung.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Vielen Dank schonmal für eure Sichtweisen. Toben, Handzeichen und Gong klingen gut. Falls es wieder ein Gespräch geben wird, werde ich das mal vorsichtig anfragen.

    Die Bonbonidee ist eher die Art des Umgangs die bei mir so ein komisches Gefühl hervorruft.

    Der Lehrer bei A. macht so was Ähnlich beim Wegräumen - belohnen für die schnellste Reihe... ätzend, obwohl am Ende dann doch alle was bekommen. Allein der Ansatz das Einzelne etwas langsamere Kinder dann dafür verantwortlich sind das "ihre Reihe" verliert finde ich doof. Im Allgemeinen finde ich Belohnung auch ähnlich manipulativ wie Bestrafung (anderes Thema #pfeif)

    Der Lehrer erzählte mir das nach den Ferien und mit neuer Sitzordnung die Klasse übermütig war und z.B. beim Bewegungsunterricht (na wer rät an welcher Schule wir sind ;-)) kein Arbeiten möglich war (die Lehrerin ist allerdings auch eine sehr sanfte Person die glaube ich manchmal von den übermütigen Kindern in dem Moment nicht wahrgenommen wird.)

    Ja, es gibt Klassen, die diesbezüglich herausfordernd sind, aber "zu laut sein" ist ja zumindest in der Grundschule in der Regel ein Impuls und keine geplante Sache. Und gegen Impulse hilft keine Angst vor Strafe.


    Gruppenstrafen sind meines Wissens nach generell verboten und diese Strafe grenzt mMn an emotionale Misshandlung.

    Danke Trin für das auf den Punkt bringen ! Genau das ist auch mein Gefühl dazu.


    Ich bin froh das nach den Ferien der eigentliche Klassenlehrer zurückkommt. Der jetztige ist eine Vertretung, noch im Studium und absolut unerfahren. Ich freue mich aber tatsächlich das er so offen ist. Nach unserem Telefonat gestern haben sie heute nochmal über das zu laut sein gesprochen und die Regeln wurden erstmal ausgesetzt und sie wollen schauen wie es sich weiter entwickelt. Sind halt wirklich auch nur Menschen diese Lehrer :)

  • Lärmampel?


    Pegel lässt sich einstellen und auch ob sie nur grün-gelb-rot zeigen soll oder ob es auch ein Warngeräusch geben soll.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • an eine Lärmampel habe ich auch schon gedacht, mir fiel der Name nicht ein.

    Das visualisiert den Krach ganz gut und der "Lautsprecher " merkt es selbst ohne bloßgestellt zu werden.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • In der ersten Klasse hat die Lehrerin meines Sohnes die ganze Klasse auf den Schulhof zum toben geschickt, wenn sie merkte, es wurde zu unruhig oder laut (sie ist natürlich mitgegangen).

    Das ist hier auch so.

    War schon beim Großen so.

    Finde ich auch toll.


    Bei uns ist es so, dass am Ende des Tages etwas vorgelesen wird.

    Wenn die Klasse zu laut war, dann fällt das weg und alle müssen weiter arbeiten.


    Beim Frühstück bleiben die Kinder an ihrem Platz, bis sie gegessen haben. Dann dürfen sie aufstehen.


    Mich stört diese Regel so nicht.

    Allerdings muss die Klasse über den Tag verteilt schon sehr laut sein, damit das passiert.

    Bisher wohl an 2 Tagen dieses Schuljahr.


    Grundsätzlich finde ich, dass es darauf ankommt, wie oft sowas vorkommt.


    Also ob das wirklich dann gemacht wird, wenn es absolut garnicht klappt, denn dann dürfte eine Frühstückssituation mit herumlaufen auch aus dem Ruder laufen.

    Wenn das natürlich jeden zweiten Tag passiert, sollte geguckt werden, was da los ist.


    Edit: Bevor das passiert gibt es hier Handzeichen der Kinder und Klangstab. Und eben auch diese Toberunde Draußen.

    Das funktioniert gut.