Offene Ganztagsschule in NRW - (neue) Regelung?

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  • Aber ehrlich, bei der Begründung, könnte ich die Haare raufen: Die Kinder dürfen nicht nach Hause gehen, weil der Träger dann Geld zurückzahlen muss #hammer. Das ist doch irgendwie völlig daneben.

    • Offizieller Beitrag

    Aber ein was von! Es wird damit argumentiert, dass der Bedarf an BetreuerInnen nach der Anzahl der angemeldeten Kinder berechnet wird. Dann müssen!! diese Kinder auch die gebuchten Zeiten (die Sind alles andere als flexibel) in Anspruch nehmen, weil es sonst bei einer Kontrolle Ärger für den Träger gibt.


    Unsere Grundschule ist integrativ u hat nicht wenige Kinder mit bedarf an außerschulische Therapien (Logo, ergo usw) ganz zu schweigen von hobbies wie Sport u Musikschule. Nur Therapieplätze nach 15:30 sind rar, weil viele Kinder erst dann entlassen werden. Die sind dann müde, nicht wirklich motiviert u kaum Aufnahmefähig (oh Wunder!) auch Für die Kinder , deren Eltern die Möglichkeit hätten, diese bereits nach dem Mittagessen abzuholen u zu einem festen Therapietermin bringen könnten, gibt wen kaum Ausnahmen..


    Ein von mir Betreuerter junge (2. klasse) hatte sehr ausgeprägte Defizite, die unbedingt zeitnah Logo i ergo erforderten, da waren sich alle einig, Lehrkräfte, Schulleitung, OGS, Therapeuten, Sonderpädagoge der Schule. Nur ein Platz nach 15:30 hätte erst voraussichtlich! nach den Sommerferien gegeben, wir hatten aber erst November!!! Eine Genehmigung für früher abholen ginge nicht, hieß es. Ich berief eine Sitzung mit der mutter, Leitungen der Schule u OGS, KL u Sonderpädagoge u wollte wissen, ob sie es wirklich ernst meinen. Danach ging es. Für eine Therapie wurde er vorm Mittagessen abgeholt, welches natürlich bezahlt werden musste u in die eine Therapie ist Esszimmer Glück so reingerutscht.


    Ist nicht zu verstehen.

  • *Achtung Ironie* Bei der OGS handelt es sich doch um ein Bildungsangebot. Da kann man doch nicht einfach fehlen. Wie soll denn das Konzept funktionieren, wenn da einfach jeder kommt und geht wie er will ...

    Also wenn es nur um popelige Betreuung gehen würde, ja dann... Aber es geht doch um Bildung...

  • Nicht überall werden die Regeln so angewandt wie es auf dem Papier steht. Hier ist die Praxis recht locker. Eine andere Schule zeigte sich schon beim Tag der offenen Tür recht strikt, die ist es dann auch nicht geworden.

  • Hallo,


    Unter einer offene GTS würde ich auch eine Schule verstehen, bei der man sein Kind ab der Mittagszeit abholen KANN.

    Was ist denn bei einer Bleibepflicht das "offene" an der Schule?


    Hier - Sachsen - auch flexibler Hort.

    Du buchst eine bestimmte Stundenzahl (Stundenweise zwischen 3 und 6), Änderungen sind jederzeit mit einem monatlichen Vorlauf möglich. Eltern die regelmäßig weniger Betreuung brauchen, buchen von alleine runter, so daß die Zahlen immer ziemlich realistisch sind. Ausnahmen machen keinen Personalschlüssel kaputt (wir arbeiten eh dauerhaft unterbesetzt).

    Sind an einem Tag tatsächlich ausnahmweise doch mal deutlich weniger Kinder da, freuen sich alle und wir machen mit denen, die da sind, etwas, was nicht mit voller Besetzung geht. Dann haben alle was davon und am nächsten Tag sind alle wieder da.


    Das klappt "schon immer" wunderbar und ich kann nicht nachvollziehen wieso das anderswo angeblich nur mit Bleibe-Zwang gehen sollte.


    Der "ganz normale" Hort ist übrigens auch ein Bildungsangebot, wir haben einen Bildungsplan, machen Bildungsdokumentationen/Portfolios, schreiben für alle Kinder Lernberichte, füllen regelmäßig für jedes einen Entwicklungsbögen aus, führen Entwicklungsgespräche mit allen Eltern, machen bei Bedarf Förderkonferenzen... Wir begleiten die HA, machen Intressengruppen (AGs), Angebote und Projekte, ....

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß die OGS da so viel mehr macht, so daß das einen Bleibezwang rechtfertigen würde.

  • Naja, die Schulen unterscheiden sich schon, z.B. in den Abholzeiten. Bei uns in der Umgebung ist es so, dass die Kinder bis mindestens drei bleiben müssen, AGs gehen bis 16 Uhr . Eine AG pro Woche muss belegt werden (Anmeldung zu Beginn des Halbjahres), d.h. vier Tage bis drei, einer bis vier sind die Mindestbuchungszeit. Ausnahmen gelten für Therapien oder Arzttermine, die anders nicht gelegt werden können. An einigen Schulen gibt es noch die Übermittagsbetreuung bis zwei, die ist flexibler (kann man nutzen nach Bedarf), aber die beinhaltet keine Ferienbetreuung OGS hingegen schon (drei Wochen Sommer, jeweils eine im Herbst und eine zu Ostern).


    Aber es bleibt beim Grundsatz: Ist das Kind einmal angemeldet, muss es auch hingehen.

    Natürlich müssen sie das Kind den Sorgeberechtigten aushändigen, aber bei unregelmäßiger Teilnahme wird halt der Vertrag gekündigt.

  • Trin Ja, alles richtift. Aber das ist halt eben der Erlass zum Thema OGS in NRW. Die Träger haben sich das nicht ausgedacht.


    Offen heißt in diesem Zusammenhang, dass man sein Kind nicht anmelden muss, meldet man es aber an muss es auch teilnehmen.

  • Nicht überall werden die Regeln so angewandt wie es auf dem Papier steht. Hier ist die Praxis recht locker. Eine andere Schule zeigte sich schon beim Tag der offenen Tür recht strikt, die ist es dann auch nicht geworden.

    Ja, das geht so lange gut, bis überprüft wird.

    Das hatten wir damals im Kindergarten durch. War nicht so lustig.


    Aber vielleicht ändert sich das ja bald.

  • Hier wird ein flexibler Hort seit Jahrzehnten problemlos erfolgreich praktiziert #weissnicht. Vielleicht sollte man da ja mal Erfahrungen austauschen, wie das funktionieren kann.

    Hier ist ein anderes Bundesland?

    Ja, Sachsen. Ich denke aber, es ist in allen östlichen Bundesländern so. Sowohl im KiGa, als auch im Hort.

  • Liegt es vielleicht am höheren Bedarf, wenn an Schulen Kinder die Plätze auch wahrnehmen müssen?

    Nach dem Motto: da stehen noch so viele auf der Warteliste, die keinen OGS Platz haben, dass Kinder, die regelmässig nicht kommen, zu wenig echten Bedarf haben?

    (Bei uns ist die OGS locker aber es gibt auch mehr Angebot an Plätzen als Nachfrage)

  • Liegt es vielleicht am höheren Bedarf, wenn an Schulen Kinder die Plätze auch wahrnehmen müssen?

    Nach dem Motto: da stehen noch so viele auf der Warteliste, die keinen OGS Platz haben, dass Kinder, die regelmässig nicht kommen, zu wenig echten Bedarf haben?


    Aus einer Sicht wäre es dann deutlich sinnvoller, ein tatsächlich bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen - sowohl was die Platzzahl als auch die Zeiten angeht), statt die Kinder, die einen Platz haben, zum bleiben über den tatsächlichen Bedarf hinaus zu zwingen.


    Ich finde das ehrlich gesagt eine grausige Idee.


    Was das Erfahrung austauschen angeht - das ist ja nicht erst sein ein paar Monaten so verschieden, nicht mal seit einigen Jahren. Ich denke, da kommt tatsächlich das viel diskutierte Ost--West-Thema zum tragen - sich da "auszutauschen" hieße nämlich zugeben, daß da irgendwo (und zwar im "rückständigen" Osten) etwas gut oder sogar besser läuft. Es gibt so viele Sachen, die es eigentlich schon mal gab und die dann "neu erfunden" aber nur "halb gut umgesetzt" wurden...

  • Liegt es vielleicht am höheren Bedarf, wenn an Schulen Kinder die Plätze auch wahrnehmen müssen?

    Nach dem Motto: da stehen noch so viele auf der Warteliste, die keinen OGS Platz haben, dass Kinder, die regelmässig nicht kommen, zu wenig echten Bedarf haben?

    (Bei uns ist die OGS locker aber es gibt auch mehr Angebot an Plätzen als Nachfrage)

    Jein.

    Das ist einer der offiziellen Gründe.


    Bei uns sind aber noch Plätze frei. Trotzdem wird immer gedroht, dass der Platz sonst gekündigt wird.

  • *Achtung Ironie* Bei der OGS handelt es sich doch um ein Bildungsangebot. Da kann man doch nicht einfach fehlen. Wie soll denn das Konzept funktionieren, wenn da einfach jeder kommt und geht wie er will ...

    Also wenn es nur um popelige Betreuung gehen würde, ja dann... Aber es geht doch um Bildung...

    Ja! Argument hier ja: Schulpflicht... ehrlich...

    Liegt es vielleicht am höheren Bedarf, wenn an Schulen Kinder die Plätze auch wahrnehmen müssen?

    Nach dem Motto: da stehen noch so viele auf der Warteliste, die keinen OGS Platz haben, dass Kinder, die regelmässig nicht kommen, zu wenig echten Bedarf haben?

    (Bei uns ist die OGS locker aber es gibt auch mehr Angebot an Plätzen als Nachfrage)

    Äeh nein? Dann schafft man einfach mehr Plätze? Der Bedarf ist eben nicht auf diese fixen Zeiten da sondern flexiblere Zeiten. Herr gott, ich verstehs nicht. Ich habe aber auch schon mit zwei Direktoren darüber diskutiert. Der eine schiebt die Schuld auf die gemeinde (klar die zahlen nichts anderes) und der andere findet es "unmöglich" das Eltern Jahr zu Jahr planen können, welche Betreuung sie brauchen. Und dann während des Jahres sich umentscheiden, das geht gar nicht. Nein, auch nicht, wenn man trotzdem zahlt.


    Klar zahlen Eltern nicht kostendeckend die Betreuung. Aber niemand wird dauerhaft eine Betreuung bezahlen die er nicht benötigt.

  • Hallo,

    Aber niemand wird dauerhaft eine Betreuung bezahlen die er nicht benötigt.


    Böse Theorie:

    Vielleicht ist ja gerade DAS der Hintergedanke? Wer es nicht uuuuuuunbedingt so braucht, läßt sein Kind vielleicht ungern täglich bis 16 Uhr festtackern und sucht eine andere Lösung. Und - Tatatataaaa - soundsoviele Plätze im Betreuungsbedarf haben sich auf magische Weise "erledigt" und die schlechte Angebot-/Bedarfsstatistik sieht doch gleich schon viel besser aus, ohne daß man einen Cent ausgeben oder gar neue Plätze schaffen musste..

  • Na ja, wenn ich die Wahl hätte, mehr zu zahlen und dafür deutlich mehr Flexibilität zu haben, also, sagen wir mal, 40 Stunden zu buchen, aber im Schnitt nur 30 zu brauchen, aber zu wissen, dass ich ohne Probleme 40 habe, wenn ich auf Dienstreise muss oder so, würde ich vielleicht schon mehr dafür zahlen. Es ist in Deutschland ja schon sehr subventioniert zT.


    Allerdings sehe ich die Lösung da weniger auf künstlichen Zwängen und mehr bei Lösungen, bei denen die Stunden etwas mehr kosten, aber dafür nur die gebrauchten Stunden wirklich abgerechnet werden oder so. Flexibler eben. Und wenn man etwas weniger subventioniert bzw etwas mehr investiert müsste das auch mit dem Betreuungsschlüssel hinhauen.

  • Unsere ogs ist sehr kulant. Es ist in der Regel kein Problem das Kind für Therapien oder auch Feiern früher abzuholen. Allerdings verstehe ich dass es eben nicht beliebig sein kann. Unsere ogs ist wirklich toll und hat auch schöne Angebote.

    Wir haben auch viele Kinder die dorthin gehen obwohl die Eltern nicht arbeiten und diese Kinder profitieren sehr von der Regelmäßigkeit die die ogs erzwingt. Am Morgen merkt man nämlich schon dass diesen Kindern ein geregelter Alltag zu Hause fehlt. (Nicht adäquate Kleidung, kein Frühstück, fehlende Materialien).

    Und gerade bei diesen Kindern sehe ich am ehesten dass sie "wie es passt" abgeholt werden.

    Ich fände es toll wenn ich einzelne Tage buchen könnte, also an meinem freien Tag das Kind mittags abholen. Aber eine zuverlässigkeit finde ich für die Organisation schon wichtig

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Also, bei uns (Niedersachsen) darf man in der OGS zwar durchaus einzelne Tage buchen. Aber man darf die Kinder dann an diesen Tagen nicht vor 16.00 Uhr abholen.

    Und das führt dazu, dass die Schule selbst (!) explizit davon abrät, Erstklässler für den Ganztag anzumelden, da es aus Sicht der Schule viel zu anstrengend für diese ist (es ist eine sehr große, sechszügige Grundschule).

    Organisatorisch wäre es völlig unproblematisch, einen früheren Abholtermin zuzulassen (z.b. um 14.30 Uhr - nach Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung - vor Beginn der AGs).

    Aber: dann hätte der CVJM, der die Betreuung übernimmt, finanzielle Nachteile, und das geht nicht.


    M.E. ist das so sehr an den Bedürfnissen der Kinder vorbei organisiert! Ich kenne viele Eltern von unserer Schule, die ihre Kinder mit schlechtem Gewissen dort an mehreren Tagen anmelden und sagen, die Kinder seien total unglücklich und überfordert damit, aber wegen Berufstätigkeit gehe die Alternative - Schule bis 13.00 Uhr - halt nicht.


    Wir haben zum Glück eine Kinderfrau, die die Kinder nach der Schule betreut (da wir keine Vollzeitplätze im Kindergarten bekommen hatten, mussten wir schon da eine private Zusatzbetreuung suchen und beschäftigen sie jetzt eben weiter, zum Glück klappt das finanziell) und ich bin sehr froh darüber. Unsere Kinder kämen mit dieser langen Zeit in der Schule ohne Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeit nicht gut klar.