Mischlingskinder - sind hier im Rabenforum auch noch andere Eltern?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Und nochmal zu der Debatte jemanden über seine Hautfarbe zu beschreiben: Ja, mache ich. Früher hatte ich da eher Berühungsängste, mittlerweile nicht mehr - eben weil es normal ist. Klar, wenn wir im Heimatland meines Mannes sind, macht es keinen Sinn, ihn als den schwarzen Mann hervorzuheben, dann bin ich es eben. Ja, die Weiße dahinten. Ist halt so. Ich steche hervor und kann so auch benannt werden. Eine Freundin von mir sitzt im Rollstuhl und wenn ich sie hervorheben muss, sage ich: die Rollifahrerin da hinten. Eine andere hat Haare bist zum Po: Die mit den mega-langen Haaren. Und eine hat einen Lockenkopf, die ist dann der Lockenkopf. Wenn irgendjemand von diesen Menschen mir sagen würde, sie mögen die Bezeichnung/Hervorhebung des Merkmales nicht, würde ich sofort damit aufhören (wie buntgrün schrieb, dass einige etw. gegen die Bezeichnung Schwarz haben), aber vorher sind es alle gleichberechtigte, schöne Merkmale der Menschen um mich herum und ich bedaure jeden, der aus Verunsicherung wegen der pc-Debatte einen Eiertanz darum macht, denn wie oben jemand schrieb: auch das schafft Distanz.

    da unterschreibe ich doch einfach mal,so handhabe ich das auch


    Ein Kind kann einen Erwachsenen immer drei Dinge lehren:


    grundlos fröhlich zu sein,


    immer mit etwas beschäftigt zu sein


    und nachdrücklich das zu fordern, was es will.


    Der Fünfte Berg, Paul Coelho

  • Wie ist das eigentlich wenn man als "weißer" ins Ausland zieht?


    Das wird doch nicht nur ein europäisches Problem sein.


    Ich habe bei einem längeren Aufenthalt in Peru festgestellt, dass man als "weißer" auffällt und stark über die Hautfarbe identifiziert wird. Mich hat das sehr befremdet. Ich fand das rassistisch. Nicht einmal unbedingt rassistisch mir gegenüber (wobei, irgendwie schon, weil ich eben erst einmal über die Hautfarbe wahrgenommen wurde und nicht als Person - andererseits konnte ich es ein Stück weit verstehen, weil ich eben dort, wo ich wohnte, aus dem Rahmen fiel), sondern als Rassismus der Menschen dort sich selbst gegenüber (ich hörte dort Aussagen wie "sie hat ihre Rasse verbessert", weil z.B. eine Frau einen weißen Nordamerikaner heiratete und mit ihm Kinder bekam). Auf mich bezog man sich als "la gringuita", was mich v.a. am Anfang sehr störte. Dazu muss man sagen, dass das nicht abwertend gemeint war, was unter anderem durch die Verkleinerungsform (gringuita heißt wörtlich übersetzt die kleine gringa) zum Ausdruck gebracht wird.


    Ist wohl nicht wirklich vergleichbar mit Ausdrücken wie "Neger" etc., aber unbehaglich habe ich mich trotzdem immer wieder gefühlt.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • nez perce,
    da sprichst du was an.


    Dieses "er/sie hat seine Rasse verbessert" kenne ich auch. Mir macht das Bauchschmerzen, weil es in meinen Augen nix zu verbessern gibt.


    Der Vater von Kröti udn Krabbi hat mir mal gesagt, dass er froh ist, das seine Kinder so eine helle Hautfarbe haben, dadurch sidn sie was besseres als seine anderen Kinder. Ich hab erstmal so 8I ;( geschaut. Udn damit steht er leider nicht alleine.


    Auch von fremden Afrikanern höre ich sowas udn damit bin ich dann völlig überfordert und weiß nicht, was ich da sagen soll.

  • Vieleicht gilt helle haut ,in Afrika,ebenso als Schönheitsideal wie bei uns dunkle/gebräunte Haut....?
    Mir würde das sicher auch Bauchschmerzen bereiten,aber manchmal denke ich das wir Europäer einfach alles verkomplizieren.


    Ein Kind kann einen Erwachsenen immer drei Dinge lehren:


    grundlos fröhlich zu sein,


    immer mit etwas beschäftigt zu sein


    und nachdrücklich das zu fordern, was es will.


    Der Fünfte Berg, Paul Coelho

  • Das kenne ich von der Schwiegerfamilie auch, und als wir dieses Jahr dort im Urlaub waren habe ich etwas länger gebraucht im Laden als ich mir Seife kaufen wollte, weil da überall whitening drin war. #confused Je heller die Haut ist um so schöner, leider ist das so. :S Das ist mir aber schon in den Seifenopern der Oma aufgefallen, das dort nur sehr hellhäutige Asiatinnen mitspielen, die Normalbevölkerung ist wesentlich dunkler, das ist für mich eine Schwächung des Selbstbewusstseins. :(

  • Lu Luna,


    ja, das ist ein ausgewiesenes Schönheitsmerkmal. Aber im Zusammenhang mit "Rasse verbessern" macht es mir doll Bauchschmerzen. Wieso sollte es an einer "Rasse" waszu verbessern geben?
    Wir sidn alle perfekt so wie wir geschaffen wurden. Und die menschlichen Qualitäten kann nur jeder für sich "verbessern", das geht nun mal nicht über Hautfarbe, Augenfarbe, Haarfarbe etc.



    Es hatte ja schon jemand gesagt: Wir sidn hier ja nicht imHundeforum ^^ udn auch da ist vieles nicht unbedingt zur Verbesserung einer Rasse gezüchtet worden :S

  • Wir sidn alle perfekt so wie wir geschaffen wurden. Und die menschlichen Qualitäten kann nur jeder für sich "verbessern", das geht nun mal nicht über Hautfarbe, Augenfarbe, Haarfarbe etc.


    Ja ich sehe das ganz genauso (!),aber anscheinend macht es uns mehr Probleme als den Afrikanern....kann das sein?


    Ein Kind kann einen Erwachsenen immer drei Dinge lehren:


    grundlos fröhlich zu sein,


    immer mit etwas beschäftigt zu sein


    und nachdrücklich das zu fordern, was es will.


    Der Fünfte Berg, Paul Coelho

  • Ich klink mich auch mal mit ein.


    Was hier zum Thema "Mischling" geschrieben wurde, kann ich unterschreiben. Bie mir löst dieser Begriff Unbehagen aus, und schon als Kind ahnte ich, daß dies ein "merkwürdiger" Begriff ist. Daß er aus der Kriegszeit stammt, erklärt dann so einiges. Ich verwende ihn nicht und informiere Leute auch, die meine Tochter so bezeichnen.


    Früher, als meine Tochter geboren wurde, war ich hitzig bei dem Thema. Dem hat sich eine Decke aus Ruhe aufgelegt, dennoch bleibe ich nicht stumm, wenn das N-Wort oder Stereotypen fallen. Manche Leute sind allerdings einfach nur ignorant, von solchen Geschöpfen halte ich mich fern und lege dies auch meiner Tochter nahe.


    Im Grunde hat alles damit zu tun, wie sehr ich mich selbst schätze. Und dann kann ich auch keine verletzenden und degradierenden Worte dulden. Menschen, die so einen eingeschränkten Horizont haben, gehören eh nicht zu meinem Freundeskreis.




    Ich glaube, daß dies wirklich ein Überbleibsel der Sklawenzeit ist! ;( Man denkt, diese Zeit läge weit zurück, aber wenn man bedenkt, daß noch in den 60er Jahren in den USA im Alltag Rassentrennung galt (zb bei Busfahrten, in den Schulen etc), ist es nicht wirklich verwunderlich. Früher wurden die schwarzen Sklawen, die einem Weißten am ähnlichsten sahen - also möglichst helle Haut und wenig krause Locken - am teuersten verkauft und waren heiß begehrt.


    Auch die Haare sind ja immer noch Thema. Schaut Euch doch all die Prominenten an (Michelle Obama, Halle Berry, Naoemie Campbell die bereits starke Haarverluste hat! Michael Jackson und Whitney Houston...), die ihre Haare aufwendig glätten oder Perrücken tragen! Dies tun sie, weil glatte Haare als schön gelten - und weil sie eben den Weißten damit näher kommen. Ob dies immer bewußt geschieht, ist fraglich, ich denke vielmehr, es steckt in vielen Generationen drin, was das Schönheitsideal ist. ;(


    Ich finde das traurig und bin sehr froh, daß es mittlerweile viele Prominente gibt, die ihre Haare natürlich tragen (Alicia Keys, Erykah Badu...)! :)


    @nez pereze, ich glaube, ich würde auf solche Kommentare einfach antworten, was ich wirklich denke. Ich selbst finde braune und schwarze (und weiße ^^ ) Haut wunderschön, und das sage ich dann auch so. Jeder ist mit dem geboren worden, was sein sollte, und das sollte man lieben (lernen).


    Meiner Tochter und ich sind ja auch schon einige Kommentare oder Steretypen begegnet, ich erkläre ihr dann immer, daß sie genau so sein sollte und von Gott gewollt ist und daß ich persönlich ihre Hautfarbe einfach traumhaft finde! Und dass es in der Tat ein paar Menschen gibt, die einfach neidisch sind, weil sie nämlich für einen ähnlichen Teint ins Solarium rennen müssen! :D

    Alles was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.


    Maxim Gorkij

  • LaLuna,


    Milch&Schokolade hat meine Bauchschmerzen ganz gut benannt.


    Ich vermute dahinter auch die Sklavenzeit und dieses "den Weißen" so nah wie möglich zu sein udn dafür sovieles in Kauf zu nehmen echttraurig.


    Als ich dann irgendwann mal sagte, dass ich gern meine Hautfarbe tauschen würde, weil ich die nämlich viel schöner finde (man sieht nicht jede Sommersproße udn leichtes erröten ;) ) Guckten die mich sehr verwundert an.



    Ich "beneide" meine Kinder auch um ihre Hautfarbe. Die sehen auch im Winter so richtig sommerfrisch aus. Und sie brauchen niemals in den Farbtopf greifen udn Geld für Schminksachen ausgeben. ^^

  • Als hellhaeutiger in Mexiko ist man schon auch "guerita", Blonde, auch wenn mans nicht ist :) Man sticht schon aus der Masse raus, meine Tochter ist da schon aufgefallen mit den blonden HAaren und sehr hellhaeutig. Es ist auch dort so eine Art "Schoenheitsideal.


    Wenn man z.B. ueber den Markt geht und Leute einem schmeicheln wollen, rufen sie einen auch schon mal "guerita" selbst dunkle Mexikanerinnen. Was mich etwas genervt hat, das man als "Weisser" immer mehr bezahlen muss, weil man davon ausgeht, das man Geld hat. Da fuehlte ich mich schon ein bisschen diskriminiert.


    Ich hab letztens mit meinem Vater drueber geredet, das meine Tochter in Mexiko sicher immer die "guerita" ist und bleiben wird, und wahrscheinlich nie richtig als Mexikanerin angesehen wird, trotzdem sie dort geboren ist und ihr Vater zumindest halber Mexikaner ist.


    Mein Mann, selbst ein "Mischling", meinte, fuer ihn war das schwer, in Mexiko war er immer der Gringo, und in Amerika der Mexikaner. Man sitzt dann schon irgendwie zwischen den STuehlen...

    An angel opened the book of life and wrote down my babys birth,
    then she whispered as she closed the book: "Too beautiful for earth".




  • Wie ist das eigentlich wenn man als "weißer" ins Ausland zieht?


    - es nervt, wenn mam alleine durch's Aussehen zur Attraktion wird


    - es nervt noch viel mehr, wenn andere Leute ihre Haende nicht von den Kindern lassen koennen, weil die ja sooooooo suess (weiss, blond, blaue Augen) sind


    - ich beschreibe Leute auch durch ihre "Hautfarbe". Das chinesische Kind vs. das weisse Kind z.B. Oft sag ich auch europaeisch, aber das ist eigentlich voelliger Bloedsinn, denn es gibt ja viele weisse Amerikaner und Australier. Ausserdem gibt es andere Asiaten, nicht nur Chinesen.


    - vom Wortlaut ist es mir egal, wenn ich als Fremde/ Weisse/ Langnase bezeichnet werde, es ist nunmal so. Der Ton macht die Musik.


    - und meiner Tochter ist mit gut 2 1/2 sehr wohl das schwarze Kind im Kindergarten aufgefallen. Sie umschrieb sie als "das Maedchen mit dem sonnigen Gesicht" (Wir sehen im Alltag eigentlich auch keine schwarzen Leute, da faellt das andere Aussehen schon auf)


    - sie fragt auch immer mal wieder nach den Unterschieden, a la warum haben Chinesen alle schwarze Haare und warum finden die blonde Haare so toll


    - ja, Siggeroo, ich frage mich auch jedes Mal, um wieviel die Leute mich "betrogen" haben, wenn ich auf dem Markt oder so was kaufe

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei


  • Ja ich sehe das ganz genauso (!),aber anscheinend macht es uns mehr Probleme als den Afrikanern....kann das sein?


    Wie es mit Afrikanern ist, kann ich nicht beurteilen, nehme aber an, dass es ähnlich sein wird wie das, was ich erlebt habe.


    Was mich an dieser Aussage so schockiert hat:


    1. Die Verwendung des Wortes "Rasse".


    2. Die Ansicht, dass es Rassen gibt, die verbessert werden müssen.


    Ob Europäer / Westler damit mehr Probleme haben? Ich weiß es nicht.Vielleicht einfach andere Probleme? Ich war einfach schockiert, weil es das erste Mal war, dass ich mit "Rassismus gegen sich selbst" konfrontiert war. Dass man wirklich verinnerlicht hat, dass die eigene Rasse weniger wert ist. Und ich finde, das ist ein großes Problem, wenn auch anders gelagert als das der Europäer.


    Ich habe die ganze Gesellschaft als rassistisch empfunden. In den Banken - hellhäutigere. In den Fernsehserien - blondierte, hellhäutige Frauen. Auf der Straße: Blicke, die mir zugeworfen wurden mit einer Mischung aus - ich weiß kein Wort dafür, aber eben als WEiße wahrgenommen, was erst einmal positiv gewertet wird - und Aggression (ich vermute Neid, weil ich eben viele Nachteile nicht erleiden muss, vielleicht auch Aggression, weil das eigene Selbstbewusstsein durch den Rassismus gegen sich selbst auch leidet und nicht nur Abwehr gegenüber sich selbst, sondern auch gegenüber der "besseren" Rasse verursacht). Ich kann mich gerade nicht gut ausdrücken, ich hoffe, es kommt rüber.


    Dazu kam ein Ausmaß an Antisemitismus, wie ich persönlich es in Deutschland noch nie erlebt habe.


    Ich vermute mal, in Afrika wird es ähnlich sein? Nicht ohne Grund gibt es dort ja nach wie vor einen großen Absatzmarkt für dubiose Aufhellungsmittel. Und ich glaube nicht, dass das vergleichbar ist mit Bräunungscremen hier, sondern dass da viel mehr dahintersteckt. Der Wunsch, "weißer" zu sein, weniger Nachteile zu haben, bessere Einstellungschancen etc.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • zum thema "spezielle wahrnehmung von menschen mit nicht als-europäisch-bewertetem aussehen" fällt mir ein, dass ich dies durchaus schon festgestellt habe (bei meinem sohn ist ja "koreaner" eingekreuzt :D). auch rassismus ist mir da schon begegnet. in positiver form allerdings. was ihn nicht besser macht.


    da mein sohn absolut meine haare geerbt hat, die sehr dick und wellig und dunkelbraun sind, sind die leute oft im ersten moment verwirrt, wenn sie ihn sehen, zumal er im sommer SEHR dunkle haut hat. in der judo-schnupperstunde ist uns etwas so groteskes passiert - die unterbelichtete trainerin fragte, ob mein sohn "arabische verwandte" habe. ich war so perplex ob der anmaßenden frage, dass ich antwortete: "nein, koreanische". woraufhin sie frenetisch kreischte: "ein ASIATE!! ein ASIATE! der kommt in die fortgeschrittenengruppe!" hier war er übrigens mehr als schlecht aufgehoben, weshalb wir es bei dieser schnupperstunde beließen und er nie mehr interesse an judo gezeigt hat.


    sehr unangenehm finde ich, wenn leute aufgrund seines aussehens erst etwas abwartend reagieren, dann seinen vater sehen und mit eiiiinem mal totaaaaaaaal nett sind, weil koreaner/japaner hier, das merkt man tragischerweise oft, als "gute ausländer" (kotzsmily) bewertet werden und araber z.b. als "böse ausländer". mit ganz schlimmen abwertungen müssen leider die afrikanischstämmigen menschen leben.


    ich war früher in meiner jugend stammgast in einer wunderbaren world-music-disco (mit meiner marokkanerclique von der uni übrigens). da waren auch viele afrikaner zu gast und viele frauen ohne migrationshintergrund, aber im schon "vorgerückten" alter von mitte 30-mitte 40, die zum großen teil alleinerziehend waren - da haben sich auch viele paare gefunden. ob für lange oder für ne nacht, weiß ich nicht und es hat mich nie interessiert. übelst waren allerdings die reaktionen aus verschiedensten umfeldern (!), wenn ich erzählt habe, dass ich gerne diese disco besuche. was selbst arrivierte, hoch gebildete erwachsene für frauen verachtende, rassistische, ekelhafte sprüche abließen und wie sie frauen abwerteten, die sich "mit afrikanern einließen" (insbesondere, wenn diese frauen vorher schon kinder hatten), das war völlig unglaublich. all das ist jetzt so 18 jahre her. aber ich muss vermuten, dass es dieses gedankengut nach wie vor gibt. abgeschwächt galt all das für andere "ausländer" auch. ich hatte mal einen marokkanischen freund zu dieser zeit und musste mich wiederholt fragen lassen, ob ich denn SO torschlusspanik hätte... warum, hat niemand wirklich ausgesprochen, aber der hintergrund war klar.


    von vielen dieser verballerten leute weiß ich, dass sie ihre vorbehalte, ihre miese denke, selber durchschauen. sie wissen, dass das nicht pc ist und versuchen, es durch besondere freundlichkeit zu kaschieren bzw. versuchen, an dem, was sie eigentlich verachten und abwerten, die liebenswerten seiten zu sehen und diese besonders hervorzuheben. uarrrrrrrr... hier könnte ich 900 sprüche über SOOO nette "polnische handwerker" und "polnische putzfrauen" einfließen lassen. irgendwie werde ich das ungute gefühl nicht los, dass diese "schokobaby"-aussagen ein bisschen in der liga spielen; natürlich nicht grundsätzlich.


    beschreibungen - da versuche ich, immer ein ANDERES merkmal zu wählen als das, was ggf. zuerst ins auge sticht, von dem ich aber annehme, dass die betreffende person nicht primär darüber betrachtet werden will. "die rollifahrerin dahinten" würde ich vermeiden und eher was anderes eindeutiges zur beschreibung nehmen. da bin ich prinzipienreiterin.



    lg, patrick

  • ch war so perplex ob der anmaßenden frage, dass ich antwortete: "nein, koreanische". woraufhin sie frenetisch kreischte: "ein ASIATE!! ein ASIATE! der kommt in die fortgeschrittenengruppe!"


    Wah, da kann man ja nur weglaufen.



    @ nez perce


    Ich schrieb schon wieter oben: Der rassismus in Afrika steht unserem hier leider in nix nach.


    @Zugvogelund siggeroo,


    das mit dem mehr bezahlen durfte ich auch kennenlernen. Da wir ja nur imUrlaub dort waren, haben wir es so gelöst, dass ich mit meine Mann vorgelaufen bin, ihm gezeigt habe,was ich will und er später mit nem Bruder wieder los ist udn das gekauft hat. Es war so ätzend, dass ist einer der Gründe weswegen ich dort einkaufen hassen würde.

  • Eine der ersten Fragen, die uns in Südafrika gestellt wurden, war, welche Rasse denn unser Kind wäre.


    So vollkommen unvermittelt bekommt man als "Guter Deutscher" bei dem Wort ja erst mal einen Herzstillstand, dann folgt die Scham und dann die Überlegung, was gemeint sein könnte... Aber, trotz dem dass die Appartheit jetzt seit fast 20 Jahren vorbei ist, achten dort alle noch sehr auf die Rasse. Und dass das Kind eine etwas ungewöhnliche Mischung abbekommen hat, wurde durchaus als Besonderheit hervorgehoben. Seeeehr gewöhnungsbedürftg.

    Sommer und Winter wechseln,
    so sind die Dinge.

  • Wahhh. #kreischen In diesem Thread ist Afrika nicht nur ein Land, sondern auch eine Nation...


    Und noch einige andere Aussagen bereiten mir ein bissel Bauchschmerzen, muss ich sagen. Ich nehme nur einige wenige raus.



    Ja ich sehe das ganz genauso (!),aber anscheinend macht es uns mehr Probleme als den Afrikanern....kann das sein?


    Hier sind gleich zwei solche Aussagen auf einen Haufen. Wir sind alle perfekt? Das ist für eine Weiße vielleicht leicht zu schreiben, aber für jemanden, der täglich aufgrund eines äußerlichen Merkmals diskriminiert wird, wohl eher nicht, oder? Und wenn sich ein Schwarzer dann drüber freut, dass ein eigenes Kind heller ist und somit hoffentich weniger Diskriminierung ausgesetzt wird, dann klingt das zwar erstmal rassistisch (und ist wohl auch verinnerlichter Rassismus), es ist aber vor allem auch Reaktion auf eine rassistisch geprägte Welt. Und selbst wenn man jetzt sagen würde, dass es ein reines Schönheitsideal ist (was es nicht ist): Dass helle Haut als schön gilt und dunkle nicht, ist ja kein Zufall...
    Insofern wirkt Deine Reaktion, La Luna, fast schon zynisch auf mich, so á la: "Ist ja komisch, die Schwarzen finden Rassismus viel problematischer als wir Weißen." Denn dass es leichter ist, von hautfarbenbedingten Privilegien zu profitieren, als diese aufgrund der Hautfarbe abgesprochen zu bekommen - das ist doch auch zu offensichtlich. Oder nicht? Männer hatten und haben mit Sexismus auch oft weniger Probleme als Frauen.

  • Hier auch eins.



    Ich sage, ich hab
    ein schwarz-weißes Kind. Sage ich auch über andere (« Die
    haben auch so ein schwarz-weißes Kind », z.B.). Ich muss da
    immer an Zebrastreifen denken und versuche so die ganze Definiererei
    etwas ironisch auf die Schippe zu nehmen.
    ;)



    Mein Mann sagt
    « metisse », das ist französisch. Ich weiß grade gar
    nicht, was es eigentlich bedeutet, bzw. ob das p.c. ist, muss ich mal
    nachschlagen. In seinem (afrikanischstämmigen) Bekanntenkreis wird auch mit Augenzwinkern
    von « Afkas »-Kindern gesprochen, angelehnt an diese
    (dämliche) amerikanische Unterscheiderei zwischen afrikanisch und
    kaukasisch etc.



    Ansonsten würde
    ich von meinem Kind wohl als afro-deutsch sprechen, das liegt mir
    irgendwie näher als es als schwarz, braun oder sonst was zu
    bezeichnen. Ich finde, in unserem Alltag und seinem Leben geht es
    viel um das Aushandeln der Identität zwischen dem Leben in
    Deutschland und dem im afrikanischen Herkunftsland meines Mannes.




    « Schokobaby »
    kennen wir auch. Ich mochte das auch nicht. V.a. nicht vor dem
    Hintergrund, dass vor der Heirat viele Bedenken hatten (die ganzen
    üblichen Schubladen, wie sie glaube ich von Laana schon beschrieben
    wurden). Und als sich dann das Baby ankündigt, sind alle begeistert.
    Mich stört dieses: die Nachteile wollen wir nicht (die Probleme die
    sich bei der Integration auftun, Probleme mit Rassismus etc.) aber
    ein süßes Baby nehmen wir gern.



    Ich habe dann
    manchmal, je nach Situation auch etwas in der Richtung angemerkt.
    Dass wir ja auch einiges auf uns nehmen müssen, um so ein
    « Schokobaby » haben zu können.



    Und mich stört
    daran auch die Fixierung auf das (hübsche) Äußere. Mein Kind ist
    mehr als das und ich möchte, dass es als « Gesamtperson »
    geliebt und bemerkt wird, nicht nur weil es süß ist.



    Nette alte Leute,
    die mich nach der Herkunft fragen oder ausdrücken wollen, wie schön
    sie die Hautfarbe finden, mit denen unterhalte ich mich gerne.
    Manchmal empfinde ich es als den unbehholfenen Versuch, zu zeigen,
    dass sie das schön und NORMAL finden. Da macht es mir auch nichts
    aus, wenn da noch ein « Neger » rausrutscht. Da gehe ich
    mit buntgrün: der Ton macht die Musik.



    Wenn mir aber so
    im Vorbeigehen, noch mit so nem (ich empfinde das manchmal als
    lüsternen) Grinsen zugeworfen wird: Ist der Papa Neger? Dann sage
    ich: Nein, ist er nicht. Mein Mann kommt aus Westafrika. Oder so was
    in der Art.




    buntgrün: Wir
    wurden schon oft gefragt, ob der Papa Türke ist.
    ;)


    Und aus eigner aktueller Anschauung kann ich berichten, dass sämtliche Werbetafeln in diesem westafrikanischen Land, wo wir gerade sind, die für Hygieneprodukte werben (Seife, Shampoo etc.) ausschließlich SEHR hellhäutige Afrikaner als Werbeträger zeigen.