Käseplatte aus kleinen, feinen, blöden Häppchen in der Schule

Na der scheint ja dringend notwendig zu sein!

Von der Klassenreise 4 Wochen nach Einschulung hatte ich ja schon geschrieben. Gestern fiel der Lehrerin ein, sie könnte ja mal fragen wer von den Eltern mitfahren könnte.
Klaro, 3 Wochen vorher mach ich schnell mal 4 freie Tage klar...
Bin gespannt wieviele Eltern das so kurzfristig realisieren können.
Oder muß man soviel Flexibilität aufbringen wenn man ein Schulkind hat und ich stelle mich nur an???

Gerade eben Tränen...mal wieder wegen eines Lehrers *grummel*

Kurz zum Sachverhalt...die Mittlere und der Kurze sind auf der gleichen weiterführenden Schule.
Wir haben nur einen Atlas und eine Bibel angeschafft...einfach Kostenersparnis.
Es kam wie es kommen mußte... neeeeein die Woche ist nicht lang genug und neeeeeein es gibt nicht genügend Unterrichtsstunden...beide haben am gleichen Tag in der gleichen Stunde Religion. *stöhn*
Nun habe ich gestern beim Ranzenpacken mit den Kindern beschlossen, daß heute erstmal die Mittlere die Bibel mitnimmt und schaut, welches Thema da gerade dran ist. Der Kurze hat heute das erste Mal bei dieser Lehrerin Unterricht und ich dachte wirklich, daß sie in der 5. Klasse jetzt erstmal kurz Organisatorisches mit den Kids bequatscht...wieder neeeeeein...der Unterricht begann dann für den Kurzen mit einem Strich, wegen vergessener Bibel obwohl er die Problematik geschildert hat... *kopfkratz* erste Stunde mit der Lehrerin, erste Stunde Religion nach Ferien *kopfschüttel*
Tut das wirklich Not?
Was "gibt" das solchen Lehrern?
Macht denen sowas Spaß?

Ich verstehe es wirklich nicht.

Ganz ehrlich? Ein kleines bisschen kann ich es verstehen. Als Lehrer muss man sich zu jedem vergessenen Teil immer eine Geschichte anhören, die oft ziemlich haarsträubend ist. Wenn man dann bei dem einen Verständnis zeigt, hat man schnell Diskussionen am Hals. Gerde bei 5. Klässlern muss man manchmal echt strenger sein als man gerne will, weil die einem sonst völlig auf der Nase rumtanzen - ich hab auch schon Aktionen durchgezogen, gerade in der 5., die ich mir nie hätte träumen lassen. Und das eine Lehrerin da in der ersten Stunde gleich klarmachen will, dass man sein Zeug beisammen haben sollte, verstehe ich echt auch. Stell dir vor, die muss sich von 10 Schülern je eine Geschichte anhören, warum das Zeug nicht da ist. Dann ist die Stunde rum!
Ist das die Klassenlehrerin? Ansonsten frag ich mich auch ehrlich, was die eine ganze Stunde Organisatorisches mit den Schülern besprechen soll? Und als Start in den Religionsunterricht über die Bibel zu sprechen ist ja jetzt nicht sooo abwegig...

Ich seh das ganz anders: Gerade in der 5. kommen die Kids ganz neu, sind total aufgeregt. In der ersten Stunde wäre das für mich üüüüberhaupt kein Thema. Ich würde einfach sagen, dass die Bibel nächstes Mal dabei sein sollte, sonst gibt es einen Strich. Fertig. Und beim nächsten Mal gibt es den dann. Das reicht völlig, finde ich.

In den ersten Stunden kann es eh Probleme geben, weil Bücher bestellt sind aber noch nicht angekommen oder falsche ISBN oder sonstwas. Damit muss man einfach rechnen und meist findet man eine unkomplizierte Lösung (z.B. beim Nachbarn reinschauen).

Zitat von che

Ganz ehrlich? Ein kleines bisschen kann ich es verstehen.Gerde bei 5. Klässlern muss man manchmal echt strenger sein als man gerne will, weil die einem sonst völlig auf der Nase rumtanzen - ich hab auch schon Aktionen durchgezogen, gerade in der 5., die ich mir nie hätte träumen lassen. [/size]

Puhhhh...*schluckt*

Zitat von salido

Puhhhh...*schluckt*

Ok, muss zugeben, klingt übel. Aber meine Erfahrung ist echt, 5er ist wie Flöhe hüten. Ich habe zB in keiner anderen Klasse jemals verbieten müssen, während dem Unterricht auf Toilette zu gehen - in der 5. hat das dann innerhalb von 2 Wochen Ausmaßen angenommen, dass ich das komplett verbieten musste. Und so gibt es so einiges. Melden und vor allem akzeptieren, dass der Lehrer nicht immer alle drannehmen kann ist auch so ein ganz großes Übel. Es ist für die meisten halt am Anfang schwer, sich von der Grundschule umzustellen (und bei manchen fragt man sich auch, wie der Grundschullehrer eigentlich seine Klasse gehandhabt hat...). Plötzlich sind die Klassen größer und nein, der Lehrer kann sich nicht von jedem erst mal die Geschichte vom Meerschweinchen anhören. Und meine Erfahrung ist tatsächlich, um so mehr man da weich bleibt, um so schwieriger ist es und vor allem muss man dann später um so härter durchgreifen, um irgendwann mal tatsächlich Unterricht machen zu können. Und es hilft ja nichts, ich bin an einen Lehrplan gebunden, irgendwann muss ich den Stoff rein kriegen in die Schüler

Zitat von homunkulus

Funktioniert das, mit einem Buch für zwei Kinder?
Wir hatten das Thema letztes Jahr bei einem Wörterbuch (in der Grundschule). Wir haben es dann letzlich zweimal gekauft, weil die Lehrerinnen in der Grundschule ja nicht so streng nach Stundenplan unterrichten und wir so vorher nicht wissen können, ob die Jungs sich gut abwechseln können.
Kauft Ihr jetzt eine zweite Bibel?

Letztes Jahr hat es funktioniert...mit dem Atlas und der Bibel...kein Problem, da ja in den Weiterführenden starre Stundenpläne sind.

...oh man, diese Wörterbücher haben wir auch noch hier...doppelt.

Ich weiß noch nicht, ob wir eine 2. Bibel kaufen. Es ärgert mich halt, weil zum nächsten Halbjahr gibt es wieder einen neuen Stundenplan, und jetzt mal ganz ehrlich...wie hoch ist die Chance, daß sie wieder gleichzeitig Religion haben. Wir haben jetzt schon fast 350€ ausgegeben, um 3 Kinder schulfertig zu machen. Nun kommt noch der Translator für ca. 130€. Jaaaaaa, da bin ich froh um jeder 12€, die ich nicht ausgeben muß.

Nur noch ein Nachtrag, da ich den Kurzen gefragt habe, wie er es denn gemacht hat...in wessen Bibel er mit rein geschaut hat.
Da schaut er mich ganz erstaun an und meinte nur, daß sie gar nicht mit der Bibel gearbeitet haben.
Sorry, aber DAS kann ich nicht verstehen. So einen Aufstand und dann wird sie nicht mal benötigt in der Stunde?!?

salido, das wäre ich aber auch sauer. Würde ich wohl mit dem Direktor reden und fragen, ob der Lehrer Ordnungsstriche geben darf wenn die Materialien gar nicht benötigt werden.

Dann man ja viel Material verlangen, wenn sie es dann gar nicht benutzen. Hauptsache mitgeschleppt, oder wie?

Zitat von Lato

Zum Thema Bibel hab ich auch was, auf unserer Liste steht für dieses Jahr auch eine eine Bibel,
leider eine von den katholischen Bischöfen herausgegeben
nee ist klar das ein Gym noch nie den Unterschiede gehört hat und warum man sein Kind in den evangelischenen Unterricht schickt, aber dazu ein katholische Bibel benutzen soll. Die haben doch echt ein

Welche Übersetzung ist es denn? Meistens verwenden Katholiken die Einheitsübersetzung, die ursprünglich ein ökumenisches Projekt war. Von daher wäre das zu verstehen.

che
Gerade wenn der Start auf der weiterführenden Schule für die Fünfklässer schwierig ist, würde ich mir mehr Empathie, Geduld und einen wertschätzenderen Umgang seitens der Lehrer wünschen.
Und ich wünsche mir auch, dass meine Tochter in zwei Jahren eine Lehrerin mit anderen Ansichten, als du sie vertrittst, bekommt.

Man KÖNNTE das ja auch zum Anlass nehmen, dem Kind beizubringen, dass so ein Strich im Klassenbuch kein Weltuntergang ist… Das Straf-Arsenal der Lehrkräfte ist inzwischen doch ziemlich zusammengeschrumpft; sie sind viel mehr als früher darauf angewiesen, die Schülerinnen und Schüler pädagogisch zu motivieren. Sonst geht es ihnen wie mit meinem Klassenkameraden C., der einfach die Arme verschränkte und sagte: "Dann rufen Sie doch meine Eltern an *achselzuck*"

Ellianna: das Modell "erstmal streng" kann schon auch gut funktionieren. Kinder sind ja nicht blöd; sie merken, wenn jemand zwar streng ist, aber dafür ordentlichen Unterricht macht und die Klasse insgesamt fair behandelt. Mir war das auch immer lieber als die Lehrkräfte, die sich auf der Nase rumtanzen ließen und ewig Unterrichtszeit (und damit *meine* Zeit) vertrödelten, dass sie sich nervige und sinnlose Auseinandersetzungen mit schlecht vorbereiteten Leuten lieferten.

salido: wenn ihr das Geld für eine vollständige Schulausstattung eurer Kinder sparen wollt, könnt ihr dann vielleicht die fehlenden Sachen in der Bibliothek ausleihen?

Zitat von Ellianna

che
Gerade wenn der Start auf der weiterführenden Schule für die Fünfklässer schwierig ist, würde ich mir mehr Empathie, Geduld und einen wertschätzenderen Umgang seitens der Lehrer wünschen.
Und ich wünsche mir auch, dass meine Tochter in zwei Jahren eine Lehrerin mit anderen Ansichten, als du sie vertrittst, bekommt.

Ellianna: es geht auch anders, scheinbar. Bzw. werde ich heute Abend beim ersten Elternabend die Details zu der "anderen" Methode erfahren.
An der Schule meiner der Großen läuft das über positive Bestärkung. Keine Strafen.
Wer stets und ständig alle seine Sachen mit hat, es geregelt bekommt immer pünktlich zu sein, der bekommt Pluspunkte.
Bei einer ausreichenden Menge Pluspunkte gibt es den Bonus an einem verabredeten Tag von sämtlichen Hausaufgaben befreit zu werden.
Zumindest hat es so meiner Tochter erklärt.
Da ist der Ansporn schon mal ein anderer, als wenn es Strafpunkte gäbe. Mein Kind hat da in der kurzen Zeit schon Ehrgeiz entwickelt .
In der ersten Woche gab es kaum richtigen Unterricht, da ging es erst mal darum, dass die Kinder in der neuen Situation erst mal ankommen sollten, die Lehrer ebenfalls ein Gefühl für die Kinder entwickeln konnten. Inkl. Ausflug mit einem etwas längerem Fussmarsch.
Bis jetzt fühlt sich das für mich deutlich stimmiger an, als dieses sofortige Abstrafen.
Zumal die Kinder ja nun auch noch sehr, sehr aufgeregt und unsicher sind, es ist alles neu und noch mal ganz anders als in der Grundschule. Dazu kommt auch noch teilweise die beginnende Pubertät. Da KANN mMn. nicht alles sofort glatt gehen.
Klare Haltung der Lehrer und gewisse Regeln = Ja! Aber keinen Kasernenhof-Ton + Strafen, bitte!

Ansage der neuen Lehrerin meiner Tochter (8. Klasse) "Montags komme ich immer 10min später. Ich muss erst mein Kind in die Kita bringen, die fangen erst so spät an"