Zum letzten Absatz: Du meinst, dass wegen der Verwendung des generischen Maskulinums in diesen Berufen mehr Männer als Frauen arbeiten, verstehe ich das richtig?
Nein, ich meine es in dem Sinn, den Anaba so treffend erläutert hat. Alles was Geld bringt und respektabel ist, war schon immer Männerdomäne und es gab dafür einen Begriff, der schon immer (zunächst) nur die Männer meinte. Nur bei Berufen/Tätigkeiten, die nur Frauen machen können (z.B. Amme) oder sich relativ früh als weibliche Domäne erobert haben (Hebamme, Kindergärtnerin, Sekretärin, Krankenschwester) fehlt ein männlicher Begriff oder ist es üblich, den weiblichen Begriff generisch zu verwenden und die Männer mitzumeinen.
Ich persönlich stelle dir nicht in Abrede, dass deine berufliche/finanzielle/persönliche Entwicklung nicht dadurch beeinträchtigt wurde, dass du eine Frau bist.
Aber wenn du dich weigerst anzuerkennen, dass es jede Menge Frauen in Deutschland (der westlichen Welt? Überall auf der Welt?) gibt, bei denen genau das der Fall ist - ja, da hast du recht, dann denke ich in der Tat, dass das Blauäugigkeit, mangelnde Beschäftigung mit dem Thema, bewusste Ignoranz oder sonstwas ist. Oder denkst du ernsthaft, die Lösung sei zu sagen: "macht es doch alle so wie ich, dann gibt es keine Geschlechterdiskriminierung"? Wie gesagt, ich hatte gedacht, über diesen Punkt wären wir nach dem anderen Thread hinaus gewesen, aber ich habe mich wohl getäuscht.