Waldorfschulen / Anthroposophie - ein kritischer Thread

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  • Es ist ja immer mal wieder im andern Waldorfschule Thread auch zu kritischen Stimmen gekommen und es ist sicherlich besser, wenn das etwas getrennt ist. Dort wurde auch über das Michaelis Fest geschwärmt, deshalb find ich es auch sehr unpassend dort zu posten, was mich grad bewegt.


    Ich folge mehreren ExWaldis bei Instagram. Aktuell geht es eben um das Michaelis Fest und was an der Waldorfschule in Itzehoe passiert ist.

    Waldorf verbrennt das Woke-Monster – Anthroposophie.blog (home.blog)

    Waldorfschule verbrennt Gay-"Bösewicht" - queer.de


    Ich find das wirklich heftig schlimm.

    Und klar kann man jetzt wieder sagen: Einzelfall. Aber das ist populistische Stimmungsmache gegen Minderheiten. Gerade in diesen Zeiten extrem gefährlich. Das muss Konsequenzen haben. Mit diesem Gedankengut wächst eine ganze Schule auf.



    edit: hmm evlt. wäre da woanders doch besser aufgehoben, als in Lernwelten.

  • Ich glaube, da lesen wir dieselben Leute. Ich verfolge das Thema auch schon eine Weile und mich erschreckt gerade das mit der Itzehoer Waldorfschule besonders. Mittlerweile wurden ja auch Fotos des Drachen vom letzten Jahr geteilt, der (von anderen Schülern) in eine sehr ähnliche Richtung gestaltet war. Kritische Kommentare wurden von Seiten der Schule sofort gelöscht und deren Urheber geblockt. Mittlerweile ist das Profil der Schule privat.

    Hier noch ergänzend der Link zur taz-Kolumne von Frau Lea https://taz.de/Waldorfschulen-und-das-Boese/!5962240/

    Was machen Sie? Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen.
    Rahel Varnhagen

  • Danke für den Thread.

    Mir ist im Waldorf Thread das Michaelis Fest aus anderen Gründen negativ aufgestoßen und ich habe (mal wieder) festgestellt, dass mindestens eines meiner Kind anders tickt, als ideologisch vorgesehen.

    Und zudem stelle ich immer wieder fest, dass die Waldorf-Ideologie Aggressionen in mir auslöst und ich merke, dass es mir schon gut tut, hier im Zweifelsfall einen Ort dafür zu haben.

    Den oben verlinkten Artikel konnte ich nicht fertig lesen, ich war schon in der Mitte zu empört.

  • Ich wollte auch gerne den Waldorfsalat Podcast empfehlen.

    Ich hatte früher viel Kontakt zu Waldorf Leuten und auch Ärzten. Habe aber schon immer seltsame Vibes gespürt und in letzter Zeit löst es bei mir auch richtige Aggressionen aus. Ich werde bald eine Weiterbildung starten, die leider tendenziell im anthroposophischen Bereich angesiedelt ist und habe irgendwie Bauchschmerzen damit. Naja mal sehen.

  • Ich glaube, da lesen wir dieselben Leute. Ich verfolge das Thema auch schon eine Weile und mich erschreckt gerade das mit der Itzehoer Waldorfschule besonders. Mittlerweile wurden ja auch Fotos des Drachen vom letzten Jahr geteilt, der (von anderen Schülern) in eine sehr ähnliche Richtung gestaltet war. Kritische Kommentare wurden von Seiten der Schule sofort gelöscht und deren Urheber geblockt. Mittlerweile ist das Profil der Schule privat.

    Hier noch ergänzend der Link zur taz-Kolumne von Frau Lea https://taz.de/Waldorfschulen-und-das-Boese/!5962240/

    Ich habe gerade den verlinkten Text gelesen. Mir wurde bei diesem Satz richtig übel und schwindlig und mir fiel wie Schuppen von den Augen, warum ich Waldorf so stark ablehne


    Zitat

    Denn wer ist der Drache? Er steht für die „Widersachermächte“ Ahriman und Luzifer, und diese beiden repräsentieren unter anderem auch intellektuelle Neugier, leibliches Wohl, technischen Fortschritt, menschliche Intelligenz, Medien, empirische Wissenschaft …

    Ich habe an meinen Sohn und unser Vorstelligwerden in der Waldorf Kita gedacht und die Abwertung, die ihm entgegen gebracht wurde (er konnte damals mit 3 bereits lesen und rechnen). Er muss ihnen wie der Drache persönlich erschienen sein #crying #crying #crying

  • und ich wundere mich durchgängig, warum diese Schulform den Ruf hat so individuell und kuschelig zu sein.

    DAS wundert mich allerdings auch sehr. Individualität ist ja offenbar gar nicht gewünscht oder warum zb müssen alle das gleiche Tafelbild abzeichnen?

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    Rahel Varnhagen

  • Ich verstehe schon die Attraktivität auf den ersten Blick. Es wirkt alles sehr bio, viel Holz viel Natur....

    Die Schulen hatten bei mir auch den Ruf wenig Leistungsdruck aufzubauen, was für manche Kinder sicher gut ist.

    Und ganz objektiv und böse, das soziale Klientel ist eher bildungsaffin und nicht schlecht verdienend. Da bleibt man auch unter sich.

    Was mit waldorf teilweise einhergeht, weiß ich erst aus diesem forum.

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ja das stimmt natürlich.


    Wenn man aber mal hinter das Bio also Demeter guckt dann tut sich ja der nächste Wahnsinn auf.


    Das mit dem wenig Leistungsdruck, keine Ahnung. Scheint vor allem wenn es dann um den Abschluss geht aber ins Gegenteil umzuschlagen. Das erlebe ich grad bei nem Kind von Freunden. Und die Schulwechselquote ist auch enorm hoch.

  • In dem ersten Podcast von Waldorfsalat kommt genau das vor. Dass es so einen schönen Schein hat. Aber die Erzieherinnen MÜSSEN so sein, immer lächelnd und freundlich. Aber ohne Authentizität und auch mit einem anderen Ziel. Nicht das Ziel, dass man dem Kind positiv begegnet, sondern dass man es auch abhält vom Streben nach den falschen Interessen oder Fragen.

  • Das gute ist, dass ein normales häusliches Umfeld das ganze dann auflöst und relativiert. Aber Waldorf so richtig zuhause und in der "Bildungs"-Einrichtung gruselt mich echt mittlerweile.

  • Oh der Kommentar in der taz drückt gut aus was ich beim lesen im anderen Strang zu diesem Michaeli fest gedacht habe


    Die Welt ist immer in gut und böse eingeteilt… bzw in die erleuchteten und verdamnten

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Bitte schert nicht alle über einen Kamm!


    In der Anthroposphie ist ein Weltbild aus ihrer Entstehungszeit festgeschrieben. Es wäre sehr verwunderlich, wenn man es heute nicht als rassistisch, sexistisch und wissenschaftsfremd empfände, wie sehr vieles andere aus der Zeit auch. Für die Entstehungszeit war es eher progressiv und wissenschaftsorientiert, daher z.B. Koedukation von Anfang an und der hohe Anteil an Chemieunterricht im Stundenplan: das war damals die wichtigste Wissenschaft überhaupt.


    Die Schulen sind selbstorganisiert, d.h. wer mitarbeitet, bestimmt auch mit.


    Es ist völlig logisch, dass es Waldorfschulen geben muss, die zum Sammelbecken rechten Gedankenguts und zur Lieblingsschule von Reichsbürgern werden. Genauso gibt es aber Waldorfschulen, die die Wissenschaftsorientierung und den Gesamtschulcharakter extrem hoch halten und Rassismus wie Sexismus strikt ablehnen. Und es gibt alles dazwischen.


    Ich habe an einer Waldorfschule vor 34 Jahren Informatikunterricht gehabt, hatte einen offen schwulen Eurythmielehrer und bekam einiges mehr an Individualisierung mit als aktuell im staatlichen Schulsystem vorgesehen ist. Eine Schule gar nicht weit davon entfernt hätte als abschreckendes Beispiel herhalten können und verlor nicht lange nach meinem Abi das halbe Kollegium aus diesem Grund.

    Genau so ist es heute noch. Eine Schule in einer Nachbarstadt von uns hat einen hervorragenden Ruf für Individualisierung, in einer anderen nicht weit entfernt gibt es Unterricht wie es im Buche steht, alles andere ist des Teufels.


    Bitte seht zu, dass Ihr die Negativbeispiele nennt, ohne alle "Waldis" über einen Kamm zu scheren! Grade in so kleinen Kollektiven wie den Kollegien von Waldorfschulen setzen sich ein paar tonangebende Gestalten durch. Sind die OK, dann färbt das auf die ganze Schule ab.

  • Ich weiß dass das sehr auf die Schule ankommt


    Trotzdem sind halt ein paar Basics immer die gleichen


    Und die Arroganz bei den besseren zu sein….oder halt erleuchtet zu sein, das zieht sich irgendwie auch wie ein Faden durch


    Ihr wisst schon dieses furchtbare öffentliche Schulsystem

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • ja aber es wird sich eben nicht davon distanziert (also von den Anfängen)


    Rudolf Steiner hat sich all das selbst ausgedacht und wer mehr darüber lesen will: Rudolf Steiner – Anthroposophie.blog (home.blog) Das kann man doch nicht ernsthaft als wissenschaftsorientiert bezeichnen.


    Es geht nicht darum alle Waldis über einen Kamm zu scheren. Whataboutism hilft aber auch nicht weiter. Waldorf schön reden mit Verweis auf die staatlichen Schulen. Natürlich liegt hier viel im Argen. Aber da kann ich wenigstens an eine höhere Instanz gehen, wenn es innerhalb der Schule beschissen läuft.