"Blockflöten Projekt" in Hessen. Was haltet ihr davon?

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  • als Flötistin kann ich das eigentlich nur begrüssen - meine beiden Kinder hatten an der Musikschule im Kindergartenalter einen Musikkurs mit Blockflöte. Da ging es aber nur sekundär um die Blockflöte, sondern um Gehörbildung, Gefühl für Musik, Töne lernen, Notenlesen lernen. Da wurde auch nicht nur mit der Blockflöte musiziert, sondern mit allem möglichen - das sollte eigentlich der Sinn von Grundschulmusik sein, meiner Meinung nach. Mehr Musik im Schulunterricht kann imho nur vorteilhaft sein.


    Ich selbst spiele alle Flöten Block- und Quer, und finde, das kann tatsächlich ein Tor zur Musikwelt sein, vor allem wenn kombiniert mit vielen anderen Instrumenten. Das hat mit angesagt oder nicht doch nichts zu tun.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Es klingt nach einer PR-Geschichte für konservativere Wählergruppen…

    Blockflöte in der Grundschule funktioniert ja nur, wenn die Lehrkraft eine gewisse Begeisterung und Kompetenz dafür mitbringt - diese Lehrkräfte machen solche Projekte oft schon (zumindest, an den Schulen meiner Kinder war das so - die einen machen lieber mehr Musik, die anderen lieber mehr gestaltende Kunst, die dritte lieber Ausflüge). Ich halte überhaupt gar nichts davon, Lehrkräften so etwas vorzuschreiben. Denn je freiwilliger und lieber die Person mit den Kindern arbeitet, desto mehr profitiert die Klasse davon.


    Aber wenn man dafür Ressourcen findet, sicher toll.


    Eines meiner Kinder hat in der Grundschule mit der sonst sehr unruhigen Klasse geflötet, das war sehr beeindruckend und eine gute Erfahrung.


    Das andere hatte über zwei Jahre Trommelprojekte mit externen Anbietern.

  • Mehr Musik ist nie falsch. Schade nur, dass die Idee wieder einmal nicht aus der Praxis zu kommen scheint, sondern an die eigene Grundschulzeit gedacht wurde.

    Viel großartiger wäre es ein Ukulelen-Projekt aufzuziehen.

    - leiser als die Blockflöte

    - besser in größeren Gruppen zu unterrichten

    - man kann dazu singen (mit den ersten drei Akkorden schon viiiele Lieder)

    - eigentlich alle finden das Instrument cool

    - später als Eltern werden sie sich vielleicht erinnern und mit den eigenen Kindern singen


    An meiner Grundschule haben wir den Schritt zu Ukulelen-Klassen vor zwei Jahren gewagt und es ist ein riesiger Gewinn!

    LG
    rotesPesto mit ♂ Frühling '10, ♂ Sommer '06 und ♂ Herbst '12

  • aber man kann doch beides und alles. Ich weiss nicht, was daran schwer ist. Ich hatte zu meiner Schulzeit eine Art Musikgrundkurs, die ersten zwei Jahre, das waren 2 oder 3 stunden die Woche, wo wir alles an Instrumenten, Singen und Tanzen gemacht haben. Das war so toll. Das wurde auch von ausgebildeten Musiker*innen unterrichtet. Und das war die Schweiz in den 1980ern.... das muss also überhaupt nicht konservativ sein.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • bei uns haben das ausgebildete Musiker*innen gemacht... also normale Grundschule Mitte 1980er Jahre - heute an den Grundschulen meiner Kinder sind die Lehrkräfte für Musik ebenfalls Musiker*innen ursprünglich. Manche haben noch das Primarlehrdiplom nachgeschoben (oder mittlerweile vielleicht auch alle).

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Der ganze Musisch-Künstlerische Block an der Grundschule hat ja viel zu oft keine Lehrer mit Schwerpunkt in der Richtung sondern nur die, die dazu breitgeschlagen wurden. Ich finde, da ist dann auch egal, welches Instrument es ist, es wird nie besonders gut werden.

    Unsere Grundschule hatte eine Koalition mit der städtischen Musikschule, da wurden die Kinder dann in der Schule von Musikschullehrern in einer handvoll Gruppen an selbstgewählten Instrumenten unterrichtet mit Leihinstrumenten (keine riesige Auswahl, aber es war zumindest nicht nur die eine Option). Das fand ich gut, die Lehrer wussten was sie tun und die meisten Kinder hatten Spass dran.

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


  • Ich bin ganz erstaunt, ich dachte, es wäre Standard, dass Kinder in der Grundschule Blockflöte lernen. Fand ich gut bei meinen und erinnere mich gerne, wie wir in den Jahren Weihnachten gemeinsam musiziert haben. Leider ist das Interesse an Musik nicht geblieben. Meine Kinder hatten aber auch ausgebildete Musiklehrerinnen (glaube ich...), Lehrkräfte ohne Ahnung zum Blockflötenunterricht zu zwingen macht natürlich wenig Sinn.


    Edit: Wobei, vielleicht hat Sakuko recht und die Lehrerinnen haben sich nur breitschlagen lassen. Kooperation mit der Musikschule finde ich ja die beste Idee.

  • Warum wohl ist Musik ein Mangelfach 🙄🙄

    Keine Ahnung, wie das in anderen Bundesländern ist, in Hessen werden an denjenigen, die Lehramt Musik studieren wollen, ziemlich hohe Anforderungen gestellt, was dazu führt, dass viele eher was anderes wählen.

    Ansonsten bin ich kein Flötenfan 🙈 (J. Hatte ca 2 Jahre lang Blockflöte gespielt), das gilt aber auch für Geige&Co. Verspielen tut mir einfach arg in den Ohren weh, das ist bei Klavier oder Gitarre nicht mal annähernd so schlimm.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Bitte nicht! Das erinnert mich an Herrn Merz' jüngste Verlautbarung, dass der Kauf eines Weihnchtsbaumes zur deutschen Leitkulutr gehöre.


    Ich glaube, Herr Kunath überschätzt das Marktpotenzial für seine Firma. Wenn das in der Fläche ausgerollt wird, werden da keine Holzblockflöten aus deutscher Produktion gekauft, sonder Billigteile aus Kunststoff, die max. 5,00EUR kosten und in China produziert wurde.

  • Warum wohl ist Musik ein Mangelfach 🙄🙄

    Und umgekehrt haben wir vor Jahrzenten das obligatorische Instrument für Grundschullehrkräfte abgeschafft. Die Schweiz hat das - wie ich in einam anderen Strang dieser Tage gelernt habe - durchaus beibehalten. Für eine Grundmusikalisierung in der Fläche wäre das eine deutlich bessere Grundlage.

  • Musik an der Grundschule finde ich ja auch gut. Wenn es denn genug Lehrer:innen gibt und Material. (Der Gender-Doppelpunkt soll ja jetzt auch verboten werden in Hessen #augen ).

    Ich hatte lange Jahre selbst c-Flöte gespielt, aber zum Glück nicht in der Schule, das hätte mich abgeschreckt.


    Meine Kritik bezieht sich eher auf die Prioritäten. Wie sagte ein Radio-moderator "In Island bekommen die Kinder Laptops. Hier Blockflöten."

    Die meisten wären schon glücklich, wenn die Schul Gebäude nicht so kaputt wären. In den 7 Jahren, die meine Kinder insgesamt an der Grundschule verbrachten, gab es mindestens dreimal Wasserschäden durch kaputte Heizung. Dann wird ein kleiner Teil repariert und nächstes Mal steht dann wieder die Bibliothek unter Wasser. #haare

  • Warum wohl ist Musik ein Mangelfach 🙄🙄

    Und umgekehrt haben wir vor Jahrzenten das obligatorische Instrument für Grundschullehrkräfte abgeschafft. Die Schweiz hat das - wie ich in einam anderen Strang dieser Tage gelernt habe - durchaus beibehalten. Für eine Grundmusikalisierung in der Fläche wäre das eine deutlich bessere Grundlage.

    das stimmt, angehende Grundschullehrer*innen müssen ein Instrument können. Tatsächlich hat aber der spezielle Musikunterricht immer eine Musikfachkraft gemacht. Das Musizieren im Klassenzimmer dann die Klassenlehrer*innen. Bei mir war das schon so (mein Grundschullehrer konnte Klavier spielen und das gar nicht mal schlecht) und bei meinen Kindern ebenfalls.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich fände es grundsätzlich gut, wenn dir Kinder in Musik an Instrumente herangeführt werden und diese eingesetzt werden.

    Es scheitert leider nur an den entsprechenden Lehrern und daran, daß Musik bei uns mit 1h/ Woche angesetzt ist.


    Eine Kooperation mit der Musikschule fände ich sehr gut. Die machen das täglich und sind motiviert und müssen nicht noch andere Fächer unterrichten etc. (Am Gymnasium meinte Tichter gibt es das und das ist richtig gut)


    Hier gibt es in Klasse 5 udn 6 Wahlpflicht Ukulele. Die (englisch)Lehrerin ist super lieb und motiviert aber man merkt, dass sie die Kinder nicht erreicht, es fällt öfter aus, weil sie noch parallel Termine bzgl. Schule hat usw.

  • Musik an der Grundschule finde ich ja auch gut. Wenn es denn genug Lehrer:innen gibt und Material. (Der Gender-Doppelpunkt soll ja jetzt auch verboten werden in Hessen #augen ).

    Ich hatte lange Jahre selbst c-Flöte gespielt, aber zum Glück nicht in der Schule, das hätte mich abgeschreckt.


    Meine Kritik bezieht sich eher auf die Prioritäten. Wie sagte ein Radio-moderator "In Island bekommen die Kinder Laptops. Hier Blockflöten."

    Die meisten wären schon glücklich, wenn die Schul Gebäude nicht so kaputt wären. In den 7 Jahren, die meine Kinder insgesamt an der Grundschule verbrachten, gab es mindestens dreimal Wasserschäden durch kaputte Heizung. Dann wird ein kleiner Teil repariert und nächstes Mal steht dann wieder die Bibliothek unter Wasser. #haare

    auch hier: beides? Kind2 hat auch in der 5 Klasse. einen laptop/ein tablet bekommen.


    Aber ehrlicherweise finde ich jetzt Digitalisierung an den Grundschulen auch nicht das Nonplusultra und manchmal echt wenig durchdacht.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Die meisten wären schon glücklich, wenn die Schul Gebäude nicht so kaputt wären. In den 7 Jahren, die meine Kinder insgesamt an der Grundschule verbrachten, gab es mindestens dreimal Wasserschäden durch kaputte Heizung. Dann wird ein kleiner Teil repariert und nächstes Mal steht dann wieder die Bibliothek unter Wasser.

    Ohja. Die GS meiner Töchter (mittlerweile kenne ich die das 10. Jahr dieekt von innen) war achon vor 10 Jahren in einem baulich schlechten Zustand (die Fenster hängen nur noch an 3 Fäden Kitt, von den Toiletten reden wir nicht usw. Seit dem Sommer ist ein Teil der Schule einsturzgefährdet wegen Brandstiftung. Ratet Was bisher passiert ist?

    Genau nix. Der einsturzgefährdete Teil wurde abgesperrt, blöd nur, dass die Kinder drunter durchlaufen müssen..... die Fachleute wurden zu Lehrerzimmer, Sekretariat, Rektorzimmer usw. (Klar, irgendwo müssen sie ja arbeiten können)

    Vor 7 Jahren wurde usw gesagt, dass wir auf der Prioritätenliste ganz oben stehen..... tja.

    Was bin ich froh, wenn mein Kind im Sommer diese Schule verlässt.

  • Wie gesagt, wir wären schon glücklich, wenn die Gebäude nicht kaputt gehen (in Marburg ist ein Höhrsaal der Uni eingestürzt, in manchen Schulen fällt Putz von der Decke), genug Lehrkräfte für jedes Fach ist schon fast utopisch.

    Die Tablets für die Schule ab 9. Klasse (über 900 Euro, wegen apple #blink ) müssen die Eltern selbst bezahlen. Aber immerhin haben wir in Hessen Schulmittelfreiheit, die Schulen stellen die Schulbücher.