ich gehör hier zu denen, deren kinder ab einem jahr zur tagesmutter gegangen sind.
es war völlig klar, dass wir mein gehalt brauchen.
bei der großen war es auch kein Thema, selbst wenn ich nicht berufstätig gewesen wäre, hätte ich zugesehen, dass sie wenigstens halbtags einen platz gekriegt hätte. sie war zuhause mit mir völlig unterfordert, brauchte dringend den kontakt zu anderen kindern. hat auch so gut wie gar nicht gefremdelt, und trennungsangst gab es nicht.
ich hatte das gefühl, dass die idee, dass mama nicht wieder kommen könnte, in ihrem weltbild einfach überhaupt keinen platz hatte.
und es hat ihr von anfang an gefallen. weihnachtsferien, eine woche keine tagesmutter, erster tag, wo ich sie wecke und sage, dass wir zu c. müssen: maus tanzt durch die wohnung "meine c.! meine c.!"
bei der kleinen war es völlig anders.
wenn es da irgendne möglichkeit gegeben hätte, länger elterngeld zu bekommen, hätte ich das wahrscheinlich gemacht.
sie war vorher schon ein halbes jahr lang dauernd krank und war entsprechend wenig sozialisiert, keine krabbelgruppe und nichts. hat massiv gefremdelt, hatte große trennungsangst. direkt zu der zeit, wo wir hätten eingewöhnung machen müssen, wurde sie dann richtig schwer krank, ich hab den arbeitsbeginn schon verschoben, wir mussten die eingewöhnung trotzdem dann ziemlich übers knie brechen.
und wir haben die tagesmutter noch mal kurzfristig gewechselt, da klar wurde, dass das fröschchen mit ihr nicht warm wurde. sie ließ sich nicht von ihr trösten, flippte völlig aus, wenn ich nur versucht habe, sie auf den boden zu setzen.
GSD haben wir kurzfristig eine andere tagesmutter gefunden, die ideal war. ganz lieb, warm, fürsorglich. zu dem zeitpunkt außer ihrem sohn nur ein anderes tageskind, weitere kamen dann erst, als sie schon richtig eingewöhnt war.
Abschied ohne Tränen war schon gar nicht ziel der eingewöhnung, ich konnte sie ja nicht mal bei papa lassen, ohne dass sie geweint hatte. ziel war nur, dass sie sich von der tamu trösten ließ. und das ging gut.
und dann kam die überraschung:
sie hat sich unheimlich schnell eingewöhnt.
nach ein paar wochen war es so weit, dass sie morgens begeistert aus dem bett gehüpft ist, wenn ich sie mit den worten geweckt habe, "wir müssen zu s."
und ich hab auch bei ihr gemerkt, dass es dem sozialverhalten gut getan hat.
im gegensatz zur großen schwester ist sie anderen kindern gegenüber sehr zurückhaltend, nur die schwester ist spielpartner.
damals ist sie GAR nicht auf andere kinder zu.
inzwischen ist sie zwar immer noch schüchtern, hat aber interesse an anderen kindern. mit denen bei der tamu spielt sie aktiv, freut sich auf sie, begrüßt sie mit knutscher.
ich hatte insgesamt nach nur ganz kurzer zeit das gefühl, dass das ganze ihr wirklich gut tat, trotz startschwierigkeiten. sie ist wirklich "aufgeblüht".
und inzwischen sogar babysittertauglich!
Für mich ist die frage auf keinen fall, OB tagesbetreuung gut für kleine kinder ist, sondern ausschließlich WELCHE.
wenn man jemanden hat, bei dem die kinder sich gut aufgehoben und geborgen fühlen, dann ist es ein plus für die kinder.
bei der ersten tagesmutter der kleinen drehte sich irgendwie alles um frühförderung und struktur. die maus war noch ein paar monate vor dem kiga bei ihr, weil c. leider zu weit weg war und wir das mit zwei kindern nicht mehr leisten konnten (c. war toll, ich hätte das fröschchen sonst gerne auch zu ihr gegeben), und das fröschchen sollte den platz dann erben. für die maus war viel struktur und förderung auch okay, die war ja auch schon 2 1/2.
Aber für das fröschchen war das eine katastrophe.
wenn sie geweint hat, sich nicht absetzen ließ, ausgeflippt ist, als ich mal einen versuch gemacht habe, die räume zu verlassen und sich in der halben stunde, die ich weg war auch überhaupt nicht trösten ließ, hat die tamu irgendwie subtil vermittelt, dass sie das als defizit, als falsch empfunden hat.
dass ich ursprünglich so eine lange eingewöhnung wollte, hat gestört. meine anwesenheit würde die anderen kinder stören (?). und raus gehen ginge ja auch nicht bei eingewöhnung (?).
dafür wurde jeden tag irgendwas großes gemacht, gebastelt, mit nach hause gegeben. projekte, die für die altersgruppe aber auch noch total überfordernd waren, und wo die tamü eigentlich alles gemacht haben. aber die sachen gab es dann halt mit nach hause.
es gab auch eine mappe, und die eltern mussten fragebögen ausfüllen und fotos aufkleben und aufschreiben, welche förderungsansprüche sie hätten.
und beim elternabend wurde winterhoff empfohlen.
auf meine nachfrage, was denn an dem empfehlenswert sei, kam verärgertes gestammel.
ganz ehrlich, wenn ich nicht gedacht hätte, dass es so gut wie unmöglich wäre, kurzfristig eine neue tamu zu finden, hätte ich schon viel früher gewechselt.
aber als fröschchen sich da nicht eingewöhnen wollte, war einfach das mass voll, ich bin zum JA und hab gefragt, ob sie mir helfen können, und die eine hat echt mal so eben eine aus dem hut gezaubert.
bei der neuen war alles völlig anders. fröschen hat zwar auch bei ihr geweint, aber sie hat vermittelt, dass das normal ist. dass das für die kleinen ja schließlich hart ist, sich von mama zu trennen. die haltung, die sie vermittelt hat, war "ist ja klar, dass sie weint. mit viel trösten und kuscheln kriegen wir das schon hin". und genau so war es dann auch.
Struktur ist mittag und mittagsschlaf, ansonsten wird halt gefrühstückt und gespielt und bei gutem wetter rausgegangen, aber ohne groß struktur, ohne anspruch an großartige frühförderung.
egal, wie müde fröschchen ist, wenn man ihr morgens sagt, dass es zu s. geht, steht sie senkrecht und strahlt.