Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich finde die Argumentation nicht so ganz überzeugend.

    Ich hab den Artikel nicht gefunden, aber ich weiß, dass Mathematiker da anders "ticken". Die argumentieren nicht. Deswegen sind sich Physiker und Mathematiker ja auch so oft uneins. Und eventuell ist das auch mit Susans "amüsant" gemeint.

  • Wir hatten bei der Arbeit mal so eine Gender/diversity Diskussion (kennt ihr vielleicht, wir hatten ein Raumschiff und konnten zehn Menschen retten und mussten aus einer Liste von kurzbiografien auswählen). Das ist damals ziemlich schief gegangen - im Prinzip wurden da wahnsinnig viele Vorurteile ausgepackt und wir hatten niemand, der genug Fachwissen hatte, um das aufzubrechen.


    Wenn ich so etwas nochmal mitmachen würde, würde ich sehr auf Fakten und statistische Verteilungen gehen. Und vielleicht mit Ländervergleichen arbeiten - wie sind die typischen Berufe verteilt? Wie korreliert das mit allgemeinem Schulbesuch und damit, wieviele Mädchen zur Schule gehen? Wie hat sich das über die Jahre verändert? Könnte man sicher auch gut mit der ehemaligen DDR und BRD machen, oder was so passiert ist, als die Frauen in den Weltkriegen plötzlich neue Aufgaben übernommen haben, weil Männer an der Front. (Nur um klar zu sein, ich habe keine Ahnung, was es da so gibt, nur so Ideen).


    Ich denke, das muss man sehr gut vorbereiten, um zu verhindern, dass es die Geschlechterrollen zementiert statt hinterfragt.


    Edit sagt noch, zur 'Männer Können nicht mehr heterosexuellen Geschlechtsverkehr haben als Frauen' Debatte - ich denke es ist logisch völlig korrekt, dass die beiden Gesamtzahlen (wieviel Sex haben Frauen mit Männern im Jahr, wieviel Sex Männer mit Frauen) nicht verschieden sein können. Aber die möglichen Gründe dafür sind ja nun viel komplexer, inklusive dass die Verteilung bei Frauen eben wegen der Prostitution anders sein könnte, weswegen der Durchschnitt von Sex pro Person trotzdem völlig unterschiedlich sein kann.

  • Wie, Mathematiker argumentieren nicht? Was machen die dann? Beweise führen?


    Das ist kein scharf umrissenes mathematisches Problem, deswegen können sie ihre tollen, unfehlbaren Werkzeuge nicht drauf los lassen.


    Edit: Das bezieht sich auf krebbel zwei über mir. Ich hätte zitieren sollen.

  • Danke, Hera! Genau die meinte ich.



    Xenia, der Artikel, auch wenn er sehr oberflächlich ist und tatsächlich nicht sauber zwischen Median und Durchschnitt unterscheidet, deutet doch darauf hin, dass es bei den Umfragezahlen noch Probleme gibt. Vielleicht gibt es bei den Median-Unterschieden eine kleine Gruppe Frauen mit sehr hohen Partnerzahlen, die den Median nach unten drückt. Dann müsste sich das aber schon aus den Umfragezahlen selbst ergeben, und es dürfte keine anderen Studien geben, die auch deutlich unterschiedliche Durchschnittswerte "herausfinden". Vielleicht spielen Frauen außerhalb der untersuchten Gruppe eine wesentliche Rolle, dann ist die untersuchte Gruppe schlecht zusammengestellt, weil sie die Bevölkerung in einem wesentlichen Punkt nicht repräsentiert. Vielleicht lügt ein Teil der Befragten (warum? um kulturell tradierten Geschlechterrollenbildern zu entsprechen?), dann sind die Umfrageergebnisse überhaupt nicht belastbar.

  • Danke für die Anregungen! Ich weis ja nicht wie lange ich vertrete, da möchte ich ungern komplett anders angehen als der Kollege geplant hat... er ist wohl vorzeitig Vater geworden...

  • ich denke es ist logisch völlig korrekt, dass die beiden Gesamtzahlen (wieviel Sex haben Frauen mit Männern im Jahr, wieviel Sex Männer mit Frauen) nicht verschieden sein können.

    Genau das meinte ich. Rein mathematisch (ich habs nicht überprüft, kann mir aber vorstellen, dass es so ist) lässt sich das wohl beweisen. Ob es irgendwas mit der Realität zu tun hat, ist wieder die andere Sache.

  • Zitat


    Ich würde vielleicht auch die Kinder selbst (Gegen)beispiele sammeln lassen. Dabei kann man doch gleichzeitig wissenschaftliches Arbeiten üben: Man stellt eine These auf und dann versucht man, die zu widerlegen. Darüber kommt man zu einer neuen, differenzierteren/weniger falschen These.


    Das gefällt mir auch gut. :)

  • Irgendwie passt das hier am besten rein:


    http://www.stern.de/panorama/y…-wie-maenner-2089375.html


    Das ist ein Artikel/der Film der gerade durchs Internet kusiert. Dort hat eine Frau das "Blatt" mal umgedreht. Ich finde es sehr spannend das mal so zu sehen und werde gleich mal nach reaktionen suchen...


    Ich hab mir den Film angeschaut, und er hat mich ziemlich aufgewühlt. Es ist so krass, die Welt aus diesem Blickwinkel zu sehen. Da merke ich erst, wie viel ich einfach hinnehme, weil es ja normal ist. Bei mir löst der Film auch ein Gefühl aus, wie es ist, wenn ich alleine durch mein Geschlecht Macht, Respekt und Anerkennung bekomme, und dadurch plötzlich drei Köpfe größer bin. Ich kann jetzt voll nachvollziehenm, warum viele Männer so ein Selbstbewusstsein haben, ohne mehr zu können als Frauen.

  • Ich hab mir den Film angeschaut, und er hat mich ziemlich aufgewühlt. Es ist so krass, die Welt aus diesem Blickwinkel zu sehen. Da merke ich erst, wie viel ich einfach hinnehme, weil es ja normal ist. Bei mir löst der Film auch ein Gefühl aus, wie es ist, wenn ich alleine durch mein Geschlecht Macht, Respekt und Anerkennung bekomme, und dadurch plötzlich drei Köpfe größer bin. Ich kann jetzt voll nachvollziehenm, warum viele Männer so ein Selbstbewusstsein haben, ohne mehr zu können als Frauen.


    Ging mir exakt so...und noch interessanter fand ich die Reaktion meines Kerls...erst amüsiertes Grinsen, dann Bestürzung, zwischenzeitlich Wut darüber, dass der Typ (Weichei, fiel und auf meine Frage wie er sich denn mit Messer am Hals wohl wehren sollte, der tolle Tip sich gar nicht erst in eine solche Situation zu bringen!!!! #flop ) sich nicht wehrt und dann bei Polizist und Ehefrau kam leugnen hinzu:“So sind Männer nicht“...ach ja? Dann erneute Bestürzung wie weit solche Geschlechterautomatismen eigentlich gehen...wo er doch bei der Szene mit der Gruppe Frauen eben noch genauso argumentiert hatte wie “Männer nicht sind“ und ich schwöre, meiner gehört noch zu den Guten...kann aber auch so gar nicht aus seiner Schublade raus und meinte, wenn mir so was passieren würde, würde er die Typen zusammen hauen....tja, das wäre in einer solchen Situation natürlich ausserordentlich hilfreich #hammer .


    Ein super-Film, der gnadenlos den Finger in die Wunde legt und Mann und Frau zum Nachdenken bringt.


    Kiwi

  • Ich hab mir den Film angeschaut, und er hat mich ziemlich aufgewühlt. Es ist so krass, die Welt aus diesem Blickwinkel zu sehen. Da merke ich erst, wie viel ich einfach hinnehme, weil es ja normal ist. Bei mir löst der Film auch ein Gefühl aus, wie es ist, wenn ich alleine durch mein Geschlecht Macht, Respekt und Anerkennung bekomme, und dadurch plötzlich drei Köpfe größer bin. Ich kann jetzt voll nachvollziehenm, warum viele Männer so ein Selbstbewusstsein haben, ohne mehr zu können als Frauen.



    Das beschreibt auch meine Gefühle dabei ziemlich gut. Ich hatte noch nicht die Möglichkeit den Film mit anderen Leuten (vor allem Männern) zu gucken aber würde das gerne mal tun.


    Die Reaktion von Kiwi's Mann kann ich sogar irgendwie nachvollziehen.... ich hoffe doch das sich viele den Film angucken und wenn sie dann nur eine Minute mehr über dieses Verhalten nachdenken ist hoffentlich schon was gewonnen.

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

    • Offizieller Beitrag

    Wobei ich finde, die Vergewaltigung hätte gar nicht sein müssen. Schon vorher die Nachbarin oder die Anmache - das hätte mMn gereicht. Weil das ja noch mehr Alltag ist, der nicht hinterfragt wird.

  • Hmmm, bei mir hinterläßt der Film ein Schulterzucken. #weissnicht
    Ich finde das einfach nur überzogen, mit einer Umkehrung meiner Lebensrealität hat das im Grunde nix zu tun.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Hmmm, bei mir hinterläßt der Film ein Schulterzucken. #weissnicht
    Ich finde das einfach nur überzogen, mit einer Umkehrung meiner Lebensrealität hat das im Grunde nix zu tun.


    Ich finde ihn auch überzogen, trotzdem verdeutlicht es was viele Frauen erleben. Ich glaube nicht das die einzelnene Szenen in sich übertrieben sind, alle zusammen genommen aber schon eher (im Sinne von das alles an einem Tag zu erleben ist schon eher unwahrscheinlich). Ich habe das (zum Glück) auch noch nicht so erlebt, aber die fiesen Anmache mitten auf der Strasse, das nicht ernstnehmen und auch die Angst überhört zu werden sind schon Dinge die mir bzw meinem Umfeld regelmässig begegnen. Ich persönlich glaube irgendwie nicht das ein Film ohne diese akkumulation von krassen Ereignissen überhaupt wahrgenommen wird. Wobei das natürlich auch eine noch dollere Abwehrhaltung von manchen Menschen fördern kann...

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • Ja, hat man - der eine Dachdecker ist sogar unser Nachbar und meinte anschliessend zu meinem Mann, dass es doch so schöne Berufe für mädchen gibt.
    Und das Argument "Wir haben ja keine Toilette für Frauen" hat sie auch schon gehört (in der Autowerkstatt teilten sich Männlein und Weiblein eine Toilette, schliesslich kann man sie abschliesssen)


    dorylis,
    leider bestehen Handwerkskammern auf getrennten Umkleiden UND getrennten Toiletten. Das ist keine Ausrede. Daran ist meine Tochter bisher bei ihrer Jobsuche gescheitert. Sie hätte div. Jobs bekommen können aber das ging nicht, weil weiblich....
    Sie hat jetzt einen Betrieb gefunden, der tatsächlich 2 Toiletten hat.


    Das ist so frustrierend...
    Achja, sie hat jetzt 3 Jahre gesucht

  • Ich finde das einfach nur überzogen, mit einer Umkehrung meiner Lebensrealität hat das im Grunde nix zu tun.


    Das ist richtig, ich halte das aber für ein adäquates Stilmittel um zum nachdenken anzuregen... und das schafft der Film meines Erachtens schon.


    Kiwi

  • Ich bin grade etwas enttäuscht, der Kommentar meines Mannes zu dem französischen Video ("Aha. Ich verstehe den tieferen Sinn nicht") lässt mich etwas sprachlos zurück.

  • Buntgrün...


    Das mit den Toiletten stimmt nicht so!
    1.gesetzlich ist erst ab 5 oder 6 Mitarbeiter eine getrennte Toilette vorgeschrieben, solange diese abschließbar ist, gar kein Problem.
    Wir hatten uns extra erkundigt, weil wir ein Lehrmädchen eingestellt hatten.
    2. wenn es nur eine Ausrede war kann man die Stelle einklagen!
    3. Viele Bundesländer erteilen einen Zuschuss, wenn Frauentoiletten in "klassischen Männerberufen" instaliert werden.
    Landesfrauenbeauftragte wissen da mehr.


    Mein erter Lehrberuf war im Metallgewerbe, damals war ich einer der wenigen die mit Leib und Seele den Beruf ausübten, ein Toiletten-Einstellungsproblem gab es da nie.


    Bei so was kann ich mich schon wieder aufregen, als ob die Männer anders schei.... würden!
    Gruß Nanook

  • Ich bin grade etwas enttäuscht, der Kommentar meines Mannes zu dem französischen Video ("Aha. Ich verstehe den tieferen Sinn nicht") lässt mich etwas sprachlos zurück.



    damit habt ihr exakt die kurzvorschlussszene des paares nacherlebt, in der sie überhaupt kein verständnis dafür hat, dass er so verzweifelt über den status der gleichberechtigung ist. wieso? ist doch soweit alles o.k.?