heimunterricht...

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  • Was ich nicht verstehen kann ist, wenn so viele menschen denken kinder koennen nur lernen wenn sie in der obhut von lehrern sind...
    Und wenn man meint, was in der schule gelehrt wird ist von ungeheurer wichtigkeit...


    Mein Sohn ist ja geistig behindert.
    Es ist beim ihm tatsächlich so, dass er definitiv bei Fremden besser lernt als bei seinen Eltern.
    Seine Schule ist top! Die Lehrerinnensind sehr kreativ in der Wissensvermittlung, die Atmosphäre ist ausgesprochen angenehm.
    Auf die schon praktizierten Ideen, meinem Sohn Buchstaben und Zahlen näher zu bringen wäre ich nicht gekommen. Und ich beschäftige mich schon seit seiner Geburt mit der besten Förderung für ihn.
    Es wird selten stillgesessen, jedes Kind arbeitet in seinem Tempo und lernt sich seinen Lehrstoff zu erarbeiten.
    Es werden recht viele Ausflüge gemacht, die Kinder ins Stadt- und Viertelleben eingebunden (Basteln für und Verkaufen auf dem Weihnachtsmarkt, der Schulchor tritt bei der Weihnachtsfeier im Viertel auf, der lokale Tierpark hat sich auf eine Ökopartnerschaft eingelassen usw usw)
    Ich freue mich schon darauf, wenn hoffentlich meine Tochter, die sehr pfiffig und schlau ist, in 4 Jahren ebenfalls auf diese Schule gehen kann.
    Aber Schule ist nicht gleich Schule und von der hiesigen Förderschule bin ich nicht überzeugt. Leider wird diese ab Klasse 5 wahrscheinlich wieder das einzige Angebot für meinen Sohn sein, in dem er vernünftig betreut wird. Aber auch da hätte ich weder Kraft noch Nerven, die Schulbildung meines Sohns selbst zu übernehmen.


    Ich bin, ehrlich gesagt, auch froh, so gemein das klingt, wenn er ein paar Stunden am Tag ausser Haus ist - es ist so schon anstrengend genug.


    Moki, nicht nur schlecht Nachbarin, sondern offenbar auch schlechte Bildungspartnerin für meine Kinder ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ja, auch mein Kind hat mal Tage, an denen er jetzt nix Weltbewegendes lernt - aber im Grundsätzlichen bin ich überzeugt, dass er sehr viel lernt dort.
    Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich lese, wie sehr die eigene Schulzeit gering geschätzt wird - ich meine, alleine, dass wir hier miteinander schriftlich kommunizieren haben die meisten von uns ihrer Schule zu verdanken, oder? Ich nutze täglich privat und beruflich eine Menge der Fertigkeiten und des Wissens, dass ich in meinen Schulen gelernt habe. Und auch die Freilerner werden dann als Erwachsene Fähigkeiten nutzen, die sie jetzt als Kinder lernen.


    Schade, wenn das offenbar anderen nicht so geht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich will ja niemanden ueberzeugen und habe schon mehrmals betont es ist unser weg und unsere beweggruende diesen weg zu gehen muss ja niemand anderen ueberzeugen..

  • Shevek:


    Immer dieses Skandinavien-Dings #yoga ;)


    Klar kann das klappen, aber nicht, wenn man Förder-, Haupt- und Realschulen abschafft und neben dem Gymnasium eine "Restschulform" etabliert. Von der personellen Ausstattung mal ganz zu schweigen.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Die Stadtteilschulen in Hamburg verstehen sich nicht als "Restschulform".
    Es ist nur wohl einfach nicht möglich die Gymnasien abzuschaffen, dazu gibts in den entsprechenden Kreisen zu viel Widerstand.


    Förderschulen werden im übrigen auch nicht abgeschafft. Es gibt sie nach wie vor, es hat nur jedes Kind das Recht auf einen Platz an der Regelschule.
    Der Platz an der Stadtteilschule ist sicher, was sie attraktiv macht.


    Was die personelle (und sonstige) Ausstattung angeht hast du natürlich recht. Darum kämpfen wir hier auch derzeit in Elternräten und sonstigen Gremien für mehr Mittel für die Schulen.
    Bildung kostet eben Geld, da muss auch die Stadt was für tun.


    Und klar das Skandinavien-Dings, die machens nämlich besser. Da fließt dann auch Geld in die Schulen. Und da lohnt es sich für zu kämpfen, dass es hier auch so läuft.
    Die beste Freundin meiner Tochter ist nach Skandinavien gezogen und wir haben sie neulich besucht und uns mit den Eltern über die Schule dort unterhalten. Ich bin richtig neidisch geworden.
    Danach haben wir erstmal rescherchiert wie reich dieser Staat (Dänemark) eigentlich ist - etwas das gleiche Niveau wie hier in Deutschland.


    Das lohnt sich schon, dafür zu kämpfen, das wir es hier so machen wie die Dänen.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    • Offizieller Beitrag

    Ja, Euro pro Schulkind ist tatsächlich ein Riesenthema - hierzulande sind die Klassen und zu gross und "leider müssen wir halt noch Noten geben" (O-Ton eines Schulleiters heute in einer Sitzung, Thema Förderung, Integration) - aber pro Kind wird, zumindest in der Grundschule mehr ausgegeben, was sich durchaus in individuellen Lösungen niederschlägt.


    Von mir aus könnte man noch deutlich mehr in die Kinder investieren.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat


    Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich lese, wie sehr die eigene Schulzeit gering geschätzt wird


    Talpa


    Ich bin auch meist gerne zur Schule gegangen. Auch, wenn es immer mal wieder Idioten unter den Lehrern gab.
    was mir zu wenig gefördert wurde, war Lerntechnik inclusive. Recherchieren.
    aber ansonsten war es o.k.

  • Ich möchte hier auch mal eine Lanze brechen für das Hamburger Stadtteilschul-Modell.
    Unsere Schule sieht sich nicht als "Restschule".
    Hier haben wir, im Gegensatz zum Gym, dass auf dem selben Gelände ist, noch mehr Möglichkeiten Unterstützung für die Kinder zu bekommen.
    Entscheidender Unterschied: Stadtteilschule hat G9, Gym G8 bis zum Abi.
    Meine Tochter hat weniger Wochenstunden, wenige Hausaufgaben, aber sie werden von entsprechenden Zusatzkräften beobachtet und bei Bedarf unterstützt (Soz.-Päds, Sonderpädagogen).
    Der Leistungsstand ist aktuell zB. in Mathe identisch mit dem Gym.
    Die beste Freundin meiner Tochter geht in ein eher elitäres Gym im Nachbarviertel, und das Mädchen macht am WE oft zusammen mit meiner Tochter Hausaufgaben, weil meine Große ein bisschen besser in Mathe ist und ihrer Freundin so helfen kann.
    Das Pensum ist enorm, was hier die kleinen 5.Klässler auf dem Gym reissen müssen.
    Während für meine Tochter noch alles sehr viel spielerischer läuft und sie gern geht und auch gern (!) die Hausaufgaben macht.
    Das ganze Konzept ist viel durchdachter und viel mehr auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kinder ausgelegt.
    Mit der alten Gesamtschule hat das nichts mehr zu tun.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.


  • Tatsächlich ist das eine Frage, die ich mir oft stelle. Was habe ich in der Schule gelernt?
    Erschreckend oft stelle ich leider fest, dass ich Jahre gebraucht habe oder noch brauche, um eben das hinter mir zu lassen :|


    Die Tage habe ich meiner Tochter bei linearen Gleichungen geholfen (das tue ich selten, mathe und ich sind so eine Problembeziehung). ich hatte nichts mehr davon im Kopf, was ich in der Schule gelernt habe, alles, was ich noch weiß, kommt von meinem Vater. Der hatte überhaupt keinen Schulabschluss, arbeitete zu der Zeit als Fabrikarbeiter und auf dem Bau - aber er konnte mir das super erklären. Hatte leider viel zu wenig Zeit dazu und hat sich diese leider nur genommen, wenn eine Fünf in der Arbeit klarstellte, dass ich komplett verkackt hatte.
    Allein meinen jetzigen Job betrachtend ... den hab ich mir mit 28 geholt, statt mit 18. Warum? Weil ich mit 18 noch meinem Lieblingslehrer geglaubt habe, der mir mit 15/16 eingeredet hat, dass ich das nie schaffen würde, da ich dafür bei Weitem nicht ausreiche. Und das war der Lehrer, den ich trotzdem noch als besten von allen im Gedächtnis habe. #gruebel

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Och nö, Georg.
    Unsere hiesige Gesamtschule hier scheint nicht völlig anders zu funktionieren als Havannas. Ich kann da Wort für Wort unterschreiben. Meine Tochter ist schon in der 7. und der Stoff ist in den E-Kursen immer noch identisch mit den Gymnasien.
    Wenn die Grundschule nicht wäre, würde ich noch zum Schulschwärmer werden ;)

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

    • Offizieller Beitrag

    Vermelde für eine Gesamtschule in NRW das selbe. Zumal das Abi ja mittlerweile ein Zentral-Abi geworden ist und somit alle Abiturienten die selben Aufgaben bekommen. Das beinhaltet doch gleichzeitig, dass die Lehrer ihre Schüler genauso gut darauf vorbereiten müssen und wollen, wie dies die Lehrer an Gymnasien tun. Nur dass es ein Jahr mehr Zeit gibt.


    @ Tortellini: Die Frage ist, was war zuerst da? Wenn die LEHRERINNEN der Grundschule das Konzept Gesamtschule ablehnen ("das wird die neue Hauptschule") ist doch klar, dass weniger Real- und Gymnasialempfehlungen sich dort anmelden. Aus Sorge um ihre Kinder verständlich, aber genau das führt dann doch dazu, dass es schwieriger für die Schule ist eine Gesamtschule zu bleiben. Und dennoch muss sich auch diese Schule an die Drittel-Verteilung halten, denn sonst darf sie sich nicht mehr Gesamtschule nennen. Dann werden die Züge kleiner (nur drei statt vier 5. Klassen z.B.)


    PS: Ich fände es noch sinnvoll diesen Teil der Diskussion von Odettes Thread abzutrennen, da das mittlerweile nichts mit ihrer Entscheidung zu tun hat.

    Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht!


    Aber es hilft ungemein, wenn man ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten Wasser gibt, ab und an etwas Dünger und gute Erde zur Verfügung stellt und ihm Schatten spendet wo die Sonne zu stark scheint

    Einmal editiert, zuletzt von Anaba ()

  • Ich denke das bomeschooling funktionieren kann, aber das es da diverse Formen gibt in der Realisierung die doch seeehr unterschiedlich sind. Und welche Form funktioniert, das kommt halt doch seeehr auf das jeweilige kind und die verhältnisse an. Ich denke es gibt situationen, in denen es einfach passt, aber genauso risiken, Probleme und nachteile wie auch bei den Regelschulen. Diese Thematik zu diskutieren im verallgemeinernden wird der Situation schlichtweg nicht gerecht, und genauso sehe ich das bei dem thema schulen.
    ICH würde nicht homeschoolen wollen, da ich dazu nicht die kapazitäten habe und nicht geeignet wäre. Totales unschooling kommt für uns gar nicht in frage. Ich denke das es bei manchen kindern aber bestimmt gut funktioniert, aber nicht per se bei allen. Es gibt einige konder, die haben ein Interesse und lernen gern. ABer diese Neugier, das lernen wollen ist etwas, das sehr unterschiedlich ausgepärgt sein kann. Es haben nicht automatisch alle diese neugier, dieses lernen-wollen. Viele kinder lernen sicherlich ohne weitere Probleme rechtschreibung, auch oder primär durch lesen. Aber bei weitem nicht alle. Bei manchen kann von den eltern gut unterstützt werden, bei manchen braucht es das garnicht, und dann gibt es sogar recht viele kinder, bei denen ist es ganz klar von vorteil, wenn jemand anderes sie animiert, mit ihnen lernt. Es gibt garnicht wenige kinder mit besonderen ansprüchen, evtl lrs oder dyskalkulie - wie wird damit beim unschooling umgegangen, wie bekommen diese kinder dort förderung? Das simd fragen die sicherlicj sehr unterschiedlich besntwortet werden, je nach Fall. Ich für mich sehe den grössten vorteil der schule in der sozialen komponente für uns: für meinen sohn ist das der ort, wo er seine freunde trifft, wo er sogar viel spass hat. In einer grossfamilie oder lerngwmeinschaft ist das eventuell auch gegeben. Für andere kinder ist das sicher nachteilig, aber bestimmt ist es für nocht wenige kinder eher ein nachteil, alleine zu sein mit dem schulstoff, oder aber nir erwachsene zu haben. Wenn die schule aber sozial problematisch ist - dann ist daheim evtl. Sogar ganz klar besser.


    Gesamtschule, das ist ein begriff unter dessen dach viele verschiedene realisierungen stecken können. Ich war damals an eine der ersten schulen dieser art. Wir hatten einen enormen vorteil - lehrer, die sehr engagiert freiwillig unbedingt an diese schule wollten. Die sehr viel extraenergie in uns gesteckt haben. Die wirklich bemüht waren, soziale gerechtigkeit zu realisieren, ein positives arbeitsumfeld, die kinder begeistern und begleiten wollten. Das ist Ihnen gelungen, und ich muss sagen: rückblickend war das mehr wert als jedes wissen, was ich gelernt habe. Mittlerweile ist diese schule gross, hat sich gewandelt und das lehrpersonal ist durchwachsener. Das konzept verändert sich ständig. Mein grosser ist hier auf eine gesamtschule gegangen, die sich irgendwie nur so nennt. Es ist eigentlich nur eine schule bei der alle 3 formen der weit. Schule unter einem dach sind, aber da wird genauso differenziert und aufgeteilt. Die realisierung des konzepts gesamtschule scheint einfach auch seeehr unterschiedlich zu sein. Ich habe an einer abi gemacht, und im studium und später keine nachteile zu gymnasiasten feststellen können. Aber auchd as wird unterschiedlich sein.


    Durch meine kids kenne ich nun 3 verschiedene grundschulen hier, alle sehr unterschiedlich. Und in erhalb der lehrer dort ist die weise, wie sie als lehrer an die kinder herantreten dann Auch sehr unterschiedlich. Es gibt die ressourcenorientierten, tollen lehrer. Es gibt auch andere.


    Und genauso wird auch das spektrum beim home- oder unschooling sehr verschieden sein. Odette, warum machst du denn unschooling, und warum mit allen kindern? Habt ihr vor dann den abschluss an einer normalen schule zu machen, oder extern? Wie begleitest du die entwicklung deiner kinder? Wie schaust du auf ihr lernen, wie schaust du auf problemgebiete? Was machst du wenn förderbedarf da ist? Schaust du auf einen lehrplan, das sie später keine probleme beim anschluss haben generell? Wie gehst du dabei mkt deinen eigenen schwächen und grenzen um? Ich denke letzteres ist der punkt, wo viele für sich sagen: das würde ich mir nicht zutrauen. Die ersten jahre eventuell, abernspätestens wenn es an fremdsprachen geht, muss man dann ja schauen wie die konder das lernen können, was sie wollen. Es gibt viel material im netz und sonstwo, aber z.b. Bei fremdsprachen sehe ich das lernen nur mit material aus dem netz kritisch, wenn ich selbst kein muttersprachler bin oder meine kenntnisse beschränkt. Die schule hat den vorteil, das ich sie mir spätestens ab weiterführende version mit meinem kind zusammen nach seinen neigungen aussuchen mann.
    Wollte mein kind spanisch lernen, ich wüsste nicht wie ich das realisieren sollte und denke das nur reinhören ohne jemand mit kenntnis zur seite zu haben problematisch ist. Das kann funktionieren, ist aber sicher nicht einfach.
    Und generell würde ich mein kind ungern aus der schule herausnehmen, weil einfach diese nicht nur wissensvermittlung ist, sondern integration in unsere gesellschaft mit bedeutet. Für manche kinder ist das eventuell sogar eher ein problem, deshalb würde ich mir mehr optionen wünsche , aber da die kinder nunmal in diesem system leben sehe ich für die mehrheit auch vorteile und für viele eher gefahren für die eugene freie entwicklung und integration, wenn sie fernbleiben.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)


  • Wollte mein kind spanisch lernen, ich wüsste nicht wie ich das realisieren sollte und denke das nur reinhören ohne jemand mit kenntnis zur seite zu haben problematisch ist. Das kann funktionieren, ist aber sicher nicht einfach.


    Beim Sprachen lernen würde ich mich aber auch nicht blind auf die Schule verlassen. Wie viele Erwachsene haben in der Schule bis zum Abitur Englisch "gelernt" und können sich trotzdem kaum auf Englisch verständigen? Oder lesen lieber die Übersetzung als das englische Original?


    Außerhalb gibt es z.B. online-Sprachkurse, Urlaubskurse, Sprachlern-Computerspiele, Volkshochschule, Austauschschüler.

  • Wenn eines meiner Kinder Spanisch lernen möchte, muss ich mich trotz Schule selbst darum kümmern; Spanisch gibt's bei uns leider nicht, bloß Englisch, Französisch und Italienisch, an den Gymnasien noch Latein. Keines dieser Fäche wird von Muttersprachlern unterrichtet und als Nebenfach oder AG mit einer Doppelstunde pro Woche kommst du über "Ich heiße ... und komme aus ..." doch nicht hinaus. (Ich glaube bis heute, dass meine damalige Spanisch-Lehrerin selbst nicht mehr konnte.)
    Ich durfte mal so einen Online-Sprachkurs von Rosetta Stone produkttesten - den fand ich richtig klasse, wenn man sich genug Zeit dafür nimmt.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Huhu,


    ich betrachte Schule im Moment ja eher von so einer etwas höheren Ebene aus und nicht persönlich (mein Kleiner ist ja erst bald drei). Da gibts so eine Art, hmm Grundmodell sag ich mal. Nach dem, und das kann man aus eigener Erfahrung auch nachvollziehen, wirkt Schule grob auf zwei Weisen. Das eine ist die Sozialisation. Die Kinder werden dort in die Gesellschaft sozialisiert (wenn ich das mal so schreiben darf) und ein wichtiger Punkt dabei ist gerade, dass das nicht in der Familie passiert. Diese Situation, dass Kinder in einer Klasse mehr oder weniger homogen sind und mit jemandem eine Beziehung aufbauen der/die kein Familienmitglied ist, ist schon sehr kennzeichnent. Den Aspekt hat man beim Homeschooling gar nicht oder nur begrenzt (wobei ich nicht behaupte, dass in der Familie keine Sozialisation stattfindet, das tut es natürlich. Bei Remo Largo gibts do so eine schön anschauliche Graphik wie sich Sozialisation im Laufe der Zeit von Familie über Schule hin zu Peers verändert).
    Die zweite Wirkung von Schule ist Selektion. Und das ist ein Aspekt den das Homeschooling nicht verhindert. Auch Freilerner/Homescholler etc machen irgendwann irgendeine Prüfung und irgendeinen Abschluss (oder eben keinen). Und das ist auch wieder Selektion.


    Ich möchte niemandem das Homeschooling absprechen. Wenn das für Euch funktioniert, dann macht das :)
    Aber ich finde es eben auch mutig. Vor allem, weil ich diesen Sozialisationsaspekt, der eben auch Ablösung von der Familie bedeutet, wichtig finde. Ich denke die meisten Homeschooler betrachten das nicht so theoretisch wie ich grade. Wisst ihr, obs dazu Forschung gibt? Mich würde das wirklich interessieren.
    Es gibt da noch mehr Aspekte. Dass pädagogisches Handelb zum Beispiel immer zwischen Widersprüchen stattfindet. Mich würde interessieren, ob durch freiere Konzepte (also nicht nur Homeschooling sondern auch freie Schulen) diese Widersprüche aufgelöst, abgemildert werden oder ob man auch zu Hause in diese Widersprüche läuft. Ich möchte das jetzt gar nicht so weiter theoretisch ausbreiten, das interessiert hier dann glaub ich nur eine Minderheit (evtl nur mich #augen ) aber vielleicht weiß hier ja zufällig doch jemand was in die Richtung.


    Meine Nichte hat mit Methodos Abi gemacht, also in Eigenregie. Das klappte relativ gut (vom Ende her betrachtet klappte das super weil sie hats ja geschafft :D ). meine andere hat sich das in Eigenregie nicht zugetraut und ist nach der Freien Schule auf ein Gynasium gewechselt und macht jetzt da Abi. Die anderen gehen noch zur Schule. Das sind natürlich jetzt keine Homeschooler, aber das Konzept ist schon sehr frei. Ich beobachte, dass das dort sehr gut funktioniert, die Kinder lernen wirklich aus eigenem Antrieb und frei. Das verlangt aber von den Eltern eine große Portion Vertrauen in die Kinder, und auch Mut. Denn in der heutigen Zeit kann ich schon die Angst mancher Eltern verstehen, dass aus ihrem Kind ohne Abi und evtl Studium "nichts wird". Also ich würde auch erwarten, dass Homeschooler bei den meisten Menschen als mutig gelten. Je nach Sicht dieser Menschen (und ich schätze auch je nach Vertrauen dieser Menschen in die Fähigkeiten von Kindern) ist dieses "Mutig" dann eher positiv oder eher zweifelnd negativ gemeint.


    So, oh ist ja doch länger geworden.

  • Ich glaube, wie man die Regelschule einschätzt hängt stark davon ab in welchem Land bzw. in Deutschland Bundesland man lebt. Bei uns in Bayern hat man da ja nicht groß die Wahl. Alternative Schulkonzepte wie Montessori oder Walddorf, die ich mir für meine Tochter gut vorstellen könnte, sind hier immer Privatschulen. D.h. mit zum einen muss man sich das Schulgeld erstmal leisten können, zum anderen aber oft auch weite Wege in Kauf nehmen und ein Übertritt an eine weiterführende Schule ist oft schwierig.


    Ich kann übrigens die Kritik am System Schule, die hier viele Freilerner anbringen aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen. Wobei ich die besten Erinnerungen an die Grundschule habe. Dort hatte ich, glaube ich wirklich tolle Lehrerinnen und der Fokus lag auf den Stärken der Kinder. Im Gymnasium war das dann ganz anders. Ich hab das Gefühl, dass dort nicht nur mein Potential unterdrückt statt gefördert wurde, sondern dass ich mich dadurch auch charakterlich geändert habe. Von daher kann ich die Ausführungen vor allem von Odette gut nachvollziehen und vor allem nachfühlen.

  • jabberwocky
    Zur Sozialisation: wieso sollten dafür die Unterrichtsstunden eines Schulvormittags nötig sein?
    Auch Homeschooling-Kinder haben doch Freizeitaktivitäten in Vereinen, spielen mit Nachbarskindern, sind bei den Pfadfindern etc.
    Ich könnte mein Kind hier auch unschoolen und es nachmittags in den Hort geben.
    Beim Lernen ohne Schule geht es (von fundamentalistischen Beweggründen mal abgesehen) doch nicht darum, die Kinder isoliert zuhause zu halten, sondern um eine andere Herangehensweise an Lernen und Wissensaufnahme.
    Abgesehen davon, dass die Sozialisation, die angeblich in Kindergruppen stattfindet, im Fall meiner Tochter übel nach hinten losgegangen ist - sie war 4 Jahre im Kindergarten und dort hat sie v.a. gelernt, was es bedeutet, ausgegrenzt und mißverstanden zu werden und dass Erwachsene ihre Überforderung schnell mal auch an Kindern auslassen und individuelle Bedürfnisse nicht ernstgenommen werden.