Arm aber glücklich?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo,


    für mich ist die Frage, WAS dich unglücklich gemacht hat. Tatsächlich eure Armut - oder der Umgang deiner Eltern mit diesem Thema und mit dir?


    Für mich klingt es eher, als ob es die Eltern gewesen wären und nicht die rein finanzielle Lage. Da ist dann die Frage, ob es wirklich mit ausreichend Geld so viel anders gewesen wäre?

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke ähnlich wie Trin - wirklich arm war ich nie. Wir waren nicht reich, als ich ein Kind war, aber wir hatten gute, saubere Sachen, gesundes Essen, ärztliche Versorgung und sogar den Luxus von Ferien und vielen gemeinsamen Unternehmungen.
    Und auch wir als Familie hatten immer mal wieder zu knappsen - aber auch da, die Grundversorgung war immrr gesichert.
    Wir fühlen jetzt, wie Nacktmull es beschreibt: natürlich finde ich es herrlich, wenn ich über Klein-Talpos Schuhe nicht näher nachdenken muss. Und dann wohnen wir in einem Umfeld, in dem unsere Kinder nicht stigmatisiert werden, auch ohne Luxusgüter.


    Ich bin sehr, sehr dankbar dafür.
    Und zur Ausgangsfrage würde ich sagen: arm und glücklich vielleicht nicht - aber etwas knapper bei Kasse und glücklich geht auf jeden Fall.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Nun, meinen Eltern ging es laut eigenen Aussagen ja finanziell nie gut, eben wegen der Kinder und seitdem wir ihnen nicht mehr "auf der Tasche liegen" ist die Oma im Pflegeheim der Sündenbock, weswegen sie kein Geld haben... *achselzuck*


    Ich glaube, bei einem Lottogewinn wäre mein Vater einfach nach Amerika abgedampft (was er immer vorhatte) und meine Mutter hätte doof dagesessen. Also hätte es die Lage für uns Kinder nicht wirklich verbessert. #weissnicht

  • für mich ist die Frage, WAS dich unglücklich gemacht hat. Tatsächlich eure Armut - oder der Umgang deiner Eltern mit diesem Thema und mit dir?


    Ich würde auch nochmal auf Trins Frage verweisen - gerade, dass auch ein Lottogewinn Euch beileibe nicht zu einer glücklicheren Familie gemacht hätte, deutet doch eher darauf hin, dass bei Dir (Euch?) Glücklich- und Unglücklichsein eigentlich gar nicht mit materiellem Wohlstand verknüpft ist, oder?

  • Ich meine gelesen zu haben, dass die Glücksforschung zu folgendem Schluss gekommen ist:


    Je ärmer jemand ist, desto mehr Glückszuwachs bringt es, mehr Geld zu haben. Also die Abwesenheit von existenziellen Sorgen bringt einen enormen Glückszuwachs. Steile Kurve.
    Ist jemand im Bereich "genug" Geld angekommen, bringt noch mehr Geld nur noch wenig Glückszuwachs und ab einem bestimmten Reichtumsgrad dann gar keinen Zuwachs an Glück mehr. Die Kurve wird immer flacher.
    Ich finde, das klingt plausibel.


    Was genug ist, hängt m.E. maßgeblich vom Umfeld ab. Ich fühl mich meistens (was die finanzielle Zufriedenheit angeht) am wohlsten unter Menschen, die in ähnlichen Verhältnissen leben.

  • Das stimmt schon. Die Familie war total kaputt, schon vor meiner Geburt (ich war ein "Eherettungsversuch-Kind", hätte ich dazuschreiben sollen). Von einem Lottogewinn hätte die Familie nichts abgekriegt, so wie sie auch nur das Allernötigste von seinem Lohn abgekriegt haben. Der Spruch "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" war das Familienmotto und Kinder gehörten auch darunter. Zu essen und Kleidung gab es, damit der Schein nach außen gewahrt wurde, nicht, weil mein Vater es als seine Pflicht als Ernährer angesehen hätte. Er sah sich für überhaupt nichts zuständig, wir waren sein Klotz am Bein und meine Mutter war eine Mogelpackung (vor der Ehe schlank, nach 3 Kinder dick), hat er so wörtlich gesagt. Ein sadistischer A... .


    Wie gesagt, wollte eigentlich eh nichts mehr schreiben. Meine Erfahrungen glaubt eh keiner, war früher schon so als Kind, als ich versucht habe, Hilfe zu kriegen... *seufz*


    Was ich eigentlich aussagen wollte ist: Armut macht nicht glücklich, wenn man schuld an der Armut ist bzw. wenn einem die Schuld dafür gegeben wird (auch wenn sie eingebildet ist, wie man ja sagen muss).

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • ich glaube mit geld ist es leichter glücklich zu sein als ohne.
    Trotzdem kann man auch trotz Geld unglücklich sein. Ich z.b bin mit reichen Eltern aufgewachsen, in einer Atmosphäre der Angst. Körperlich und seelische Gewalt waren an der Tagesordnung ;( und hinzu kam das es niemand sehen wollte, ich war das Kind mit eigenem Pferd, tollem Haus und schicken Klamotten,dem kann es nicht schlecht gehen und jeder Hilferuf von mir wurde nicht als solcher gesehen,sondern als undankbares Benehmen gewertet. Mir und meinen Kindern ging es die letzten 5 Jahre finanziell schlecht, mir auch emotional, denn Sorgen wie ich welche Rechnung wann bezahle raubten mir den Hunger und oft den Schlaf, aber meine Kinder wurden geliebt und behütet. Sie erlebten Dinge die wenig oder gar nix kosteten und ein bis zweimal im Jahr etwas besonderes. Meine Kinder waren Glücklich und Arm. Nun seit einem Jahr hat sich das verändert uns geht es finanziell hervorragend und meine Sorgen sind weg, ich bin ausgeschlafener und dadurch auch oft fröhlicher und entspannter. bei meinen Kindern bemerke ich hingegen keine veränderung.

  • Für das Glück ist Geld wirklich nicht so wichtig. Aber so ein mittelmäßiger Wohlstand macht schon einiges einfacher.


    Bei uns Gymnasiallehrern gibt es auch das Etikett "Wohstandsverwahrlosung". Ist gar nicht sooooo selten...

  • Dieses Gedicht haben wir von einer Freundin mal geschenkt bekommen.


    Ich behaupte mal, es kommt immer darauf an ob man sich Grundbedürfnisse erfüllen kann, ob man generell eher optimistisch oder pessimistisch ist und ob man gern (und vielleicht sogar aus Überzeugung) improvisiert oder ständig denkt "ach, könnt ich doch..."


    "Modernes Märchen
    Sie waren so sehr ineinander verliebt,
    wie es das nur noch in Büchern gibt.
    Sie hatte kein Geld. Und er hatte keins.
    Da machten sie Hochzeit und lachten sich eins.
    Er war ohne Amt. So blieben sie arm.
    Und speisten zweimal in der Woche warm.
    Er nannte sie trotzdem: "Mein Schmetterling".
    Sie schenkte ihm Kinder, so oft es nur ging.
    Sie wohnten möbliert und waren nie krank.
    Die Kinder schliefen im Kleiderschrank.
    Zu Weihnachten malten sie kurzerhand
    Geschenke mit Buntstiften an die Wand.
    Und aßen Brot, als wär's Konfekt,
    und spielten: Wie Gänsebraten schmeckt.
    Dergleichen stärkt wohl die Phantasie.
    Drum wurde der Mann, blitzblatz! ein Genie.
    Schrieb schöne Romane. Verdiente viel Geld
    und wurde der reichste Mann auf der Welt.
    Erst waren sie stolz. Doch dann tat's ihnen leid,
    denn Reichtum schadet der Heiterkeit.
    Sie schenkten das Geld einem Waisenkind.
    Und wenn sie nicht gestorben sind ...
    — Erich Kästner"

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • LemonySnicket: Das klingt echt hartherzig. :(


    Ansonsten glaube ich nicht, dass das Glück einer Kindheit daran hängt, dass man jeden Wunsch erfüllt. Und ich glaube auch nicht, dass es für einen gelungen Sonntagsausflug einen Freizeitpark oder ein Kino braucht - für uns zumindest nicht.


    Ich denke aber, es lebt sich ruhiger/leichter, wenn man weiß, dass man seine Rechnungen bezahlen kann.



    Weil es immer wieder ein Thema ist : ich möchte hier im Thread wieder einmal darauf hinweisen, dass Auslandsaufenthalte u.ä. nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sind. Es gibt jede Menge Stipendien bzw. auch Möglichkeiten, Auslandsaufenthalte selbst zu finanzieren - bitte entmutigt Eure Kinder nicht, weil das Geld knapp ist! (Es lohnt sich wirklich mal danach zu googeln.)

  • ganz klar, zeit wiegt Geld für mich nicht auf. ich hätte jetzt die Möglichkeit, weniger zu arbeiten und mehr zeit mit meinen kindern zu verbringen, aber ich möchte nie wieder überlegen müssen, ob ich mir dieses oder jenes Lebensmittel gerade leisten kann (ich rede nicht von luxusnahrung), ich möchte nie wieder panik haben müssen, nu weil eine unerwartete Rechnung kommt, ich möchte nicht eine Woche lang ebay durchstöbern müssen, um einen schneeanzug zu finden, den ich mir leisten kann.
    das ist alles weit weg von echter Armut im sinne von hungern und frieren, aber es kostet so viel Energie und erzeugt so viel Anspannung, das ist für mich mit Freizeit nicht aufzuwiegen.


    hut ab vor den Eltern, die es schaffen, das mit Humor zu nehmen und ihre kinder nicht spüren zu lassen, mir war das nicht möglich.


    es gibt übrigens eine Studie aus den USA, da hat man armen müttern mit depressiven Symptomen wahlweise eine Psychotherapie oder finanzielle Unterstützung zur verfügung gestellt. die finanzielle Unterstützung zeigte sehr viel größere erfolge.


    die frühere sterbealter bei Armut ist auch nicht nur ein Resultat des Lebenswandels (gesunde Ernährung, Dicksein, usw.), es ist auch so, dass arme Familien stigmatisiert werden und es schwerer haben, adäquate Behandlung zu bekommen (ihre kinder auch). Und generell können natürlich gutverdiener immer umfassendere medizinische Möglichkeiten ausschöpfen als jemand, der ausschließlich kassenleistungen in Anspruch nehmen kann. Und sei es nur eine Zweitmeinung für die man in eine andere Stadt reisen muss.

  • Ob man glücklich sein kann trotz Mangel an Geld und/oder soz. Stigmatisierung?


    Selbstverständlich!


    Glücklichsein lässt sich lernen und hat doch nichts mit den Umständen/Gegebenheiten oder mit anderen Menschen zu tun.


    Es geht nur darum, glücklich zu sein mit dem, was ist.


    (Unglücklich sind wir doch nur, weil wir etwas anders haben wollen, als es ist. Aber auch damit können wir Frieden schließen und dann einfach glücklich sein. Wir scheitern halt nur regelmäßig an unseren Widerständen (und stehen uns selbst im Weg :D ), das ist alles.)

    Die Menschen erstaunen mich,
    weil sie die Gesundheit aufs Spiel setzen, um Geld zu verdienen,
    danach geben Sie es wieder aus, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen;
    und weil sie sehnsüchtig an die Zukunft denken,
    genießen sie die Gegenwart nicht,
    weshalb sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft leben.
    Und sie leben so, als ob sie nie sterben müssten.
    Und sterben so, als ob sie nie gelebt hätten.
    (Geshe Yonten)

  • b


    Glücklichsein lässt sich lernen und hat doch nichts mit den Umständen/Gegebenheiten oder mit anderen Menschen zu tun.


    ja, zum Teil, dennoch ist es so, dass ein gewisses finanzielles Polster den meisten Menschen reicht. Wobei es diversen Studien nach bei der Geldmenge einen Saettigungspunkt gibt, ab dem mehr Geld nicht mehr Glueck bedeutet.


    Zitat von lemoysnickety


    Armut macht nicht glücklich, wenn man schuld an der Armut ist bzw. wenn einem die Schuld dafür gegeben wird (auch wenn sie eingebildet ist, wie man ja sagen muss).


    Die allermeisten Menschen sind nicht schuld an ihrer Armut. Dahingegen denken doch recht viele (nicht arme) Menschen, dass die meisten ihre Armut selbst verursacht haben oder zumindest dazu beigetragen haben oder sie haetten verhindern koennen. Ist halt auch gedanklicher selbstschutz.

    Birth is not only about making babies. Birth is about making mothers - strong, competent, capable mothers who trust themselves and know their inner strength.

  • Eva-Anna, das klingt wundervoll!! Ich beneide Deine Eltern um diese (leider verlorene) Leichtigkeit...


    Ach Danke für Eure ehrlichen Meinungen und teils auch traurigen Geschichten, das hilft mir sehr bei der Auseinandersetzung mit diesem Problem.


    Wahrscheinlich muss man auch tatsächlich noch einmal in Eltern- und Kinderebene unterscheiden. Für die Eltern bedeutet es etwas anderes kein Geld und dennoch die finanzielle Verantwortung und Rechnungen zu tragen als für die Kinder, die eher andere Auswirkungen davon mitbekommen oder eben auch nicht, wenn die Kreativität etwas abfangen kann.

  • Ich bin mit wohlhabenden Eltern aufgewachsen und habe auch jetzt genug Geld und ja, dass ich mir Dinge leisten kann wenn ich will trägt schon zu meinem Glück bei. Es ist dabei nicht so, dass ich übermäßig konsumiere, aber dass ich mir einen Kaffe kaufen kann auch wenn er 3,50 kostet und ohne dass ich mir darüber große Gedanken machen muss, einfach nur weil ich das jetzt gerade so will - das empfinde ich als sehr erleichternd.


    Ich denke es ist gerade auch die Freiheit, dass man könnte wenn man wollte, die man nur mit den entsprechenden finanziellen Ressourcen hat. Auch weil eine Entscheidung zu einem einfacheren Lebensstil dann eben eine Entscheidung ist und kein Zwang. Wenn ich dann campen gehe und keinen Hotelurlaub buche, dann weil ich gerne campe und nicht weil ich es mir anders nicht leisten kann. Insofern finde ich diese "man braucht ja nicht viel um glücklich zu sein" Argumente immer so ein bisschen - hmm, weiß nicht - leicht gesagt wenn man es auch anders haben könnte. Ich stelle es mir sehr viel schwieriger vor mit wenig glücklich zu sein wenn man diese Wahl nicht hat aber immer Menschen vor Augen, die sich mehr leisten können.

  • Glücklichsein lässt sich lernen und hat doch nichts mit den Umständen/Gegebenheiten oder mit anderen Menschen zu tun.


    Es geht nur darum, glücklich zu sein mit dem, was ist.


    (Unglücklich sind wir doch nur, weil wir etwas anders haben wollen, als es ist. Aber auch damit können wir Frieden schließen und dann einfach glücklich sein. Wir scheitern halt nur regelmäßig an unseren Widerständen (und stehen uns selbst im Weg :D ), das ist alles.)

    Puh, also wenn Du das so ernst meinst, finde ich das eine sehr krasse Aussage, grad, wenn man sie liest, nachdem man andere Dinge hier gelesen hat.
    Provokant: "Hey, lern gefaelligst gluecklich zu sein, Du hattest doch genug zu essen, und nur weil Dir Elternliebe fehlte, also bitte."


    Ich finde, es gibt da einen wirklich gravierenden Unterschied zwischen arm und arm. Man kann sicher mit vielem zurecht kommen, aber wenn man nicht
    weiss, wie man ueber die Runden kommt, wie man die Heizung bezahlen soll, wie man was zu essen hat oder dem Kind die Schulsachen kaufen kann, ich
    weiss nicht, ob man dann von "lern es doch" sprechen kann. Sicher, man kann improvisieren, man muss sich halt was einfallen lassen, aber das ist
    sauanstrengend und ich finde, jeder Mensch hat es verdient, sorgenfrei zu leben. Sorgenfrei heisst aber nun mal: ein gewisses Maß an Geld muss da sein.
    Mir nutzen auch die tollsten Ideen fuer meine Kinder nichts, wenn ich nicht weiss, was sie am Ende des Monats essen koennen. Und Geldsorgen blockiert
    einen nunmal auch sehr, das ist schon ein Kraftakt.

  • ich unterschreibe komplett bei Bittersweat!! Sorry was willst Du lernen toll zu sehen an Hunger, Kälte, Krankheit etc? Diese Aussage macht mich echt wütend.Ich glaube der Begriff "arm" bedarf erst einmal einer Definition und wirklich auch "erleben" um darüber urteilen zu können.

  • Ich war schon arm, d.h. Alg2-Empfängerin. Arm gefühlt habe ich micht nicht. Da aber von den Behörden und einigen aus dem Umfeld verlangt wurde, dass ich demütig und dankbar zu sein habe, habe ich mich schlecht gefühlt. Das ist einfach nur scheixxe!


    Wenn ich den Damen dann erklärt habe (besonders in der Behörde), dass ich denselben Beruf habe wie sie und dass auch sie einfach mal ganz unten sein können, relativierte sich das aber. Wie geht es aber Menschen, die nicht mein Wissen und mein loses Mundwerk haben, die sich nicht gut ausdrücken können? Die sind genau da, wo wir sie haben wollen! UNTEN!


    Arm bedeutet für die meisten, ganz unten zu sein, weniger wert, nicht lebenswert...


    Sich aus dieser Gedankenspirale zu befreien, klappt nicht so gut, wenn man mittendrin steckt!

    der die das Blog


    Mausejules Weg zum Klugscheißer - 2. Semester:
    Allgemeine Betriebswirtschaftslehre: 2,7
    Wirtschaftmathematik: 1,3
    Allgemeines Verwaltungsrecht:
    Betriebliches Rechnungswesen:
    Betriebliches Marketing:

  • Glücklichsein lässt sich lernen und hat doch nichts mit den Umständen/Gegebenheiten oder mit anderen Menschen zu tun.


    Es geht nur darum, glücklich zu sein mit dem, was ist.


    Na ja, man kann sicherlich versuchen, eine positive Haltung zum Leben, so wie man es führt, zu entwickeln. Und wenn man sonst nichts ändern kann, ist das wahrscheinlich ganz gut für die Seele. Deshalb war ja auch das Christentum zuerst unter Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status erfolgreich - wenn das Leben jetzt blöd ist, kann man sich so wenigstens auf das Jenseits freuen...


    Allerdings gibt es in der GLücksforschung auch so Sachen wie die set point theory - dass Glück zu einem Teil genetisch bedingt und persönlichkeitsabhängig ist. Also es gibt Schwankungen und ein bisschen kann man vielleicht auch dran arbeiten, aber irgendwo ist Schluss.


    Ich stelle mal noch die Frage in den Raum, ob es immer so gut ist, sich dreinzuschicken und "mit dem was ist glücklich zu sein" zu versuchen. Oder ob es nicht oft besser wäre, man versucht, an der Lage etwas zu ändern. Oder zumindest auf die Kacke zu hauen.