Frühchen stillen

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  • Hallo


    Ich liege wegen frühzeitiger Wegen und weichem Muttermund mit Wehenhemmern auf der Couch nach einer Woche im KH. Ich bin jetzt 34+1, das Baby hat vermutlich über 2 kg, und im KH wurde mir versichert, dass,selbst, wenn es jetzt kommen würde, es vermutlich keine grossen Probleme haben würde. Allerdings ist das KH nicht so besonders stillfreundlich, und ich würde so gerne auch dieses Kind wieder stillen. Deshalb meine Frage: Ab wann kann man Frühchen stillen? Mein Ältster kam mit 36+2, da war das kein Problem .


    LG

  • Hallo Glücksbaerchi,


    wenn das Krankenhaus nicht so einen stillfreundlichen Eindruck macht, dann such doch jetzt in diesen Tagen noch nach einer Still beraterin in Deiner Nähe. Oder hat Deine Hebamme Erfahrungen mit Frühchen stillen?


    Bei mir haben die Tips von meiner Hebamme gereicht, im Krankenhaus war aber auch einer sehr gute Stillberaterin und die Kinderkrankenschwestern haben stillen auch sehr unterstützt.


    Meine Kinder sind bei SSW 33+5 und 30+3 geboren, die Kinder waren beide nicht unterversorgt und für Frühchen ziemlich kräftig, die älltere (33+5) wog 2330g und die jüngere 1860g.
    Die Frühgeburten lagen daran, daß ich einen verkürzten Gebärmutterhals und Infektionen hatte.
    Die kleinere Tochter hatte zuerst eine Atemunterstützung. Beide mußten erstmal trinken lernen und hatten zuerst eine Magensonde.
    Ich habe von Anfang an abgepumpt und die Milch haben sie zuerst durch die Sonde, dann mit der Flasche bekommen.
    Im Krankenhaus habe ich auch Stillversuche gemacht, allerdings nur mit Stillhütchen. Und auch leider im Krankenhausrhythmus.
    Zu Hause habe ich das mit meiner Hebamme alles über den Haufen geschmissen und nach Bedarf gestillt. Es ging dann auch relativ schnelle ohne Stillhütchen.
    Bei der zweiten Tochter, der kleineren und früheren, ging alles viel einfacher und schneller, weil ich einfach auch schon wußte, wie es geht und was ich will. Sie wurde auch zum frühest möglichen Zeitpunkt entlassen, da war sie 5 Wochen alt ( wäre also Anfang der 36. SSW gewesen).


    Ich habe beide dann ganz normal vollgestillt, irgendwann mit Beikost begonnen. Die große habe ich insgesamt 13 Monate gestillt, die kleine 21 Monate.


    Ich denke, da Du schon in der 35. Woche bist, wird das bei Dir auch alles klappen. Womöglich mit einem Umweg über abgepumpte Milch aus der Flasche. Aber vielleicht ist Dein Kind ja auch schon fit genug, um gleich richtig zu stillen.
    Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Euch alles Gute!

  • Hallo,
    erstmal drücke ich dir die Daumen, dass dein Kind noch länger drinn bleibt.


    Zu deinen Befürchtungen: wie du selber schon richtig annimmst, ist es am sinnvollsten, wenn du selber genug weißt, also Fachfrau wirst um dich nicht verunsichern zu lassen.
    Kannst du evt. vorab herausbekommen, ob es eine Stillberaterin im Krankenhaus gibt? Die du dann gezielt anfragen kann?


    Wie bei jedem Baby muss man immer schauen, dass das Kind genug bekommt. Erschwerend kommt bei Frühchen hinzu, dass sie - je nach Anfangsgewicht - keine "Reserven" haben, aus denen sie zehren können. Somit gilt soweit ich weiß die 7%-Abnahme nicht oder nur in deutlich geringerem Maße.
    Es wird sehr genau geschaut, dass keine oder fast keine Abnahme passiert und eine Mindesttrinkmenge pro Stillmahlzeit festgelegt. Die wird dann unter Umständen auch nachgefüttert. Hier kann man aber zusätzlich abpumpen - so dass dann direkt Muttermilch gefüttert wird, oder darauf drängen, dass die Stillabstände deutlich kleiner werden bzw. das Kind einfach recht lange stillen.
    Mir wurde damals direkt ein Brusternährungsset angeboten, mit dem wurde am ersten Tag wenig Milch zugefüttert, wenn nach dem wiegen die Mindestmenge nicht erreicht wurde.


    Bei sehr frühen Frühchen ist teilweise sehr spezielle (angereicherte) Nahrung nötig - aber das sollte bei SWS34 ++ nicht mehr der Fall sein.


    Falsch ist, dass das trinken an der Brust zu anstrengend ist. Es wird wohl immernoch sehr häufig erzählt, ist aber falsch. Ein Kind, welches aus der Flasche trinken kann, kann also auch an der Brust trinken. Zudem läßt sich durch den direkten Körperkontakt die Milchbildung anregen und es ist gut fürs Kind (so lange es stabil ist).


    Es gab meiner Meinung nach auf der AFS-Seite einen Flyer zum Thema Frühchen stillen - aber ich finde den nur noch in Bosnisch - keine Ahnung, was mit dem passiert ist.
    http://www.afs-akinternet.de/j…ltblaeter/89-faltblaetter


    Grundsätzlich würde ich dir aber empfehlen, den Kontakt zu einer Stillberaterin zu suchen, die du dann direkt aus dem KH anrufen könntest. (zu finden unter la-leche-liga.de und afs-stillen.de (beides Ehrenamtlich) oder bdl-stillen.de )

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • gute tipps hast du ja schon von meinen vorschreiberinnen erhalten.


    meine kleinste kam mit 31+2 zur welt, wurde aber in den ersten tagen per fläschchen gefüttert, weil es im inkubator lag. später dann mußten wir das stillen erst lernen, was recht anstrengend war. ich habe eine stillberaterin hinzu gezogen, und mit viel geduld lernte sie es nach ca. 10 tagen als sie zuhause ankam. im krankenhaus wollte es nicht klappen, ich war zu angespannt, und die atmosphäre dort liess mir keine nötige ruhe zu.


    im normalfall kann jedes kind stillen, und da es nicht dein erstes kind ist, ist eine gewisse erfahrung vorhanden. das ist dein persönlicher großer vorteil.


    zur sicherheit würde ich aber eine stillberaterin kontaktieren damit du gleich eine bei der hand hast, falls es nicht klappen sollte.

  • Liebe Gluecksbaerchi,


    wie du in meiner Signatur sehen kannst, hab ich auch ein Frühchen. Mein Sohn kam bei 34+6 auf die Welt und hatte 2210g.
    Wir stillen seit ca. 8 Tagen nach der Geburt voll. ^^


    Gut das du dich schon vorher informierst. Das Stillwissen das ich mir vorher angelesen hatte, hat mir auf dem Weg zum vollstillen sehr sehr geholfen. Auf das Krankenhaus und leider auch auf die dort arbeitende Stillberaterin wollte ich mich (und konnte!) ich mich nicht verlassen.


    Ich war leider nach der Geburt 20h von meinem Sohn getrennt und hab ihn sofort als ich ihn gesehen hab angelegt. (Hast du schonmal gestillt? Schau dir an bzw leg dir ein Infoblatt in die KH-Tasche wie man richtig anlegt.Die Seite z.B. Stillen) Ich konnte also von Anfang an stillen :) Mir wurde auch gesagt, dass stillen zu anstrengend ist und daher musste ich mit dem Fläschchen und/oder einer Magensonde nachfüttern. Bei meinem Sohn wurde die Magensonde einfach gleich nach der Geburt gelegt. Ich weiss nicht ob das alle Krankenhäuser so machen.


    Was mich arg gestört hat, aber aus Sicht vieler Krankenhäuser unbedingt nötig ist, ist das die Frühchen sofort nach der Geburt sehr sehr viel Milch (natürlich Flaschenmilch weil der Milcheinschuss dauert ja ein bisschen) bekommen. Aus meiner Sicht war das so schlimm, weil mein Sohn alle 4h 30ml trinken m u s s t e ! . Mir wäre es viel lieber gewesen ihn nach Bedarf trinken zu lassen (Er war aber auch so kräftig das er sich immer gemeldet hat.)


    Ich möchte dir also auch den Tipp geben, such dir eine gute Stillberatung. (AFS, La Leche Liga. Auf den Internetseiten von diesen Verbänden findst du Adressen)
    Setzt dich gegenüber den Ärzten durch. Wir hätten viel eher nach Bedarf stillen können mit einer Tagesgesamtmenge. Ich war nur von der Situation überfordert und hatte keine Kraft mich mit den Ärzten anzulegen. Schau das sie deinem Kind keinen Schnuller und/oder die Flasche geben wenn du das nicht möchtest!


    Wenn du aus einem Grund nicht stillen kannst, fange sobald wie möglich nach der Geburt an zu pumpen. Und informiere dich für alle Fälle wo du eine Milchpumpe für zuhause ausleihen kannst. Ich hatte ein besseres Gefühl dabei, eine Pumpe zuhause zu haben auch wenn wir das Krankenhaus vollstillend verlassen haben.


    So grad fällt mir nichts mehr ein - falls du noch Fragen hast, beantworte ich sie dir sehr gerne!!


    LG Saraid

    Liebe Grüße,
    Saraid



    Faschismus ist keine Meinung, es ist ein Verbrechen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Saraid () aus folgendem Grund: Oh sorry.. du hast schonmal gestillt :-) Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

  • Hallo Glücksbärchi,


    ich drücke dir die Daumen, dass dein Zwerglein noch ein wenig drinnen bleibt.


    Unsere Grosse kam damals bei 37+1 und hatte nur 2450 Gramm. Sie galt als Mangel-frühchen.
    Sie konnte ganz normal stillen.


    Unsere Twins kamen bei 29+5 und mussten zunächst sondiert werden. Ich hab sofort ne Pumpe verlangt, die man mir erst nicht bringen wollte, weil ich mich nach dem KS ausruhen sollte...da fing das Kämpfen schon an. Aber ich hab mich durchgesetzt.


    Nachdem die gesundheitlichen Probleme überwundern waren, durften die Twins so nach und nach mal mit der Flasche gefüttert werden.


    Was absolut gegen das Bedürfnis der Kids lief, war die festegelegte Menge, die sie alle 4 Stunden trinken sollten. Da wurde nachsondiert, was das Zeug hielt. Ich merkte damals schon, dass beide viel lieber alle 2 h ein wenig getrunken hätten.


    Leider konnten sie das in den Klinikalltag nicht einbauen #sauer , aber ich versteh es auch ein wenig. Es kam dann soweit, dass wir teilweise Reste einfach entsorgt haben. Und einfach wieder eher gefüttert haben.


    Ich weiss leider nicht mehr, wann ich angefangen bin, unser Mädchen anzulegen. Sie zog ohne Probleme mal eben 50 Gramm weg, wofür sie mit der Flasche länger brauchte.


    Beim Sohnemann dauerte es etwas länger, er hatte mehr gesundheitliche Probleme.


    Als ich sie zu Hause hatte mit grade so um die 2000 Gramm, bin ich zum Vollstillen übergegangen, wann immer sie wollten. Zweimal haben sie nur noch eine Flasche bekommen, aus Not heraus. Danach haben sie es verlernt, an der Flasche zu trinken.


    Was allerdings von Anfang an sein musste war, dass sie einen Schnuller bekamen. Sie waren so klein, dass sie das Saugen lernen mussten.


    Ab zu Hause haben sie nie wieder nen Schnuller haben wollen ;)


    Ich hab dann 3,5 Jahre beide Twins gestillt.


    Das FMS oder so ähnlich (dieses Zusatzpulver) wollten sie mir auch verschreiben. Nachdem ich sie allerdings gefragt habe, wie ich mir das in die Brust schütten soll, wars dann auch so gut #pfeif


    LG und ganz feste Daumendrück

  • Unsere Kleine kam bei 34+3 nach Blasensprung per Not Sectio zur Welt. Sie hatte 2200g, fit aber auf Grund der Frühgeburt unreif.
    Sie war 3 Wochen auf der Intensivstation zum "peppeln" und wurde mit meiner MuMi per Magensonde ernährt. Ich konnte sie immer und immer wieder anlegen aber geraume Zeit war sie einfach zu Schlappi um ausreichend zu trinken. Nach kurzer Zeit war's dann eine Mischung aus sondierter MuMi, MuMi Fläschchen und Brust. Sie konnte zuverlässiger aus dem Fläschchen ihren Bedarf decken, trotzdem habe ich sie immer und immer wieder angelegt und nach kurzer Zeit Zuhause dann auch voll gestillt. Zum Glück ist das KKH pro stillen, Stillberaterinnen waren jederzeit ansprechbar und meine Hebamme hat unterstützt.
    Ihr schafft das schon, nur Mut. Sag im KKH das du stillen willst und bitte um Unterstützung sollte das KKH dich in der heutigen Zeit leisten können.
    Alles gute für euch.

    Liebe Grüsse


    Pauliine mit Pauliinchen und Mini-Paulineline #herz

  • Es gab meiner Meinung nach auf der AFS-Seite einen Flyer zum Thema Frühchen stillen - aber ich finde den nur noch in Bosnisch - keine Ahnung, was mit dem passiert ist.
    http://www.afs-akinternet.de/j…ltblaeter/89-faltblaetter

    Der ist in Deutsch, aber du kannst ihn zusätzlich auch in bosnisch runterladen ;)

    Liebe Grüße
    Sinsiria mit Timon 03/08 + Pumbaa 07/11 + Simba 06/13
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    Be calm, be a unicorn



    Mitglied im Reboarder-Verein

  • Vielen Dank für eure Ratschläge, eure Erfahrungsberichte und euer Daumendrücken.
    Ich habe Kontakt mit der Leche League aufgenommen und mir Dokumentation ausgeliehen. Ich hab auch Telefonnummern v on Stillberaterinnen, die ich mit ins Krankenhaus nehme. Und ich hab mich schlau gemacht, wo ich eine elektrische Milchpumpe ausleihen könnte.


    Ich stelle mich darauf ein, kämpfen zu müssen. Mein Ältester ist mit 36+2 SSW und 3 kg auf die Welt gekommen. Ich habe ihn 20 Monate gestillt, aber die erste Zeit war sehr stressig- ohne Grund,wie ich im Nachhinein erfuhr. Wir hatten einige falsche Informationen im KH bekommen, und aus Mangel an Wissen hab ich es geglaubt z.b.


    - Für Kinder, die vor 37+0 auf die Welt kommen, ist das Stillen frustrierend, weil sie zu schwach sind.
    - Gestillte Frühchen nehmen ab.
    - eine Mutter, die pumpt, darf das Baby nicht auch noch anlegen, weil das zu anstrengend ist.
    - nach der Geburt brauchen Mutter und Kind erst mal Ruhe, abpumpen hat Zeit
    - Frühchen müssen alle 3 Stunden 30 ml trinken...


    Ich musste zu Hause viel kämpfen, damit es mit dem Stillen doch noch klappt, und wenn ich mich vorher informiert hätte und mich durchgesetzt hätte, wäre mir viel Ärger erspart geblieben. Es hätte von Anfang an problemlos stillen können. Deshalb sammle ich jetzt ein Maximum an Informationen. Mein Vertrauen in die Stillberaterinnen im KH ist etwas erschüttert. Eure Erfahrungsberichte haben mir Mut gemacht, dass das Stillen selbst dann klappen kann,wenn die Kleine jetzt schon auf die Welt kommen würde, wenn auch vielleicht nicht sofort. Das ist mir sehr wichtig.

  • dein jetziges wissen macht dich selbstbewusst, und genau so mußt du den krankenschwestern im kh entgegentreten! das ist deine waffe für den kampf um dein kind! und du wirst den kampf gelingen, 100%. mit den guten stillberaterinnen bist du gut gewappnet, du wirst merken, es wird gut werden.


    meine kleine war mit 1400 gramm sehr klein und zierlich, und sie hat es geschafft, wenn auch etwas später. und ich hatte den vorteil, durch meine erfahrung der drei vorigen kindern mein frühchen viel früher mit nach hause zu nehmen, weil ich sehr selbstbewusst und unerschrocken mit ihr umging, trotz ihrer zierlichkeit und größe. dieses sichere und selbstbewusste auftreten im krankenhaus liess die ärzte und schwestern erkennen, dass das kind bei mir besser aufgehoben ist als bei denen auf der station. #super


    ich merke an deinem letzten beitrag dass du sehr genau weißt was du willst und wie du es angehen wirst. weiter so.

  • Hallo, wie geht es Dir heute? Hoffentlich schafft Ihr noch eine Weile! Hast Du eigentlich eine Hebamme? Uns hat es sehr geholfen, dass unsere externe Hebamme mit auf die Frühchen-Intensivstation gekommen ist, quasi als Besuch, und beim Anlegen geholfen und Tipss gegeben hat. Die Station selbst war leider nicht stillfreundlich, zumindest aber wurde das Abpumpen unterstützt.


    Unser Mini hat vom ersten Lebenstag an abgepumpte Muttermilch sondiert bekommen, die ersten Stillversuche machten wir nach einigen Tagen, und er trank dann auch abgepumpte Milch aus der Flasche. Letztlich hätte er wahrscheinlich gerne in dichtem Zeitabstand gestillt und immer eine kleine Menge getrunken. Aber das passte überhaupt nicht zu den Klinik-Vorgaben: Mahlzeit alle vier Stunden, große Trinkmenge. Begründung dafür: Alles andere sei zu anstrengend. Durchsetzen konnte ich mich nur teilweise, zumal ich ja auch nicht rund um die Uhr anwesend sein konnte.


    Leider hat sich unsere Stillbeziehung nicht so entwickelt, wie ich es mir gewünscht hatte. Wir hatte ein Jahr lang eine Kombination aus Stillen und Pumpstillen. Nach einem Jahr habe ich aufgehört abzupumpen, weil es mir zu anstrengend war. Nun stillt unser Mini noch gelegentlich, trinkt Pre-Nahrung aus der Flasche und isst schon einiges.


    Alles Gute für Euch!

  • Hallo und ganz schnell, da auf dem Sprung:


    War auch in der 34. mit vorzeitigen Wehen gelegen, Tochter kam dann bei 36+1 mit 2220g zur Welt. Musste die ersten 5 Tage auf Neointenxiv überwacht werden, bekam Nahrung über Magensonde und intravenös, weil zu wenig Gewicht. ich habe unterdessen alle 4 Stunden gepumpt, bis der Milchfluss einsetzte. Dann durfte ich den ersten Stillversuch machen. Hatte riesige, pralle Brüste und flache Brustwarzen, Kind war total überfordert. Habe mir dann mit Stillhütchen beholfen, das war ein Segen!!! Die abgepumpte Milch wurde zusätzle per Magensonde, dann per Flasche gefüttert (wichtig, dass jeder Tropfen irgendwie beim Kind ankommt!!!).


    Sie tat sich beim Stillen lange schwer mit dem "Ansaugen". Wenn die Milch nicht von alleine in den Mund floss, ließ sie los und brüllte. Trick: Etwas Milch vorher abpumpen, mit einer Spritze (ohne Nadel) aufziehen, Kind andocken und am Mundwinkel etwas von der abgepumpten Milch einträufeln. Hat funktioniert, sie fing sofort an zu saugen (vorausgesetzt sie hatte wirklich Hunger).


    Auf Stillhütchen verzichten konnten wir leider erst nach 8 Wochen ...


    Viel Glück!

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • Nochmals danke für eure ausführlichen und einfühlsamen Antworten.


    Gestern war ich zur Kontrolle zur FÄ. Der Muttermund ist seit 10 Tagen unverändert und noch geschlossen, Wehen hab ich fast keine. Ich darf jetzt die Wehenhemmer etwas niedriger dosieren. Ich bin mittlerweile zuversichtlich ,dass wir es bis 36+0 schaffen, vielleicht sogar bis 37+0. Töchterchen geht es sehr gut, ist sehr lebhaft.
    Und ich fühle mich jetzt gut vorbereitet, falls doch Schwieigkeiten kommen.


    rheinländerin


    Ich lebe nicht in Deutschland. Bei uns ist es leider nicht üblich, dass Hebammen die Schwangerschaft betreuen, das liegt fest in ärztlicher Hand, die Geburt findet automatisch in dem Krankenhaus, mit dem der Arzt einen Vertrag hat, statt.

  • Meine Jungs sind in der 28. SSW geboren. Sie mußten zunächst sondiert werden (und beatmet). Ich habe gleich abgepumpt. Eine gute Milchpumpe ist sehr wichtig (Medela symphonie hatte ich, soll auch die beste sein). Früh mit abpumpen beginnen und oft pumpen, um die Milchbildung gleich gut anzuregen, auch wenn anfangs nicht viel kommen sollte, nicht aufgeben.


    Eine gute Stillberaterin ist Gold wert. Ich hatte zum Glück eine, die IBCLC-Beraterin ist und auf einer Frühchenintensiv-Station als Kinderkrankenschwester und Stillberaterin arbeitete und somit fachlich einfach sehr fit war. Die Krankenschwestern der Frühchenstation wollten ihr nämlich gerne Inkompentenz unterstellen -was ja leicht widerlegbar war- und mich zum Fläschchenfüttern alle 4 Stunden und Anlegen (wenn es unbedingt sein muss, aber ja gaaar nicht gut für Frühchen ist #augen ) nur mit Stillhütchen nötigen.


    Es war echt ein harter Kampf auf der Frühchenstation mit den Schwestern. Die Ärzte waren da sehr viel stillfreundlicher. Aber den Schwestern hat das gar nicht in den Kram und die Arbeitsroutine gepaßt.


    Frag nach Kanguruhen. Das ist wichtig für Dich und das Kind. Auf vielen Stationen darf man nur, wenn man beharrlich nachfragt.


    Wir haben es trotzdem geschafft schon wenige Tage nach der Entlassung (nach 3 Monaten KH) vollzu stillen. Und zwar beide Kinder. Ich stille ehrlich gesagt immer noch. Sie sind jetzt 5 Jahre alt und topfit. Seit 2 Jahren ur noch zum Einschlafen und Aufwachen. Wobei der eine es immer öfter vergißt. Von mir aus würde es jetzt auch langsam reichen. S. scheint es aber noch zu brauchen...


    Du schaffst das!

  • Noch ein Nachtrag: Frühchen nehmen auch erst mal ab. Und zwar prozentual sogar mehr als zeitgerecht geborene Babys. Meine Jungs haben jeweils 20% ihres Geburtsgewichts abgenommen (1000 g Geburtsgewicht, Abnahme bis auf 800 g bevor es wieder aufwärts ging). Das fand ich sehr erschreckend, aber mir wurde gesagt, es wäre völlig normal, dass Frühchen soviel abnehmen. (Damals bekamen sie noch spezielle Nahrung per Sonde, konnte also nicht vom Stillen/von der Muttermilch sein ;-))


    Die Krankenschwestern mischten in meine Muttermilch irgendwelche Zusätze rein, weil ja Mumi angeblich nicht gehaltvoll genug ist. Sowas ist purer Unsinn. Es ist wissenschaftlich belegt, dass gerade für Frühgeborene Mumi die allerbeste Nahrung ist. Aber erstens hatten es die Krankenschwestern ohne mein Wissen getan und zweitens hatte ich zu dem Zeitpunkt, als ich es mitbekam, nicht mehr die Kraft auch noch deswegen zu streiten.

  • Hallo


    Unsere kleine Maus ist am 23.August mit 37+1 ssw und 2800 g auf die Welt gekommen. Sie hat gleich nach der Geburt wie eine Weltmeisterin gestillt. Sie hatte 180 g abgenommen aber sehr schnell wieder zugelegt. Wir waren 3 Tage wegen einiger Tests im Krankenhaus und sind dann nach Hause gekommen.Die kleinen großen Brüder sind froh, für sie war es nicht so leicht, dass ich so lange ans Sofa gebunden war.


    Nochmals vielen Dank für eure Berichte, dadurch war ich wesentlich gelassener.

  • herzlichen Glückwunsch!
    da habt ihr beide ja noch ganz schön lange durchgehalten #super cool dass das mit dem Stillen so gut klappt und danke fürs erzählen

    Viele Grüße,
    Austernfischer


    Waruum? Warum denn??


    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss sich nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen, und das ohne Reisepass. Bücher haben aber auch einen Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.
    Richard Atwater

  • Herzlichen Glückwunsch und toll, dass ihr so lange durchgehalten habt!

    Die meisten Edits wegen der Autokorrektur vom Smartphone #pfeif