Warum fehlt der Nachwuchs für Hausgeburtshebammen?

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  • Meine Hebamme hat im März aufgehört, HGs zu machen.


    Nicht nur wegen der Versicherung. Die ist irre hoch, aber war grade noch zu stemmen.


    Aber der Stress war unmenschlich. Immer auf Abruf. Nie Zeit für Familie. Der Kopf war nie aus, die Frauen hat sie mit in den Urlaub genommen, und der Urlaub viel kurz aus, weil sonst zu viele Frauen weggefallen wären. Dazu der Druck der Versicherung, Anfeindungen durch Frauenärzte, wenig Schlaf....und wenn dann ne Geburt lange dauert, gleichzeitig aber 2 Frauen in der Nachsorge DRINGEND Hilfe brauchen, dann ist das einfach doof. Meine Hebamme ist momentan im Urlaub, und sie sagt, das ist das erste Mal, dass sie 3 ganze Wochen in den Urlaub fährt, und sie fühlt sich doch schon durch die vergangenen 4 Monate ohne HGs so viel entspannter. Sie hat abgenommen, macht mehr Sport, ernährt sich gesünder... das hört sich jetzt vielleicht lächerlich an, aber wenn man ein bißchen was vom Leben will auer viel Idealismus...bleibt nicht mehr viel....


    Njnia, 500 Geburten pro Jahr verteilt auf 4 Hebammen sind dann eben 125 Geburten pro Jahr. Und das finde ich immer noch zu viel. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Hebamme dann in einer Gewitternacht 3 Anrufe gleichzeitig bekommt, ist nicht grade klein. Muss man mal realistisch sagen, und wenn ich dann noch Ruufbereitschaft zahle usw, dann will ich auch wirklich die Hebamme bei mir haben.... ich denke das geht zu Lasten der Qualität. Das erinnert mich grade an dieses Zeit-Interview mit dieser alten Berliner-Beleghebamme, die unglaublich viele Geburten hatte, und ich hab mich echt gefragt, wie sie das machen will.

    • Offizieller Beitrag

    Hmja, meine Hebamme macht mehrere Monat Urlaub im Jahr und der ist diese Zeit auch sehr heilig.


    Was das Finanzielle angeht, da würde ich auch gerne die Krankenkassen in die Pflicht nehmen. Und eben selbst mehr zahlen, so nach dem Solidaritätsprinzip. Was weiß ich, vllt ein bestimmter Prozentbetrag vom Nettojahreseinkommen oder so. Oder ein freiwilliges Spendensystem installieren, wo es sich für Wohlhabende einfach "gehört", mehr zu geben.


    Das klingt alles nicht unlösbar, das ist ja schon mal irgendwie beruhigend. 8)

  • Meine Hebamme hatte einen ziemlich offiziell aussehenden Wisch hinter der Windschutzscheibe... #weissnicht
    Mit dem Fahrrad kommen die auch nicht, dafür ist das Gebiet zu groß, dass sie abfahren müssen. Meine Hebamme brauchte so schon fast eine Stunde, bis sie bei mir war. (Okay, sie fuhr noch mal bei der Praxis vorbei, um Zeug zu holen, aber das ist nun auch nicht SO der große Umweg.)

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

    • Offizieller Beitrag

    Ah, okay, aber hier gibts das nicht - aber unser Autoregime ist ziemlich streng. Innerhalb der Stadt ist Fahrrad ideal, eben auch wegen den Parkplätzen.


    Unser Geburtshaus hat übrigens auch nur einen echten und einen "naja, ausnahmsweise" Parkplatz. Eine allfällige zweite Gebärende muss also abgeladen werden und dann darf Papa erstmal Parkplatz suchen...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Als Hebamme hat man doch- wie als Arzt auch- einen Ausweis, den man ins Auto legt und mit dem man berechtigt ist, auch "einfach so" irgendwo zu parken. #gruebel
    Wäre ja noch schöner, wenn ich mein Kind alleine kriegen müsste, weil die Hebamme keinen Parkplatz findet! #hammer


    Das ist ne Urban Legend. Die Hebis haben zwar nen netten Zettel vorn drin liegen, "Hebamme im Dienst für Mutter und Kind", können aber so nur drauf vertrauen, das die Ordnungshüter einfach ein paar Augen zudrücken.



    In dem Geburtshaus wo meine Hebis arbeiten, ist das so geregelt, das immer zwei Hebammen im Team zusammenarbeiten und sich in die Rufbereitschaft reinteilen. Jede Schwangere bekommt ein Team zugeteilt, davon ist eine garantiert bei der Geburt dabei. Insgesamt arbeiten in dem GH 10 Hebammen, 8 davon machen Geburten, ob HG oder im GH ist egal. So gut wie alle Hebis geben noch Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse, 2 machen Akupunktur. 3 davon haben auch Familie und Kinder.
    Durch die Arbeit im Team ist immer der Urlaub des anderen abgesichert. Zur Geburt wird dann als Zweithebi jeweils eine der anderen gerade Rufbereitschaft habenden Hebis aus nem anderen Team dazugerufen.
    So hat halt jede auch wirklich planbare Freizeit und Urlaub. Alleine ist das kaum machbar. Wieviele Frauen pro Jahr und Hebammenteam betreut werden muss ich mal fragen, aber es sid schon einige. Und in 17 Jahren kam es nur einmal vor, das 3 Geburten gleichzeitig waren und somit wirklich das Haus voll war.


    Meine Hebi meinte mal, entweder man macht das mit Leib und Seele und von ganzem Herzen gerne, oder man lässt es. Allerdings leb ich auch im Paradies der Geburtshäuser und Hausgeburten. Wir haben hier gleich 3 Geburtshäuser, die allesamt auch Hausgeburten betreuen. Das ist wirklicher Luxus für Hebammen und Schwangere.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

    Einmal editiert, zuletzt von Phönix ()

  • Ich melde mich mal als Hebamme zu Wort.


    Ich habe direkt nach der Ausbildung freiberuflich mit GH und HG gearbeitet, ein GH mit gegründet und die Arbeit sehr gerne gemacht und diese besondere Aufgabe genossen. Damals war die Haftpflicht schon teuer, direkt als ich nach meinem zweiten Kind ausstieg gab es einene Sprung um 100% und ich dachte mir, dass ich einen guten Zeitpunkt getroffen hatte. Dass es noch teurer werden könnte war irgendwie kaum denkbar.
    Die Einschränkungen, die die (Dauer-) Rufbereitschaft mit sich bringt ist enorm. Neben der Tatsache kein Glas Wein trinken zu können gibt es noch viele andere Kleinigkeiten. Das Auto muss immer genug getankt sein, Besuche von Bekannten dürfen nicht 50km in die entgegengesetzte Richtung zu deiner hochschwangeren Viertgebärenden sein. Sonst schaffst du es unter Umständen nicht rechtzeitig und das will ich weder mir noch der Gebärenden zumuten. Selbst Farradtouren sind schwierig, wenn ich 15 km von meinem Auto entfernt gerufen werde... Und hat mein Handy Empfang im Kino? Wie gehe ich mit Rufbereitschaft ins Schwimmbad?


    Sobald eigene Kinder da sind brauche ich eine flexible Kinderbetreuung. Das bedeutet unter Umständen, dass ich nachts um drei jemanden brauche und erst in der nächsten Nacht wieder komme.
    Ich und mein Mann haben das leider nicht leisten können.


    das Zitat von Trüffel umschreibt es auch ganz treffend:

    Zitat

    Immernoch ist die Hausgeburtshilfe mein eigentliches "zu Hause". Ich habe jetzt auch einige Aufgaben in der klinischen Geburtshilfe gehabt und bin absolut erschüttert und ernüchtert über das was dort passiert. Sowohl mit den Familien als auch mit den Mitarbeitern. Wie schön, wenn es noch geburtshilfliche Abteilungen gibt, die aus ihren Überzeugungen heraus arbeiten, den meisten Wünschen der Familien nachkommen können oder sie sich zumindest anhören und nicht gleich als Gefühlsduselei abtun. Aber leider ist das auf Dauer in dieser wirtschaftlichen Situation des Gesundheitswesen nicht machbar. Eine sehr gute Abteilung bei uns hat jetzt echte finanzielle Probleme.


    Mit eigener Familie bleibt mir weniger Arbeitszeit. Die beruflichen Nebenkosten bleiben aber konstant ausgerichtet auf eine Vollzeitstelle. Das rechnet sich nicht... im Moment arbeite ich freiberuflich unter der Grenze der Rentenversicherungspflicht und bin auch über meinen Mann familienkrankenversichert. So finanziere ich mir eine Weiterbildung die mir hoffentlich einen familienfreundlicheren und etwas besser bezahlten Job bringt.


    Die angenommenen Kosten von Susan Sto Helit für die Rentenversicherung stimmen leider nicht: Es sind keine 300 € sondern nur für die gesetzliche Rente schon mal 500€ plus der privaten Vorsorge die ja irgendwie auch sein muss.


    Das Problem des fehlenden Nachwuchses gibt es hier auch. Meine früheren Kolleginnen führen das GH noch immer weiter. Es gibt keine neue junge motivierte Hebamme die in den letzten Jahren dafür gewonnen werden konnte.
    Ob es zusätzliche ein Problem der Einstellung der Gesellschaft ist? Vermutlich. Genau wie die Anzahl der Frauen die einen (mehr oder weniger gerechtfertigten) Kaiserschnitt wollen, ab der ersten Wehe eine PDA oder sich eben nicht trauen, die Aussagen des Fachpersonals zu hinterfragen, gibt es auch viele junge Hebammen, die dieser Generation entspringen und deshalb ähnlich denken.

    ente
    mit ente (04/04) und erpel (06/06) und neuem entenküken (01/11)

    2 Mal editiert, zuletzt von ente ()

  • Meine Hebamme rechnet nichtmal die Rufbereitschaft ab wenn das nicht direkt über die Krankenkasse geht. Weil sie nicht will das diejenigen die "anders" gebären wollen und nicht ins Krankenhaus gehen mehr zahlen. Das widerspricht ihrem Gerechtigkeitsempfinden zumal Klinikgeburten auch noch besser vergütet werden und sie nicht findet, dass das Geld das jemand zur Verfügung hat darüber entscheiden darf wie entbunden wird ;(



    Der Verdienst entspricht meiner Ansicht nach einfach nicht dem was geleistet wird, ich glaube aber leider nicht, dass sich das ändern wird.

  • Deine Hebamme rechnet Leistungen, die sie erbringt, nicht ab?
    Das kann ich nicht verstehen!
    Mal davon abgesehen, dass das Abrechnungsystem im stationären Bereich ein völlig anderes ist, fallen da doch auch Leistungen in die Pauschalen die eben nur dort angeboten werden. Eine PDA zum Beispiel.
    Wieso will sie den Kassen Kosten ersparen?


    Ich habe es vor Jahren mit den Betriebskosten und der Rufbereitschaft übrigens eher so erlebt, dass die Familien, die es sich wirklich nur schwer leisten konnten, die Summe sehr gerne zahlen wollten und dann auch durchaus Ratenzahlungen gemacht haben. Familien die es sich offensichtlich leisten konnten haben da schon eher die Höhe der Kosten in Frage gestellt. Es gab auch einige Fälle von Privatversicherten die nie gezahlt haben. Wenn einem das ein paar Mal passiert ist, sollte man langsam unternehmerisches Denken entwickeln. Mal abgesehen davon, dass es ein Traumjob und eine Berufung ist...


    Ich schweife ab. Ich finde es auch sehr schade, dass die Bedingungen für die Hausgeburtshilfe immer schlechter werden (und einigen Ländern gar nicht möglich oder nicht legal ist). Wenn die Vorurteile im Fachbereich aufgelöst werden könnten, durch verpflichtende Praktika von Hebammen und Gynäkologinnen in der außerklinischen GH, würde auch in der Öffentlichkeit nicht so polarisiert über diese Wahl des Geburtsortes gesprochen werden. Leider wird das nie passieren.
    Meine Hoffnung sind zumindest bessere Bedingungen in den Kliniken. Hebammenkreißsaal und babyfreundliche Krankenhäuser sind ein erster Schritt. Es braucht aber noch einen großen " Knall" im Gesundheitswesen und flächendeckende Streiks um die Bedingungen öffentlich zu machen.

    ente
    mit ente (04/04) und erpel (06/06) und neuem entenküken (01/11)

    • Offizieller Beitrag

    in österreich muss man die hebamme für hausgeburt selber zahlen (geburtshäuser gibt es leider aus finanziellen gründen keine mehr hier). die hebammen verlangen so zwischen 1600 und 2300 euro. darin inbegriffen sind rufbereitschaft ab der 36.(?) woche, eine vertretungshebamme auch mit rufbereitschaft, ich glaube 5 untersuchungen vor der geburt und eine woche nachbetreuung nach der geburt. die krankenkassen zahlen ca 900 euro zurück. da ist die geburt und die betreuungstermine dabei. wird die hausgeburt abgebrochen und es kommt zu einer verlegung ins krankenhaus, dann wird die geburt nicht bezahlt. das sind ca 500 euro. hier ist die versicherung für hebammen sicher günstiger als in deutschland.

  • Meine Hebamme hat auch nichts berechnet, was die Krankenkasse uns nicht erstattet hat.
    Die ist seit 30 Jahren Hausgeburtshebamme und sieht das als "Dienst an der Menschheit" und macht auch nichts anderes.

  • Zitat

    Zitat Atavismus:


    Sie erspart nicht den Kassen Kosten, sondern den Frauen deren Kassen die
    Rufbereitschaft nicht übernehmen. Und das waren fast alle bis Anfang
    diesen Jahres.

    Ah, hab ich nicht richtig gelesen.
    Wenn die KAssen nicht zahlen und dafür noch Zeit war haben wir den Frauen immer empfohlen zu den anderen Kassen zu wechseln. Ist nicht für alle ne Option aber für einige eben schon. (Hab ich selber auch gemacht)

    ente
    mit ente (04/04) und erpel (06/06) und neuem entenküken (01/11)

  • Angesichts der desolaten Bezahlung in der HG-Hebammenhilfe finde ich es von irgendwie denkwürdig, sich die Ruufbereitschaft nicht bezahlen zu lassen. Ist ja nett und ein Dienst an der Menschheit, aber nicht unbedingt ein Dienst am Beruf der Hebammen und der monetären Wertschätzung.


    In meinem GH gabs für Leute, die sich das partout nicht leisten konnten (wegen Sozialhilfe oder so) einen Spendentopf. Das fand ich ok. Die damals 280 € waren für uns auch echt viel Geld, aber reich wurden die Hebammen mit der Geburt ja sowieso nicht ;)

  • Ich werde die Rufbereitschaft von 300 Euro zahlen müssen, was ich aber auch einseh #ja ; die Beleghebamme, die ich vor 7 Jahren bei meiner ersten SSW anrief für den Kreissaal hätte genau eben dieses Geld auch verlangt für die Rufbereitschaft. Damals konnte ich mir das aber nicht leisten und habe sozusagen dann unter "fremden Hebammen" entbunden, was ich aber da mein Mann dabei war, auch als echt gut erlebt habe. Damals hatte ich aber auch den Luxus, dass neben mir nur noch eine weitere Frau am Gebären war und es zwei Hebis hatte...


    Ich bedaure die Entwicklung auch :| , die die hausgeburtliche Hebammenhilfe derzeit in Deutschland nimmt, weil ich z.B. grade in einem Klinik-minimum-30 min-Anfahrt-Gegend wohne und wirklich das Autofahren bei den beiden Geburten als total schlimm erlebt habe. Bin ehrlich tief glücklich #flehan für nächstes Jahr nu eine HG machen zu dürfen. Ist auch ein Hebammen-Team aus einem GH und eine zweite Hebi, die unter der Geburt hinzukommt- über deren Kosten bin ich noch uninformiert...


    Gruss
    Schneefrau

    Mit drei Schneejungs 2007, 2009 & 2014 #love

  • Bei der letzten SSW kostete die Rufbereitschaft in meinem GH des Vertauens nicht mehr 300 sondern 400 € für eine Geburt im GH, für die Geburt im KH 600€ ... mal sehen wieviel es inzwischen ist :huh: ...anders könnten sie das GH nicht mehr halten. Ich finde das extrem teuer, aber immernoch besser als gleich zu schließen, was ja wohl schon vermehrt passiert ist. Schön wärs, wenn die Hebammen unterstützenden KKs auch ein bisschen nach oben gingen mit der Übernahme der Kosten.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Thema Versicherung: das ist nicht nur ein Hebammenproblem. Das betrifft Ärzte und Ärztinnen in der Geburtshilfe ganz genauso und führt dazu, das immer mehr kleinere KH ihren Kreißsaal schließen müssen.
    Die Versicherungen steigen, weil Einzelfälle immer teurer werden - dank medizinischer Möglichkeiten, aber auch, weil KK versuchen, Kosten abzuwälzen.


    Geburten sind mit einem Risiko verbunden und Geburtsbetreuung einzustellen, kann gesellschaftlich auch nicht erwünscht sein. Die Kosten müssen meiner Meinung nach gesamtgesellschaftlich aufgebracht werden und lassen sich nicht auf eine kleine, schlecht bezahlte Berufsgruppe abwälzen.


    Ansonsten fänd ich im Hinblick auf HG es auch akzeptabel, wenn wie im GH mehrere Hebammen zusammenarbeiten und u.U. auch eine andere Hebamme kommt. Das gibt einem als Frau doch auch mehr Sicherheit. Auch Hebammen können krank werden. Dann lieber eine andere nette Hausgeburtshebamme als in die Klinik gehen.

  • Das mit den steigenden Verischerungskosten hängt wohl auch damit zusammen, dass heutzutage wohl oder übel die Klagen steigen. Eltern sagen inzwischen viel eher etwas, wenn was falsch oder angeblich falsch gelaufen ist. Ich kann mir vorstellen wie sich Ärzte und Hebammen da fühlen - du darfst einerseits nicht zu vorsichtig sein und bspw. schon früh einen KS empfehlen und natürlich auch nicht zu entspannt und zu spät zum KS raten. Es kann in beiden Fällen ganz schnell geklagt werden, wenn dann in diesem Zusammenhang was passiert oder die Geburt nicht so gelaufen ist wie Frau es sich vorgestellt hat. Seh ich das richtig?

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

    2 Mal editiert, zuletzt von Siha ()

  • Ich habe ganz kürzlich erst mitbekommen, wie dramatisch die Hausgeburtshebammen-Versorgung hier wirklich ist, als ich eine gesucht habe.
    Alle mir von früher bekannten Hebammen haben die HG-Hilfe eingestellt, weil sie nicht mehr kostendeckend arbeiten können, es sei denn, sie nehmen so viele Frauen an, dass am Ende nicht mehr sichergestellt werden kann, dass man wirklich jede Geburt auch betreuen kann. Von Freizeit mal ganz zu schweigen.
    Ich hätte um ein Haar keine mehr gefunden (ich habe in der 7. SSW zu suchen begonnen) und bin auf eine Hebamme ausgewichen, die HGen nur im Ausnahmefall macht (wobei mein Suchkreis erschwerend recht klein gehalten werden muss, weil ich zu flotten Geburten neige).


    Das ist schon wirklich erschreckend, wenn sich da nicht grundlegend etwas ändert, wird hier außerhalb der Großstädte bald keine außerklinische Geburt mit Hebammenhilfe mehr möglich sein. X(

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Seh ich das richtig?


    Geklagt wird ja nicht unbedingt (nur) von den Eltern sondern auch von den Krankenkassen, die ja für die Behandlungskosten die durch eventuelle Fehler der Geburtshelfer entstehen ansonsten aufkommen.


    Ist im Falle eines unnötigen Kaiserschnitts denn schonmal erfolgreich geklagt worden?