kostenpflichtige Angebote im Kiga

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  • Wenn Träger ihre sonst externen Kurse in der KiTa auch anbieten, hilft das gerade berufstätigen Eltern. Die Preise entsprechen dann den externen Angeboten oder liegen, weil ja die Raummiete entfällt, darunter. Hier gab es Musikschule mit deren normalen Konditionen und eine Ballettgruppe, bei denen meine Kinder nicht dabeiwaren, weswegen ich auch die Preise nicht verglichen habe.


    Mich ärgert der Ansatz, dass das in der KiTa nicht angeboten werden soll, weil sich ärmere Familien das nicht leisten könnten. Dass es Musik- und Ballettschulen gibt, ist ja doch allen bekannt, oder? Es machte ja auch nur ein Bruchteil der Kinder mit, muss sich also keiner ausgeschlossen fühlen.


    Ich habe ein kleines Vermögen für die Kitaplätze gezahlt, das 8-fache der Normalbeitrags. Sozialhilfeempfänger zahlen hier nichts. Ich bin nicht reich, ich gehöre so gerade eben zum Miittelstand und muss verdammt hart arbeiten und auf vieles verzichten, um das schaffen zu können und meinen Kindern ein Leben und eine Zukunft bieten zu können, wie meine Eltern das noch mit einem einzigen mittleren Verdienst mir bieten konnten. Da bin ich froh, wenn wenigstens eines meiner Kinder nicht noch nach meinem Dienstschluss todmüde in die Musikschule geschleppt werden muss respektive darauf verzichten. Und nein, ich kann deshalb nicht "mal" früher nach Hause kommen. Ich muss schon wegen verdammt vielen Dingen "mal" früher aus dem kommen und bin froh, wenn ich dennoch meinen beruflichen Weg weiter gehen kann.


    Das musste mal raus.

  • Aoife: deine Reaktion finde ich jetzt aber schon etwas übertrieben. Ich bin auch jemand, der alles zahlen muss und arbeitet. Wenn es mir und den Kindern zuviel ist, nach dem Kiga noch zu irgendwelchen Veranstaltungen zu fahren, dann lass ich es einfach. Ich glaube nicht, dass Vorschulkinder was verpassen, wenn sie nicht mindestens einen Termin nachmittags nach dem Kiga haben.


    Ich finde auch,d ass es schon was anderes ist, wenn aus der Kiga-Gruppe nur einige Kinder an einer Veranstaltung teilnehmen können, als wenn nachmittags die Eltern eben zu unterschiedlichen Veranstaltungen gehen.


    Wenn unser Kiga nichts Externes anbietet, weil dann eben die Kinder aus sozial schwächeren Familien benachteiligt wären, dann fände ich das ok. Wenn er was anbieten wird, was ich gut finde und was kostenmäßig im Rahmen bleibt, dann würde ich meine Jungs aber schon anmelden, wenn sie möchten.

  • Die Kinder kriegen das aber immer mit und fühlen sich schon früh ausgeschlossen. Sie fragen ihre Eltern, die müssen nein sagen, ist doch keine schöne Situation? Ich finde, in dem Alter muss das wahrlich nicht sein. Das man kein Geld hat, daran wird man schon genug erinnert, da muss das doch nicht auch noch sein oder? :S Hier gibt es so viele Leute die Vollzeit arbeiten und trotzdem als arm gelten.



    Gerade singen lässt sich doch wirklich gut im Alltag unterbringen und kleine Instrumente hat doch jeder Kiga. :)

  • Aoife
    aber wenn die Aktiväten in Musik- oder Balettschule statt finden, dann bekommen die Kinder aus Familien die sich das nicht leisten können (oder wollen) es nicht mit. Gehen Kinder für sowas aus der Gruppe raus bzw. werden zusammengesammelt dann bekommen sie es direkt mit.
    Und oftmals sind es auch Familien die keine Sozialhilfe bekommen, die trotzdem kein Geld für solche Sachen über haben.

  • Ich sag ja nicht, dsas es nicht angeboten werden soll, ich fände es schön, wenn ein Kindergarten ein Ort wäre, an dem solche Kosten einfach irgendwie anders gedeckt würden, sodass sich niemand von den Kindern ausgeschlossen fühlen muss.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Bei uns darf es solche Angebote nicht geben (Kirchlicher Träger), damit es unter den Kindern/Familien keinen sozialen Druck gibt, da mit zu machen. Finde ich auch gut so. So angenehm das für Eltern ist, dass das Thema "Musik" z.B. dort "abgehandelt" ist. Ich weiß, dass Kinder/Eltern da leicht unter Zugzwang geraten.

  • Da die Anzahl der Kinder, die an der musikalischen Früherziehung teilnehmen kann, begrenzt ist, wird es immer Kinder geben, die "ausgeschlossen" sind. Außerdem gibt es noch Altersbeschränkungen.


    Ich finde wirklich, dass man nicht auf alles Rücksicht nehmen kann, zumal z.B. bei uns ärmere Familien wirklich toll unterstützt werden (Ermäßigung und Kitafonds), einen kleinen eigenen Beitrag müssen sie aber immer selbst leisten, was ich auch richtig finde. Bei uns nehmen viele Kinder Teil, aber nicht alle, was hauptsächlich am Desinteresse der betroffenen Eltern liegt und nicht an deren finanziellen Hintergrund.


    Ich möchte außerdem noch hinzufügen, dass ein bißchen Singen in der Gruppe mit den Erzieherinnen nicht das Gleiche ist, wie die professionelle Unterweisung durch eine studierte Musikpädagogin.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • Ich finde, dass solche Veranstaltungen nicht im Kindergarten stattfinden sollten, wenn sie so kostspielig sind, dass finanzschwache Familien ihre Kinder nicht teilnehmen lassen können. Ich finde es schöner, wenn sowas über einen Verein, eine Stiftung, einen gemeinsamen Topf finanziert wird, sodass ALLE teilnehmen können.


    Das finde ich auch und so macht die Kita der Zwillinge das auch. Für die Musikstunde gibt es einen Topf und jeder zahlt was er kann. Geringverdienende Eltern sind befreit. Wir zahlen mit 8 euro pro Monat und Kind den "Höchstsatz" - für eine Musikstunde pro Woche.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Aoide, ich finde, Du schießt mit Deinem Posting etwas übers Ziel hinaus. Wieso fühlst Du Dich denn persönlich angegriffen? Was die Kinder nach dem Kindergarten machen, bekommen die anderen Kinder nicht zwangsläufig mit. Im Kindergarten wollen sie vielleicht auch teilnehmen, werden aber daran gehindert. Das ist doch wohl ein Unterschied, oder nicht?
    Es wurden hier ja auch einige Modelle genannt, bei denen diese Angebote nicht an das Einkommen der Eltern gebunden sind. Dann hätten die Eltern nur noch ein Problem, falls sie aus anderen Gründen nicht wollen, dass ihre Kinder daran teilnehmen. Ich lasse meine Kinder nicht teilnehmen, und das hat weder finanzielle Gründe noch bin ich an meinen Kindern nicht interessiert.
    Ich fand es früher auch sehr praktisch und dachte genauso, dass ich nämlich dann nachmittags nirgends mehr hin muss. Inzwischen sehe ich das etwas kritischer. Und nicht mehr nur noch aus der eigenen Perspektive.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Ich finde die Sichtweise, dass ja sowieso nicht alle mitmachen koennen , doch sehr begrenzt. Sicher wird es Kinder geben, die es gerne machen wollen, aber nicht können. Das wird ihnen jedes mal wieder bewusst gemacht, wenn die Kinder aus den Gruppen geholt werden. Diese Kinder leiden darunter wesentlich mehr, als wenn diese Aktivitäten außerhalb der Kita stattfinden.
    Das mit dem gemeinsamen Topf ist immerhin eine gute Idee.

  • 25 Euro hat das jeden Monat (inkl. Ferien) bei uns gekostet, veranstaltet von einer privaten Musikschule. Der Musikunterricht fand im Kiga während der normalen Betreuungszeit am Vormittag statt, es wurde gebastelt, das ein oder andere Instrument vorgestellt und (für 3jährige) lähmend langweilige Geschichten über "Herrn Händel" verlesen und ausgedruckt mitgegeben. Nach zwei Jahren wiederholte sich das Programm.


    300 Euro im Jahr ist uns das bei unserer zweiten Tochter nicht wert, die Große kann sich an kaum etwas erinnern und fand den Unterricht langweilig, wir sind den Ordner neulich noch einmal miteinander durchgegangen. Meiner Ansicht nach hätten auch die Erzieherinnen in dieser Zeit das eine oder andere vermitteln können, zumal es sich ja auch um die normale Betreuungszeit handelte.


    Es kommt halt wirklich drauf an, was da geboten wird. "Echten" Musikunterricht wie z. B. Noten und Blockflöte lernen, würde ich meiner Kleinen gern ermöglichen, diesen teuren Quatsch jedoch nicht.


    Besser finde ich da das Projekt "Jedem Kind ein Instrument" in der GS bei meiner Großen jetzt. Sie lernt Gitarre. Da wird nach Schulschluss eine Unterrichtsstunde von Lehrern der städtischen Musikschule gegeben, das Leihinstrument ist im ersten Jahr kostenlos, man erspart sich die Jökelei zur städtischen Musikschule - und das für 20 Euro im Monat. Super.

  • Um auf den Titel des Threads einzugehen: kostenpflichtige Angebote im Kiga finde ich daneben. Neben denen, die es sich leisten können und denen, die Hartz IV beziehen, gibt es auch diejenigen, die sich solche Angebote zwar leisten können, denen so ein Betrag aber dennoch weh tut. Das finde ich nicht gut, zumindest nicht in der normalen Betreuungszeit. Die Kiga-Gebühren sind so schon hoch genug und das, was in meinem obigen Beispiel geboten wurde, kann den Kinder m. E. auch eine interessierte Erzieherin nahe bringen.

  • Habe in den KiGä meiner beiden zwei unterschiedliche Modelle kennengelernt. Bei keinem musst jemand wg. zu niedrigem Einkommen ausgeschlossen werden.


    A) Veranstalter ist die städt. Musikschule, über die auch die Anmeldung läuft. Die Lehrkraft (studierte Kraft für Elementare Musikerziehung) kommt in den KiGA und macht den Unterricht. Kosten für die Eltern richten sich nach Einkommensstaffel und lagen zw. 26 und 36EUR / Monat. Unterhalb bestimmter Einkommensgrenzen wird auf Antrag eine 100%ige Ermäßigung der der Gebühren gewährt. Eine zeitlang gab es bei diesem Modell Beschwerden, weil recht viele Stunden aufgrund einer Dauererkrankung der Lehrkraft ausfielen. Der Träger des KiGas wollte jedoch explizit keinen Anbieter aus dem freigewerblichen Bereich hereinholen, weil damit keine sozialverträgliches Gebührenmodell mehr möglich gewesen wäre.


    B) Die musikalische Früherziehung wird von einer freischaffend tätigen Musikpädagogin übernommen, Kosten pro Familie (Qualifikation ist vergleichbar) sind 20EUR / Monat. Damit auch weniger gut gestellte Familien sich den Unterricht leisten können, wurde von der Elternschaft ein Förderverein (e. V.) gegründet, der einerseits eine Art Umlageverfahren (20EUR pro Kind bei mehreren Kindern) finanziert und andererseits die Abrechnung von Bildungsgutscheinen aus dem BuT Paket ermöglicht. Dazu müssen sich aber engagierte Eltern finden, die sowas aufziehen wollen.

  • Sorry, das ist ein wenig OT, aber es muss grad raus:
    Oh je. Ich fände lähmend langweilige Geschichten über Händel genauso schlimm wie Notenlernen für 3jährige...


    Schade, dass es noch immer so viele negativ Beispiele für schlecht gemachte musikalische Früherziehung gibt.


    Eigentlich wäre es schön, ErzieherInnen wären einfach grundlegend im Bereich Musik ausgebildet, könnten alle oder zumindest ein gewisser Prozentsatz pro KiGa rhythmische Spiele mit den Kindern machen und mit ihnen *richtig* singen. Das wäre die beste Früherziehung, die ich mir vorstellen könnte...

  • Bei uns gibt es 1 x je Woche (außer in den Schulferien) musikalische Früherziehung durch eine qualifizierte Kraft einer Musikschule für alle Kinder ab 3 Jahre.
    Es kostet 30€ im Monat je Kind (Geschwisterkinder zahlen die Hälfte), die Kinder lieben es und nehmen wirklich sehr vielschichtig und nachhaltig Neues mit.
    Wer die monatlichen Kosten nicht aufbringen kann, wird durch den Förderverein der Kita unterstützt. Das war schon vor Beginn geklärt.


    Den Kindern wird etwas geboten, was Erzieherininnen nicht unbedingt leisten können (müssen). Musikalische Früherziehung vom "Profi" unterscheidet sich hier sehr von musiklischer Früherziehung durch Erzieherinnen ohne spezielle Zusazuqualifikation.


    Würde es diese Möglichkeit bei uns nicht geben, nähme niemand Schaden. Aber dass es sie gibt, ist eine tolle Bereicherung. :)

  • ein argument für musikalische früherziehung durch musikschul-lehrkräfte in kindergärten: es werden in den kigä mehr kinder erreicht, als wenn man darauf wartet, dass die familien ihre kinder am nachmittag in die musikschule bringen. kindergarten ist einfach niederschwelliger und so kommen auch kinder in den genuss, die sonst nicht dazu kommen würden. im hinblick auf kiga/schule als bildungszentrum/familienzentrum finde ich es super, wenn die musikschulen sich in die kindergärten auf machen und die kinder dort abholen. da dürfte es meiner meinung nach noch viiiiiel mehr angebote geben, sprachkurse für eltern, elterncafes usw.

  • Zitat

    Sorry, das ist ein wenig OT, aber es muss grad raus:
    Oh je. Ich fände lähmend langweilige Geschichten über Händel genauso schlimm wie Notenlernen für 3jährige...


    Schade, dass es noch immer so viele negativ Beispiele für schlecht gemachte musikalische Früherziehung gibt.


    Eigentlich wäre es schön, ErzieherInnen wären einfach grundlegend im Bereich Musik ausgebildet, könnten alle oder zumindest ein gewisser Prozentsatz pro KiGa rhythmische Spiele mit den Kindern machen und mit ihnen *richtig* singen. Das wäre die beste Früherziehung, die ich mir vorstellen könnte...


    Das sehe auch so und ich meinte auch nicht stures Notenlernen, sondern ein langsames Heranführen. Ein wenig Blockflöte spielen kann auch meine Vierjährige schon.

  • ein argument für musikalische früherziehung durch musikschul-lehrkräfte in kindergärten: es werden in den kigä mehr kinder erreicht, als wenn man darauf wartet, dass die familien ihre kinder am nachmittag in die musikschule bringen. kindergarten ist einfach niederschwelliger und so kommen auch kinder in den genuss, die sonst nicht dazu kommen würden. im hinblick auf kiga/schule als bildungszentrum/familienzentrum finde ich es super, wenn die musikschulen sich in die kindergärten auf machen und die kinder dort abholen. da dürfte es meiner meinung nach noch viiiiiel mehr angebote geben, sprachkurse für eltern, elterncafes usw.

    Ja, das nennt sich frühzeitige Kundenbindung. Muss man nicht ausschließlich gut finden.


    Ich bin Musiklehrerin und Instrumentallehrerin und bin persönlich der Meinung, für eine grundlegende Musikalisierung braucht man keine MFE. Deshalb wäre das Geld besser investiert, wenn die Ausbildung der Erzieherinnen generell besser wäre in den musischen Fächern. Persönlich bin ich noch Fan von frühem Beginn mit Solmisation.

  • Bei uns im Kindergarten herrscht keine wirkliche Wahlfreiheit. Musikalische Früherziehung hat einmal ein Junge nicht mitgemacht und jede Woche geweint. Meine Tochter weint gerade auch jede Woche weil sie aus Altersgründen nicht teilnehmen darf. Und es kostet 24 Euro zusätzlich. Einen Topf gibt es nicht. Ich mag den Lehrer generell, aber mich nervt es dennoch.


    Krebbel, was ist denn Solmisation?

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

    Einmal editiert, zuletzt von rosarot ()