Neugeborenes bei Anwesenheit (noch nicht lange abgestilltem) Kind stillen. Wie?

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  • Hallo liebe Ratgeberinnen,

    ich suche Erfahrungen (am besten) mit ähnlichem Altersabstand und der Konstellation, dass das größere Kind etwa 7 Monate vor der Geburt des jüngeren Kindes abgestillt wurde und zum Zeitpunkt dessen Geburt 1 Jahr 8 Monate alt war / ist....

    Ich frage mich schon langsam, wie Mondscheinchen reagieren wird, wenn sie mich das Neugeborene stillen sieht. Ihre mögliche Aktionen, wie protestieren, stören, auch trinken wollen oder so. Was kann man dann machen? Soll oder kann man sie jetzt schon irgendwie darauf vorbereiten?

    Ich möchte möglichst vermeiden 2 Sachen: dass sie sich benachteiligt fühlt (oder eifersüchtig ist) und dass ich sie trinken lassen muss. Aber alles andere, wie sie auf den Schoß zu nehmen und kuscheln, möchte ich gerne. Geht das ohne, dass sie das Baby beim trinken stört, die sind ja manchmal so ablenkbar?

    Habt ihr ein paar gute Tipps für mich?

    Lieben Dank

  • Der Große, der 1 1/2 Jahre vor der Geburt des Kleinen abgestillt wurde, hat auch Rabatz gemacht. Da war er 4 1/2. Dem Großen fiel dann ein, dass er essen, trinken, auf dem Sofa springen muss. :S Die Lösungen waren natürlich andere, als sie bei euch sein werden. Ein 4 1/2jähriger kann sich schon einen Joghurt aus dem Kühlschrank holen, etwas zu trinken eingießen und versteht es, wenn man zum Stillen rausgeht.

    Schmusen beim Stillen ging bei uns nicht. Vielleicht funktioniert bei euch eine extra Spielzeugkiste, die beim Stillen rausgeholt wird.

    Um mal ehrlich zu sein: Dein Kind wird sich benachteiligt fühlen. Da ist jemand, der bei deiner Mama schläft, bei ihr stillt und man ist nicht mehr das Lieblingseinzelkind. Sie ist nicht mehr exklusiv verfügbar und das tut weh. Nichts, was du tust oder sagst, kann dein Kind darauf vorbereiten.

    Aber: Du kannst deinem Kind sagen, wie toll es ist, dass du es liebst, vielleicht kann sich dein Partner da mehr einbringen? Wenn es irgendwie möglich ist, nur zu zweit etwas unternehmen. Und sei es, dass ihr beide eine Gutenachtgeschichte zusammen lest. Sachen gemeinsam machen, die ein Baby noch nicht kann, helfen auch.

    Studiosa mit Erstgeborenem 10/06 und Zweitsohn 4/11 - im Doppelpack machen sie doppelt Spaß!

  • Um mal ehrlich zu sein: Dein Kind wird sich benachteiligt fühlen. Da ist jemand, der bei deiner Mama schläft, bei ihr stillt und man ist nicht mehr das Lieblingseinzelkind. Sie ist nicht mehr exklusiv verfügbar und das tut weh.

    Danke Studiosa für deine Antwort. Die obengenannte Stelle überzeugt mich aber irgendwie nicht. Ich habe das im Forum schon sooft gelesen und es wird als eine Regel gesehen, dass die größeren Kinder sich immer benachteiligt fühlen wenn ein Geschwisterkind kommt. Aber warum? Warum geht man davon aus? Warum gilt das für alle Kinder? Ich kann nicht glauben, dass es von Natur aus so ist, denn ein Kind bekommt ein Geschwisterkind frühestens ab einem Alter von 1 Jahr und das ist schon ein Alter wo ein Kind mehr und mehr von der Mutter unabhängiger werden kann und sich auch mit beiden Eltern begnügen kann... (ich meine das nicht extrem, bitte nicht extrem verstehen)...

    Kannst Du, oder vielleicht jemand mir diese Regel und diese Sichtweise besser argumentieren?

    #danke

  • Kannst Du, oder vielleicht jemand mir diese Regel und diese Sichtweise besser argumentieren?

    #danke

    Kennst Du Renz-Polster "Born to be wild"
    Er erklärt sehr gut die natürlichen Zusammenhänge, warum Kinder sich auf bestimmte Art und Weise verhalten.
    Bei Geschwisterzuwachs verliert das ältere Kind den Status (und das Privileg) bei der Mutter zu stillen/zu schlafen/geschützt zu sein und damit die Garantie zu überleben. In harten Zeiten, konnte ein Kind verhungern oder erfrieren. Das jüngste Kind bei der Mutter ist da am sichersten. Dieser "Überlebensgedanke" steckt in unseren Kindern noch drin.
    Natürlicherweise stellten sich Geschister aber erst zwischen dem 2-3 Lebensjahr ein, die Phase, die man heute als Trotzphase bezeichnet, weil die Kleinen sooo toben, als ginge es ums Überleben. Und das war auch so. Ganz, ganz früher.

    Wichtig sind Personen, die das Kind auffangen, die ihm zeigen, daß es wichtig ist und auch "überleben" wird ohne das Mama-Privileg.

    Alles Gute Euch :)

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von campari (18. November 2013 um 21:49)

  • Pump doch ein wenig Milch ab. Ich habe meine Tochter versuchen lassen zu stillen, sie war 18 Monate alt, es kam nichts, ich habe ihr (und nur für sie!) Milch abgepumpt. Damit war sie zufrieden und nach ein paar Tagen War es für sie völlig in Ordnung, wenn ich den Bruder gestillt habe.

  • Ich stand bislang noch nicht vor dem Problem. Aber meine Große ist sehr Brustfixiert und hat schon angekündigt das sie dann mit dem Baby zusammen stillen wird. Ich habe mir auch gedacht, dass ich ihr etwas ausstreiche und sie das bekommen kann. Wer weiß, vielleicht mag sie das gar nicht. Auf jedenfall werde ich es so probieren und mal schauen, wie sie reagiert.

    Tine mit Perlchen *02.2010 und Junior *12.2013

  • Ich habe ja meine große dann wieder gestillt. aber ganz davon abgesehen ist sie oft durchgedreht, wenn ich das Baby gestiltl habe (hat dann andere kinder gehauen auf dem Spielplatz, dinge kaputt gemacht, etc.). das lag meiner Meinung nach vor allem daran, dass sie die Aufmerksamkeit wollte und ich nicht reagieren konnte (hingehen und sie davon abhalten), weniger am stillen.

    wie man das vermeiden kann? keine Ahnung. sich darauf vorbereiten ist bestimmt gut :D vorher besprechen, dass man jetzt stillt und danach das Baby schläft und man alleine was amchen kann, usw.

  • Ich weiß jetzt nicht wirklich, was du hören möchtest. Einerseits befürchtest du, dass dein großes Kind eifersüchtig oder sonstwas sein kann, kannst es dann aber wiederum nicht glauben, wenn andere von der Erfahrung berichten. #gruebel

    Es gibt da so ein schönes Gedankenspiel zu, was zugegebenermaßen ein bisschen hinkt, aber es trifft den Kern doch ganz gut, finde ich: Stell dir vor, dein Mann bringt eines Tages eine neue Frau mit nach Hause. Dir wird erklärt, dass er sie ab heute genauso lieb hat wie dich, sie wird mit euch im Bett schlafen, deine Sachen anziehen, mit euch gemeinsam Essen und alles mit dir und deinem Mann teilen. Wie würdest du dich denn da fühlen?
    Dein Kind war bis jetzt ein Einzelkind, kannte es nicht im Ansatz, dich teilen zu müssen. Und nun kommt da plötzlich so ein Winzling daher, der auch noch die meiste Zeit von Mama in Anspruch nimmt. Klar ist Eifersucht da ein Thema.

    Ich persönlich werd das einfach auf mich zukommen lassen. Wenn sie wütend ist und eifersüchtig, bin ich ja da um sie aufzufangen. Die fehlende Mamazeit einfach mit Papa aufzufüllen, funktioniert aber auch nicht einfach so. Papa ist nunmal nicht Mama. Du wirst im Kinderzentrum grad eine Menge Threads finden, die zu dem Thema passen.

    Zum Thema Stillen: Erklärs ihr doch einfach. Du möchtest sie nicht mehr stillen und gut ist. Alle anderen Erklärungen find ich da unecht und unfair deinem Großkind gegenüber. Wenn Tandemstillen für dich nicht infrage kommt, ist das völlig in Ordnung, du solltest es eben nur auch so klar kommunizieren. Für mich ist Tandemstillen eine Möglichkeit, allerdings weiß ich, dass meine Tochter die Technik leider verlernt hat. Sie kann es einfach nicht mehr. Die Variante von Plüschi find ich da auch durchaus gangbar, auch wenns das Stillen an sich nicht ersetzt.
    Wenn deine Tochter stillen möchte und du nicht, wird sie da sicher nicht begeistert sein,aber das ist ja auch völlig in Ordnung so. Wie gehst du denn sonst mit solchen Situationen um?

    Ein Spiel oder eine Stillkiste, die sie nur bekommt, wenn du stillst, hab ich hier auch schon häufiger gelesen.

    Lass es doch wirklich auf dich zukommen, am Ende machst du dir die Gedanken völlig umsonst.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)

    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • War hier bei den beiden Großen so. Abstand 20 Monate, abgestillt habe ich ihn in der Schwangerschaft mit Kind 2, so mit 17 Monaten.

    Was das Stillen anging: das hatte er relativ schnell verlernt (also wirklich die Technik), insofern habe ich ihn bei Nachfrage, als das Baby dann da war, mal probieren lassen, aber da kam einfach keine Milch und insofern blieb es bei einem Versuch.

    Ansonsten schließe ich mich den Vorschreiberinnen an: das große Kind wird eifersüchtig reagieren, das kann man mal mehr mal weniger gut auffangen. Bei uns warten die Stillzeiten für den Großen oft auch Kuschelzeit. Wir haben es uns mit Buch auf der Couch bequem gemacht und ich habe vorgelesen beim stillen, das hat meist gut funktioniert.

  • Zitat von »Studiosa«
    Um mal ehrlich zu sein: Dein Kind wird sich benachteiligt fühlen. Da ist jemand, der bei deiner Mama schläft, bei ihr stillt und man ist nicht mehr das Lieblingseinzelkind. Sie ist nicht mehr exklusiv verfügbar und das tut weh.


    Danke Studiosa für deine Antwort. Die obengenannte Stelle überzeugt mich aber irgendwie nicht. Ich habe das im Forum schon sooft gelesen und es wird als eine Regel gesehen, dass die größeren Kinder sich immer benachteiligt fühlen wenn ein Geschwisterkind kommt.

    Ich möchte uns (Kind 1 ist 1 Jahr und 11 Monate älter) als Gegenbeispiel anmelden, weil ich es vorher auch so oft gehört hatte, und darum fest damit rechnete, daß das ältere Kind sich benachteiligt fühlen wird, und Eifersucht entwickelt, und ich besondere Strategien brauchen werde.
    Bei uns ist das nicht so, und inzwischen kenne ich auch mehrere Geschichten, wo das ältere Geschwister das jüngere ganz selbstverständlich liebevoll angenommen hat, und das Baby (stillen, wickeln, tragen, anziehen, trösten, ...) ganz einfach als, hm, Bestandteil seines Alltags betrachtet. Kann sein, daß das eher selten so problemlos geht, und ganz bestimmt ist es Charaktersache des Größeren, aber völlig exotisch oder unwahrscheinlich ist es nicht.

    Klar, es gibt mal Schwierigkeiten, weil ich eben wirklich nicht immer exklusiv verfügbar bin - die Beschränken sich allerdings auf den jeweiligen Moment. Also zB, wird das Baby gerade gestillt, und dem Großen fällt ein Quatsch ein, dann hab ich das Problem, zu entscheiden, wer jetzt als erster versorgt wird ;) Daß ihm der Quatsch im ungünstigsten Moment einfällt, gilt für jede Ablenkung oder Nicht-Verfügbarkeit meinerseits gleichermaßen. Klingelnde Telefone und Postboten und überkochende Nudeln kommen hier selten allein, oft gibts noch einen ausgeräumten Kühlschrank oder ein überschwemmtes Bad dazu.
    #taetschel

    Worauf ich hinaus will, das hier:

    Bei Geschwisterzuwachs verliert das ältere Kind den Status (und das Privileg) bei der Mutter zu stillen/zu schlafen/geschützt zu sein und damit die Garantie zu überleben.

    muß ja nicht so sein (va. was das schlafen und geschützt sein angeht), und muß auch nicht zwingend als Verlust erlebt werden, denn das ist nur die eine Seite.
    Es ist auch ein Zuwachs. Einer mehr von euch #applaus

    Soweit meine Erfahrung. Tips hab ich keine, außer, zu sehen, wer da zu euch kommt und drauf zu vertrauen, daß ihr alle zusammen gehört.

  • Dieses Beispiel mit der zweiten Frau, die der Mann mit nach Hause bringt, habe ich noch nie verstanden. Denn das fände ich ganz und gar nicht normal. Dass ein Geschwisterkind dazukommt finde ich hingegen normal.

    Und ich denke, das normal zu finden, und nicht als Verlust fürs große Kind ist schon mal ein gutes Mittel gegen die Eifersucht. Die Kleinen sind fast immer ganz begeistert von den Großen- diese Begeisterung den Kindern zu zeigen war bei uns immer hilfreich. "Guck mal, wie das Baby fröhlich strampelt! Sie freut sich so, dich zu sehen!" Und dem Großen erzählen, wie es selbst als Baby war. Das hilft einem selbst, diese Liebe zu vergegenwärtigen (durch die Geburt eines Geschwisterchens werden die Großen nämlich über Nacht ganz furchtbar groß...) und dem Kind auch.

    Beim Stillen, hmm, ich hab einmal ein Kind gehabt, dass sich schon lange vorher selbst abgestillt hatte und zwar interessiert war aber nicht selbst trinken wollte (habs ihr angeboten) und einmal hab ich tandemgestillt.
    Ich finde gut, dass du klar sagst, dass du das nicht willst. Dann bleib dir selbst auch treu, halbe Sachen sind nix.

    Gemeinsam kuscheln beim Stillen war bei uns gut möglich, hängt aber auch vom Baby ab. Und vom Großkind, es geht nämlich nur, wenn das Großkind nicht absichtlich Faxen macht. Vorlesen beim Stillen war da schon besser, weil es die Aufmerksamkeit beim Großkind besser bündelt.....

    Ach ja, noch was: Eifersucht ist nichts Schlimmes. Meistens wird sie da sein (nicht immer) aber meistens kann man auch gut damit umgehen. Gehört zum Leben. Und wenn so ein Zwerg eifersüchtig ist, und dann feststellt, dass es doch geliebt wird, dann schmilzt sein Herzchen und es fast noch fester Vertrauen und Lebensmut.

    Gruß
    die Sahnetorte

    Einmal editiert, zuletzt von Sahnetorte (19. November 2013 um 11:28)

  • Meine kleinen sind 18 Monate auseinander. Als der größere 13 Monate alt war. War die Milch alle und er ist auf Kuhmilch in der Flasche umgestiegen. Bei der Geburt des Bruders fünf Monate später hatte er die Brust offenbar total vergessen. Er hat weiterhin seine Flasche getrunken, die ich ihm halten müsste, wären der auf meinem Schoß lag ;) und die Brust hat ihn null interessiert. Bis heute, fast zwei Jahre später nicht.

  • meine Kinder werden ca 16 Monate auseinander sein, wenn der Kleine kommt. musste den Grossen schon mit 2 Monaten abstillen,weil ich keine Milch mehr hatte und er hat nie effektiv aus meiner Brust getrunken (nur abgepumpte Milch aus der Flasche). Gehe also nicht davon aus bzw hoffe nicht, dass er demnaechst an meine Brust moechte. Aber dass er eifersuechtig reagieren wird, wenn sein Bruder stillt, kann ich mir schon gut vorstellen.
    habe mir vorgenommen, dem Grossen dann auch eine Milch o.a. zu machen, die er dann bei mir sitzend trinken kann.

  • Ich habe bis ca. Mai dieses Jahres das Mittelkind auch noch gestillt. Dann tat es mir zu weh, die Milch hat anders geschmeckt, etc. Sprich, das Mittelkind hat sich abgestillt (und war vorher noch Vielstiller!). Damals war sie fast 20 Monate alt.
    Nun ist das Zwerglein schon drei Monate da. Das MIttelkind wollte einmal abgepumpte Milch probieren ("Schmeckt gut!"), aber auf die Idee, selbst wieder zu stillen ist sie nicht gekommen. Sie reagierte eher erstaunt bis empört, als ich ihr erklört habe, dass sie auch schon an der Brust getrunken hat. Scheinbar hat sie das alles schon irgendwie vergessen...
    Das Stören beim Stillen hält sich hier übrigens auch sehr in Grenzen; oft les ich ihr aber auch nebenbei dann was vor oder wir spielen was...

  • Ich weiß jetzt nicht wirklich, was du hören möchtest. Einerseits befürchtest du, dass dein großes Kind eifersüchtig oder sonstwas sein kann, kannst es dann aber wiederum nicht glauben, wenn andere von der Erfahrung berichten.

    Phönix, du interpretierst mich hier ganz klar falsch. Ich kann glauben, wenn andere davon berichten. Nur ich habs nicht verstanden warum es als Regel gesehen wird.
    Und ja, ich halte das für eine Option, dass mein Kind eifersüchtig wird, aber halt nicht für Regel. Immer noch nicht. Die Argumente mit dem Überleben oder sonstwas überzeugen mich persönlich noch nicht.
    Am wenigstens allerdings dieses Beispiel mit der neuen Frau.

    Ich finde, viele Kinder zumindest mein Kind weiß oder fühlt es jetzt schon innerlich, dass jemand in Mamas Bauch ist und unterwegs zu uns ist. Sie hat sich an den Bauch gekuschelt schon ganz am Anfang von sich aus. #love

    Ansonsten, hast Du Dir denn noch nie solche Gedanken gemacht? Ist doch klar, dass ich an sowas denke und mich ein bisschen mit Tipps beraten lassen möchte, im Falle einer Eifersucht.....

  • Ich möchte uns (Kind 1 ist 1 Jahr und 11 Monate älter) als Gegenbeispiel anmelden, weil ich es vorher auch so oft gehört hatte, und darum fest damit rechnete, daß das ältere Kind sich benachteiligt fühlen wird, und Eifersucht entwickelt, und ich besondere Strategien brauchen werde.
    Bei uns ist das nicht so, und inzwischen kenne ich auch mehrere Geschichten, wo das ältere Geschwister das jüngere ganz selbstverständlich liebevoll angenommen hat, und das Baby (stillen, wickeln, tragen, anziehen, trösten, ...) ganz einfach als, hm, Bestandteil seines Alltags betrachtet. Kann sein, daß das eher selten so problemlos geht, und ganz bestimmt ist es Charaktersache des Größeren, aber völlig exotisch oder unwahrscheinlich ist es nicht.


    Rabar, danke, dass das Du das sagst. Ich glaube zwar auch es ist selten, aber nich ganz Ausnahme. #top

  • Und ich denke, das normal zu finden, und nicht als Verlust fürs große Kind ist schon mal ein gutes Mittel gegen die Eifersucht.

    Ach ja, noch was: Eifersucht ist nichts Schlimmes. Meistens wird sie da sein (nicht immer) aber meistens kann man auch gut damit umgehen. Gehört zum Leben. Und wenn so ein Zwerg eifersüchtig ist, und dann feststellt, dass es doch geliebt wird, dann schmilzt sein Herzchen und es fast noch fester Vertrauen und Lebensmut.


    Danke für diese beiden Gedanken #augen

  • Ich finde, viele Kinder zumindest mein Kind weiß oder fühlt es jetzt schon innerlich, dass jemand in Mamas Bauch ist und unterwegs zu uns ist. Sie hat sich an den Bauch gekuschelt schon ganz am Anfang von sich aus. #love

    Ansonsten, hast Du Dir denn noch nie solche Gedanken gemacht? Ist doch klar, dass ich an sowas denke und mich ein bisschen mit Tipps beraten lassen möchte, im Falle einer Eifersucht.....

    Du, meine Tochter ist seit der Zeugung absoluter Bauchfetischist und weiß mit Sicherheit, wer da drin steckt. Dennoch bin ich mir sehr sicher, dass sie mich nicht ohne Gezeter teilen wird. Eben weil ich weiß, wie sie ist. Es würde ihrem Charakter ziemlich wiedersprechen, wenn sie das einfach so hinnehmen würde, ihren Platz jetzt aufgeben zu müssen. Dazu ist sie nach wie vor zu sehr Mamafixiert, auch wenn der Papa heißgeliebt ist.

    Nein, hab ich nicht, ich mach mir aber generell keine Gedanken um Dinge, die ich sowieso im Moment nicht beeinflussen kann. Ich kann ihr erklären soviel ich will, dass da jemand kommt, der an meiner Brust trinkt, der nachts mit mir ganz viel kuscheln darf und der ständig getragen wird, sie das aber nicht darf. Sie wird es trotzdem erst verstehen, wenns dann soweit ist. Alles andere ist für so kleine Mäuse doch viel zu abstrakt. Das kann ich vielleicht nem 4 jährigen erklären, aber selbst dann wird es kaum was bringen, wenn das Kind eifersüchtig reagiert, wird es das auch mit vorheriger Erklärung. #weissnicht
    Wenns soweit ist, hab ich immernoch genug Zeit, mir Gedanken darüber zu machen, was man tun kann. Bis dahin ist das für mich verschwendete Energie, die ich lieber in andere Sachen stecke.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)

    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • Lalena, ich war ganz positiv, mit dem Großen wollte ich beim Stillen kuscheln, er fand das Bauchbaby toll, wir haben vorher Stillbilder mit großem Geschwisterkind angeschaut... Teilweise ließ sich das auffangen: der Große, der bereits aus dem FB ausgezogen war, wollte wieder einziehen. Okay, er durfte. Dann merkte er, dass es viel zu laut war - und zog wieder aus.

    Evolutionsbiologisch gesagt: Das große Kind will "überleben" und versucht, die Aufmerksamkeit zu bekommen. Das kleine Kind ist hilflos und extrem auf die Mutter angewiesen, deshalb weint es, sieht süß aus und triggert den Mutterinstinkt. Ganz einfach.

    Zeitweise kam auch: "Mama, der ist zu laut, still den!" #lol Inzwischen ist das Verhältnis anders, sie spielen gemeinsam, der große Bruder ist der Held - das war er von Anfang an - und der Große bringt dem Kleinen viel Quatsch bei. Das dynamische Duo #kreischen Trotzdem brät gelegentlich (lies: täglich) einer dem anderen eins über. #augen Und sie treten füreinander ein: "Mama, Junior will fernsehen!" Ja, nee, is klar. Vor allem, weil der davon noch nichts wusste, aber jetzt unbedingt doch will.

    Soll heißen: Wenn es Eifersucht gibt, dann bleibt es nicht nur dabei. Ein Geschwisterkind ist etwas Tolles, auch wenn es das ältere Kind nicht immer so sieht.

    Studiosa mit Erstgeborenem 10/06 und Zweitsohn 4/11 - im Doppelpack machen sie doppelt Spaß!

  • Bei uns gab es die Situation "neues Geschwisterchen" jetzt schon dreimal, und es gab, soweit ich mich erinnern kann, nie ein Problem mit Eifersucht. Beim ersten habe ich es komplett auf das Tandemstillen geschoben. Ich bin weiterhin überzeugt, daß das Tandemstillen dem größeren Kind den
    Übergang erleichtern kann, aber inwieweit ein Kind das überhaupt
    braucht, ist sicher Typsache. Mein zweites Kind habe ich in der Schwangerschaft mit dem dritten, etwa vier Monate vor der Geburt, abgestillt.
    Ich war überrascht, aber Eifersucht war trotz Stillen des Neugeborenen gar kein Thema, ich kann mich auch nicht erinnern, daß sie absichtlich gestört hätte. Es kann also auch problemlos gehen :) .

    Es ist zwar ein bißchen am Thema vorbei, aber bezüglich in der Schwangerschaft abstillen möchte ich noch was sagen. Ich habe die Zweite wegen massiver Schmerzen beim Trockennuckeln abgestillt, aber ich bereue es im Nachhinein sehr. Mit der Geburt des dritten Kindes war da plötzlich eine sehr große emotionale Distanz zwischen mir und der Zweiten, die ich vorher nie für möglich gehalten hätte. Bis heute habe ich zu ihr das distanzierteste Verhältnis, und das tut mir sehr leid. Klar, es kann auch andere Gründe haben, aber ich habe das Gefühl, daß das Nicht-Tandemstillen da sehr stark mitreingespielt hat.