Kind wiegt zuviel

Ist das immer so, oder nur aktuell?
Der Sohn einer Freundin wird immer etwas kräftiger, bevor er einen Wachstumschub macht. Und er hat auch ein breites Kreuz - kommt ganz nach seinem Vater.

3 km über den Berg hatte ich auch Schulweg. Ab der 7. Klasse (oder 8?) habe ich das den Sommer über mit dem Fahrrad gemacht.

Spaziergänge sind möglicherweise zu langsam - aber natürlich besser als nichts. Mein Eindruck ist, dass es effektiver ist, einen Ausflug hauptsächlich mit Zug und Bus zu machen und recht regelmäßig einen Spurt einlegen zu müssen, damit man den Zug nicht verpasst. Oder auf sonstige Art Anlässe zum sich hetzen müssen generieren.

Klar ist das Gewicht genetisch vorprogrammiert. Aber es ist vermutlich bei den meisten Menschen so, dass sie bei großem Nahrungsangebot und kleinem Bewegungszwang zum Dickwerden neigen. Das ist aber kein Schicksal, dem man nicht ausweichen könnte.

Mir ist nochmal was eingefallen: Was meint den der Trainer beim Ringen? Du bist schon sicher, dass er viel Speck auf den Rippen hat und nicht nur einfach übermäßig Muskeln, oder?

Wie wart ihr denn als Kinder? Mein Mann und ich waren beide fester und sind auch jetzt eher klein und kräftig, selbst wenn wir kein Übergewicht haben. Sicher spielt da die Statur mit rein!

Mein Großer ist auch recht kräftig mit 26-27kg auf 1,20cm, folgt aber seiner Kurve ab Geburt. Er bewegt sich genauso ungern wie ich als Kind (und immer noch #pfeif) und ich passe insofern auf, dass ich mich täglich bemühe, eine gewisse Zeit draußen zu sein, auch wenn er meckert. Mit anderen Kindern zusammen rennt er aber gern draußen rum, deshalb verabreden wir uns oft. Ich achte auch drauf, dass wir viel Rohkost anbieten und Süßes gibt es nur eine Portion pro Tag nach dem Mittagessen, wobei er gar nicht so der Süßigkeitenjunkie ist. Aber ich mache das nicht zum Thema und zum Glück auch sonst niemand bisher, obwohl er von all seinen Freunden sichtbar der rundlichste ist.

Das Pudding-Thema hatte ich auch mit meiner Mutter. Irgendwie ist für sie Pudding eine wertvolle Mahlzeit, ich weiß nicht, ob das früher so gesehen wurde? Sie ist überhaupt sehr Zucker-unkritisch, die Kinder sind 2 NAchmittage pro Woche dort und dann gibt es meistens Mehlspeisen und natürlich einen dicken Nachtisch. Ich habe irgendwann aufgegeben, da was zu sagen, und einfach an den restlichen 5 Tagen unseren Zuckerkonsum deutlich runtergefahren. Aber wenn ihr so nah aufeinander wohnt, ist das natürlich schwierig...

Ich würde gern eine Sportart finden, die ihm Spaß macht. Gibt es da bei euch was? Schwimmen vielleicht, oder was ist mit einer Wii? edit: Im Kiga hatten sie auch mal eine Woche lang ein Schrittzähler-Projekt, vielleicht fänden deine das auch spannend? Meinen hat das angesport. Auch zum Kinderturnen geht er gern, weil da seine Kumpels dabei sind. Da rast er 1h lang wie ein Irrer durch die Turnhalle.

Gene spielen durchaus eine Rolle. seh ich hier bei Freunden, 3 Kinder. 2 davon dünn, das dritte eher kräftig (nicht dick, aber halt nicht superdünn). Alle bekommen das gleiche zu essen... Bewegung ist auch ziemlich gleich... die dünnen könnten Tonnen an Naschkram essen und nehmen nicht zu, das dritte Kind nicht. tja.

Ich würde den Trainer vor allem fragen, wie er dein Kind einschätzt. Wenn er sich wirklich gut (im Sinne von: mit Leichtigkeit) bewegt, dann ist das Gewicht ja auch kein Problem. Dem Trainer sagen, das Kind soll sich dort anstrengen, das würde ich nicht tun. Da wäre mir das Risiko zu hoch, dass es dem Kind nachher dort keinen Spaß mehr macht.

vielleicht wäre es mal einen Versuch wert, Weizen zu streichen. Im Umfeld hatte damit jemand guten Erfolg (gibts auch einen theoretischen Unterbau dazu). Du müßtest für die Kinder nicht merklich umstellen (Roggenbrot und Dinkelnudeln essen sogar meine supermäkeligen Kinder), Backen kann man auch mit Dinkelmehl usw., man muß dann nur zusehen, daß man nicht "eingekreuzten" Dinkel erwischt sondern den sogenannten "Urdinkel"

Kannst Du Oma denn irgendwie mehr ins Boot holen? Mit ihr zusammen sitzen, zu einem Kinderarzttermin mitnehmen, irgendwie sowas? Klar kannst Du ihr nicht verbieten, den Kühlschrank zu füllen. Aber sie vielleicht an Deine Seite holen, dass Dein Sohn sich nicht einfach bedienen gehen kann?

Unbedingt die Oma ins Boot holen, vll wäre ein Kinderarzttermin mit Oma wirklich nicht so schlecht? Wenn sie von fremden hören, wie ungesund das ganze Zeug ist, wirkt das ja oft mehr. Übrigens habe ich einen enorm sportlichen Mann, der in seiner Jugend täglich draußen war und trotzdem Übergewicht hatte und hat. Ich finde also schon, dass das etwas ernstes ist!

Ansonsten, ist es deine oder die Mutter deines Mannes? Wenn alle Stricke reißen, dann müsst ihr eben noch mehr die Besuche reglementieren.
lg

Wir haben es bei meinem Bruder irgendwann aufgegeben....

Ich war schon immer sehr schmal, kann essen war ich möchte (zB esse ich jeden Tag min. eine Packung Schokokeks von Leibniz zusätzlich zu Eiscreme und anderen leckeren Dingen). Mein Bruder ernährt sich relativ normal. Er mag keinen Süsskram, hin und wieder mal ein Eis - so ein bis zweimal im Monat, mag keinen Kuchen oder solche Dinge. Er isst hauptsächlich Salat, Obst und Rindfleisch, wenig Beilagen, zum Abend belegtes Brot. Er bewegte sich als Kind recht viel (wir haben Landwirtschaft, da war er immer mit dabei, ansonsten viel mit dem Fahrrad unterwegs mit seinen Freunden) und bewegt sich immer noch recht viel und arbeitet körperlich (hat die Landwirtschaft übernommen). Als Kind war er speckig und ist es immer noch. Ich glaube, wenn er drüber nachdenkt, was ich so alles esse am Tag nimmt er schon 3 kg zu, während ich nichts auf die Rippen bekomme, egal was ich mache...

Interessiert sich Dein Sohn für Nahrungsmittel und weiß er viel darüber? Wir hatten hier das umgekehrte Problem. Wir haben einen gern und alles Esser, der aber auch nicht grad speckig ist und bei meiner Tochter das Problem, dass sie zeitweise ins Untergewicht rutscht. Letzten Sommer hatte die Kinderärztin dann die Notbremse gezogen und ihr erklärt, dass sie erst wieder Süßigkeiten essen kann, wenn sie auch wieder normale Lebensmittel ißt. Außerdem gab es ein paar ungute Dynamiken am Familientisch, die wir durchbrechen mußten, denn jedes Kind nimmt am Tisch eine besondere Rolle ein, die es nicht so leicht wieder aufgeben kann. Sehr hilfreich kann auch Homöopathie sein, dazu kam es bei uns aber nicht mehr. Die Lösung des Problems war nämlich, dass sie ohne uns an einem Ernährungsprogramm mit anderen Kindern teilgenommen hat (Iß Dich fit). Da hat sie viel gelernt, Brot Backen, Gemüse schneiden usw. Und einen anderen Bezug dazu bekommen. Und sie konnte mit mir darüber reden und war stolz drauf, alleine was 'kochen' zu können. Und am wichtigsten: ich bin lockerer geworden, bei beiden Kindern.
Ich habe jetzt bewußt nur über uns geschrieben, weil ich selber weiß, dass Tipps nicht immer für alle gleichermaßen sinnvoll sind. Auch ist unsere 'Problematik' anders gelagert und etwas off Topic, aber vielleicht ist was für Euch dabei.

Zitat von Sommerwind

Ramina, gerade Dein Beitrag macht mich sehr nachdenklich. Vielleicht tu ich ihm auch unrecht und es ist halt seine Körperform?? Immerhin nimmt er nicht kontinuierlich zu, er hält das Level. Zu den Maßen, er ist ca 148cm groß und wiegt 50kg.

Entschuldige, wieso ist er da zu dick?

Es kann wirklich seine Körperform sein. Ich würde gar nix reglementieren. Damit verschlimmerst du alles nur.

Ich bin ein Kind was reglementiert wurde als Kind. Ich habe es heute mit 42(!!) Jahren endlich endlich geschafft mir das Essen zu erlauben und siehe da: Es purzeln die Pfunde. Achja, ich hab endlich rausgefunden was ich essen muß bzw. nicht essen darf. Schlicht udn einfach: KH sind abends tabu. Tagsüber gern udn auch ausreichend aber ab 18 Uhr ist Schluß damit. Ich hab früher nie gern Brot gegessen, mußte es aber essen, weil Wurst ohn Brot geht gar nicht.

Schau dir doch mal die Körperformen in der Familie an (Auch Urgroßeltern usw) oftmals wiederholt sich das. Wenn "alle" (Wie in meiner Familie) ne Apfelform haben wurde von mir erwartet, dass ich eher die Birne haben muß, idealerweise die "typische" 8 Oben viel, wenig Taille udn etwas Hüfte -also 80/60/80.....

buntgeün, früher *räusper* war doch noch 90/60/90 ideal. 80/60/80 finde ich persönlich ziemlich verhungert.

Zitat von MaidenMotherCrone

Ich empfehle wirklich dringend, dass Essen niemals zu einem Kriegsschauplatz werden zu lassen. Wenn er schon so stark reagiert auf den Vorschlag, etwas anderes oder weniger zu essen, dann würde ich da lieber die Finger von lassen. Das kann nur nach hinten los gehen. Offenbar impliziert es ja auch etwas, was ihm weh tut (jedenfalls in seinen Augen). Und ich kann das gut verstehne - Kinder verstehen sehr gut schon von sehr klein an, dass in unserer Gesellschaft das Dicksein inakzeptabel ist. Sie kriegen das an jeder Ecke zu spüren, auch wenn sie nicht direkt geärgert werden deshalb. Ihr als Familie müsst da wirklich nicht mit ins Horn stoßen.

*unterschreib*

Zitat von Sommerwind

Ich denke das ich vor allem was andern muss. Es ist halt leichter mal eben Brot und Aufschnitt hinzustellen als Gemüse und Obst klein zuschneiden. Gerade Abends bin ich doch ziemlich müde. Wobei das Essen zubereiten ja auch nur Gewohnheit ist, Paprika könnte auch eine Stunde vorher gemacht werden.

Also ich bin ja nur für mich alleine, aber selbst dafür ist mir das Gemüseschnippeln zu nervig. Ich kaufe soviel wie möglich tiefgekühlt vorgeschnitten. Da ist das Angebot inzwischen echt gut, und sooo teuer ist das nicht, finde ich. Vor allem, wenn man sich überlegt, das bei der nicht-tiefgekühlten Kost ja immer noch der ganze Abschnitt wegfällt, den man aber "mitbezahlt".

Wenn dein Mann mit seiner Mama spricht, wäre es vielleicht gut, wenn er Alternativen für sie anbieten kann. Sie hat ja einen Grund für ihr Verhalten, der durchaus nachvollziehbar ist. Wenn sie nun das von ihr erlebte "zukurzkommen" ausgleichen will, wäre das vielleicht anders möglich, z.B. indem sie Zeit mit eurem Großen verbringt. Sie können doch zusammen schöne Ausflüge machen oder spazieren gehen. Das Essen ist ja letztlich ein Ersatz für echte Aufmerksamkeit, ein Denmundstopfen, Übertünchen von etwas anderem. Da ist echte Aufmerksamkeit doch eigentlich besser.

Ansonsten würde ich, solange es nicht gesundheitsgefährdend ist, das Gewichtsthema grade bei einem Kind am Anfang der Pubertät auch nicht zuuu hoch hängen. Das kann sich auch ein Stück weit noch verwachsen. Hat es bei anderen aus meiner Familie auch.