Lesen üben erste Klasse

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  • So, wieder ein Zettel der Lehrerin, lesen klappt nicht.


    Wir lesen bisher abends ein paar Wörter aus der Fibel oder dem aktuellen Vorlese-Buch. Das scheint nicht zu reichen, irgendwie hakt es da am System. Laute der Buchstaben kann er, aber das zusammen basteln zu einem Wort...klappt nicht. Schreiben tut er nach dem Prinzip des abmalens, das ist sehr frustrierend für ihn.


    Dazu kommt noch was was mich irritiert... er merkt es sich gefühlt 1 sek. was er gelesen hat.


    Liest also


    " O....M.....A Om....A Oma." Wenn ich dann sage das da wiklich Oma steht fragt er "Oma?"
    Und soll er das Wort noch mal lesen.... fängt er wieder an mit" O....M.....A Opa?"


    #haare #haare


    Da ich nicht die obergeduldige bin...wie kann ich ihm helfen?
    Er ist schon frustriert aus der Schule, sagt er will nie lesen lernen, also brauche ich a) Motivation und b) irgendwelche Tips wie man das visualisieren kann, was basteln, ihn schreiben lassen...??

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Unser Sohn hat ganz ähnliche Schwierigkeiten aber gaaaaaanz langsam wird es besser.


    ich bin auch nicht sehr geduldig, aber ich mache einfach immer weiter.


    bei unserem Sohn könnte auch noch ONA oder AMO tauskommen zum Beispiel.


    Ich sag ihm dann er soll noch mal genau hinschauen oder weise darauf hin, dass ich da einen anderen Buchstaben sehe oder zeige auf den Buchstaben und frage noch mal nach!


    Wir arbeiten mit den Jandorf Materialien: Rechtschreiben 1, Schreiben zu Bildern 1, Lies Mal 1, ich find die sehr gut, langsam geht es auch ohne Hilfe!


    Drüben (1. Klasse Fred) wurde noch Timo und Mara empfohlen, wir üben noch mit der MiniLÜK Sprachlernwerkstatt!


    Das klingt jetzt viel, aber wir machen nur, wenn er auch Lust hat und es gibt Belohnung in Form von Vorlesen

  • Ich habe von einer Karteikarte oben rechts ein kleines Rechteck in Zeilenhöhe abgeschnitten. Die Karte legt das Kind unter die zu lesende Zeile und rutscht dann mit den Buchstaben bzw. Silben mit, um nicht den Faden innerhalb des Wortes zu verlieren, wobei sich das bei OMA ja noch nicht lohnt ...


    Ansonsten ruhig bleiben (ich weiß, das ist schwer), die Kinder merken die Anspannung der Eltern sofort. Über Kopf mitlesen, damit es einen selbst nicht so anspringt. Oder sich mit so einer Phantasie-Buchstaben-Anlauttabelle Wörter basteln, damit man selbst wieder merkt, was das für eine Leistung ist.


    An Anfang sind die Kinder noch so mit dem Entziffern der Wörter beschäftigt, dass sie den Sinn noch gar nicht wahrnehmen. Das finde ich nicht so schlimm, ich wiederhole auch bereits erlesene Worte, damit sie am Ende des Satzes noch weiss, womit sie angefangen hat.

  • Das Buch was er hat finde ich schon ganz gut, LÜK wäre noch was.


    Er rät auch viel, " AM" las er gestern als MA, DA las er, da kam DU und er wieder "Da"
    Und ich versuche wirklich wirklich wirklich ruhig zu bleiben....


    PC probieren wir auch noch mal. Kann er abends machen wenn ich aufräume, dann bin ich auch nicht immer so über ihm.

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Meiner Erfahrung nach, muss es irgendwann klick machen. Das dauert unterschiedlich lange..genauso wie beim Sprechen oder Laufenlernen. Klar, schon immer mal üben aber am besten ohne Stress. Wenn sich das Kind verkrampft, wirds doof.


    Bei meinem Großen gings auch recht schleppend los und ich war schon ungeduldig. Plötzlich war dann der Knoten geplatzt und er hats gecheckt. :D Hatte nicht den Eindruck, dass meine vorangegangen Übungsversuche soooo viel dazu beigetragen haben #yoga

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Mein Großer hat auch sehr sehr schwer lesen gelernt.
    Kurze Worte gerne rückwärts, bei etwas längeren mitten im Wort die Leserichtung geändert und konnte sich das Gelesene auch schlecht merken.
    Damit es nicht so ergebnislos ist, habe ich ihm nach jedem erkämpften Wort den bisher entzifferten Satz nochmal vorgelesen. So konnte er am Ende des Satzes zumindest den Inhalt mitbekommen und hatte das Gefühl, sich den Inhalt selbst erlesen zu haben.


    Zum Üben finde ich diese Buchreihen wie "erst ich ein Stück, dann du" ganz schön, weil durch die Elternabschnitte auch etwas anspruchsvollere Geschichten möglich sind.
    Ich denke, ganz wichtig ist, nicht zu überfordern und auf keinen Fall zu lange zu üben.
    Lieber nur eine Zeile, nur die Überschriften usw. Wenn man merkt, die Luft ist raus, einfach übernehmen und die Geschichte vorlesen.
    Wenn er erstmal ganze Seiten von den Großschriftbüchern schafft, empfehle ich "Arthur und der Drache Pups", oder so ähnlich hiess das. Hat den Fekalhumor meiner Kinder total getroffen... #augen


    Nach ca einem 3/4 Jahr konnte er mit der Methode, dass ich das Gelesene wiederhole, ganze Seiten in Erstlesebüchern erarbeiten (also 2-4 Sätze). Ab da haben wir mit Belohnsystem gearbeitet.
    Z B nach einem gelesenen Kapitel (4-5 Seiten, wurde in ca einer Woche geschafft) eine extra Medieneinheit, in unserem Fall ne Stunde am Computer spielen.
    Nach und nach den Leseeinsatz erhöht, als es etwas flüssiger ging usw.
    Ende letzen Jahres (jetzt 3. Klasse) hat er ein "echtes" Kinderbuch mit über 200 Seiten gelesen!
    Ich glaube, dass er nach wie vor vieles falsch liest und einzelne Sätze daher nicht versteht, aber es reicht für den Zusammenhang. Nach diesem ersten Buch gabs ne große Belohnung (aufwendiger Familienausflug), jetzt belohnen wir nicht mehr in dem Sinne, sondern er darf, wenn er liest, etwas länger aufbleiben.


    Das wird schon, ganz bestimmt! Du kannst auch mal nach dem Lurs Minimator suchen, auf der Seite Legakids. Das macht einigen Kindern auch Spaß!

  • Ich sehe es wie sushiba: bei deinem Sohn muss es erst klick machen, damit er versteht, wie Lesen geht. Danach kann man evtl. mit üben die neu gewonnene Fähigkeit verbessern, aber solange dieses Begreifen wie lesen geht nicht stattgefunden hat, kann man da als Laie wohl wenig ausrichten. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die Lehrerin diesen Prozess begleiten müsste, gerade auch bei Kindern, die dafür etwas länger brauchen. #gruebel Hier in der Schule meiner Tochter (in der Schweiz ist man diesbezüglich ein wenig entspannter, habe ich den Eindruck) hiess es übrigens: die Kinder sollten bis zum Ende der ersten Klasse lesen können.
    Ein Problem sehe ich auch darin, dass es doch sehr unterschiedliche Methoden gibt, wie lesen gelehrt werden kann, wenn du da jetzt etwas anderes versuchst als die Schule kann das auch kontraproduktiv sein. Hast du die Möglichkeit die Lehrerin zu kontaktieren und nach geeigneten Materialien zu fragen? Sie müsste dir ja eigentlich am besten weiterhelfen können.


    Ich glaube allerdings, dass es vielleicht ganz gut wäre, erstmal komplett gar nichts mehr zu machen. Wenn dein Sohn schon so demotiviert ist, ist eine kleine Pause vielleicht ganz gut. Und dann wieder einsteigen mit Alltagsübungen, z.B. gemeinsam einen Einkaufszettel schreiben, den dein Sohn dann "abarbeitet" (vielleicht kann er ja auch schon allein einkaufen, das steigert u.U. das Selbstbewusstsein) oder du schreibst ihm kleine Zettelchen mit netten Botschaften oder interessanten Infos. Das motiviert ihn vielleicht eher, sich mit Lesen zu beschäftigen als z.B. diese Erstlesebücher, die ja nun doch recht, ähm, inhaltsarm sind. Oder ihr schreibt gemeinsam eine (Geburtstags)Karte an die Oma/den besten Freund usw.


    Ich wünche euch, dass es bei deinem Sohn bald "klick" macht!

  • Hm.Lehrerin gibt Fibel mit mit der Anweisung: 10 Minuten täglich.


    Das ist teil der Hausaufgaben, rechnen machen wir jeden Tag zusammen, das macht er gerne, aber lesen findet die Lehrerin das er arg zurück sei und ich da mit üben muss. Sprechtag ist nächste Woche, da spreche ich das noch mal an.

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Vielleicht habe ich es überlesen, dann entschuldige bitte.


    Lest ihr Buchstabe für Buchstabe oder lest ihr Silben?


    Mein Großer hat zunächst Buchstabe für Buchstabe lesen sollen. Das klappte nicht gut und er kam in den Förderunterricht: Kieler Leseaufbau. Dort wurde dann mit Silben gelesen und es wurde besser.


    Mein Kleiner hat von Anfang an Silben gelernt und hat das Lesen deutlich schneller drauf gehabt. DIe Lehrerin war da auch sehr engagiert.
    Die Kinder bekamen wöchentlich Zettel mit Silben, die gelesen werden mussten. Das ist auf den 1.Blick nervig, weil ja kein Wort dabei rauskommt. Aber dafür gab es dann Zettel 2 mit kurzen Worten und als nächstes dann Zettel 3 mit Sätzen. Die Wörter und Sätze waren aber immer noch mit Silbenbögen versehen, damit es einfacher zu erkennen ist. Diese Zettel gab es jede Woche neu, so dass die Eltern das mit ihren Kindern einteilen konnten (10min pro Tag waren dafür aber angedacht).
    Ich finde diese Silbenmethode wirklich toll, weil das Kind viel schneller Erfolg hat.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich sehe gerade, dass Miriam das mit den Silben geschrieben hat, das war mir nämlich auch noch eingefallen. Bei meiner Tochter waren in den Arbeitsheften am Anfang der ersten Klasse viele Silbenübungen dabei. Also die Kinder mussten erkennen, wie viele Silben ein Wort hat, Silbenbögen einzeichnen, die Wörter waren teilweise nach Silben getrennt geschrieben, also z.B. To ma te. Vielleicht kannst du mit deinem Sohn auch spielerisch rangehen und zwischendurch immer mal wieder Silben klatschen, z.B. bei einem kurzen Gedicht.
    Gibt es denn bei euch Förderunterricht, den er besuchen könnte?

  • Ich kenne mich nicht wirklich aus, aber meine Erfahrungen sind ähnlich wie sushibas. Meine Tochter konnte die Buchstaben mit ca. 2,5 und fing ein halbes Jahr später an, nach Gehör zu schreiben. Also wirklich sehr früh. Das kam Schritt für Schritt und bis sie richtig lautgetreu schreiben konnte, vergingen bestimmt zwei Jahre. Das war ein langsamer Prozess. Ich dachte also die ganze Zeit, lesen lernen würde auch so funktionieren. Tat es aber nicht. Zwischen schreiben lernen und lesen lernen lagen mehrere Jahre. Sie konnte früh Worte "lesen" (das Wortbild auswendig wiedererkennen), aber richtig ein fremdes Wort er-lesen, das dauerte und dauerte- und dann machte es "klick" und sie lernte es ganz schnell. Vor dem "Klick" war jedes Üben für die Katz, das war sehr frustrierend für das Kind...

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • So, jetzt muss ich doch mal meinen Senf als Lehrerin dazugeben :) Bin zufällig auf das Thema gestoßen.


    Das Problem des Lesenlernens ist, dass das Gehirn verstehen muss, was da passiert. Also kann man soviel üben wie man will - wenn es noch nicht "klick" gemacht hat, dann wird das Kind immer wieder von vorne anfangen zu lesen und Wörter raten oder sogar am Anfang (ist ja bei manchen Fibeln nicht schwer) einzelne Wörter als "Bild" auswendig lernen.


    (Dieses Dilemma hat übrigens meine Schule dazu gebracht anders zu unterrichten, nämlich die Kinder niemals zum Lesen zu zwingen, bis es sich selbst angebahnt hat - aber das ist ein anderes Thema)


    Ihr könnt ja nun nichts dafür wie und mit welchem Material die jeweilige Schule euren Kindern lesen und schreiben beibringt, deswegen ein ähnlicher Tipp wie oben: versucht in Silben lesen zu üben. Das ist für die Kinder wesentlich sinnvoller - auch was das deutliche Sprechen und somit auch Schreiben betrifft. Wenn ein Kind in meiner Klasse Leseschwierigkeiten hat, empfehle ich das auch. Es gibt Lehrwerke und auch mittlerweile viele Bücher, in denen die Wörter in rote und blaue Silben "eingeteilt" sind z.B. Bücher vom Leseraben oder das ABC der Tiere (Silbenmethode). Das erleichtert das Lesen enorm.


    Hoffe, das hat ein bisschen geholfen :)

  • Jaaaaa, ich danke Dir.


    Nichts desto trotz hab ich den Eindruck, dass das Üben hilft. Bei manchen Dingen nicht, insgesamt aber schon!


    Aber sag mal, wie ist es mit dem Schreiben? Mein Großer überhört konsequent die Vokale!

  • Üben ist auch sehr wichtig. Wenn Kinder aus unserer Schule das Prinzip des Erlesens "verstanden" haben, dann halten wir sie auch viel zum Lesenüben an. Sonst werden sie keine guten Leser, wenn sie nicht eh schon Talent dafür haben.


    Wenn Kinder die Vokale überhören, liegt das z.B. am Sprechen. Da hilft, ihnen das Wort vorzusprechen - meistens hören sie dann viel mehr.
    Eine andere Variante haben ich meinen Schulkindern noch beigebracht (ich kann ja nicht vor jedem Kind stehen und alles deutlich vorsprechen #hammer  ): Wir klatschen die Silben, schreiben dann Silbe für Silbe und und kontrollieren, ob sich in jeder Silbe "ein besonderer Laut" (= a,e,i,o,u,ei,au....) befindet. So vergessen sie die Selbstlaute und Umlaute nicht.

  • marjolaine - wie buchstabiert ihr?


    Man sollte ja nicht A Beh Ceh Deh usw. sagen.
    Ich habe vor kurzem gehört, das dann z.B. Hase zu Hse wird und ganz interessant: Linsen wurde gelesen als El-i-en es-en - erschlossen zu Aliens essen.

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.