Pollenallergie - Desensibilisierung bei 4-Jährigem?

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  • Ich brauche wieder mal euer geballtes Wissen.


    N. hatte letztes Jahr leichten Heuschnupfen, der sehr gut mit (wenig) Loratadin in Griff zu bekommen war. Ich bin dann mit ihm zum Homöopathen, der ihn jetzt ein Jahr lang behandelt, und habe nicht damit gerechnet, dass da viel kommt dieses Jahr.


    Leider falsch gedacht: seit Sonntag hat er so massive Probleme, wie ich sie noch nie gesehen habe. Sein ganzes Gesicht schwillt total an, so dass er die Augen nicht mehr öffnen kann. Seine Nase trieft, er bekommt kaum Luft. Es ist ganz schrecklich.


    Loratadin hilft kaum noch, Cetirizin auch nicht. Ich ziehe das Kind momentan jeden Tag zwei- bis dreimal um, er duscht täglich ein- bis zweimal, wäscht täglich die Haare. Ich wechsle jeden Tag die Bettwäsche. Wir gehen nicht mehr raus. Es hilft alles nichts.


    So - und nun will die Kinderärztin im späten Sommer / frühen Herbst mit der Desensibilisierung beginnen, obwohl sie bisher immer gesagt hat, er sei zu jung. Diesen Vorschlag machte sie mir aufgrund der massiven Beschwerden, die mit normalen Mitteln nicht in Griff zu bekommen sind.


    Habt ihr Informationen dazu, wie das bei einem so jungen Kind ist? Worauf muss ich achten? Was sind die Risiken?

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • wie es bei so jungen kindern ist weiß ich nicht, aber erstens würde ich damit zu nem fachmann
    und zweitens, gibt es da mittlerweile auch was anderes was man dann beginnt wenn die allergie am schlimmsten ist .


    lg mel

  • Ich würde auch dringend einen Allergologen aufsuchen udn zu rate ziehen.


    Zur desensibilisierung, du weißt schon, das dein Kind dann jede Woche eine Spritze in den Oberarm bekommt mit steigender Dosis und zwar ca. 12 Wochen lang. oftmals geht es auch länger den sobald nach einer Injektion eine Reaktion auftritt, wird beim nächsten Mal ne Dosis weniger gespritzt und danach wieder gesteigert.


    Ich fand es schon sehr belastend und ich war 30 Jahre und hab nach 2 Wintern abgebrochen, weil ich nicht mehr konnte. Im 2. Winter habe ich immer wieder bei einer bestimmten Dosis eine massive Reaktion gehabt so das wir noch weniger gesteigert haben als üblich, das heißt ich hab 6 Monate diese Spritzen bekommen. Im 3. Winter hatte ich schon bei der 1. Spritze eine Reaktion udn bin über 0,2ml gar nicht hinaus gekommen. Die Flasche hatte 5ml. Da kannst du dir ausrechnen wie lange ich gebraucht hätte #yoga


    Klar, es kann auch unkompliziert gehen aber das kann dir vorher niemand sagen.
    Frag mal nach Eigenblutbehandlung, das war damals erst im kommen und meine Ärztin hatte mir dass anschließend als Alternative genannt nur war ich dann schon sowas von fertig. Das ich keinen Bock mehr hatte.

  • Zur desensibilisierung, du weißt schon, das dein Kind dann jede Woche eine Spritze in den Oberarm bekommt mit steigender Dosis und zwar ca. 12 Wochen lang.


    Ja, Buntgrün, das weiß ich. Und ich hätte bis vor wenigen Tagen niemals ernsthaft darüber nachgedacht - allein aus diesem Grund. Nur: Im Moment weiß ich ihm nicht mehr zu helfen. Er ist so extrem eingeschränkt in seiner Lebensqualität. Es reicht, wenn ich hier 2 Minuten die Terrassentüre öffne - 20 Minuten später ist er nicht mehr zu erkennen. Und es ist ja nicht nur so, dass er dann ganz schlimm aussieht - sondern ihm geht es auch wirklich schlecht.


    Ich danke dir für den Tipp mit der Eigenblutbehandlung, hab ich noch nie gehört. Und ich schau mich mal nach einem Allergologen um, ja...

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • Amber,


    ich weiß ungefähr wie es deinem Kind geht. So ging es mir auch von heute auf morgen quasi.
    Ich hab die Augen nicht mehr aufbekommen, geschauft wie ne Dampflok usw.


    Mein Testergebnis hat selbst die Allergologin zum weinen gebracht und die hat mir erstmal ein hammermäßig heftiges Antiallergika gegeben. Damit hab ich den ersten Sommer überbrückt. Danach halfen dann die "Normalen" pillen.


    Bevor ich zum Desensibilisieren greifen würde, würde ich alles anderes ausschöpfen. Schau mal nach Kinderallergologe meist machen das spezialisierte KiÄ oder auch ab udn an HNO oder Pneumologen.

  • Bei Kindern wird dich oft oral desensibilisiert. Hatte ich sogar als Erwachsene, war nicht schlimm und hat viele Jahre geholfen. Dieses Jahr leider nicht mehr... Ich werde bald wieder zum Arzt gehen, weiß aber nicht, ob es wieder oral möglich ist als Kassenpatientin.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Zweite Meinung einholen, am Besten von einem Spezialisten, ist auf jeden Fall wichtig.


    Wir haben mit der Hypo angefangen, als meine Tochter 10 war, sie hatte es aber nicht so schlimm wie dein Sohn, wir sind mit Ceterizin gut hingekommen, aber das kann ja kein Dauerzustand sein. Da ihr Vater allergisches Asthma hat, hatte ich auch Angst vor einem Etagenwechsel.


    Die Hypo läuft völlig problemlos, bereits im ersten Jahr waren deutliche Erfolge sichtbar und sie verträgt sie gut. Wir machen erstmal gegen Gräser, weil das wohl die meisten Erfolgsaussichten hat. Die Spritze ist ja nur ganz klein, das tut kaum weh. Es gibt wohl auch Tropfen, aber die sind noch nicht so lange erforscht.


    Meine Ärztin sagte, sie macht es ab 7, aber bei starken Beschwerden auch früher. Das ist nicht optimal, aber die Allergie stresst den Körper ja auch.


    Gegen was ist er denn allergisch?


    Armer Kerl!

  • Meine Tochter wird mit Tabletten (die werden unter die Zunge gelegt und lösen sich auf, ähnlich wie Vigantoletten) desensibilisiert.
    Zahlt allerdings nicht jede Kasse sagt unser KiA. Die Tabletten heißen Oralair.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde auch einen Allergologen hinzuziehen.
    Allerdings bin ich eher auf der Pro-Seite: die Ärzte an der Allergiestation am Unispital, die meine Desens gemacht haben, meinten, sie würden heute viel früher zur Desens raten. Die Erfolgsquote sei deutlich höher als bei Erwachsenen.


    Und ja, klar, es sind viele Spritzen - aber mei, bei Diabetes lernen sie auch sehr klein schon damit umzugehen. Und eine so massive Einschränkung ist definitiv schlimmer - Alternativ gibt es noch mehrmals jährlich Cortisonspritzen, hatte ich viele Jahre lang. Das ist ja auch nicht soooo ideal.


    Schau doch noch auf der Seite von Aha-swiss nach, die haben eine Menge guter Infos.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wir haben uns gestern noch (über Internet) auf die Suche nach einem Allergologen gemacht. Ich habe hier nur drei gefunden - so die Daten stimmen, die Google ausspuckt. Muss mal schauen.


    Alternativ habe ich noch einen sehr guten HNO-Arzt empfohlen bekommen. Muss mal überlegen, wo ich jetzt hingehe und noch ein paar Leute fragen.


    Myrte, er hat eine Allergie gegen Gräser. Die Pollen fliegen hier grad ganz schlimm rum. Erschwerend kommt hinzu, dass wir hier auf drei Seiten von großen Wiesen "eingeschlossen" sind - und der Bauer, der diese gepachtet hat, einfach nicht mäht... rundum ist überall schon gemäht, nur bei uns stehen die Gräser ungefähr eineinhalb Meter hoch. Das hat mir selbst in den letzten Jahren schon Schwierigkeiten bereitet - aber dieses Jahr ist es besonders übel, und dann trifft es auch noch meinen Sohn.


    Talpa, danke für den Aha-swiss-Tipp!


    Von oraler Desensibilisierung höre ich zum ersten Mal. Da muss ich mich noch schlau machen. Damit könnte ich besser leben als mit der Spritzenkur... obwohl ich im Moment wirklich ernsthaft auch darüber nachdenke.

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  • Guck doch auch nochmal, ob ihr nicht eine Lungensprechstunde in der Kinderabteilung im Krankenhaus habt (evt. größere KH der Umgebung, falls ihr nur ein kleines, örtliches KH habt). Die können auch sehr spezialisiert untersuchen und solltet ihr Pech haben und die Allergie rutscht irgendwann eine Etage tiefer, dann seit ihr dort schon bekannt.
    Mein Sohn ist schon 10 Jahre. Wir beginnen auch im Herbst mit der Desensibilisierung. Bei ihm stehen Schnupfen und gripp. Krankheitsgefühle im Vordergrund. Die Medikamente verträgt er schlecht und daher wünsche ich das so.
    Er geht auch in diese Lungensprechstunde, obwohl er noch kein Asthma o.ä. hat. Die achten aber dort darauf, falls es mal so käme, dies frühzeitig zu entdecken, denn das merkt man als Mutter nicht immer so gut. Und auch da ist es wohl besser, wenn man dann auch was dagegen unternimmt. Ausserdem sind sie auf dem neuesten Stand, was Medikamente betrifft. Für junge Kinder ist ja noch nicht wirklich viel freigegeben auf dem Markt.


    Ob dein Kind noch zu jung ist, kann ich nicht beurteilen. Das weiß ich nicht. Aber so grundsätzlich finde ich Desensibilisierungen gut. Ich habe früher mal für einen KIA gearbeitet und hatte nicht den Eindruck, dass es die Kinder übermässig stark belastet hätte. Es gibt ja auch keine Erfolgsgarantie bei Desensibilisierungen, aber vielen Betroffenen hilft es schon.


    Uns wurde gesagt, dass eine orale Desensibilisierung deutlich schlechtere Prognosen hätte. Aber du kannst dich da ja nochmal gezielt erkundigen, denn wäre für so ein kleines Kind ja wesentlich schonender.


    Könnt ihr den Bauern mal ansprechen und ihm die Situation schildern? Normal bleiben solche Wiesen ja auch einfach so stehen, aber vielleicht versteht er eure Lage und mäht doch mal?


    Ansonsten würde ich wohl tatsächlich über einen Umzug nachdenken :( Den Gräsern entgeht ihr zwar nicht, aber so eine Wiese direkt nebenan ist schon krass. Mein jüngeres Kind hat eine leichte Gräserallergie, die man im Alltag noch nicht sieht. Aber bei seinem Freund grenzt auch so eine Wildwiese direkt ans Grundstück und da hatte er dann auch Beschwerden.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Könnt ihr den Bauern mal ansprechen und ihm die Situation schildern? Normal bleiben solche Wiesen ja auch einfach so stehen, aber vielleicht versteht er eure Lage und mäht doch mal?


    Ansonsten würde ich wohl tatsächlich über einen Umzug nachdenken


    Mit dem Bauer haben wir in den letzten Jahren schon etliche Male gesprochen. Da ging´s ja nur um mich zuerst, aber all die Gespräche haben nichts genützt... aber das ist ein anderes Thema.


    Der Umzug steht allerdings in spätestens zwei Monaten an :) wahrscheinlich früher, also bis Mitte Juli. Das heißt, für die Zeit müssen wir da noch irgendwie durch, nachher sollte es besser sein.


    Nach Lungensprechstunden habe ich schon geschaut - bisher hab ich nichts Kluges gefunden. Ich frage mal die KiÄ nächste Woche. Die sollte das wissen.

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  • Oje, das mit den Wiesen ist ja doof. Aber wie gesagt, meine Kinderärztin sagte, Gräser wären gut behandelbar...


    Die Spritzen sind wirklich mini, ähnlich einer Akkupunkturnadel. Als wir am Anfang wöchentlich hinmussten, hab ich meiner Tochter dann jedesmal was gutes dafür getan: Eisessen, eine Zeitschrift o.ä.


    Gute Besserung dem armen Kerl. Ich weiss, wie arg die Kinder da leiden...

  • Als wir am Anfang wöchentlich hinmussten, hab ich meiner Tochter dann jedesmal was gutes dafür getan: Eisessen, eine Zeitschrift o.ä.


    Das ist eine sehr nette Idee. Ich durfte mir als Kind nach Zahnarztbesuchen oft einen Mäuschen-Filzstift aussuchen - zwar nur dann, wenn ich nicht geweint habe #hammer - aber trotzdem hat mich das gefreut.


    Aber jetzt müssen wir erstmal die Zeit überstehen, genau abklären, entscheiden wie weiter...

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  • Unser Sohn ist auch 4 und mein Mann war letztes Jahr mit ihm hier im Krankenhaus bei einem Kinderallergologen.


    Unser Sohn hat eine massive Birkenallergie und dadurch massiven Husten, letztes Jahr war es sehr schlimm.


    Der Allergologe meinte, dass man ab 4 Jahren desensibilisieren könne. Bei Birke gehen nur Spritzen, da gibt es keine orale Therapie, das hängt wohl vom Allergen ab, da würde ich mich an deiner Stelle einfach mal erkundigen, wie es bei Gräsern ist.


    Bei uns wären es nur sechs Spritzen.


    Da es allerdings dieses Jahr deutlich besser ist, werden wir es wohl erst mal verschieben.
    Unser Kinderärztin hat uns auch erstmal eine Eigenbluttherapie (oral) empfohlen, da unser Sohn den ganzen Winter über erkältet war, konnten wir nicht damit anfangen, dazu muß er gesund sein, und jetzt hatte er erstmal andere Mittel bekommen, evtl. testen wir das noch.


    Bei uns sind die Wiesen übrigens auch noch nicht gemäht, und je nachdem, für welche Tierart dort Heu gemacht wird, wird erst nach der Blüte gemäht, z.B. bei Pferden, weil das Heu dann für diese besser verträglich ist.

  • Gräser gehen oral, hatte ich damals. Würde speziell auf meine auslösenden Gräser abgestimmt im Gegensatz zu den Tabletten. Ist jetzt sicher 10 Jahre her, also durchaus schon eine Weile "auf dem Markt", heißt SLIT, ich kann mit Tapatalk schlecht linken, google hilft aber.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Ich würde auch einen Allergologen hinzuziehen.
    Allerdings bin ich eher auf der Pro-Seite: die Ärzte an der Allergiestation am Unispital, die meine Desens gemacht haben, meinten, sie würden heute viel früher zur Desens raten. Die Erfolgsquote sei deutlich höher als bei Erwachsenen.


    Das finde ich grade interessant. Denn mein letzter Kenntnisstand ist von unserem Allergologen, der nicht mal einen Allergietest bei Kindern unter 5 Jahren machen will. Sein Argument ist, dass man es da mit einem noch sehr unausgereiften Immunsystem zu tun hätte, so dass die Ergebnisse oftmals falsch wären. Es kann aber auch sein, dass er damit den Pricktest meinte. Ich weiß es leider nicht mehr so genau.


    Gruß

  • Ich bin extrem mehrfach pollenallergisch und mit diversen Kreuzallergien geschlagen. Ich selbst habe diverse Therapien hinter mit, die alle versagt haben. Meiner Meinung nach ist zunächst eine sinnvolle Diagnostik wichtig, und zwar, ohne in das Immunsystem einzugreifen, also keine Provokationstests. Ich würde nur Blutuntersuchungen machen lassen, das Hauptallergen genau bestimmen lassen und auch den Ige-Wert bestimmen lassen. Ich selber erreiche Werte von über 1500 und da macht kein Arzt ne Desensibilisierung. Zu Gefährlich und kaum Erfolgsaussichten. Mit Eigenblutbehandlung habe ich ganz katastrophale Erfahrungen, das hat es wesentlich verschlimmert und zwar dauerhaft. Ich würde ganz genau abwägen. Eine kurzfristige Kortisontherapie ist nicht schädlich und die Beschwerden bei deinem Kleinen sind ja schon sehr massiv. Ich wünsche euch ein gutes Händchen und viel Regen.

  • Ohne alle Antworten detailliert gelesen zu haben.
    Mein Sohn hat seit seinem 5. Lebensjahr Heuschnupfen in der Form, dass ihm bei entsprechender Reizung die Augen komplett zuschwellen, das Auge wie aufgelöst erscheint und wir das mit Augentropfen behandelt haben. Er ist im Besonderen gegen Gräser, aber auch Roggen, Birke, Haselnuss etc. allergisch. Wir haben dieses Jahr im Winter mit der Desensibilisierung angefanden (er ist jetzt 8). Mit Tabletten, das Präparat heißt Grazax und wird wie oben schon beschrieben unter die Zunge gelegt, wo sich die Tablette dann auflöst. Davor hatten wir noch eine Bluttest. Wir haben dieses Jahr noch nichts weiter machen müssen. Keine Augentropfen, kein Anithistamin. Ich bin optimistisch, dass es ganz gut anschlägt ...
    Ich würde an deiner Stelle eine Desensibilisierung schon ins Auge fassen. Wann und wie sollte wohl ein Fachmann klären. (Eine Spritzentherapie hätte ich auch meinem 8-jährigen Sohn bei seinem Beschwerdenstadium nicht zugemutet.)

    Schaue nicht auf dein Wunderkind sondern auf dein Wunder Kind.


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