Hallo,
ein ständiges Streitthema zwischen mir und meinem Mann: Das Kind und seine Krankheiten und meine Einstellung dazu.
Fakt ist, die Kleine hatte vor 14 Tagen Fieber, einige Tage lang. Dazu kam dann eine laufende Nase und Husten. Ein Arztbesuch ergab, die Lunge ist gesund, die Bronchien sind belegt. Verschrieb nichts weiter als einen Hustensaft und Fieberzäpfchen.
Den Hustensaft hat ihr mein Mann mit Wasser verdünnt untergeschmuggelt, weil sie ja keine Medikamente nimmt. Meine Meinung dazu ist, dass verdünnter Hustensaft null Wirkung hat, weil ja der direkte Kontakt und damit die beruhigende Wirkung nicht mehr da ist. Ist das falsch?
Jetzt war es diese Woche so, dass sie sich vor lauter Husten dreimal übergeben hat. Auch das macht mich nicht nervös, sie übergibt sich unheimlich schnell. Klar, bei einem Hustenanfall, wo sich der Schleim von den Bronchien löst, kann das schon mal passieren.
Heute meinte er, ich solle mal fühlen, das Kind hat Fieber. Ich habe gefühlt, das Kind hat kein Fieber.
Und ob ich schon was gegen den Husten besorgt hätte? Der schönste Vorwurf war überhaupt, mir wäre das Geschäft wichtiger als die Gesundheit meines Kindes. Also echt.
Es war gerade sehr stressig, das Kind hat schön gespielt, ich stand echt unter Druck - und hatte einfach nicht den Nerv, seine dramatischen Krankheitsvisionen mitzutragen.
Das Problem ist, dass er von meiner Schwester Bestätigung kriegt. Das Kind wird befühlt und verwöhnt und weiss nicht was - mein Gott, es ist ein Husten!
Sorry, das ist jetzt so ein Mischmasch zwischen Gesundheit und Frust ablassen und Der Frage danach, wer hat recht? Sehe ich das zu locker?
Mein Mann wollte (wieder mal), dass ich in die Apotheke gehe und was kaufe. Das ist sein Allheilmittel.
Aber ich habe keinen Bock auf den 28. Hustensaft, den sie genauso nicht nimmt und auf die zwölfundzwanzigsten homöopatischen Tabletten, an deren Wirkung ich nicht glaube und die echt schon zuhauf zuhause herumfliegen.
Ich habe ihn auch schon gebeten, wenn er sich solche Sorgen macht, liegt es in seiner Hand, Massnahmen zu ergreifen, in die Apotheke zu gehen und was zu besorgen. Will er nicht, ich kann mit dem Apotheker besser sprechen. Nur, was soll ich sprechen, wenn ich nicht dahinterstehe? Klar sagt der, dieses und jenes könne man noch probieren. Und mein Mann hat wieder Bestätigung, dass er Recht hat.
Als das Fieber kam, kam er mit einer Unmenge Schachteln nachhause. Hat dann mit seiner Mieterin gesprochen, die in einer Apotheke arbeitet und auch ein Kleinkind hat, und kam mit noch mehr Schachteln nachhause. Ich bin richtig froh, dass das Kind nichts nimmt - ansonsten müsste ich mich mit dem Problem echt auseinandersetzen, dass er am liebsten gegen alles eine Tablette geben würde.
So. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich diesen Text heute abend auch noch in der Form schreiben würde. Aber ich bin grade so wütend wegen dem Vorwurf, mir wäre mein Kind nicht wichtig.
Deshalb lasse ich das mal so stehen.
Und frage euch ganz konkret, muss ich gegen diesen Husten etwas tun, damit er nicht chronisch wird?
Ich danke euch sehr für eure Antworten!