Wie reden über Kaiserschnitte und schwere Geburten

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  • Ja, und gebadet, angezogen, rumgereicht, etc. Mein Mann stand scheinbar neben sich und hat alles machen lassen. Und ich lag da beim Nähen und dachte, das Kind sei bestimmt so gut wie tot, im Brutkasten an Schläuchen oder so, halt krank oder verletzt. Dass es nur bei der "Kosmetik" ist, daran hab ich nicht gedacht.


    Mein Mann hat dieses Problem auch - nur dass er mit Baby im Arm im Neben-OP bzw. Kreißsaal stand/lag und dachte er wäre alleinerziehend, weil niemand ihn informierte warum mannihn an der OP-Tür wieder rausgeschmissen hatte und er nur das Schreien seines Kindes hörte, aber nichts mehr von seiner Frau, nur an ihm vorbeispringende Ärzte :S Da hat ER mehr Redebedarf als ich.


    Was mich belastet ist die Verurteilung eines "Wunsch-KS" ohne nach den Ursachen zu fragen. Hier kam von der Verwandschaft ein "schade, dass es so eskaliert ist", auf Nachfrage war damit der KS gemeint (ich habe vorher niemanden erzählt, dass dieser gewünscht und geplant war, es wurde von Komplikationen ausgegangen unter einer spontanen Geburt). Nachdem bekannt war, dass es ein Wunsch-KS war, hat sich kaum noch einer um meinen Gesundheitszustand gekümmert, Wochenbett wird hier quasi nicht zugestanden ;( und da es ja ein Wunsch-KS war, trau ich mich auch mit niemanden über die (zugegebener Maßen "geringen") Nachwirkungen zu sprechen, da man mir bereits kommuniziert hat "selbst schuld"


    (dass ich einen tollen KS mit quasi keinen Nebenwirkungen hatte und sofort wieder fit war, dafür bin ich auch sehr dankbar und seh es nicht als selbstverständlich. Aber über die Schmerzen dabei mangels wirkender Narkose würde ich trotzdem gern reden - wird mir nicht zugestanden #weissnicht sobald bekannt ist, dass der KS keine Eskalation einer spontanen Geburt war, ist das Thema für alle erledigt, egal wie interessiert diese Personen vorher waren :S )

  • Danke, Antigone, für die Eröffnung dieses Thread und an alle, die schon so viel interessantes geschrieben haben.


    Ich hatte einen Kaiserschnitt in Vollnarkose, wegen eines HELLP-Syndroms. Es gab bei mir schlicht keine andere Möglichkeit, ohne mein Leben und das des Kindes zu gefährden. Und ich bin sehr froh, in einem Land und einer Zeit gewesen zu sein, wo es diese Möglichkeit gab und wir beide das ganze gut überstehen konnten.


    Aber ein wenig trauere ich einer vaginalen Geburt hinterher. Auch, weil ich nicht weiß, ob ich noch mal eine "Chance" dazu haben werde. Das ist einfach so. Und ich hatte keine einzige Wehe, das Ende der Schwangerschaft kam sehr überraschend und hat mich etwas überrannt.


    Mir hat geholfen, dass ich schon in der Schwangerschaft an die Möglichkeit eines Kaiserschnitts gedacht habe. Und ich habe mir eine vaginale Geburt gewünscht, aber immer gewusst, dass das nicht immer geht. Ich hab mich nicht an eine vaginale Geburt geklammert. Auch das Denken: Wenn es nicht vaginal geht, dann wird es ein Kaiserschnitt, hat mir im Nachhinein geholfen.


    Mein Umfeld hat für mich sehr positiv reagiert. Da war auch mein Wohlergehen wichtig. Es kam zwar auch: Hauptsache, gesund! Aber das bezog sich ausdrücklich auch auf mich. Und war auch mein Gedanke, eben weil es keine Alternative gab.

  • Mein erster Kaiserschnitt war auch ein Notkaiserschnitt wegen HELLP. Allerdings wurde ich nicht aufgeklärt, nix. Die Blutwerte waren so schlecht das nur noch gehandelt wurde. Mann anrufen, Vollnarkose und hinterher war meine Große gewaschen und komplett angezogen. Ich brauchte Zeit um zu verstehen, dass sie mein Kind ist, dass sie in meinem Bauch war. Auch nach der Geburt kam nie ein Arzt und klärte mich auf...es war eher ein...ist doch alles gut..seien sie zufrieden. Damals habe ich mich nicht getraut nachzufragen.


    Die zweite Geburt war aufgrund von BEL und der Vorgeschichte wieder ein Kaiserschnitt, diesmal mit Spinale und hinterher Kuscheln im Kreissaal...viel besser.



    Wenn ich Geburtsberichte lese, hätte ich es gerne normal probiert bzw mal Wehen fühlen. Ich habe keine Ahnung wie sich die anfühlen, wenn andere dann erzählen ist es seltsam für mich.

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • Viele von euch haben gechrieben, dass sie den Satz, "Hauptsache, das Kind ist gesund." Am Schlimmsten fanden. Ich finde das nachvollziehbar, andererseits habe ich ihn auch schon oft von betroffenen Frauen selbst gehört. Ist die Formulierung, Zumindest ist das Kind gesund annehmbarer. Ich würde die zweite Variante eher so auffassen, das man sich aus der schwierigen Situation noch das Beste raussucht und beschreibt, ohne dabei alles andere kleinredet.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Ich werde jetzt nicht auf alles eingehen können, aber es ist alles wertvoller Input für mich.


    Ja, nanenett, dass du sowas z.B. nicht würdest hören wollen, ist mir klar. Ich denke bei mir ist es so, dass ich das bewundere, was mir selbst schwer fallen würde. Wenn ich also sage, ich zolle dem Hochachtung, dann weil es für mich eine große Leistung wäre. Andere sprechen mir wiederum ihre Bewunderung dafür aus, dass wir noch immer fast voll stillen oder bisher nur getragen haben, weil sie es eben nicht konnten (warum auch immer). Das wiederum ist für mich keine tolle Leistung, Tragen und Stillen fällt mir leicht (nur einige Wochen Stillhütchen z.B., was ich aber nicht als schlimm empfand). Ich nehme solche Aussagen dann aber eben auch einfach so an als Äußerung, die sich nicht nur auf mich bezieht (toll, dass das bei dir klappt), sondern vielleicht auch auf den anderen (schade, dass ich das nicht kann/konnte). Ähnlich beziehen sich negative Aussagen ja oft eher auf denjenigen, der diese tätigt (meine Schwester zum Thema Stillen mit 3 Jahren "das ist aber nicht mehr schön!". Sie kann eigentlich nicht wissen, ob das noch schön ist und meint eigentlich, dass SIE es nicht mehr schön FINDET).


    Ich will auch mit meiner Hochachtung nicht ausdrücken, dass ihr alle froh sein könnt, überlebt zu haben oder ohne tiefe Traumatisierung aus dem KS rausgekommen zu sein. Nein, ich denke es ist einfach schon eine große Leistung, sich nach einer OP um das gerade angekommene Kind zu kümmern. Wie das einem psychisch zusetzt oder eben nicht, lasse ich da erstmal außen vor. Klar steckt jede Frau das auch körperlich anders weg, aber ich denke in den meisten Fällen ist die vaginale Geburt schneller "verheilt" als der KS. Mir ging es also v.a. erstmal um diese rein körperlichen Vorgänge. Ich stelle es mir deutlich schwerer vor, mich mit einem Schnitt im Bauch um ein Baby zu kümmern. #weissnicht
    Auch hier werde ich also versuchen offene Fragen zu stellen. "Wie hast du das körperlich weggesteckt/Hattest du schlimme Schmerzen?" statt "ist sicher schwerer, sich um das Baby zu kümmern mit den Schmerzen nach einem Kaiserschnitt."


    So und nun schreibe ich eine Glückwunschkarte an eine Kaiserschnittmama #blume

  • Vielleicht bin ich zu "rational", aber bei meinen beiden Kindern war jeweils 2x ein KS notwendig, da hat sich für mich gar nicht die Frage gestellt, ob ich das bejammern soll oder nicht. Wenn die Kinder nur so lebend zur Welt kommen können, dann bin ich dankbar, dass die Medizin mir diese Hilfe bieten kann.
    Ich gestehe jeder Frau das Recht zu, ihr Kind auf die Weise zur Welt zu bringen, die ihr angemessen oder notwendig erscheint, ich teile viele Ansichten nicht, aber es steht mir nicht zu, andere missionieren zu müssen bei einem so sensiblen Thema.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht bin ich zu "rational", aber bei meinen beiden Kindern war jeweils 2x ein KS notwendig, da hat sich für mich gar nicht die Frage gestellt, ob ich das bejammern soll oder nicht. Wenn die Kinder nur so lebend zur Welt kommen können, dann bin ich dankbar, dass die Medizin mir diese Hilfe bieten kann.


    Das stellt niemand in Frage. In Frage gestellt wird die Behandlung drum herum. Ich hatte eine schwere, traumatische Geburt und ich bin mir sicher, hätte ich nur etwas Rückhalt gefunden hätte sich kein Geburtstrauma manifestiert.

  • Vielleicht bin ich zu "rational", aber bei meinen beiden Kindern war jeweils 2x ein KS notwendig, da hat sich für mich gar nicht die Frage gestellt, ob ich das bejammern soll oder nicht. Wenn die Kinder nur so lebend zur Welt kommen können, dann bin ich dankbar, dass die Medizin mir diese Hilfe bieten kann.
    Ich gestehe jeder Frau das Recht zu, ihr Kind auf die Weise zur Welt zu bringen, die ihr angemessen oder notwendig erscheint, ich teile viele Ansichten nicht, aber es steht mir nicht zu, andere missionieren zu müssen bei einem so sensiblen Thema.


    Das hast du ganz wunderbar geschrieben! #kuss

    Alles auf Anfang! Oder.. wie finde ich den Weg zu mir selbst. #yoga

  • Das tut mir leid, dass sich das bei Dir so entwickelt hat, Kalliope. Ich wollte damit auch vorsichtig andeuten, dass man, wenn es geht, nicht auf das Gerede hören sollte, das es ja auch vielfach gibt ( kein Geburtserlebnis, keine "echte" Geburt, KS Kinder nehmen Schaden etc pp -um nur einige von diesen - nein, ich schreibe es nicht - ... Dingen zu nennen). Es geht doch darum, dass es der Mutter und dem Kind dann wieder gut gehen kann, auch wenn die Geburt anders ablaufen musste, als man sich das vorgestellt hat. Ja, Schwangerschaft und Geburt und Stillen können problemlos verlaufen, aber sie tun es eben auch sehr oft nicht, deswegen bin ich vorsichtig mit Schuldzuweisungen oder irgendwelchen Deutungen, die nicht weiterhelfen...

  • Ich denke genau das ist hier auch klar geworden und das habe ich mir so als Hilfe zum Gespräch erhofft: das Geschehen erstmal individuell wahrzunehmen und dann entsprechend darüber zu reden. Nicht an das Gespräch herangehen mit "ach Mensch, du arme mit dem Kaiserschnitt, ist ja echt immer alles blöd, Bonding schwierig, Schmerzen, Gefahr der Wochenbettsdepression usw.", sondern Offenheit für ein Gespräch zu signalisieren, das tatsächlich von dem handelt, wie es war und empfunden wurde.
    Wenn mir dann jemand erzählt: "Ach, ich war so fit, ich bin am nächsten Tag ohne Schmerzen gelaufen und wir konnten auch direkt nach dem KS toll kuscheln etc." Dann wird sie von mir ein aufrichtiges "Das ist super, ich freu mich für euch!" bekommen. Aber ich finde es eben auch ganz wichtig, z.B. Trauer aufzugreifen, wenn sie denn vorhanden ist. Natürlich wird keiner hingehen und jemandem mit einem tollen KS dann einreden, er solle traurig sein, keine vaginale Geburt gehabt zu haben, so viel Feingefühl traue ich mir aber so grade noch zu #freu

  • Okay, ich werde jetzt wahrscheinlich gesteinigt für das, was ich jetzt schreibe #angst , aber bei meinem ersten Kind hatte ich 25 Stunden lang Wehen (ehe dann der KS notwendig war, weil der Kleine sich vekeilt hatte und seine Herztöne immer schlechter wurden), und ganz ehrlich, toll fand ich das nicht. Ich bin nicht wehleidig und ich sehe ja auch durchaus deren natürliche Notwendigkeit ein, aber ich könnte jetzt nicht behaupten, dass ich es ein "Erlebnis" fand. Gleichwohl würde ich sie wohl dem Risiko einer BauchOP vorziehen, weil OP ist nun mal OP und immer riskant und hinterher auch mit Schmerzen verbunden.

  • Nein, ich denke es ist einfach schon eine große Leistung, sich nach einer OP um das gerade angekommene Kind zu kümmern. Wie das einem psychisch zusetzt oder eben nicht, lasse ich da erstmal außen vor. Klar steckt jede Frau das auch körperlich anders weg, aber ich denke in den meisten Fällen ist die vaginale Geburt schneller "verheilt" als der KS. Mir ging es also v.a. erstmal um diese rein körperlichen Vorgänge. Ich stelle es mir deutlich schwerer vor, mich mit einem Schnitt im Bauch um ein Baby zu kümmern.


    Hmm, ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Ich hatte noch keine vaginale Geburt und auch noch nie eine andere OP, sodass mir ein bisschen Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Und ich hatte für die Schmerzen nach der Geburt - klar, mit so einem Schnitt steht es sich nicht besonders gut schnell auf - noch vier Wochen meinen Mann zuhause, der einfach viel gemacht hat. Und für den Rest und danach habe ich mich zusammengerissen. Dieses entzückende Kind hatte ja "nur uns".


    Und da gilt meiner Meinung nach genau das, was ich oben schrieb: man geht eben mit dem um, was man bekommt. Ich denke mir oft (und zwar nicht, um es mir "schönzureden", wie es hier so oft anklang, sondern weil ich tatsächlich trotz Kaiserschnitt ob ungewollter Kinderlosigkeit, Eileiterschwangerschaften und kranken Kindern in meiner Umgebung sehr froh bin darüber, dass ich "nur" den Kaiserschnitt bekommen habe), es hätte auch viel schlimmer kommen können. In Vollnarkose. Zu früh und Kind auf Intensiv. Stillen klappt nicht. Was auch immer. Auch damit gehen Frauen um. Einfach weil sie müssen.

  • Ich denke genau das ist hier auch klar geworden und das habe ich mir so als Hilfe zum Gespräch erhofft: das Geschehen erstmal individuell wahrzunehmen und dann entsprechend darüber zu reden. Nicht an das Gespräch herangehen mit "ach Mensch, du arme mit dem Kaiserschnitt, ist ja echt immer alles blöd, Bonding schwierig, Schmerzen, Gefahr der Wochenbettsdepression usw.", sondern Offenheit für ein Gespräch zu signalisieren, das tatsächlich von dem handelt, wie es war und empfunden wurde.
    Wenn mir dann jemand erzählt: "Ach, ich war so fit, ich bin am nächsten Tag ohne Schmerzen gelaufen und wir konnten auch direkt nach dem KS toll kuscheln etc." Dann wird sie von mir ein aufrichtiges "Das ist super, ich freu mich für euch!" bekommen. Aber ich finde es eben auch ganz wichtig, z.B. Trauer aufzugreifen, wenn sie denn vorhanden ist. Natürlich wird keiner hingehen und jemandem mit einem tollen KS dann einreden, er solle traurig sein, keine vaginale Geburt gehabt zu haben, so viel Feingefühl traue ich mir aber so grade noch zu #freu


    Ja, ich denke, das ist eine gute Herangehensweise.
    Ein Kaiserschnitt ist auch dann, wenn er nicht gewünscht war, nicht grundsätzlich ein Grund zum Bedauern. Zumal ja auch nicht jedem alles gleich wichtig ist. Ich zum Beispiel hatte meine Tochter den Uhrzeiten auf den Fotos zufolge erst nach ca. einer Stunde im Arm - aber sie war außer kurz zur U1 bei meiner tollen Hebamme durchgehend in meiner Sichtweite bei meinem Mann auf dem Arm. Für mich war das einfach ok so. Stillen und Bonding war völlig unproblematisch, uns fehlt nichts. Ich weiß, dass das bei anderen anders wäre, ich möchte mir da aber auch keine Probleme einreden lassen. (Oder wie es FrauIgel - ? - schrieb: ich bin keine technisierte herzlose Trine, weil mir das nicht fehlt.)


    (Und auch hier: wäre sie nach 3 Nächten Wehen doch noch vaginal gekommen, wäre es dann so gewesen, wie andere den ersten Moment beschreiben? Bei meiner Geburt wurde ein blau angelaufenes Mädchen auf die Intensiv gebracht... ich glaube, meine Eltern hätten was drum gegeben, wenn ich bei meinem Vater im Arm hätte bleiben können.)

  • Ich glaube, ohne Forum hätte ich das Verhalten der Ärzte, auch mir gegenüber wohl für normal gehalten. Bei meiner Schwester war es ja ähnlich. Ich hätte z. B. nicht gewusst, dass Bonding wichtig ist und dass man auch sein Kind, wenn gesund, bei sich behalten kann und nicht akzeptieren muss, dass es erstmal "weg" ist (mit dem tollen Spruch der Schwester "Oh, ist der süß, den würde ich am liebsten behalten").


    Ja, die Behandlung davor und danach machen viel aus. Wie gesagt, der KS an sich war in Ordnung, keine Schmerzen mehr, freundlicher Anästhesist, fähig wirkendes OP-Team. Nur halt das davor, die "Geburtsbemühungen" und das danach, die fehlende Schmerztherapie, die haben das Trauma verursacht.

  • Ich zähle mich zur "rationalen" KS- Fraktion (in Vollnarkose nach 37h Wehen, fast voll eröffnet, Zwerg wollte nicht in den Geburtskanal, lag wohl ungünstig, schlechte Herztöne...), aber mal unabhängig davon: Redet ihr im Real Life wirklich mit so vielen über eure Geburten? Ich habe mich sehr bedeckt gehalten, weil für mich eine Geburt was sehr Privates ist, KS hin oder her. Und mein persönliches Drama wollt ich auch nicht unbedingt teilen, ich sage immer, jaja, war alles ok, Geburt halt #hammer . Ich finde es ziemlich irritierend, wenn Bekannte (oder sogar noch weniger als Bekannte) einen nach der Geburt oder Stillen fragen und so bereitwillig von ihren Erfahrungen erzählen...

  • Witzig, ich wurde von den Ärzten/Hebammen als zu "rational" eingestuft, angeblich auch zu sehr für eine normale Geburt (siehe "alles Kopfsache"). Nun bin ich dank KS scheinbar bei der "emotionalen" Fraktion gelandet. *lach* #hammer


    Der Schwiegerfamilie hätte ich schon gerne erklärt, warum sie nicht gleich am nächsten Tag 600 km fahren sollen und dann Vollbewirtung erwarten können. Dass ich Schmerzen hatte, dass das Stillen nicht klappte, dass dadurch auch das Baby nicht gut drauf ist fürs Rumzeigen, Auf den Arm nehmen etc. Dass man mit mir dann auch nicht ins Restaurant essen gehen kann... etc. Dass es eben auch nicht nur so ein kleiner Schnitt ist (Schwiegermutter hat sich wegen angedrohter Gebärmutter-OP so dermaßen angestellt, aber ich durfte keinen Pieps zu meiner sagen).

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Hm... ich überlege nun schon ne Weile wie ichs schreiben soll.
    Eine Geburt ist für mein Verständnis dann "schwer", wenn entweder körperlich oder psychisch danach eine Menge zum Bearbeiten bleibt.
    Dabei mag ich garnicht zwischen KS oder Endlos-Wehen oder oder oder unterscheiden.


    Bei mir waren es z.B. 13 Stunden Wehen mit einem KS am Ende (Junior hatte die Nabelschnur als Perlenhalskette mißbraucht).
    Das alles war OK, notwendig und heutzutage möglich.


    Was mir selbst im Krankenhaus und danach echt gefehlt hat ist das überhaupt mal wer ehrlich nach MIR gefragt hat.
    Mir hat die Selbstverständlichkeit, dass - wenn das Kind gesund ist - es doch gefälligst allen hervorragend zu gehen hat am meisten zu schaffen gemacht.


    Jeder Besucher/Freund/Verwandte fragt nach dem Geburtsverlauf irgendwie (in meinen Augen) nur, um eine spannende Geschichte zu hören und danach den seelenlosen Satz loszuwerden
    "na was für ein Glück geht es dem Baby jetzt gut".


    Ich hätte mir gewünscht, dass ich hätte ehrlich erzählen können mit ernsten Rückfragen und vielleicht auch mit 1-2 Wochen Distanz eine Rückfrage.
    Aber das darf Neumama wohl nicht erwarten #confused

    *Unsere Sternchen flogen weiter 12/2010 und 06/2013* ;(  :rose: :rose:

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  • Ich hätte mir gewünscht, dass ich hätte ehrlich erzählen können mit ernsten Rückfragen und vielleicht auch mit 1-2 Wochen Distanz eine Rückfrage.
    Aber das darf Neumama wohl nicht erwarten #confused


    Ja, seltsam, oder? Beim Studium wurde gefragt, wie es mir geht, vor Prüfungen, etc. "Geburt" ist scheinbar irgendwie nichts und "KS" noch weniger. Selbst nach der Schilddrüsendiagnose gab es deutlich mehr "Anteilnahme". #stirn

  • Ich zähle mich zur "rationalen" KS- Fraktion (in Vollnarkose nach 37h Wehen, fast voll eröffnet, Zwerg wollte nicht in den Geburtskanal, lag wohl ungünstig, schlechte Herztöne...), aber mal unabhängig davon: Redet ihr im Real Life wirklich mit so vielen über eure Geburten? Ich habe mich sehr bedeckt gehalten, weil für mich eine Geburt was sehr Privates ist, KS hin oder her. Und mein persönliches Drama wollt ich auch nicht unbedingt teilen, ich sage immer, jaja, war alles ok, Geburt halt #hammer . Ich finde es ziemlich irritierend, wenn Bekannte (oder sogar noch weniger als Bekannte) einen nach der Geburt oder Stillen fragen und so bereitwillig von ihren Erfahrungen erzählen...


    Ich hab's ja auch schon geschrieben: nein, ich rede da im RL auch nicht so viel drüber, fragt auch nach knapp 8 Monaten kaum einer mehr nach. (Wer will schon Horrorgeschichten von der Geburt hören, wenn er auch fragen kann, ob das Kind durchschläft? :D ) Die Info, dass KS, habe ich schon gegeben, wenn es irgendwie von Bedeutung war, aber weiteren Redebedarf habe ich da irgendwie auch nicht.