Osterhase soll den Schnuller mitnehmen

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  • Huhu,
    Ich war gestern mit meiner Dreijährigen beim Zahnarzt, und diese meinte es wäre gut, wenn der Osterhase den Schnuller mitnehmen würde.
    Hat jemand Erfahrung mit dieser Vorgehensweise?!
    Viele liebe Grüße!

  • Ach das berühmte Nuckelthema #super


    Der Nuckel war hier angesagt bis nach dem 4. Geburtstag. Losgeworden sind wir ihn hier nur weil er eines Nachts unters Bett fiel und nie wieder gesehen wurde (Motte hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch diesen einen Nunnu)


    Bei uns gab es so ab etwa 3 die "Regel" das der Nunnu im Bett bleiben musste, wenn sie Tagsüber nuckeln wollte musste sie sich also kurz hinlegen, so konnten wir die Nuckelzeit deutlich reduzieren.
    Wir hatten aber auch einen recht entspannten Zahnarzt, welcher uns im übrigen von der radikalen "man nimmt dem Kind den Nuckel einfach weg" Methode gar nichts hält.



    Das der Osterhase den Nuckel holt kann funktionieren....muss aber nicht :D

    #yoga Es ist nur eine Phase! #yoga Es ist nur eine Phase! #yoga

  • Hallo,


    Ich find so was doof. Wenn man schon einen Osterhasen einführt, sollte der mMn die Ostereier und co. ohne "Gegenleistung" bringen. Vor allem - was wenn sich dann rausstellt, daß das Kind ihn wirklich noch braucht und verzweifelt ist? Bringt der Osterhase ihn dann schnell wieder oder lässt er das Kind leiden? Warum nimmt er ihn dann überhaupt erst weg?


    Entweder ein Kind ist so weit, die Nuckelzeit zu reduzieren oder gar den Nuckel abzugeben, dann klappt das auch ohne "Amtsperson" - oder das Kind ist noch nicht so weit. Dann wird sein Bedürfnis davon ja nciht verschwiden, sondern es wird sich statt dessen vermutlich nur verlagern und anfangen z.B. Ärmel, T-Shirt-Ausschnitte und Bettzipfel zu zerkatschen (kenn ich alles reichlich aus dem Kiga - nicht wirklich schöner) oder auch Nägel zu kauen (sehr schön, wenn sie bis aufs Fleisch abgenagt sind und sich dann entzünden, wie bei meinem Großen damlas, als manche aus der Großfamilie ihm das Daumennuckeln abgewöhnen wollten - da bin ich recht energisch geworden, das wurde mir lange übel genommen...) ...


    Unser Zahnarzt war da immer sehr entspannt. Er meinte die Nuckeldauer sie gar nicht sooo entscheidend, den größeren Schaden richtet der Druck an, mit dem genuckelt wird. Entspanntes Nuckeln zum Einschlafen oder einfach so aus Genuss schadet dem Kiefer weniger als verzweifeltes mit viel Druck.
    Und ein Kind, das das Gefühl hat, ihm wird vielleicht bald etwas weggenommen, was es eigentlich noch braucht, nuckelt erfahrungsgemäß deutlich stärker, sprich mit höherem Andruck.


    Mit Zwang würde er auf keinen Fall arbeiten (und für manche Kinder kann der "Tausch" mit dem Osterhasen oder dem Weihnachtsmann durch aus als "moralischer Zwang" ankommen). Irgendwann meinte er mal trocken, mit seinem eigenen Kind würde er, stünde er mal vor der Entscheidung, lieber zum Kieferorthopäden als zum Psychologen gehen.


    Nuckeln und Zahnspange stehen meiner Erfahrung nach sowieso viel weniger in Zusammenhang als man oft glaubt. Kleine Familienstatistik: Daumennuckel- und Nuckel-nuckel-Kind brauchten beide keine Zahnspange, das Kind, daß weder/noch hatte, braucht eine, beim Wichtel (hatte auch weder/noch) wissen wir es noch nicht. Kind in der Familie, dem der Nuckel verwehrt und der Daumen schon als Baby mit Socke über der Hand "abgewöhnt" wurde, brauchte eine.


    Ich würde auch versuchen, Nuckelorte oder/und Zeiten einzuführen. Klappt das und dem Kind geht es gut damit, ist es prima, leidet das Kind sehr, ist es noch nicht so weit. ich würde in dem Fall nur versuchen, drauf zu bestehen, daß ohne gesprochen wird und ihn z.B. beim Spielen möglichst oft vorsichtig rauszupflücken.

  • Ich finde das mit dem Osterhasen auch nicht gut. Wenn du Pech hast, bleibt der ewig negativ besetzt oder das Kind hat Angst, dass er nächstes Jahr was anderes wichtiges mitnimmt. Es kann gehen, wenn das Kind selbst soweit ist und das so möchte, es kann aber auch arg nach hinten losgehen. Ich würde es deswegen wohl lieber nicht riskieren. ;)


    Unsere Große hat mit 3 eigentlich erst auch nur noch nachts genuckelt, ein paar Wochen nach der Geburt des Bruder aber wieder massiv, fast den ganzen Tag. Sie hatte zu dem Zeitpunkt schon einen arg offenen Biss und auch wenn Zahnarzt und Kinderarzt da noch nichts gesagt haben (bzw. ich glaube, dass sie es einfach nicht wirklich gemerkt haben), fiel es mir doll auf und mit der Aussicht, dass sie wieder doller schnullert, war mir nicht wohl.


    Wir haben ihr dann einen Deal vorgeschlagen: Ich habe ihr erklärt, dass es schön wäre, wenn sie den Schnuller her gibt, weil die Zähne eben schief geworden sind und sie z.B. gar nicht mehr ordentlich abbeißen kann (hat sie selbst ja auch gemerkt) und es schöne wäre, wenn das wieder besser wird. Was aber nur ohne Nuckel geht. Wenn sie ihn hergeben möchte, darf sie sich von uns ein Geschenk wünschen.
    Sie wollte ihn dann abgeben, hat auch ihr Geschenk erhalten und war fortan ohne Probleme schnullerfrei 8I Sie konnte trotzdem gut (ein)schlafen und hat auch nicht wieder danach gefragt oder sichtlich darunter gelitten. Wir haben ihn natürlich nicht weggeschmissen und hätten ihn ihr auch wieder gegeben, wenn es nicht geklappt hätte oder sie geweint hätte oder so, denn der Zeitpunkt an sich war schon recht unglücklich. Aber ich glaube es hat schon für sie gepasst (sie hat auch keinen Ersatz genommen wie den Daumen oder so) und ich bin froh, dass wir es so gut für alle gelöst haben. :)


    Mit 3 verstehen Kinder schon eine ganze Menge und du kannst sicher auch einschätzen, ob dein Kind soweit ist. Manchmal ist der Schaden der Seele auch einfach größer als der an den Zähnen, egal was der Zahnarzt sagt.

  • Bei uns hat das mit dem Osterhasen geklappt. Es bot sich aber einfach an. Sie war einfach so weit ihre Nunus abzugeben. Wir haben viel erklärt und sie hat sich auch darauf gefreut. Der Osterhase brachte eine Hasenschnuffeltuch.


    Natürlich hatte ich die Nunus im Schrank und hätte es nicht geklappt, hätte sie sie wiederbekommen.

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • Bitte nicht. Bei mir hat der Nikolaus mein Schnuffeltuch mitgenommen. Das weiß ich heute noch und ich muss es unbedingt meinem Onkel, dem damaligen Nikolaus, noch auf die Nase binden, bevor er das Zeitliche segnet, wiiiieeee blöd ich das heute finde, dass er dabei mitgemacht hat (war übrigens Schulleiter, ich bin scheinbar frühtraumatisiert.. ;) .)

  • Der Krippenfreund meines aelteren Sohnes hat ihm erklaert, dass die Schnullerfee den Nuggi mitgenommen hat.


    Zuhause gab es dann eine ganz empoerte Diskussion mit meinem Mann (also Sohn + Mann), wo der Kleine gemeint hat: Die Schnullerfee hat M. den Nuggi geklaut und bei uns darf sie nieniemals nicht ins Haus! Hier kaeme das also gar nicht gut an. Er ist jetzt mittlerweilse 4 und wir haben auch schon seit er 2.5 ist den Schnuller ins Bett resp. ins Kinderzimmer verbannt. Wenn er ihn braucht kein Problem, aber er tendiert dazu ihn den ganzen Tag im Mund zu haben, wenn man ihn laesst. In der Krippe braucht er ihn uebrigens nicht (da ist er auch unter mehr Druck wegen der anderen Kinder die keinen haben), aber je nach Tagesform nimmt er ihn mit und tut ihn in sein Fach. Wenn wir ihn Abends abholen, muessen wir ihn aber dabeihaben und meist braucht er ihn dann auch.


    Der Kleinere braucht uebrigens keinen Schnuller, resp. nur zum Einschlafen in der Krippe. Und natuerlich wenn der Grosse einen braucht #pfeif . Ich hoffe den geben dann beide zusammen ab.

  • Zwang macht ja eigentlich nie Sinn, finde ich....


    Unser Kinderarzt hat bei er U7a auch gesagt, man sollte jetzt mal langsam den Schnuller abgewöhnen.
    Da meine Tochter den Schnuller (nach eigener Aussage) nur braucht, wenn sie mal traurig ist oder schlafen geht, ignoriere ich seine Empfehlung. ^^
    Ich denke, bei uns wird es mit dem Schnuller so laufen wie mit allem anderen. Irgendwann braucht sie ihn nicht mehr und wird es dann sagen. (war mit dem Stillen und der Windel genauso).
    Und sonst wird es wahrscheinlich die Peer-Group richten. Wenn sie in zwei Jahren mit dem Kindergarten wegfährt und dann noch einen Schnuller hat, wird der vielleicht dann danach weggelegt....

    "Finish each day and be done with it. You have done what you could. Learn from it; tomorrow is a new day."
    Ralph Waldo Emerson


  • Bei uns war es zweimal der Osterhase. Der hat die Schnuller nicht nur getauscht, nein, der hat die auch noch an Babys weitergegeben, die noch keine Schnuller haben #schäm #pfeif
    Hat aber super funktioniert. Und ich hatte natürlich noch welche im Schrank, falls die Sache schiefgehen sollte.


    Ich denke, meine Kinder waren aber auch einfach so weit sich vom "Didi" zu lösen und der Osterhase war nur noch das letzte Sprungbrett. Hätte ich von vorneherein gemerkt, dass noch gar keine Bereitschaft dagewesen wäre, hätte ich einfach noch gewartet.

    Jedes Kind ist mein Einziges
    Miriam Gillis-Carlebach

  • Hallo Sonnenschein,


    ja hier Erfahrung mit dieser Vorgehensweise, im Tausch mit einem Geschenk. Unser Großer war schon knapp 4 und hat nur noch zum Schlafen genuckelt, aber wir dachten, das muß jetzt langsam mal vorbeisein #schäm . So wie Trin schon geschrieben hat, das Bedürfnis bleibt , wenn das Kind noch nicht soweit ist, wir dachten es wär ok, hatten dann aber bald Nägelkauen und Sachen kauen, nie so schlimm, dass die Nagelhaut kaputtging oder so, aber er hat sich anders nicht beruhigen können manchmal. Er war noch nicht soweit. Heute ist das nur noch Thema, wenn er etwas ganz Spannendes sieht o.ä.
    Bei meiner Kleinen hab ich mich schon auf eine evtl. lange Nuckelzeit eingestellt, aber sie fand den nie besonders wichtig und hat mit knapp 2 schon nicht mehr danach gefragt.

  • Kangaroo wie alt ist dein Großer jetzt?
    Echt Wahnsinn, man denkt ja in den drei Jahren als Mutter hat man gelernt bedürfnisorientiert zu sein und zu bleiben und dann betritt man wieder irgendein Neuland bei dem einen "Experten" Tipps geben, und dann lässt man sich doch wieder beirren...
    Ja Zwang ist nie der Weg!!! Aber oftmals hilft ja ein "Schupps" in die richtige Richtung. Aber dafür muss natürlich die Bereitschaft und Grundbereitschaft gegeben sein!

  • Hallo Sonnenschein,


    mein Großer ist jetzt 6 und bei ihm war das einfach noch nicht dran. Wir haben das auch nur gemacht, weil er ja schon fast 4 war und wir dachten, ein Kind in dem Alter braucht den Nuckel sicher nicht mehr, kann schnell lernen anders zur Ruhe zu kommen. Er hat den aber geliebt und gebraucht . Ist mir in dem Ausmaß erst im Nachhinein deutlich geworden.
    Hätten wir das mit seiner Schwester (jetzt 3) so gemacht egal zu welchem Zeitpunkt, bei ihr wär es sicher auch nur noch der letzte Anstupser gewesen, sie hat am Schnuller nie so gehangen und ist einfach eine ganz andere Person. Sie hat ihn dann ja auch aus eigenem Antrieb früh aufgegeben.

  • Der Große war ein Extremnuckler!! Mit 4 sagte er plötzlich " ich bin groß. Eigentlich brauch ich den doch nicht mehr" Er wollte nicht das irgendein VIP wie Osterhase oder so ihn mitnimmt...er wollte ihn vergraben wie einen Schatz. #pinch Ich Trottel hab das auch noch mitgemacht. Er ist sehr emotional und die Sache mutete fast wie eine Beerdigung an. Es war schrecklich . Er hat Rotz und Wasser geheult und es aber durchgezogen. Er wollte. Er hat danach eine Ritterburg als Geschenk bekommen. Aber spricht heute noch davon und das er sich manchmal seinen Nuckel zurückwünscht ;(
    Ich könnte heute noch heulen wenn ich daran denke und vermute im Nachhinein dass irgendjemand irgendetwas gesagt hat.

  • Ich find solche Osterhasen-Zahnfee-Zwangsabnehmedinger furchtbar. Was soll der Zwang? In welchem Verhältnis zu einem Bedürfnis steht der? Bedürfnisorienterte Erziehung ist das doch nicht. Meinen Kindern wurde die schrecklichste Zahnfehlstellungskarriere aller Zeiten vorhergesagt (tatsächlich braucht Schnupp vermutlich nie eine Spange und bei Schnüppchen weiß es noch keiner - sieht ganz gut aus)... Schnupp hat den Schnuller eh nie viel genommen und verlangte ihn intensiv wieder, als Schnüppchen zur Welt kam. Da war er fast 6! Er bekam ihn. Und hat sich meine Bedenken angehört. Mit dem ersten rausgefallenen Zahn gab er mir dann die Sammlung seiner Schnuller und fand, er brauche sie nicht mehr. Schnüppchen hatte sich mit knapp 5 die Milch-Schneidezähne angehauen bei einem Laufradfiasko und hatte Schmerzen beim Nuckeln. Gab also den Schnuller auf meinen Vorschlag hin "vorübergehend" auf, stellte fest, es ging auch prima ohne und gut war. Beide Kinder bekamen nach einer Weile ein - kleines! keine Ritterburg! - Geschenk, weil sie es geschafft haben, von sich aus (meinen Wunsch, sich irgendwann mal davon zu verabschieden, samt den Argumenten kennend) das Dings rauszurücken. Heißt, beide waren alt genug, den Sinn zu verstehen. Ich fand und finde das wichtig.


    By the way: Wenn das Nuckelbedürfnis nach Rausrücken des Dingens noch groß ist, wird der der ergonomisch wenig passende Daumen genommen. Den kann sollte man nicht auskochen und der Osterhase oder sonstwer kann den auch nicht mitnehmen.

  • Ich höre grad zum ersten Mal davon, dass Osterhase oder Weihnachtsmann den Schnuller mitnimmt #confused
    Ist das so Usus? Und warum ausgerechnet der Osterhase, was hat der damit zu tun?
    Ich frage ganz ernsthaft #freu

  • Hallo,


    Na ja, es scheint üblich zu sein, daß Geschenkebringer X in dem Jahr, in dem der Nuckel abgegeben werden sollte, ein besonders heiß ersehntes Geschenk nur gegen Abgabe des lieben Schnullis herausrückt. Eine feine Form der Erpressung, mit der sich manche noch ganz wunderbar pädagogisch wertvoll finden.


    Leider sind wir selber mit solchen "Erziehungsmitteln" groß geworden und oft werden einem solche Sachen so überzeugend als "tolle Idee" präsentiert, daß einem erst viel später bewusst wird, auf WAS man da selber reingefallen ist... Ging mir nicht anders, in den Anfangsjahren mit Kindern (und bis heute...) musste ich seeeeehr viel nachdenken und war oft erschrocken, wie oft mir selbst solche massiven emotionalen Manipulationen zuerst gar nicht als solche auffielen.


    Beim Osterhase geht das manchmal sogar noch einen schritt weiter, da habe ich schon gehört, daß Eltern ihren Kindern erzählen, daß der Osterhase gar keine Geschenke und Eier bringen kann, weil das arme Osterhasenbaby so weint. Und das braucht natürlich einen Schnuller. Und zwar kann der Osterhase offenbar Geschenke, aber keine Schnuller kaufen - darum braucht der unbedingt den vom Kind. Bzw. alle, einer reicht nicht.


    Bekommt er den, bringt er dafür als Gegenleistung bestimmt das gewünschte Wasweißich zu Ostern mit. Sonst geht das nicht, weil er sich ja um sein weinendes Kind kümmern muss.


    So steht das arme Kindchen gleich mehrfach unter Druck - morlaisch, weil es ja merkt, was seine Eltern von ihm erwarten, seelisch - wer will schon verantwortlich dafür sein, daß ein armes kleines (Hasen)Baby immerzu schrecklich weinen muss, weil sich keiner kümmern kann und "wunschtechnisch", denn es gibt ja kein Geschenk, wenn sich Hasenmutter um ihr Kindchen kümmern muss.
    (Wo ist der Vater, warum wechseln sie sich nicht ab oder suchen eine Tageshasenmutter, statt es zuzustöpseln - neinnein, ich sehe Nuckel geben sonst NICHT so an, hab meinen Kindern auch welche angeboten bzw, eins hatte einen! Nur in diesem speziellen Fall wird er ja tatsächlich so "genutzt"!!!)


    Je nach Veranlagung der Eltern, kann man diese emotionale Erpressung - was anderes ist es ja nicht - richtig schön dramatisch ausbauen und ist selber fein raus.


    Welches Kind kann in dem Moment all diesen Erwartungen mit einem "Nein, so weit bin ich noch nicht!" gegenübertreten?

  • Ja, die Geschichte wird gerne immer wieder erzählt hier. Großer Bruder hat mit 3 den Schnulli dem Osterhasen gegeben im Tausch gegen ein Auto o.ä., hat danach abends einen fürchterlichen Anfall gekriegt und die ganze Nacht hysterisch geschrien ("wie ein Junkie", heißt es immer). Danach war wohl gut.


    Neffe hat ebenfalls mit 3 den Schnuller dem Osterhasen gegeben, hat danach die nächsten drei Wochen nicht mehr alleine einschlafen können, nachts geschrien, Nachtschreck entwickelt, Papa musste ewig noch mit ihm im Zimmer schlafen (sie sind nicht so Familienbett-Fans, vielleicht wärs sonst anders gewesen).


    Ich denke, man muss einfach gucken, wie weit das Kind ist - wie gut es den Schnuller auch sonst abgeben kann, wie oft es ihn wirklich braucht, ob er das Haupttröstmittel ist oder ob es noch alternative Tröstmethoden kennt.

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

  • Unser Großer war der Schnuller-Junkie vor dem Herrn. Als mit 3 dann die Stimmen immer lauter wurden, er möge den Schnuller doch endlich mal abgeben dachte ich, wir probieren es mal am Tag, in entspannter Atmosphäre, ohne Druck, mit viel erklären.


    Ok, unser kooperatives Kind hat es verstanden und wirklich versucht. Aber. Er konnte einfach nicht. Er hat zwar nicht geweint oder nach dem Schnuller gefragt, aber seine Hand wanderte immer wieder unbewusst aber unbeirrbar zum Mund.


    Da habe ich verstanden, dass es einfach noch nicht geht. Und da es mir deutlich lieber ist, das Kind schnullert als dass es an 3 Fingern lutscht, habe ich ihm den Schnuller wieder gegeben, mich entschuldigt, dass ich nicht verstanden hatte, wie wichtig der für ihn ist und hab ihn machen lassen.


    Wir haben dann immer nur am Geburtstag kurz gefragt, ob es schon ohne geht und er hat immer nur geantwortet: "Am 6. Geburtstag." Also hat er bis zu diesem Tag geschnullert, dann haben wir gemeinsam die komplette Schnullersammlung zusammen gesucht, ausgekocht und für den kleinen Bruder bereitgelegt, der für 2 Monate später bestellt war. Nur 2 Lieblingsschnuller wollte er nicht hergeben, die wollte er behalten für Notfälle und hat sie in seine "Schatztruhe" gelegt. Als er sie über 1 Jahr später zufällig wiedergefunden hat, stellte er fest, dass sie nicht mehr "passten", ihren Zauber verloren hatten. Und es war gut so.


    Der total lutschoffene Biss hat sich in den vergangenen 2 Jahren komplett zurückgebildet, die bleibenden Zähne stehen, soweit sie schon da sind, gerade und unsre Zahnärzten war immer entspannt, hat nur gemeint, dass man das Schnullern eben so weit wie möglich reduzieren soll, was sich von selbst verstand.


    Kinder 2 & 3 hatten nur in den ersten paar Monaten einen Schnuller, die waren dafür brustfixiert und das ist wesentlich unangenehmer für mich.


    PS: was für mich ein gangbarer Weg wäre, ist der Schnullerbaum im eigenen Garten, zu dem das Kind jederzeit Zugang hat. Es darf selbst bestimmen, ob und wann es einen oder alle Schnuller da aufhängt. Auch, ob es doch noch einen wieder haben will. Aber es ist ein für mich stimmiges Abschiedsritual, bei dem die Schnuller nicht weggeschmissen werden, sondern mit nettem Bändchen an den Baum kommen und so immer nochmal gestreichelt und beguckt werden können. Und wenn die Schnuller da so nett im Wind baumeln, lässt das Kind (wenn es eben soweit ist) sie vielleicht gern hängen und anschauen genügt dann. Bei uns war es eben der kleine Bruder, der sie bekam, so dass sie nicht weggeschmissen wurden. Ich glaube, dass das Wegschmeißen/verschwinden lassen schrecklich ist, wenn ein Kind seinen Schnuller richtig liebt.


    So, Ende des Romans

    Es wünsch mir einer was er will, es geb ihm Gott 2x soviel