selbstbestimmt, selbstdenkenden, grenzen wahren - schulpflicht

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  • Angeregt durch diesen Thread habe ich jetzt eine freie Schule gefunden, die gerne nach dem "Uracher Modell" unterrichten würde, sofern es ihr nicht von diversen Gerichten untersagt werden würde. Da mein Sohn aber noch ein paar Jahre Zeit hat, bin ich voller Hoffnung, dass es dann klappt, wenn er soweit ist. :)

  • Hallo!


    Zu Finnland andererseits:http://www.faz.net/aktuell/feu…st-du-schon-13368180.html


    Sie wollen dort tatsächlich die Schreibschrift abschaffen, das finde ich unglaublich. Wenn es darum gehen soll, flüssig und schnell tippen zu können: Das hatte ich mit 14 nach zwei Schreibmaschinenkursen perfekt drauf...ich habe mich jetzt aber nur oberflächlich damit befasst, vielleicht steckt ja doch ein tieferer Sinn dahinter. Aber wie gesagt, ich kann nicht glauben, dass das ernsthaft so durchgeführt wird.


    Liebe Grüße! :)


    Marion

  • Zitat von FAZ

    Studien aus den Vereinigten Staaten und Frankreich zeigen, dass das Schreiben mit der Hand mehr ist als ein nostalgisches Relikt für Füllfederhalterliebhaber. Denn wer Buchstaben auf dem Papier erschafft, statt sie auf einer Tastatur auszuwählen, wer sie mit einer Handbewegung zu Worten verbindet, der aktiviert mehr Hirnregionen und vergisst das Notierte weniger leicht. Die relative Langsamkeit des Vorgangs unterstützt die Gedankenfindung und fordert Konzentration, nicht nur bei Kindern.


    Bei mir erfordert das Schreiben mit der Hand so viel Konzentration, dass ich Schwierigkeiten habe, mich auf den eigentlichen Stoff zu konzentrieren. Und wenn ich einen Text mit der Hand schreiben muss, langweile ich mich immer sehr dabei, weil ich nicht annähernd so schnell schreiben kann, wie ich denke, und mich auch hier wieder sehr auf das Schreiben konzentrieren muss, statt auf den eigentlichen Inhalt. Also mich hindert das Schreiben mit der Hand beim Lernen. Ich möchte nicht bestreiten, dass es anderen hilft, aber es ist eben nicht für alle hilfreich.


    Abgesehen davon haben in meiner Schulzeit nach der Grundschule quasi alle in Druckschrift mit teilweise verbundenen Buchstaben geschrieben, wie ich es auch jetzt noch mache. Also ich persönlich finde Druckschrift völlig ausreichend.


    Und ich finde es echt toll, dass Finnland sein Schulsystem reformieren will. Vielleicht guckt sich ja Deutschland irgendwann mal was bei den skandinavischen Ländern ab.


    (Wobei das ja alles nicht direkt was mit Schulpflicht zu tun hat.)

  • Wieso oft ist das alles total überzogen.



    Ja Finnland schafft die SCHREIBschrift ab, behält aber die DRUCKschrift bei! Herr Gott, so schwierig kann das doch nicht sein, sowas in einem Artikel rüber zu bringen. Ähnlich wie bei der Diskussion vor ein paar Wochen.


    http://diepresse.com/home/bild…hreibschrift-verschwindet


    Und ja ich sehe das durchaus positiv. Ich schreibe auch nicht in Schreibschrift sondern einer eigenen Druckschrift, geht schneller und ist leserlicher.

  • Mein Sohn hat darunter gelitten, die Schreibschrift lernen zu müssen, es gab sogar Frusttränen bei diesen Abschreib-Übungen. Mittlerweile beherrscht und benutzt er sie, schreibt damit sogar leserlicher als mit Druckschrift. Aber mit den Übungen hat er sich echt quälen müssen, und er tat mir so leid. Ihm wäre die Abschaffung auf jeden Fall zu Gute gekommen.

    "Die Simpsons": Die Kinder sind in der Schule eingeschneit.
    Marge: "Schrecklich! Wie sollen die Kinder denn jetzt nach Hause kommen?"
    Homer: "Keine Ahnung. Übers Internet?"

  • Ich hatte die argumente so im kopf. Das die kinder druckbuchstaben lernen und ihnen auch gezeigt wird, das man diese druckbuchstaben verbinden kann. Aber nicht muss. Und dann kann jeder schreiben und verbinden oder nicht verbinden, wie er will.


    Und das tastaturschreiben irgendwie schlechter ist, liegt nur daran, weil eisenbahnfahren und buchlesen auch mal schlecht fürs gehirn war. Wenn jeder nur noch siri benutzt, dann wird man altbackenes tastaturschreiben bejubeln.


  • Und das tastaturschreiben irgendwie schlechter ist, liegt nur daran, weil eisenbahnfahren und buchlesen auch mal schlecht fürs gehirn war. Wenn jeder nur noch siri benutzt, dann wird man altbackenes tastaturschreiben bejubeln.


    :D


    Relevant xkcd


    Ich wusste bis vor ein paar Jahren auch gar nicht, dass es (halbwegs junge) Menschen gibt, die im Alltag Schreibschrift schreiben. Ab der weiterfuehrenden Schule hab ich auch nur noch Druckschrift mit mehr oder weniger verbundenen Buchstaben geschrieben und finde Schreibschrift lernen relativ ueberfluessig. Richtig tippen lernen aber dafuer umso wichtiger. ^^

  • Ich finde Schreibschrift lernen sehr wichtig. Ich habe im Gymnasium auch angefangen, Druckbuchstaben zu verbinden, weil ich das cooler fand. Heute finde ich es schade, weil ich eine komische, inkonsequente Schrift habe. Wenn ich zu Schreibschrift überwechsle, sieht das grundschulmäßig aus. Statt Schreibschrift abzuschaffen, fände ich es besser, wieder Schönschrift einzuführen und konsequent zu benoten bis zum Schulabschluss. In Mathe fragt auch keiner, ob das nun für irgendjemanden mühsam ist, die ganze Rechnerei.

  • Ich finde alles gut, was dem Einzelnen die Entscheidungsfreiheit lässt. Niemand wird gezwungen, in Druckbuchstaben zu schreiben.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Nochmal zurück zur Überschrift "Selbstbestimmt..."


    Weil was wenn, wir in unserem Fall wahrscheinlich, das Kind in eine Regelschule gehen will (wegen der Freunde) - von der ich aber nicht überzeugt bin? Nicht weil diese speziell schlecht sein soll, sondern weil mir andere Modelle (Montessori) grundsätzlich besser gefallen.


    Setz ich mich aufgrund meines theortischen Wissensvorsprunges durch oder lass ich sie selbstbestimmt die Schule ihrer Wahl probieren?

  • @ Adilia: hast Du denn wirklich einen Wissensvorsprung in dem Sinne, dass Du weißt, wo sich dein Kind wohler fühlen wird und wo es mehr und glücklicher lernt? Meiner Erfahrung nach ist das vorher schwer abzusehen, da es von zuvielen Faktoren abhängt (welches System liegt denn dem Kind wirklich am besten? Wie ist die Umsetzung? Am allerwichtigsten: wie ist der Lehrer?). Freunde und das Eingebundensein in das nähere Umfeld können jedenfalls sehr wichtig für Grundschulkinder sein und auch ihr Lernen positiv beeinflussen.
    Davon abgesehen: ich würde zwar diese soziale Einbindung sehr hoch bewerten und in die Entscheidung einfließen lassen, aber entscheiden müssen das m.E. dann doch die Eltern, die auch unter Berücksichtigung aller unbekannten Faktoren ja mehr Überblick haben als die Kinder.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Meine Tochter ist übrigens absolut begeistert davon, dass sie jetzt Schreibschrift lernen darf und schreibt freiwillig seitenweise oder die Hausaufgaben doppelt.
    Ich denke, es kommt auch darauf an, wie das Lernpotenzial des Kindes ist. Wenn es für das Kind schon sehr anstrengend ist, sich auf den Inhalt zu konzentrieren, dann ist es sicher eher damit überfordert, auch noch an der Form zu arbeiten.


    Adilia: Ich schätze den Vorteil der fußläufig erreichbaren, mit Kindern aus der nahen Umgebung gemeinsam besuchten Schule sehr. Das ist mMn nicht zu unterschätzen, weil für mich das Hauptlernziel für die Grundschuljahre der Weg in die Selbständigkeit und Unabhängigkeit von den Eltern ist. Das ist deutlich schwerer erreichbar, wenn ein Kind für die Schule und das Treffen mit Freunden immer gefahren werden muss. Das Inhaltliche ist extrem lehrpersonabhängig. Da müsste man sich schlau machen, ob in der normalen Grundschule da größere Probleme bekannt sind. Oder natürlich wenn man meint, dass das Lernkonzept des staatlichen Unterrichts so gar nicht zum Kind passt.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

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  • Hast du die Möglichkeit sie für eine "Probetag" an die Montessorischule zu geben? Damit sie das Konzept sieht.



    Schwierig, ich gestehe meinem Kind nicht zu diese Entscheidung zu fällen ;)... weil es die Konzepte doch gar nicht versteht, den Hintergrund. Wenn es aber klar äußert, dass ihm Schule X nicht gefällt (nachdem es dort war) muss man nochmals umdenken. Vorher - auf keinen Fall. Sehr schwer.. aber selbstbestimmt heißt ja nicht: alles alleine entscheiden

  • Ich finde Schreibschrift lernen sehr wichtig. Ich habe im Gymnasium auch angefangen, Druckbuchstaben zu verbinden, weil ich das cooler fand. Heute finde ich es schade, weil ich eine komische, inkonsequente Schrift habe. Wenn ich zu Schreibschrift überwechsle, sieht das grundschulmäßig aus. Statt Schreibschrift abzuschaffen, fände ich es besser, wieder Schönschrift einzuführen und konsequent zu benoten bis zum Schulabschluss. In Mathe fragt auch keiner, ob das nun für irgendjemanden mühsam ist, die ganze Rechnerei.


    Das ist doch überhaupt kein argument. Warum setzt du dich nicht jetzt hin und experimentierst mit schreibschrift??? Jeden tag ein paar sätze aus irgend einen buch oder ein gedicht. Bis dir dein stil gefällt und du ihn im alltag umsetzt. Sowas muss doch nicht in der schule dran sein, das kann man immer lernen. Es ist halt nicht mehr nötig heutzutage und eher add on.

  • Alleine entscheiden mal sicher nicht, klar.


    Probetag ist sicher ein wichtiger Faktor bei der Entscheidungsfindung!


    Ansonsten geht die Tendenz wirklich zur Schule in kinderleichter Gehdistanz mit den Freunden - solang nicht wirklich was dagegen spricht.


    Ist halt leider so gar nicht "mein" Schulsystem - hier liest man ja immer wieder haufenweise von Eltern, die mit dem System, in dem die Kinder eigentlich zurechtkommen müssen, selber nicht gut auskommen. Wieviel meint ihr kann man sich da als Mutter raushalten: wenn ich zB selber die Hausübung doof oder zu viel finde - muss ich dann trotzdem mein Kind dazu motivieren, anhalten,...


    Mich interessiert auch ob es Eltern gibt, die sich für die weiter entfernte, vermeintlich "bessere" Schule entschieden haben - habt ihr es bereut oder wars gut so?


    Und hat jemand Erfahrungen mit einem Umstieg von einer Regelschule auf Montessori-Prinzip?



    Danke!

  • Ich finde Schreibschrift lernen sehr wichtig. Ich habe im Gymnasium auch angefangen, Druckbuchstaben zu verbinden, weil ich das cooler fand. Heute finde ich es schade, weil ich eine komische, inkonsequente Schrift habe. Wenn ich zu Schreibschrift überwechsle, sieht das grundschulmäßig aus. Statt Schreibschrift abzuschaffen, fände ich es besser, wieder Schönschrift einzuführen und konsequent zu benoten bis zum Schulabschluss. In Mathe fragt auch keiner, ob das nun für irgendjemanden mühsam ist, die ganze Rechnerei.


    Außerdem "Schönschrift konsequent benoten"??? Im Ernst?








    Ich finde Schreibschrift lernen sehr wichtig. Ich habe im Gymnasium auch angefangen, Druckbuchstaben zu verbinden, weil ich das cooler fand. Heute finde ich es schade, weil ich eine komische, inkonsequente Schrift habe. Wenn ich zu Schreibschrift überwechsle, sieht das grundschulmäßig aus. Statt Schreibschrift abzuschaffen, fände ich es besser, wieder Schönschrift einzuführen und konsequnt zu benoten bis zum Schulabschluss. In Mathe fragt auch keiner, ob das nun für irgendjemanden mühsam ist, die ganze Rechnerei.

  • Hallo,


    Mich interessiert auch ob es Eltern gibt, die sich für die weiter entfernte, vermeintlich "bessere" Schule entschieden haben - habt ihr es bereut oder wars gut so?

    Wir und nein, nie bereut.


    Wobei "weiter entfernt" bei uns relativ ist, mit dem Auto sind es ca. 10 Minuten, allerdings ist die Busanbindung so ungünstig, daß das keine Option war. Und Fußweg knapp eine Stunde - na ja, das machen sie jetzt in der weiterführenden Schule, in der Grundschule war es eher die Ausnahme. Eine Stunde Fahrt oder so wäre mir wohl auch zu viel gewesen.


    Hätte es eine vernünftige Busanbindung gegeben, hätte ich das meinen Kinder auch recht früh zugetraut, Kinder aus der Verwandschaft mussten vom ersten Tag an mit dem Linienbus + Umsteigen zur (Regel)Schule fahren (weil es in ihrem Ort gar keine Schule gab), da fragt auch keiner nach Zumutbarkeit, Freundschaften usw. .


    "Freunde haben" ging ganz unkompliziert, da die Kinder in der Regel abgeholt wurden, hat man dann eben einfach ein Kind mehr ins Auto gepackt bzw. sind sie in Klasse 3 oder 4 auch mal mit dem Bus gefahren. An der hiesigen Regelschule werden die Kinder zumindest in den ersten zwei, drei Jahren auch von den Eltern vom Hort abgeholt, so riesig finde ich den Unterschied da nicht.


    Ich fand meine Kinder im Vergleich zu anderen weder unselbständig noch zu "elternbezogen", aber das System nach dem bei Montessori gelernt wird, passte einfach besser zu ihnen. (Ich arbeite selber an einer Regelgrundschule, allerdings nicht als Lehrerin und habe da mMn schon einblick).


    Was ich bestätigen kann: Auch an Regelgrundschulen sind die Methoden sehr verschieden gestreut. Da reicht es von projektorientiertem, stark binnendifferenzietem Unterricht bis zum klassischen 45-Minuten stillsitz- Frontalunterricht "alle lernen alles zur gleichen Zeit" (oder auch nicht).
    Und sie Personen mit denen es das Kind zu tun hat spielen mindestens eine eben so große Rolle wie das Schulsystem. Allerdings scheint mir da bei uns der Blick aufs Kind bei den Montessori-Leuten im Durchschnitt eher dem zu entsprechen was mein Kinder brauchten.


    Und selbst wenn der Blick aufs Kind passt, ist es eine Frage, was man davon umsetzen kann, auch hier erlebe ich es, daß man im Gleichschritt-Frontalunterricht da eingschränkter ist. Da hätte mein eines Kind sicher nicht vom ersten Tag an Schreibschrift üben und Harry Potter als Lesestoff wählen können, während die anderen erst mal einzelne Buchstaben lernen und das andere erst in der 3. Klasse mit dem Schreiben von Texten anfangen können, selbst WENN die Lehrerin gemerkt hätte, daß das eine Kind da sehr leicht tut, das andere sehr schwer. MÖGLICH wäre es sicher auch da, aber eben eingeschränkter.


    Wir selber haben keine Erfahrungen mit dem Wechsel, Bekannte schon. Im Prinzip ging das immer problemlos (fürs Kind, einen Platz zu bekommen war weniger problemlos, weil eben zwischendurch nur selten etwas frei wird). Es sei denn die Kinder hatten schon viele negative Erfahrungen gesammelt, dann brauchten sie eine Weile, um das "Schule ist doof, ich habe Angst (weiche aus, tra ir ncihts zu ...was auch immer)..." erst mal loslassen zu können und können sich erst danach auf das Neue einlassen. Darum werden Wechsel in der 3. und 4. Klasse nur noch selten gemacht, denn dann reicht einfach "hintenraus" die Zeit vielleicht fürs Kind nicht, zumindest wenn man einen fristgerechten Wechsel zur weiterführenden Schule anstrebt.

  • Wo benutzt ihr eigentlich noch ein stift beim schreiben und in welchen verhältnis steht es zu "digitalen" schreiben?


    Ich persönlich schreibe einkaufszettel und unterschreibe. Gaaaanz selten mal notizen/auflistungen/gedankenstützen. Wobei ich da auch an den pc wechsle, wenn der umfang größer wird, weil der besser radieren kann #freu


    Mit tastatur und smartphone schreibe ich TÄGLICH viele viele wörter. Google suche, forum, emails... was eben so anfällt.


    Gestern habe ich formulare ausgefüllt, mit der hand. Das mache ich noch so altmodisch. Herr quark schreibt digital in die pdf und druck dann für die unterschrift aus...