Warum ist Euch gesunde Ernährung wichtig? Achtung, lang

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  • Nachtrag:


    Ab und an schreibe ich im "gesünder Leben"-Thread, wenn ich merke, dass ich zu viel Chips und Süßigkeiten esse.
    Das bekommt mir dann nicht und ich achte wieder verstärkt drauf.


    Außer der Unterscheidung von "Naschis" und "normales Essen" gibt es hier aber kein Gut und Böse.


    Das mit den Familien erwähne ich, weil wir eben den Luxus habe, auf nichts achten zu müssen. Gäbe es gehäufte Fälle von Diabetes, Allergien etc. würde das sicher anders aussehen. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Rubikon ()

  • Ich schmecke bei Obst/Gemüse meist überhaupt keinen Unterschied zwischen bio/nicht bio und kaufe z.B. Biobananen rein wegen der Pestizidbelastung der Arbeiter (ich ess die ja sowieso ohne Schale...).

    • Offizieller Beitrag

    Ich bemühe mich um ausgewogene Ernährung, wir haben auch einen Gemüsegarten, Obstbäume und viele Eier, dank legefreudigen Hühnern.


    Aber:


    es gibt Zeiten im Leben, da ist auch eine TK-Pizza gerade richtig. Ich meine, die Priorität ist doch, dass die Familie satt wird. Dass sie Mittags, wenn alle hungrig aus der Schule kommen, etwas zum Essen da ist.
    Und es gibt "Sturmzeiten" im Leben, da schafft man halt nicht mehr als eine TK Pizza oder eine Dose Ravioli aufzumachen.


    Ich tue mich da immer sehr schwer, wenn solche Nahrung als "Abfall" oder ähnlich bezeichnet wird.


    Es ist keine perfekte dauerhafte Ernährung, aber es geht auch mal so.


    Als bei meiner Freundin der Partner schwer erkrankte, sie nicht mehr wusste wie sie alle die Arzttermine, Arbeit, Kinder, Haushalt, etc. unter einen Hut bringen sollte, da meinte ich auch zu ihr "Denk, daran, auch eine Fertig-Pizza darf durchaus ein vollwertiges Nachtessen sein."

  • Geht es Euch darum, den Körper mit möglichst wenig giftigen Stoffen zu belasten?
    Oder ist Euch bio/regional/vegan wichtig wegen der Umweltbelastung, der weltweiten Ernährungssituation u.ä.?
    Habt Ihr Sorge, dass falsche Ernährung dick und krank macht, die Konzentration mindert, Zivilsationskrankheiten befördert?
    Gibt es spirituelle Überzeugungen, die Euch wichtig sind, und in wieweit könnt Ihr das mit der Vorstellung von "gesund" vereinbaren (z.B. vegan)?


    Für mich die ersten drei ein "Ja", für das Spirituelle ein "Nein".


    Aber: Das heißt nicht, dass wir das hier immer so leben, wie ich mir das eigentlich wünsche.
    Ich versuche im Alltag darauf zu achten. Wir essen z. B. wenig Fleisch, zum Abendessen schnipple ich immer Obst und Gemüse und stelle einen Rohkostteller hin. Mein Mann versorgt uns morgens mit grünen Smoothies.
    Genauso gibt es aber bei uns auch mal Nudeln mit Ketchup und wir essen auch Süßes.
    Ich versuche halt irgendwie darauf zu achten, dass es ausgewogen ist. Gelingt mal mehr mal weniger.

  • Ich lebe vegan, weil ich vorher schon kein Fleisch gegessen habe und seit einigen Jahren keine Lactose mehr vertrage. Ich kaufe vorwiegend bio und fairtrade Produkte, weil die mir oft besser schmecken und nicht so stark verarbeitet sind. Ich koche immer frisch, weil ich leidenschaftlich gern kochen und viel Spaß dabei habe.


    Aber: Ich halte nichts davon, Lebensmittel in "gesund" und "ungesund" einzuteilen. Von stark verarbeiteten Kram mit Geschmacksverstärkern usw. mal abgesehen. In der Hinsicht wird ja wirklich alle paar Jahre eine neue Sau durchs Dorf getrieben - Zucker böse, Weißmehl böse, Kohlenhydrate böse, gekochtes Gemüse böse, Soja böse, Palmfett böse.. nee, ohne mich. Ich versuche in möglichst guter Qualität meine Lebensmittel zu kaufen, aber was gesund oder ungesund ist, halte ich eher für eine persönliche Entscheidung. Gesund ist für mich das, was mir gut schmeckt und ich gut vertrage. Ich würde z.B. niemals Vollkornbrotessen, weil ich davon nichts habe ausser Verstopfung. Hier gibt es höchstens Mischbrot. Rohkost kommt mir nicht auf den Teller, weil ich auch das nicht vertrage. Und ein schöner Rührkuchen wird mit Weißmehl gebacken. Hier gibt es Curries mit reichlich Kokosmilch und Olivenöl und jeden Morgen Toast mit Schokoaufstrich. #weissnicht

    Schatten löschen die Sonne nicht aus.
    (Franz Kafka)

  • Ich koche fast jeden Tag frisch, weil ich es mag und für gesund halte. Allerdings koche ich auch mal Süßspeisen die nun nicht gesund sind aber meine Kinder mögen.
    Süßigkeiten gibt es beschränkt aber meine Kinder dürfen sich beim Einkaufen was raussuchen bzw. ich kaufe was für sie. Das muß bis zum nächsten Einkauf reichen oder wir kaufen mal was dazwischen. Ganz so streng bin ich nicht.
    Ich möchte das meine Kinder einen gewissen Grundstock an gesunder Ernährung haben denn wenn sie älter werden habe ich eh keinen Einfluss mehr, was ja auch völlig okay ist und die Versuchung ist ja echt groß beim einkaufen.
    Wie essen gern und genießen auch.
    Süßes gibt nicht schon am frühen morgen sondern nachmittags (in der Woche) und am WE gibt es Schokoladenaufstrich und Limo. Ich möchte das meine Kinder bewußt Süßes essen und wissen das es das nicht ständig gibt. Zudem hat eins meiner Kinder schlechte Zähne.
    Was mich nervt ist, wenn es im Kiga schon vormittags Süßes gibt oder als Belohnung.
    Gestern haben meine Kinder zum ersten mal eine Happy Meal Tüte von MC D bekommen, das Spielzeug war am interessantesten :D ich kaufe das nicht nochmal lieber einzeln einen Burger oder so. Das machen wir aber selten, so alle paar Monate mal.


    Am liebsten kaufe ich Produkte wie Kartoffeln aus der Region. Eier legen unsere Hühner und der Rest ist meist nicht Bio. Durch unseren Garten haben wir genug eigene Äpfel und im Sommer viel Obst. Fleisch und Wurst kaufe ich meist beim regionalen Fleischer, allerdings halten wir auch Nutztiere für die Eigenversorgung.

  • Was ist denn das? :)


    Das ist so etwas:


    So ungefähr. :D


    Einfach ein Kuchen, bei dem meine Kinder (und alle eingeladenen Freunde) schreien: Woah, krieg ich ein Stück von DEM!?"
    Und ganz wichtig: Dann schmeckt er auch klasse, und man hat nicht nur den Mund voller Fondant-Masse.
    Da mach' ich ein paar Male im Jahr auch nicht lange rum, da kommt dann genau die Menge Zucker und Weißmehl rein, die im Rezept angegeben wird, und das Zugeständnis an mich selbst besteht in der unverrückbaren Tatsache, dass die Zutaten aus dem Bioladen kommen.


    Von dem Zug, den Merin anspricht, von wegen "Welt verbessern" bin ich auch noch nicht ganz runter.
    Ich missioniere sicher nicht ungefragt rum, so in der Regel, aber ja, ich hab schon mit Leuten, die ich zumindest ein bisschen näher kenne, Diskussionen darüber geführt, warum man das Billigdreck-Fleisch aus dem Discounter kauft.
    Und auch schon nicht sehr subtil ein paar Male das Buch "Tiere essen" verschenkt, an Menschen, bei denen ich mir berechtigterweise Hoffnungen machen durfte, dass es auch gelesen wird.


    Und ich hoffe sehr, dass ich nie zu gefrustet sein werde, das auch weiterhin zu tun, und ich hoffe außerdem, dass auch meine Kinder diesbezüglich ganz klar Schwarz und Weiß voneinander unterscheiden können. (Bei diesem Thema gibt es Schwarz und Weiß, da muss man sich nichts schönreden.)

    Kira


    Be who you needed when you were younger

  • Mal ganz provokant gesagt: irgendwo dient es auch der Allgemeinheit, sich gesund zu ernähren/gesund zu leben. Erkrankungen wie Diabetes Typ II, Adipositas, Gicht, erhöhtes Cholesterin... und ihre weitreichenden z.T. sehr schwerwiegenden Folgeerkrankungen könnten reduziert werden, was enorm viel Kosten im Gesundheitswesen sparen würde.

  • Wir sind da sehr flexibel: einerseits haben wir eine Weile relativ konsequent vegan gelebt (wir Eltern), vor allem aus ethischen Gründen. Gerade weicht es ziemlich ab, weil ich (schwanger) extreme Gelüste auf z.B. Pellkartoffeln mit Quark habe, und das einfach nicht zu ersetzen ist für mich. An stressigen Tagen muss es aber trotzdem manchmal eine Tafel von der guten (Vollmilch-)Schokolade aus dem Weltladen sein (weil der zufällig auch in der Nähe ist und die Schokolade auch sehr gut schmeckt).


    Uns ist es generell wichtig, möglichst frisch zu kochen. Es schmeckt uns einfach besser, wir sind flexibel in der Zubereitung, wir kochen gern... das es auch noch gesünder ist, ist dabei tw. ein netter Nebeneffekt (ich schau manchmal sogar Fertiggerichte an, und denke darüber nach ob ich mal eins mitnehme, befürchte nur immer wieder dass es mir nicht so gut schmeckt wie es auf dem gestylten Foto aussieht) Wenn es dann doch mal Tiefkühl-Baguettes gibt, freuen sich alle und sind dann aber auch für eine Weile bedient mit solchen Sachen. Wenn wir aber mal knapp in der Zeit sind, gibt es einen Döner oder Pommes für alle (schon mal Yufka-Döner ohne Fleisch, aber mit Pommes drin probiert? *lecker*), neulich waren wir bei einer Familienfeier und haben mittags beim relativ feinen Italiener gegessen (O-Ton mein Großer: "Wann trägt der Ober denn den nächsten Gang auf", mein Kleiner hat sich an Parmaschinken satt gegessen.) Abends waren wir (als Kontrastprogramm) bei McDonalds am Hermannplatz in Berlin...


    Unsere Kinder sind nicht die ganz unkomplizierten, essen aber grundsätzlich gern und auch viele verschiedene Sachen. Bei manchem Bestandteilen sind wir völlig locker und nehmen es hin, dass sie es nicht mögen, bei anderen (z.B. Kartoffeln, die sie grundsätzlich in min. 2 Zubereitungsarten mögen) sind wir hart und geben keine Alternative (sie können dann natürlich gern nur Frikadelle und Gemüse essen, aber eben nicht 4 Frikadellen um satt zu werden, wenn für jedes Kind max. 2 vorgesehen sind). Hin und wieder traut sich eins, etwas neues zu probieren und ist in mehr als der Hälfte der Fälle (gefühlt) ganz begeistert vom neuen Geschmack.. Sie kochen gern mit, auch für Kinder eher ungewöhnliche Gerichte werden ausdrücklich gewünscht (bei uns ist Sonntag reihum Wunschtag, und da wünscht man sich dann im Ofen gegarten Lachs mit Kartoffeln und grünem Salat ("Osterlachs" genannt, weil es das bei den Großeltern an Ostern gibt) oder Frikadellen mit Kohlrabigemüse und Kartoffelbrei ("aber so flüssig wie im Kindergarten!!") "UNSER GUTER GURKENSALAT" (muss so gesprochen werden) ist auch eine beliebte Speise, die die großen selbst zubereiten, mit massenhaft Dill dran.


    Süßigkeiten kaufen wir fast garnicht für die Kinder, wir haben vor eine Weile in Absprache mit den Kindern das Taschengeld erhöht und es kann sich jedes selbst kaufen was es mag (wird tw. über Wochen vergessen, obwohl die Gelegenheit da wäre, manchmal muss es dann eben eine Tafel Schokolade sein, die in max. zwei Tagen aufgegessen wird) Für uns ist es toll, wenn wir ab und zu mal einen Eisbecher im Eiscafe essen, das ist für alle ein schönes Erlebnis (einmal haben die Kinder sogar von sich aus gesagt, dass wir ihnen kein Taschengeld für die Woche geben müssen, weil wir ja die Eisbecher spendiert haben)


    Wenn wir mehr Geld hätten, würde ich wieder eine Gemüsekiste bestellen, u.a. weil da immer mal eine Sorte drin ist, die ich nicht unbedingt beim einkaufen eingepackt hätte und weil die Sachen hier eine sehr gute Qualität haben, außerdem würde ich wahrscheinlich mehr im Bioladen/Reformhaus einkaufen, weil ich vieles von den Sachen einfach gern mag.


    Mangels Fernseher kenne ich tatsächlich viele Sachen nicht, und beim durchblättern von Werbeprospekten bin ich immer wieder überrascht was es so gibt und was ich nicht brauche (meistens kaufe ich im Aldi ein, und da geh ich so meine Runde und nehme das mit, was ich immer mitnehme - mein Mann ist da experimentierfreudiger (er war auch eine Weile in einer veganen Facebookgruppe, und hat oft Kekse oder so gekauft, bis ich ihm gesagt habe dass wir in vor-veganen Zeiten eigentlich sehr selten Kekse gegessen haben und wir die Dinger eigentlich nciht brauchen, nur weil sie vegan sind...))

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Ich weiß gar nicht so recht, wie wir unterm Strich eigentlich essen.


    Essen ist neben dem Kind das einzige, bei dem wir nicht bewußt sparen (abgesehen davon, dass es schon eher saisonal sein sollte, dass wir öfter Angebotssachen auch auf Vorrat kaufen, dass es wenig Fertiggerichte gibt, die uns aber größtenteils auch nicht so gut schmecken, und dass wir öfter Dinge, die wir sonst verarbeitet kaufen/gekauft haben auch mal selber machen).


    Es gibt hier also eine regionale Biokiste (hin und wieder auch nicht-regionale Lustkäufe dort, weil man da wöchentlich die Bestellung noch selber modifizieren kann und sie eben auch nicht-regionale Lebensmittel im Angebot haben), qualitätsmäßig hat uns die Kiste Supermarktgemüse größtenteils madig gemacht. TK-Gemüse (keine Mischungen) und teils auch Konserven gibts dann trotzdem ergänzend, für schnelles Essen, auf Vorrat, und Sachen, die es in der Kiste nicht, nicht so leicht, nicht immer oder dann doch zu teuer gibt (Erbsen, Brechbohnen, Brokkoli, Spinat, frische Kräuter, Mais, Kidneybohnen, Tomaten in jeder Form...).


    Vegetarisch hab ich mal versucht, das war mir wichtig und hat überhaupt nicht funktioniert. Das war Qual. Wichtig geblieben ist mir aber, auf tierische Bestandteile zu achten und nach Möglichkeit den Konsum auf ein gut lebbares Maß herunterzufahren.


    Eier kriegen wir meist von einem Hof, der unserer Biokiste angeschlossen ist, sind dann halt teurer und nicht so viele. Wenn es mehr sein sollen, gibt es schnöde Bioeier aus dem Supermarkt, aber eben insgesamt einfach weniger als vorher.
    Milch und Joghurt (Söbbeke) bestellen wir oft auch mit, allerdings weniger für uns als vielmehr fürs Kind. Da uns die Supermarktalternativen dadurch auch nicht mehr so schmecken und wir sie dann auch nicht kaufen, reduziert das unterm Strich ganz ordentlich.
    Spargelcremesuppe ist mit Butter und Ei, und schmeckt ganz fantastisch.


    Fleisch ist schwierig, weil wir uns Fleisch in der Qualität, die für mich akzeptabel wäre, nicht leisten können. Und wir beide trotz ethischen Ekels und der offenkundigen "Falschheit" auch nicht wirklich gut ohne leben können. Da bleibt immer eine Grundspannung. Die hält sich in Grenzen, weil wir möglichst wenig Fleisch kaufen, streng nach wirklichem Bedürfnis, nicht aus Verlegenheit, weil einem nix besseres als fleischhaltiges Gericht XY einfällt, weil wir hin und wieder gut vertretbare Alternativen entdecken (Sojaschnetzel schmecken uns genauso gut wie Hackfleisch in der Tomatensoße, Hack haben wir jetzt schon lange nicht mehr gekauft), nicht benötigte tierische Zutaten aus Gerichten ersetzen oder weglassen, weil wir beide gern neue Gerichte probieren, vor allem eben im vegetarischen/veganen Bereich (jetzt neulich Rezepte aus dem Vegane Kochchallengefaden das leckere Kichererbsengericht am Anfang und die fantastischen Kidneyburger vom Nachtschattengewächs, die einen festen Platz in unserer Küche erobert haben). Es ist eher ein Weg denn eine Vorgabe.
    Was wir kaufen ist eben Supermarktfleisch nach hinterfragtem Bedarf, besonders TK-Fisch. Letzteren würde ich gern loswerden, mache mir dann aber auch keine Vorwürfe, wenn wir ihn essen.
    Viel Fleischjieper wird aber durch auswärtiges Essen (bei den Großeltern, mal was Übriges von der Nachbarin, die uns öfter Kleinigkeiten vorbeibringt...) bereits gedeckt. Die Großeltern kaufen ganz gern Bio, auch mal Demeter, und ansonsten eben Metzger.
    Langfristig, mit mehr Geld, ist das einfach ein Thema, das noch wird. In der Sicherheit kann ich damit ganz gut leben.


    Eigentlich ist mir Essen sehr wichtig, und auch, dass es irgendwie gesund, nachhaltig und möglichst unbelastet ist. Ich war eins von den Kindern, die sich zuhause die Superungesundtorte/Fruchtzwerge/Milchschnitten/Burgerkettenmahlzeiten/Fanta/Wackelpudding... gewünscht haben. Gabs aber nicht, wurde erst gelockert, als ich schon fast erwachsen war. Bis heute sind das für mich äußerste Ausnahmen, nur dass ich mir schon lange nicht mehr wünsche, sie dauernd essen zu können. Einiges mag ich auch gar nicht mehr.


    Auf Zuckerzusätze achte ich, esse sie aber u.U. auch, und dann ohne schlechtes Gewissen. Der Biojoghurt, den wir uns manchmal leisten, hat davon auch nicht zu knapp ;)
    Fürs Backen möchte ich mittelfristig möglichst wenig verwenden, mit zu wenig schmeckts uns nicht, Umstieg auf Rohrohrzucker, Früchte... läuft langsam.
    Ne Banane in Tomatensoße beispielsweise ist großartig, wenn auch nicht regional.


    Das gute Leben und Essen genießen ist mir sehr wichtig, das hat Priorität. Ich würd gern mehr Selbstgemachtes essen, wenn das aber in Stress und Krampf ausartet, bringts auch nix. Also lieber das, was wir an Selbstgemachtem/gut Vertretbarem essen zelebrieren, positiv verknüpfen... dann wird es automatisch mehr. Und wenn nicht, auch nicht schlimm.


    Hier gibt es auch mal Chips, der Mann ist Schokojunkie und kann das nicht ganz zurückfahren, ich ess das auch hin und wieder gern und gucke halt, dass ich immer mal Alternativen zum fertig Verarbeiteten backe.


    Fürs Kind ist alles etwas strikter, es gibt möglichst keinen Zucker, das soll auch erstmal so bleiben. Auch nicht von nahestehenden Verwandten oder Freunden. Mit mehr Kinderkontakt steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass etwas angeboten wird - auf dem Spielplatz war das noch nicht so, spätestens in der Betreuung wird sich das vermutlich ändern und ist dann auch ok. Hier wird mit Früchten gesüßt, möglichst unverarbeitet.
    Fleisch gibt es inzwischen alle Jubeljahre mal einen Kleinstbissen zum Probieren, bevorzugt wird verarbeitetes und gewürztes Fleisch (Wurst, Schinken, Räucherlachs...), und da ich denke, dass das dann nicht unbedingt unter wirkliches Bedürfnis fällt, gibt es das dann einfach sehr selten und meist nicht bei uns.
    Joghurt, Milch und Eier in für uns vertretbarer Qualität und in Maßen.


    Dick sind wir nicht, allerdings hatte ich in Schwangerschaft und Stillzeit einen fast unstillbaren Schokoladenhunger, da gingen die Kilos auch erst gegen Ende weg. Einen Effekt hätte es also wahrscheinlich schon, wenn wir das alles über Bord werfen würden... und ich mag mich in meinem Körper ganz gern wohlfühlen, solange es nicht zulasten meiner Psyche geht (wie auch umgekehrt).


    Ich versteh solche Fäden auch weniger als Angriff, sondern, wenn mir etwas zusagt, als Anregung.
    Spaß an gutem Essen ist für mich Weg und Ziel.

  • Wo gerade du das aufgreifst - ich hab mich eben nicht getraut, zuzugeben, dass ich "Tiere essen" im Original im Regal stehen habe und mich seit mehreren Jahren nicht traue, es zu lesen. Weil ich denke, dass ich danach vermutlich kein Fleisch mehr essen kann #angst

  • Wo gerade du das aufgreifst - ich hab mich eben nicht getraut, zuzugeben, dass ich "Tiere essen" im Original im Regal stehen habe und mich seit mehreren Jahren nicht traue, es zu lesen. Weil ich denke, dass ich danach vermutlich kein Fleisch mehr essen kann #angst


    Hat Kira dir das geschenkt? :D

  • ich finde industriell verarbeitete lebensmittel ungesund. damit ist wohl so ein standardsupermarkt zu 90% ungesund #super . warum?


    klar ist es toll was fertiges zu kaufen. mache ich auch, aber ziel ist immer, das es wenig ist. das supermarktangebot denaturiert uns immer mehr und macht uns abhängig. und wir merken es nicht. wir verlernen, mit unserem essen umzugehen, uns selbstständig zu ernähren. das ist ein allgemeines problem und nicht auf das essen beschränkt.


    jedes mal, wenn wir ein fruchtquetschie essen und es uns schmeckt, haben wir einmal weniger gespürt, wie ein apfel/birne/banane wirklich schmeckt, das es erst beim kauen so richtig lecker wird und beim runterfallen dreckig und und und. jedes mal, wenn wir ein fertigjoghurt essen, verlernen wir, das naturjoghurt mit dieser leichten säure auch lecker schmeckt und wir lernen nicht, wie wir ihn uns selbst versüßen können. jedes mal, wenn man fertigkartoffelpüree macht, lernt man nicht, wie man mit kartoffeln umgeht. jedes mal, wenn ein tütchen zum einsatz kommt, lernt man nicht, wie man selbst für geschmack sorgt. essen machen ist keine genetik und wird einfach so vererbt, das wissen geht einfach verloren, wenn wir es nicht aktiv vorleben. geht sehr schnell verloren. (z.B. meine oma hat mir mohnback für mohnkuchen empfohlen, nimmt meine mutter auch, nur ich finde das ungesund und lese mir an, wie einfach mohnback selbst gemacht werden kann, für 1/3 des preises...)


    steter tropfen höhlt den stein (das wissen um unser essen). die gleiche diskussion haben wir ja beim geburtsthema. wenn langsam aber unaufhaltsam auch die letzten geburten ins krankenhaus kommen und langsam und unaufhaltsam die kriterien für einen ks (fertigprodukt) aus erfahrungslosigkeit verringert werden, dann gibts bald keine natürliche geburt mehr (unverarbeitetes produkt).


    in den usa sind sie uns doch immer noch ein paar jahrzehnte voraus. wie wird sie da ernährt? was sind die zivilisationskrankheiten dort? es ist nicht schön über den teich zu schauen, ausser die hoffnungsträger der "gesundheitsbewegung". und an die geht ja auch hier genau deine frage.


    ps: weil ich so auf diese fruchtquetschies rumhacke. wir haben so eine apfelreibe aus glas. den mus lieben meine kinder. pur oder mit bananenmus verfeinert. das ist hier so ein wohlfühlessen. sie können das zum einen selber erzeugen und zum anderen wissen sie, das es eigentlich nur apfel und banane ist. also ja, meine kinder bekommen fruchtmus, aber nicht den fertigen.

    lg quark


    2 Mal editiert, zuletzt von quark ()

  • Ich schmecke bei Obst/Gemüse meist überhaupt keinen Unterschied zwischen bio/nicht bio und kaufe z.B. Biobananen rein wegen der Pestizidbelastung der Arbeiter (ich ess die ja sowieso ohne Schale...).



    ich stattdessen schmecke den Unterschied enorm. Wir kaufen seit wenigen Jahren fast ausschließlich im Bioladen und hin und wieder das teure Bio ausm Supermarkt. (teilweise kostet da das Bioobst und -gemüse doppelt so viel) Nun sind wir ab und an etwas knapp und ich hab dann schon wenige Male Paprika, Tomaten oder Bananen gekauft und musste feststellen: Gott, sind die geschmacklos! Sogar die Gurken schmecken in Bioqualität aromatischer. Ich versuch das aller paar Monate und stelle es jedes Mal wieder fest: es schmeckt nicht.


    Aber das kann auch eine Gewöhnungsfrage sein. Wenn man Geschmacksverstärker zB. gewohnt ist, schmeckt vieles ohne anfangs gar nicht und wenn man sehr lange abstinent davon ist, ist der Geschmack so aufdringlich und unangenehm. Das hätte man vorher nie so wahrgenommen.


    Ich denke also, wenn man regelmäßig normales Supermarktobst und -Gemüse isst und ähnlich oft Bio, dass man beides gewohnt ist. #weissnicht

  • Wo gerade du das aufgreifst - ich hab mich eben nicht getraut, zuzugeben, dass ich "Tiere essen" im Original im Regal stehen habe und mich seit mehreren Jahren nicht traue, es zu lesen. Weil ich denke, dass ich danach vermutlich kein Fleisch mehr essen kann #angst


    Ich bin da ziemlich blauäugig mit einem "Mal gucken, ob er mir noch etwas Neues erzählen kann"-Gedanken rangegangen, habe das Ganze dann in allerkürzester Zeit durchgelesen und muss sagen, das letzte Mal hat mich etwas zu diesem Thema derart umgehauen, als ich mit etwa siebzehn versehentlich einen Trailer zum Thema "Viehtransporte" sah und innerhalb dieser drei Minuten zum Vegetarier mutierte.


    Ich hab etwa fünfzehn Jahre später, als meine Tochter zur Welt kam, wieder mit dem Fleischessen begonnen, klar bio und klar hochpreisig bio und alles klar und überhaupt, und dann geriet mir eben "Tiere essen" in die Hände.
    Seitdem wieder vegetarisch, mit zunehmender Tendenz zum Veganismus.
    Die Leute, denen ich es bisher geschenkt habe, schwenkten entweder ebenfalls um oder brachen das Buch ab (bzw. fingen erst gar nicht an).
    Eine Ausnahme: Eine Person, die stur behauptet, das sei alles halb so schlimm und dem Autor ginge es nur ums Geld.
    Ja.

    Kira


    Be who you needed when you were younger

    • Offizieller Beitrag

    Aber da ist ja auch die Frage, was ist eigentlich der Standard?


    Von einem Einkaufswagen voller Maggi-Tüten sind wir hier sehr weit weg. Von vegan und nur selbstgemachten Nudeln aber ebenfalls. Ist es heldenhaft, jeden Tag aus frischem Gemüse oder Getreideprodukten was zu kochen? Dann sind wir sehr gesund. Allerdings reißen meine Kinder die Latte sofort wieder, weil ich ihnen Süßigkeiten erlaube und da auch nicht sonderlich streng bin. Es gibt hier auch Fruchtsaft und zu besonderen Gelegenheiten Limo. Wenn wir bei den Großeltern sind, trinken die Kinder mit Begeisterung den süßen Sprudel. Ich habe kein Problem mit Gästen, die das anders sehen, und fühle mich da auch nicht unwohl mit - weder mit ihrer, noch mit unserer Lebensweise.


    Aber an so Vergleichen wie hier sieht man ja vor allem - es ist relativ.

  • ich glaube in den ernährungsthreads geht es oft auch um "ideale". Nicht jeder der schreibt er isst keinen Zucker tut das überhaupt nie nicht. Ich gehöre z.b. zu der Sorte - ich habe meine ernährung umgestellt (dazu gleich mehr), wenn ich aber draussen bin fällt das wenig aus, weil ich kein bohei drum mache. Sprich ich finde immer was zu essen und frage nicht ob das alles bio öko ist. Ich esse dann auch mal Zuckerzeugs (gerade jetzt in der Stillzeit *hüstel*) und getreide, was es zuhause einfach nicht gibt.


    Du fragst warum.
    1) Ich komme aus einem sehr ernährungsbewussten Haushalt und bin so aufgewachsen dass Nahrung an sich wichtig ist. Ein gut genährter Körper verträgt die ein oder andere schlechtigkeit der Welt, ein rundum schlecht ernährter Körper wird über kurz oder lang krank. Ich halte Bio nicht für das alleine selig machende, bei manchen Dingen aber für die bessere Alternative. Einige Sachen kaufe ich NUR Bio, andere konventionell. Zusatzstoffe und convienience hatte schon immer einen kleinen Stellenwert bei uns, ich komme aus einer selbstkocherfamilie.
    2) Mich hat es vor 3 jahren krankheitstechnisch ziemlich umgehauen und nach einer radikalkur habe ich mich damit beschäftigt was mir guttut und was nicht. Daran versuche ich mich so gut wie möglich zu halten.
    3) Sehe ich an meinem kleinen Sohn wie Zucker auf ihn wirkt. Mein grosser ist da ganz anders sowohl vom Ess- als auch vom Reaktionsverhalten diesbezüglich. Aber der kleine tickt tatsächlich aus nach Zuckerkonsum, der wird total gaga. Ich sehe auch an mir dass das Zeug einfach süchtig macht und vermeide es daher wo geht.
    Aber auch hier die Ausnahme wenn wir woanders/ im Urlaub sonstwo sind, da pienze ich nicht rum. Ein Zuckerrausch ab und an isz unangenehm für die Eltern aber nicht soo dramatisch dass man dem Kind ihn nicht ab und zu erlauben dürfte. Er muss ja auch lernen wie es auf ihn wirkt.


    ansonsten kann ich bei quark unterschreiben.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • ach quark, die glasreibe kenne ich gar nicht. die quetschies fand ich schon immer komisch und das is so nen Teil, die ich aus taktischen Gründen definitiv NIE kaufe, weil das dann ein *wortsuch*Dingsbumsfall wäre und sie dann immer eins wöllten und DAS dann gegen meine Prinzipien laufen würde. Wir kaufen bisher ab und an die Gläser, am liebsten würden wir aber selbts einkochen, wozu leider oft die Zeit fehlt (oder die Lust und Kraft).


    Quark, ich unterschreib mal mit bei Dir, was das selber machen anbetrifft.


    Wichtig finde ich vorallem: Wir sind alle Menschen mit Schwächen und Stärken und wenn die Kraft alle is, is sie alle. Wichtiger als strenges Durchhaltevermögen finde ich, dass man sich bemüht, so gut man kann. Ich finde, es sollte einem tatsächlich nicht egal sein und versuchen, in die richtige Richtung zu laufen. (als die definier ich mal gesunde Ernährung, wenig Müll, wenig Fertigprodukte, möglichst regional und bio) Dass das manchen sehr schwer fällt aus diversen Gründen is schon klar, aber das is ja auch ne Vorbildwirkung, dass man eben auch kleine Schritte positiv wahrnimmt.

  • ich finde noch das es vor allem wichtig ist für sich selbst das wort "gesund" zu definieren. es gibt nämlich viele gesunds. und das gesund des einen kann das krankmachende für den anderen sein.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)